Nein. Kein Denkfehler.
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Die Regel lautet: Beim Zusammenschalten von Blöcken ungleicher Spannung ergeben sich Ausgleichsströme. Und zwar je mehr Unterschied in der Spannung, umso mehr Strom.
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Der Strom an sich ist nicht schädlich, und er sorgt von alleine dafür, dass sich die Zellen ausgleichen.
- Vorausgesetzt: Der Strom ist (anfangs) nicht zu hoch.
Das ist schon alles.
Daraus ergeben sich deine Möglichkeiten:
Letzteres geht z.B. indem dur statt einer Verbindung der Plusleitung.... eine Fernlicht-Autobirne anschliesst. Dann siehst du in den BMS den Ausgleichsstrom. Entweder mit Geduld nen Tag stehen lassen.
Oder statt der Glühbirne einen 1 m langen 1,5 qm Draht zum verbinden nehmen. Entweder wird der so schnell warm, dass du es merkst, oder du schaust nach dem Strom im BMS....
Einfach stehen lassen, bis der Strom runter ist, dann an der Brücke anschliessen und nach dem Strom schauen.
Alles, was weit unter den Auslöseströmen des BMS oder von Sicherungen liegt, ist erlaubt.
Ein Hinweis noch:
"Eigentlich" entladen sich parallel geschaltete Blöcke gleichmässig bezüglich der Kapazität.
Will heissen - auch Blöcke verschiedener Kapazität sind gleichzeitig voll ( denn sie haben ja immer gleiche Spannung).
Aber:
Bei sehr hohem Strom ergibt sich der Strom eines Akkus nicht durch seine Kapazität oder seinem Ladezustand, sondern durch seinen "Innenwiderstand" bis zum Verbindungspunkt mit dem anderen Akku. Dabei zählen Übergangswiderstände, Verbinder und Kabel mit, und der Widerstand des Schalters im BMS auch.
Das ganze geht nach dem Kirchhoffschen Gesetz.
Kann also sein, dass gleiche Blöcke bei niedrigem Strom fast gleiche Ströme haben, je mehr strom umso ungleicher wird die Verteilung. Nimmt man dann den Strom weg, sind "eigentlich" die Spannungenunterschiedlich, was zum Ausgleichsrom führt, bis die Spannungen wieder gleich sind. Das ist zwar kein problem, aber lästig.
Im Notfall kann man es beseitigen, indem man die "Innenwiderstände" angleicht. Also dem Akku, der zu hohen Strom gibt, zusätzlichen Innewiderstand gibt. Dazu kann ein Stück längeres zuleitungskabel ausreichend sein.
Oder man findet schlechte Verbinder im schlechteren Akku .... je nachdem.
Das Thema wird interessanter und schwieriger, wenn man mehr als 2 Akkus parallel schaltet. Weil wahrscheinlich der gesamtstrom so hoch wird, dass einer alleine es nicht schafft, und demnach einer, der sich mit grösserem strom beteiligt, sich nächer an die Abschaltgrenze des BMS annähert. In dem Fall sollte man sich darum kümmern.
Die Moral von der Geschichte: Erstmal macht man von Den Akkus bis zum Verbindungspunkt möglichst alles gleich, oder im Verhältnis der Kapazität. Querschnitte kabel, länge Kabel.
Und wenn dann der Strom sich nicht schön aufteilt, dann bosselt man das hin. Wie oben gesagt.
(Das ist genau das Thema wegen dem man parallel geschaltete LiFePo "diagonal" anschliessen soll.)
Und wenn ich deine BMS Auslegung so ansehe - mir scheint deine Wahl des 60 A BMS eine genau gleiche Verteilung des Stroms vorauszusetzen. Da solltest du ggf. - ich habs nicht genau nachgerechnet - etwas Luft einbauen. Oder eben angleichen.