Wir haben vor ein paar Monaten in unserem Einfamilienhaus (144 m2, Vollziegel, Baujahr 1927, in Graz, Österreich) eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (Toshiba HWT-1101, 11 kW) einbauen lassen. Vorher hatten wir eine Gasheizung und verbrauchten im Jahr ca. 13.500 kWh Gas und 3.500 kWh Strom.
Unsere Wahl fiel auf diese Firma, da diese zu einem günstigen Preis eine Luftwärmepumpe mit Schallschutzhaube anbot, die als einzige Lösung theoretisch so leise war, dass wir sie seitlich am Haus, 4 Meter vom Nachbargrundstück entfernt, platzieren konnten. Die Haube reduziert den Lärm theoretisch um 20 dB.
Wir empfanden es zunächst als sehr laut und haben dies bemängelt. Daraufhin verbaute das Unternehmen eine bessere Haube, welche die Geräuschentwicklung noch weiter reduzieren soll. Allerdings stellen wir fest, dass sie immer noch deutlich lauter ist als andere Luftwärmepumpen wir vorbeispatzieren haben, insbesondere bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ich habe den Schallpegel nur mit meinem Telefon gemessen, aber er liegt drei Meter vor der Pumpe zwischen 51 und 58 dB (was mehr ist als der zulässige Wert an der Grundstücksgrenze) und direkt davor bei 65-68 dB wenn es kallt ist. Es ist wie ein dumpfes Summen, das wir störend finden und das schon aus weiter Entfernung hörbar ist. Ist uns ein schlechtes Exemplar gelungen oder kann dieses Modell wirklich so laut sein?
Auch was den Verbrauch angeht, empfinde ich ihn als deutlich höher als er sein sollte, habe aber nicht viele Vergleichsmöglichkeiten. Als Referenz finden Sie hier 1 Jänner 2025. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Außentemperaturen zwischen -2 und -6 Grad und unser Gesamtverbrauch betrug 78,7 kWh. Da bis nach Mittag niemand zu Hause war, lag der sonstige Verbrauch vermutlich nicht über 10 kWh, d. h. die Luft-Wärmepumpe verbrauchte ca. 70 kWh. Wie Sie der Kurve entnehmen können, springt der Zusatsheizung ein über die ganze Tag. Ist das wirklich normal? Bei uns ist es drinnen nicht besonders warm und die Wasserzulauftemperatur ist recht niedrig (genau weiß ich es nicht, aber immerhin unter 50 Grad).
Wir haben bald eine Termin mit der Chef des Unternehmens und ich würde mich über die Input anderer freuen, was wir erwarten und/oder an Maßnahmen fordern können. Danke!
Wenn du früher 13500 kWh Gas hattest, lässt sich das sehr gut abschätzen. Nach Abzug von Verlusten sind es dann vielleicht 12000 kWh Wärme, die du jetzt über eine Wärmepumpe ins Haus bringen musst. Gehen wir mal schlechtenfalls von JAZ von 3 aus, was bei schlecht optimierten Wärmepumpen durchaus sein kann. Dann müsstest du mit 4000 kWh im Jahr auskommen.
Wenn du dir jetzt die Gradtagzahlen anschaust, weißt du, was für Verbräuche in welchem Monat zu erwarten sind.
Monat
Gradtagzahl
Januar
170
Februar
150
März
130
April
80
Mai
40
Juni-August
40
September
30
Oktober
80
November
120
Dezember
160
Summe:
1000
Bei 4000 kWh multiplizierst du die Werte also mit 4 und kommst direkt auf den Verbrauch. Im Dezember als 160 * 4 = 640 kWh.
Bei einer Wärmepumpe kann es durchaus noch eine kleine Verschiebung geben, weil die im Dezember nicht so effizient ist, wie im November oder April. Aber auch da sollte die eine JAZ von 3 noch schaffen.
Kannst ja mal deine Zahlen schreiben, was du bisher erfasst hast.
Wenn die dB-Werte wirklich stimmen, wäre das völlig inakzeptabel. Viele Wärmepumpen hört man im Abstand von 5m so gut wie gar nicht. Nur beim Abtauen sind sie mal etwas lauter.
@win: Ich habe selbst genau die gleiche Berechnung als dir gemacht, und auch bei 4000 kWh gelandet. Ich kann nicht nur die LWWP messen, aber insgesamt haben wir im Dezember 1825 kWh verbraucht. Wenn wir mit hohe 20 kWh übriges verbrauch pro Tag rechnet (3-4 E-Auto laden usw), wird es trotzdem doppelt so viel als die theoretische 640 kWh...
Die Steuerung für die LWWP ist nicht besonders einfach. Keine App, und die Display am Inneneinheit ist wie ein Handy von die 90er. Aber wir werden fragen wegen die Heizstabeinstellungen - danke!
Eigentlich hat jede Anlage auch Werte für Stromverbrauch, erzeugte Wärmemenge und Arbeitszahl. Ebenso, wie lange der Heizstab in Betrieb war usw.
Generell empfiehlt es sich, für die Wärmepumpe einen separaten Stromzähler installieren zu lassen. Wer es ganz genau wissen will, installiert auch einen Wärmemengenzähler. Denn die Werte der Wärmepumpe selber sind oft stark daneben, gerne in Richtung, dass sie eine bessere Arbeitzahl vortäuschen.
Für die Wärmepumpe wird es garantiert auch eine App geben. Alles andere würde mich wundern. Kein Hersteller wird heute noch eine Wärmepumpe ohne App verkaufen können.
Das hier hab ich auf der HP von Toshiba gefunden: "Alle ESTIA Systeme verfügen über ein integriertes Bedienfeld. Durch die Erweiterung eines WIFI-Moduls können Sie ihre Luftwärmepumpe über die TOSHIBA AC Controll App von einem beliebigen Ort aus steuern."
ich würde gern die 13500 kWh Gas einschätzen können. Was habt ihr für Heizung? Fußbodenheizung oder Heizkörper? Bzw. mit welcher Vorlauftemperatur müsst ihr arbeiten (zB. bei 0grdC Außentemperatur).
Wir planen auch gerade eine LWWP + FBH und keine Brauchwassererwärmung damit. Gasverbauch 12200kWh bei 140m² nur Heizung ohne Brauchwasser. Laut den Planungstools soll es eine 5kW Wärmepume sein. Ich würde also mal überprüfen ob deine 11kW LWWP viel zu groß dimensioniert wurde. Schau mal nach wie oft sie takten muß und wie lange der Heizstab gelaufen ist.
@alex68 Fast die ganze Untergeschoß ist Fußbodenheizung, Obergeschoß ist Heizkörper. Ich weiß die genaue Vorlauftemperaturen nicht (ist eine kryptische Heißkurveneinstellung), aber es ist ziemlich niedrig. Die Heizkörpern sind maximal lauwarm.
@pv-soko Was heißt "takten"? Ich denke, wenn etwas falsch geplant ist, das es zu klein ist. Wenn es zu groß wäre, würde ja der Heißstab nicht die ganze Zeit einspringen, oder?
Kleines Update. Ich habe endlich eine Video geschafft, das ihr eine Vorstellung kriegen, wie es klingt:
Ich habe auch die Temperaturen gemessen. Es ist immer um die 30-32 Grad Vorlauftemperatur, dann haben wir 20-21 im Haus. Das höchste das ich gesehen habe war 35 Grad VL bei -5 Aussentemperatur.
Und bei 0 Grad Aussentemperatur ist es immer noch diese Stachelschweingrafen. Erst wenn es einige Plusgraden sind, wird es ein bisschen flacher.
Wir haben am Freitag eine Termin mit der Verkäufer. Findet ihr diese Lautstärke und Verbrauch akzeptabel?
Über Lautstärke kann man über so eine Aufnahme Null Aussagen machen. Die müsstest du zumindest mal mit einer App vermessen in 1m Abstand und mal in 3 m Abstand.
Ich bin heute an einer Daikin Anlage vorbei gegangen. In 4 m Abstand war es nicht möglich, irgendwas zu hören. War in einer ruhigen Seitenstraße, wo keine Autos fuhren. Man sah nur den Lüfter drehen.