Inselbetrieb mit Netz nur bei Bedarf

Guten Tag, Zusammen.

Ich möchte mal anregen über Folgendes nachzudenken:

Wenn über die Kombination aus Netz und Eigenerzeugung diskutiert wird, steht immer ein Bild im Raum: Netz ist der Hauptversorger und Solar liefert ein bisschen zu, und hat sich unterzuordnen. Trifft’s ja meist auch.

Aber wir könnten uns doch mal vorstellen: Wir bauen eine Inselanlage mit soviel Modulen wie wir wollen, und Insel-Wechselrichter mit Leistung und Speicher wie wir brauchen.

Sollte das mal nicht reichen, kaufen wir etwas vom EVU dazu.

Dazu haben wir einen Netzanschluß, an dem aber nur ein Trafo mit Gleichrichter/Ladegerät, hängt das die Batterien nachlädt.

Rückwirkungen ins Netz wären ausgeschlossen.

Denkbar?

Gruß

Helle

Natürlich ist das denkbar und wurde hier im Forum auch schon in einigen Threads hoch und runter diskutiert.

Wir machen am Ende nichts anderes, nur das wir keinen fetten Kupfer/Eisenklotz dafür nutzen sondern ein oder drei (für jede Phase eins) potente DC Schaltnetzteile, die fensteuerbar sind.

So haben wir im Winter SOC gesteuert vom Netz nachgeladen wenn der SOC <= 30% && Uhrzeit > 16Uhr war. Oberer Schwellwert bei 40% SOC. D.h. das Netzteil lädt dann 10%, aktuell ca. 6kWh, nach und geht wieder schlafen.

2 „Gefällt mir“

Ja aber unsinnig.

Nehmen wir an du benötigst im Jahr 1000kWh die du kaufen musst und hast nun die Akkus. Diese sind aber leer. Nun lädst du die Akkus und entlädst sie dann wieder. Dann hast du vielleicht 90% Wirkungsgrad +/-. Also musst du aus dem Netz 1100kWh beziehen und das kostet mehr.

Es wäre also einfacher den Strom bei Bedarf dann 1:1 zu beziehen und verbrauchen. Dazu kommt, dass der Wirkungsgrad bei sehr wenig Last auch schlecht ist. Ich denke da muss man genauso ansetzen. Den Akku dann also mit 100W oder dergleichen zu entladen wäre dann vom Wirkungsgrad her noch schlechter.

Etc. pp.

Mir ist da durchaus klar dass “aus dem Netz nachladen” einen schlechteren Wirkungsgrad hat. Ich könnte statt das Netzteil anzuwerfen auch den Netzumschalter im Keller betätigen und die komplette Insel in einem Rutsch wieder ans Netz hängen. Bin ich aber in der Übergangszeit zu faul zu :winking_face_with_tongue:

Wenn wir nicht so super wenig Netzbezug hätten könnte sich hier jedoch ein dynamischer Stromtarif auszahlen. Sofern es Zeiten gibt die rein preislich die Ladeverluste/Entladeverluste wieder mehr als ausgleichen.

Aber davon abgesehen!

Gibt es keinen 3-Phasen-AC-Speicher? Dann könnte man einen großen Akku nutzen mit dem vorhandenen Wechselrichter der viel Eigenverbrauch hat und wenn man wenig Last hat (nachts) könnte man diesen vollständig abschalten weil sein Wirkungsgrad schlecht ist und den AC-Akku anschalten der dann nur 2kWh oder dergleichen hat und den Grundbedarf von bis zu 200W mit hohem Wirkungsgrad liefern kann….

@hf_spsler

Ich meinte den Threadersteller.

Die Idee ist gut, und ich habe die auch umgesetzt. Nur mit etwas anderen Spezifikationen. :joy:

29,9 kW Hybrid-Wechselrichter an der 40 kWh Batterie. 9,18 kWp PV aus 2012 (18,36 ct. / kWh), Dynamischer Stromtarif, Wärmepumpe und 2 E-Autos mit 2 Stk. 22 kW Wallboxen. Natürlich nutze ich auch EnWG 14a. Heute und Morgen sieht das Preistechnisch für mich doch sehr gut aus.

Den Speicher kann ich über den Hybrid mit 24 kW beladen so dass ich von den wirklich günstigsten Stunden profitieren kann.

Ps.: Natürlich lade ich die Autos auch direkt, so dass ich den Anschluß auch direkt mit 34,5 kW voll ausnutzen kann. Ahhh, und noch etwas. Den WR habe ich extra so groß gewählt um auch über die eigene PV-Produktion hinweg an die günstigen Spotmarktstunden zu kommen.

Wenn die Anlage nach dem Verbrauch ausgelegt ist, kann man die dunkle Zeit schön mit Dynamischen ESS mit geringen Netzbezug überbrücken. Dabei wird der Netzbezug so gesteuert das man über den Tag und Nacht kommt im Zusammenspiel mit dem PV Ertrag, Speicher und Dynamischen Strompreisen. Das System lernt automatisch mit und per Forcast wird der Ertrag errechnet und über das der Netzbezug.

In etwa ist das so gedacht und läuft auch so. Liegt der Strompreis bei 19 ct / kWh nutze ich auch keine Batterie. Mein Ziel ist es einmal am Tag Strom zum günstigsten Preis zu kaufen. Es sei denn, der Preis liegt unterhalb meines Einspeisetarifs.

Ja, wenn das hier nur ginge… 200kWh Akku mit 1ct Strompreis + 2ct Gebühren für den Anbieter, und am abend dann mit voller Möhre (20KW) in eine Energiegemeinschaft zu 15ct…. Am Tag 24€ eingenommen….

Wenn es dynamische Einspeisetarife gibt habe ich mir gedacht, dass ich da mit dem Speicher auch mitmache.

Und was mir auch entgegen kommt. Mein VNB ermäßigt die Netzentgelte im Modul 3 EnWG 14a zwischen 00.00 - 06.00 Uhr um 90% was etwa 7,5 ct / kWh entspricht. Bedeutet, dass ich den Strom für etwa 11,5 ct / kWh heute Nacht bekomme.

Das ganze sieht dann für Heute Mittag z.B. so aus. Einspeisung gelb (18,36 ct/ kWh), Bezug grün (17,4 ct / kWh).

Diese Nacht sind die Autos dran, Speicher wird nochmals gefüllt und dann gehts bis 05.00 Uhr in den Standby. Nach 5 Uhr kommt dann wieder der Routinebetrieb.

Nö, soll ja laut TE eine Insel sein, da ist nichts mit “geringem” Netzbezug da die Anlage, zumindest planerisch, nicht Netzparallel läuft.

Und wie willst du bei bedarf vom Netz beziehen wenn zu wenig da ist? Jedes mal den Schlater hin und her schalten?

Die Zahl der großen Inseln nimmt, dank spottbilliger Module, ständig zu.

So wie bei mir: fette Insel für E-Auto, Wärmepumpe, Klima und alles was viel Strom braucht. Der kleine Rest hängt am Netz. Erspart vor allem die Überwachung von WP und E-Auto sowie irgendwelche Solaranlagen Anmeldungen. Brauch kein Trafo, wenns im Kernwinter mal eng wird kann man das E-Auto beim Einkaufen sehr günstig laden.

Insel geht auch mit meiner Lösung, nebenbei macht der aber auch Ersatzstrom und ist Schwarzstartfähig. Aber warum sollte ich nicht von den noch günstigeren Spotmarktpreisen profitieren? Und im Sommer habe selbst ich mit der Ausstattung Überschuss. Sollte ich den vom WR abwürgen lassen? Könnte ich zugegeben, aber worin läge da der Sinn?

Nur wenn du eine richtige Insel hast und nicht so eine Pseudo Inseln wie hier überall geschrieben wird, hast du im Sommer nur eine Möglichkeit und die ist das abregeln der Anlage wenn sonst alles schon versorgt ist! Außer du baust noch mehr Speicher aus dazu braucht man auch den Platz dazu und irgendwann ist der auch begrenzt. Ich komme mit meiner Anlage das ganze Jahr durch ohne das ich einen Netzanschluss oder Aggregat habe!

Cool, vielleicht kommt das dann wenn meine Anlage ausgefördert ist. An dem WR kann ich nochmals 40 kWh Speicher dranhängen, auch nach 8 Jahren. Jedes Modul hat ein eigenes BMS. Allerdings bräuchte ich dann auch noch eine größere PV und den Platz hätte ich nicht.

Grundlos eine Insel OHNE NETZANSCHLUSS bauen, damit kannst du nichts sparen, das sollte man sich gut überlegen und ist auch nicht so einfach das dass wirklich Sinn macht! Wenn man so gut wie Möglich Netz unabhängig sein will ist das einfachste man baut ein ESS System auf und bezieht nur soviel vom Netz was unbedingt nötig ist und das ganze mit einer Vernünftigen Steuerung! Damit fährst du am besten und hast immer die Sicherheit das du nie auf einmal im dunklen stehst!

1 „Gefällt mir“

Du hast absolut Recht und das empfehle ich jedem auch dessen Traum eine Insel ist.