Hallo Zusammen,
Ich wollte mal mein Projekt bzgl. Hochvoltspeicher hier vorstellen, über Unterstützung oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen {green}:face: .
Ziel ist der baue eines DIY Akkus mit ca. 18 Kwh Leistung.
Rahmenbedingungen:
Derzeit ist eine 11,2Kwp PV Anlage am Dach montiert welche über 2 Strings an einen Goodwe ET plus - gw10k-et angeschlossen sind. Der Goodwe ET ist ein Hybrid-Wechselrichter welcher mit einer Batteriespannung zwischen 180-600V arbeitet. Außerdem ist bei diesem der Entlade- sowie Ladestrom auf 25A begrenzt. Entsprechend des Datenblattes und der Leistungsformel P=UI, ist somit eine Lade-/Entladeleistung von maximal 15kW (Scheinleistung) möglich (P=600V25A).
Der Wechselrichter ist bereits per Modbus TCP in meiner Hausautomatisierung eingebunden (Iobroker), somit sind smarte Steuerungen wie zum Beispiel Klimaanlagen Heizungsteuerung bei PV Überschuss möglich. Bin mir nicht sicher ob ich auf andere Foren referenzieren darf, aber für alle interessierte hier eine Anleitung meinerseits IoBroker Forum.
Der Wechselrichter verfügt über mehrere Modies zum einstellen der Lade / Versorgungspriorität:
- Modus 1 - (Allgemeiner Modus) Erzeugte Energie wird vorrangig für den Eigenbedarf verwendet, Überschuss wird zur Batterieladung verwendet, der Rest wird eingespeist
- Modus 2 - (Sicherungsmodus) Die Batterie wird für den Netzausfall vorgehalten, Sie wird vorrangig geladen, wird jedoch nur bei Netzausfall entladen
- Modus 3 - (OFF Grid Modus) Wurde von mir noch nicht getestet, der Wechselrichter unterbricht die Versorungsleitung des Netzbetreibers
- Modus 4 - (Sparmodus) Der Sparmodus ist eine Option, um die Lade-/Entladezeit und Leistung des Akkus selbst zu definieren (4x Einstellbare Wiederholungslogiken).
Nun zum BMS, hier habe ich mich für ein Batrium BMS mit 4x Cellmates K9 entschieden, da zu diesem relativ viele Infos im Netz kursieren und es CAN Protokoll besitzt welches vom Goodwe Wechselrichter unterstützt wird. Mich hat im Nachgang lediglich das passive Balancing und der hohe Preis gestört, dazu aber später mehr.
Auf das Batrium möchte ich im ersten Step nicht weiter eingehen, hier haben wir ja schon viel im Forum gesammelt.
Teststellung:
Da Lifepo4 Zellen mit der passenden Kapazität nicht gerade günstig sind, habe ich mich dazu entschieden eine Teststellung mit 18650 Zellen zu realisieren. Dementsprechend habe ich mir 128 Stück gebrauchte LG 18650 Zellen mit 2860mAh besorgt und diese zu 4x Akkupaketen zu je 16s2p verschalten. Diese wurden nachgehend zu einem 64s2p Verbund verschalten und dieser hat somit eine Nominalspannung von 230,4V und einer Kapazität von ca. 1,3 Kwh. Das Monitoring sowie das Balancing pro Akkupack übernimmt das besagte Batrium mit einem Cellmate K9 pro Pack. Die Kommunikation mit dem Wechselrichter übernimmt nachfolgend der Batrium WatchMonCore.
Die Teststellung ist nun seit gut 1-2 Monaten in Betrieb, funktionierte zu beginn Problemlos, mittlerweile sind mir doch ein paar Dinge aufgefallen welche mich stören.
Aktuelle Probleme:
In den Wintertagen / Monaten (überhaupt wenn die PV Panele längere Zeit mit Schnee bedeckt sind) schaffe ich an manchen Tag nicht den Akku voll zu laden da der Eigenverbrauch wie in Modus 1 beschrieben priorisiert wird. Wenn nun 3-4 Tage hintereinander nicht voll geladen wird, laufen mir die Zellen auseinander (bis zu 0,3V) da das Batrium ja nur Top Balancing macht. Einmal habe ich schon 4 Zellen bei 2,54V händisch nachladen müssen wo andere Zellen bei 2,7V waren. Nun stellt sich mir die Fragen wie ich das in Zukunft verhindern kann bzw. ob dieses Phänomen nur bei diesen kleinen Zellen auftritt weil sie einerseits so wenig Kapazität haben, und weil sie nun mal gebraucht sind und manche schneller entladen als andere. Außerdem kann es ja auch passieren des nicht nur 4-5 Tage keine vollständige Ladung der Batterie erfolgt, sondern das es mal 1-2 Wochen bzw. in den Wintermonaten nie zu einer vollen Ladung und entsprechendem Balancing kommt.
Nun meine Frage, wie löst ihr solche Probleme? Kann man dem Wechselrichter mitteilen das er bei kritischem Batteriestatus mit dem Netz voll lädt, oder gibt es da andere Möglichkeiten? Hab schon gesehen das manche das Batrium mit aktiven NEEY Balancern unterstützen, das würde ich aber gerne vermeiden. Oder sind meine Sorgen unbegründet wenn mal die richtigen Zellen (EVE LF90K) verwendet werden ?
Außerdem bin ich mir nicht sicher aus welchem Material ein Gehäuse eines Akkupacks gebaut werden soll, viele machen das als Holz, ich würde mich aber gerne Absichern falls doch mal was passiert. Meine Gedanken gehen Richtung geschlossene Stahlbox mit Steinwollmatten zur Dämmung.
Ich denke das waren mal die meisten Infos, über Unterstützung würde ich mich freuen.
Gruß {green}:face: