Haltbarkeit von "leeren" LiFePO4?

Hallo Community!

In einem Photovoltaikforum stelle ich unter https://www.photovoltaikforum.com/thread/163199-inselanlage-für-24-7-serverschrank-bitte-um-bewertung-der-planung eine Eigenbau-PV-Anlage vor, deren Aufgabe es ist, einen Serverschrank mit permanenter Dauerlast von ca 300W möglichst autark zu betreiben.

Das Konzept sieht vor, die Anlage tagsüber mit PV-Energie zu versorgen, Überkapazitäten in eine Akkubank mit BMS einzuleiten, nachts die gespeicherte Energie zu verbraten und dann bei leerem Akku auf das öffentliche Stromnetz umzuschalten.

Aufgrund von Flächenbegrenzungen kann der PV-Kollektor nicht besonders groß ausfallen, was bedeuten soll dass die tagsüber gesammelte Energie von April bis September zwar ausreicht, den Server zu versorgen und gleichtig die Akkus (im Sommer sogar zu 100%) zu laden, die Batterie kann aber nicht so groß sein, damit sie den Server die ganze Nacht über mit Strom versorgen könnte. Der Akku wird also jede Nacht leer gefahren, und in den Wintermonaten möglicherweise sogar dauerhaft leer eingeschaltet bleiben.

Die (optimistischen, weil Verluste nicht berücksichtigt) Berechnungen sind in der Anlage dieses Posts.

Zur Frage

Der geplante Akku ist ein LiFePO4 (Lithium-Eisenphosphat) in einer Pylontech US2000 Plus 94 (https://www.greinsolar.de/pylontech-us2000-plus-95-2-4-kwh.html).

Ich wüsste gerne wie Ihr die Lebensdauer dieses Speichers einschätzt, wenn dieser zu wahrscheinlich 50% seiner Zeit leer ist. Hält der Batterietyp 6-monatige “Lagerzeiten” aus, wenn er praktisch leer ist (5-20%)?

Vielen Dank!
11475=2618-Berechnung.png

ich mache das so dass ich im herbst den grenzwert für die unterspannungsabschaltung hochsetze und versuche die akkus nur bis 50% zu entladen. zusätzlich habe ich die hysterese über das winterhalbjahr grösser eingestellt.

meine akkus sind im moment auch jede nacht leer. dies weil die südseitigen anlagen volleinspeisung machen (mit entsprechender vergütung) die norddachanlage bringt im winter einfach zu wenig für alles (inkl 2 e-autos)

gruss
siegi

Hi,

also wenn ich es richtig verstehe, wird nicht die gesamte Kapazität genutzt sondern nur ein Teil. Es wird bei LifePo4 also nicht auf 0 gefahren sondern vielleicht auf 20%, genauso wie nicht voll geladen wird sondern bis vermutlich 95% (Überladungsschutz). Wenn du 100% Nutzen möchtest solltest du die Yingling - Titan Batterien nutzen, die sind praktisch auch “unkaputtbar”.

Ja, das hast Du richtig verstanden. Ich lade die Batterien bei gutem Wetter so weit wie es das eingebaute BMS zulässt auf, entlade es aber jede nacht wieder praktisch vollständig. Irgendwann wird es aber für ein viertel oder halbes Jahr gar nicht mehr reichen, nennenswert Ladung in den Akku zu bringen, und so wird er über längere Zeit “leer” sein.

Und ich wüsste gerne, ob LiFePO4-Akkus damit stress haben. Der Verkäufer sagt nein, aber er will ja auch verkaufen …

Li altert voll schneller wie leer.
10%SOC ist weniger Stress wie 90%SOC.

Li altert voll schneller wie leer.
10%SOC ist weniger Stress wie 90%SOC.
Gibt es dafür Studien? Das würde BMS Einstellungen deutlich erleichtern.
Li altert voll schneller wie leer.
10%SOC ist weniger Stress wie 90%SOC.
Gibt es dafür Studien? Das würde BMS Einstellungen deutlich erleichtern.
Klar gibt es die, musst nur Googeln.
Kannst auch mal nach Li Akku lagern suchen.

Gibt es dafür Studien? Das würde BMS Einstellungen deutlich erleichtern.

also meine neuen 18650 haben von werk aus irgendwas um die 3,6V
so rum werden die immer ausgeliefert bei lifepo4 weiß ich das nicht wird aber wohl so ähnlich sein(also nicht 3,6 sondern irgendwas um die 3,2V)

das sind die lagerspannungen

wie weit die zellen schaden nehmen wenn die wirklich leer gelagert werden also 2,8v bei liion oder 2,5V Life, wäre auch mal interessant zu erfahren
Li altert voll schneller wie leer.
10%SOC ist weniger Stress wie 90%SOC.
Gibt es dafür Studien? Das würde BMS Einstellungen deutlich erleichtern.
Klar gibt es die, musst nur Googeln.
Kannst auch mal nach Li Akku lagern suchen.
Ich habe gerade eine englische Publikation gefunden, die hier eine wunderbare Aufarbeitung hat: https://batteryuniversity.com/articles

Wenn Du den Akku allerdings ganz leer fährst, so dass das BMS abschaltet, dann wird also gerade die untere Entladeschlußspannung erreicht.
Jeder Akku hat zudem eine gewisse Selbstentladung. Die sollte bei einem neuen LiFePO zwar sehr gering sein, aber es gibt durchaus Schwankungen.
Wenn der Akku dann 6 Monate “leer” steht und keinerlei Ladung bekommt könnte es an die Grenze zur Tiefentladung gehen.
Grundsätzlich ist aber das Lagern mit niedrigem SoC immer günstiger, solange nicht der Tiefentladungsbereich erreicht wird.

Wer den Akku pflegt, dieser ihm lange Lebt. -> Soll heisen auch imm Winter mal eine Erhaltungsladung vornehmen wenn die Spannung abgesunken ist.
E-Bike der Klassiker bzw. der Grund warum man an “alte” / defeckte E-Bike Akkus kommt weil die leute irgent wann im (Spät) Sommer das letzte mal gefahren sind, den Akku dann voll geladen haben oder auch nicht und er dann bis im Frühling irgent wo herumsteht ohne das man sich darum kümmert.

Aber ja wer zu viel Geld hat oder es nicht schaft sich die Beschreibung durchzulesen und zu Merken weis wenigstens wie man die Geldbörse öffnet.

Lifepo4 altert an der unteren Spannungsgrenze deutlich weniger als an der oberen Spannungsgrenze.
Mit einem funktionierenden Speichersystem wird ein LI Speicher auch nie tiefentladen werden.
Ab 3 Volt kommt eh nicht mehr viel aus dem Speicher, daher reicht es völlig die Entladegrenze auf 3 Volt zu setzen.
Dann ist immernoch genug im Speicher um über den Winter zu kommen ohne tiefentladen zu werden, zumindest wenn man kein stromfressendes BMS in betrieb hat.