Hallo aus NRW und noch an der Grundlinie zur PV

Hallo, ich bin Andreas.
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich im nächsten Jahr mein Haus komplett auf erneuerbare Energie umstellen möchte. Noch habe ich nur eine Ölheizung aus den 70ern und eigentlich bis auf ein paar Macken eine gute Dämmung.

Was ist mein Plan für das nächste Jahr?
Ich möchte einen PV-betriebenen Sandspeicher an die Stelle bauen, wo sich derzeit noch die Öltanks befinden. Dann hätte ich endlich diese Kältebrücke ins Haus weg. Um den Sandspeicher zu "befüllen", will ich ihn mit einem Wasserkreislauf erwärmen, der mit einem Heizstab aus der PV bedient wird.

Dafür muss ich auch noch die PV aufbauen und das am liebsten an allen möglichen Ecken des Hauses.

Und zu guter Letzt will ich noch die Heizkörper durch eine Wandheizung tauschen, damit ich mit einer geringeren Vorlauftemperatur auskomme.

ich habe lange danach gesucht und bisher nur ein Video über eine solche Anlage von einem Youtuber aus Österreich gefunden. Leider hat er seine Anlage kein zweites Mal vorgestellt, bzw ich habe es nicht gefunden. Aber er war im Grunde der Startgeber für diese Idee.

Was ist denn jetzt die Frage?

Ob man mit PV an allen Ecken und einem Sandspeicher das ganze Jahr autark heizen und duschen kann? Einfache Antwort: Nein. Nicht D oder Umgebung.

Ob ein Sandspeicher überhaupt irgendwie sinnvoll funktioniert? Keine Ahnung, aber wenn’s da bisher nur einen einzigen verschollenen Österreicher gibt, der das mal gebaut hat, sind die Chancen nicht so prickelnd. Etwas Physik und Nachrechnen würde da Klarheit bringen.

Oliver

Grundsätzlich. Dies ist eine Vorstellung. Das ist mein Projekt. Da ist noch keine Frage enthalten.

Etwas Physik und Nachdenken hat bei mir dazu geführt, dass ich es in Erwägung ziehe. Bei mir kam als einfache Antwort bei der ganzen Sache ein Ja heraus. Vor allem in D. Warum sollte hier ein Sandspeicher, den ich auf Grund des besseren Spezifischen Wärmekoeffizienten mit Betonrecyclingmaterial auffüllen werde, in D nicht funktionieren, dafür in Texas, in Österreich und in Finnland.

Ich dachte mir, da es hier um DIY-Projekte geht und auch Konzepte interessant sein könnten, die nicht von der Stange sind und nicht dem Mainstream entsprechen, und wäre somit mit dem Projekt hier richtig. Und wenn ich scheitere, ist auch das dokumentiert.

Ja, ich muss noch ein paar Hürden nehmen.

Aber ich denke, dass ein Sandspeicher dann interessant sein könnte, wenn man mehr Platz aber weniger Geld hat. Nicht jeder kann sich einen Eisspeicher oder einen sehr großen Wassertank leisten, wo er dann mittels Wärmetauscher seine Energie herausholt.

Sand ist billig. Kupferleitungen sind zumindest gut verfügbar. PV-Module kosten auch nicht die Welt und wenn man den Strom der Mittagszeit nutzt, um Abends warmes Wasser zu haben, oder auch mal eine Woche warmes Wasser zu haben, ist das schon mehr. Alternativ kann man mit mehr Geld große Batterien kaufen, um dann über auch recht teure Wärmetauscher in den Abendstunden das Wasser frisch zu erwärmen.

Mir geht es um eine möglich kostengünstige Alternative, die zwar Nachteile hat, aber die durch den günstigeren Preis nicht so ins Gewicht fallen.

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Herzlich Willkommen hier an Bord. Und lass dich nicht verunsichern von kritischen Nachfragen. Generell ist das hier ein super Forum, um auch mal völlig ausgefallene Projekte zu diskutieren und Hilfe bei der Umsetzung zu bekommen.

Sandspeicher - da bin ich auf jeden Fall neugierig, wie da erste Berechnungen aussehen und ob das Sinn machen kann. Und wie man sich sowas überhaupt vorstellen kann.

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Da sage ich mal: finde den Fehler...

Generell kannst du machen, was immer du möchtest. Daran kann und wird dich gerade hier sicherlich überhaupt niemand hindern.

Nur sind doch alle Konzepte mit der Speicherung von Wärme in grossen Massen von Irgendwas schon seit sehr langem mehrfach durchdacht worden, mit immer dem gleichen Ergebnis: für mehr als ein paar Tage reichts nicht.

Aber lass dich nicht aufhalten.

Oliver

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Ich habe ein Haus aus den späten 70ern, dass mit einer Zentralen Ölheizung versehen wurde. Der Öltank befindet sich im Keller etwa auf der Mitte der Hausfront unter dem Flur und unter der Dusche. Und weil es ja ein Öltank ist, hat der einfach nur eine Öffnung nach außen, damit schädliche Gase sich nicht in der Luft ansammeln können und damit eine Gefahr darstellen. Leider ist das auch eine Kältebrücke ins Haus.

Selbstverständlich würde ich nach dem Ausbau dieser Tanks diese Öffnung schließen und der Sandspeicher bekommt sowieso eine zusätzlich umlaufenden Isolierung. Pufferspeicher stellt man doch auch nicht einfach so blank in den Keller.

Bei der Speicherung von Wärme ist vor allem die Isolierung und der Temperaturunterschied von entscheidender Bedeutung. Ein Sandspeicher in einem Haus wird da schon von dem Haus selber geschützt.

Und dann kommt der Anspruch. Der Speicher soll keine Wärme vom Sommer in den Winter transportieren. Er soll Strompreisschwankungen ausgleichen oder abfedern. Er soll ein preisgünstiger großer Puffer sein, den ich selber bauen kann. Einen großen Pufferspeicher für Wasser kann ich nämlich nicht schweißen, geschweige denn, dass ich den so ohne weiteres in mein Haus bekomme. 1000 Liter sind für die Größe das Max und auch nur wenn die Isolierung nicht angebaut ist. Für alles andere müsste ich eine Außenwand einreißen. Zusätzliche Kosten.

Und was schon seit langem durchdacht und verworfen wurde, aber dann trotzdem umgesetzt wird, sind gerade große Massenspeicher. Siehe Eisspeicher für den Heimbereich, siehe dem Sandspeicher in Finnland, siehe Salzkristallspeicher für Solaranlagen in Marokko, siehe Hochtemperatur Ziegelblockspeicher mit dem Namen E-blocks (Patent erteilt in diesem Jahr) , siehe den Betonschuttspeicher in Hamburg, siehe Ziegelkeller wie zB der von HoffTech 4.0, die in diesem Jahr auch ihr Patent dafür bekommen haben.

Also, es direkt in der Eingangstür abzuschmettern und auf theoretisch schon vor Jahren durchdacht zu verweisen, könnte vielleicht auch daran liegen, dass die denkenden Personen (keine Unterstellung, nur eine Vermutung) sich Lobbymäßig haben beeinflussen lassen. Und derzeit ist der Mainstream, weil die vermeidlich beste Lösung für jedermann eine Luftwasserwärmepumpe. Die ist jedoch für mein Haus die teuerste Lösung, die sich in meinem Leben nicht mehr amortisiert.

Ach so, na dann.

Dann sag ich mal den schwäbischen Wahlspruch:
„Nit schwätze, mache.“

Viel Erfolg.

Oliver

Finde ich gut. Machen und hier in ein paar Jahren das Ergebnis präsentieren.

Ich glaube nicht, dass das ein guter Weg ist. Die Wärmekapazität von Wasser ist etwa 5 mal so hoch wie von Sand. Wenn man das Spezifische Gewicht mitrechnet, ist die Wärmespeicherfähigkeit von Wasser fast doppelt so hoch. Sandspeicher haben vor allem einen Vorteil wenn man sie mit einer wesentlich höheren Temperatur (über 500°C) auflädt. Das würde mit Wasser sehr aufwändig werden.

Dabei wird die Temperaturdifferenz zwischen Wand innen und Wand außen höher!! Logischerweise sind die Wärmeverluste dann höher! Das Behaglichkeitsgefühl wird das vermutlich nicht kompensieren.

Einfach erstmal ein paar Berechnungen machen. Dann hat man erste Vorstellungen, wie man das ganze einschätzen kann.

KI meint, dass man 0,014kWh braucht, um Sand von 20 auf 80 Grad zu erhitzen. Macht 14 kWh pro Tonne.

Bei 1 Liter Wasser wären es 0,07kWh bzw. 70 kWh pro Tonne.

Ich hoffe, die KI hat richtig gerechnet.