Hallo aus der Pfalz

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal kurz vorstellen: Ich heiße Daniel und komme aus der Pfalz. Durch die (welt-) politischen Ereignisse aufgeschreckt dachte ich, daß es nicht verkehrt sein könnte, etwas autarker zu werden und zudem die Stromkosten etwas zu senken.

Damit die Situation auch schön anspruchsvoll bleibt, folgendes Szenario:

  • Lage: In einem engen Tal, von Süden durch einen Berg abgeschattet, bei dem im Winter die Sonne kaum (direkt) zu sehen ist. Meine Wohnung befindet sich in einem Mehrfamilienhaus einer ganzen Wohnanlage mit einem (für den geplanten Zweck) komplett ungenutzten Ostbalkon mit freier Sicht nach oben. Schattenwurf ja nach Uhrzeit durch das eigene Haus, durch das Nachbarhaus und durch einen großen Schornstein. Im Hochsommer je nach Uhrzeit kann die Sonne aber auch schattenfrei den kompletten Balkon bescheinen. Zumindest ist die Lage aber relativ günstig gegen Unwetter und Gewitter.
  • Platz: Habe ich natürlich keinen. Aber der Balkon ist knapp groß genug, um vier Module zu je ca. 1,7 * 1 m zu montieren, wenn man sich seitlich für die Montage daran vorbeiquetscht. Außerdem grenzt er an einen Abstellraum mit Steckdose, in dem sich auch der Verteiler befindet, in dem es aber platzlich noch knapper zugeht.
  • Finanzielle Mittel: Keine vorhanden, aber noch die Hoffnung, daß mich Jeff Bezos adoptiert. :mrgreen: Nee, Quatsch, aber die Mittel sind begrenzt. Was Module, Befestigungsmaterial, WR & Co. kosten, das glaube ich natürlich ungefähr zu wissen.
  • Wissen: Komplett ahnungslos. Beim Heimwerken völlig ungeübt, Elektriker und E-Techniker bin ich auch keiner, also beste Voraussetzungen für die Installation einer kleinen Balkonanlage. :lol: AFu-Zeugnis wäre aber vorhanden, was mir zumindest rein rechtlich ein paar kleinere Freiheiten beim Selbstbau einräumt.
    Von Solartechnik habe ich (fast) keine Ahnung und mir nur die letzten Wochen ein bißchen was angelesen.
  • Werkzeug: Da sieht's auch mau aus, kann aber nach Bedarf zugekauft werden. (DMM, DSO, Duspol, Lötstation und SDS-Bohrhammer sind neben dem typischen Haushaltswerkzeug wie Schraubendreher und Hammer gerade so vorhanden.)
  • Gewünscht ist natürlich eine winzige Balkonanlage, die nichts kostet, keinen Platz braucht, in fünf Minuten installiert ist und die Leistung eines Kernkraftwerks bietet. Ansonsten ersatzweise wenigstens vier Halbzellenmodule mit ca. 1,7 * 1 m Abmessungen (die HSF-Module von AE-Solar sind ja leider nicht lieferbar :cry: ), MPPT, 600 W Netz-WR, AGM-Akkus (LiFePO4 wäre finanziell recht anspruchsvoll), Insel-WR bei Stromausfall. Wenn man überschüssigen Sonnenstrom in Akkus speichern und in stockfinsterer Nacht ins Netz einspeisen könnte, damit sich der analoge Stromzähler rückwärts dreht, wäre ich jetzt auch nicht direkt traurig.

    Da steh' ich nun, ich armer Tor,
    und bin so klug als wie zuvor.

    Daniel

    Gruss zurück aus Worms.
    Ich das hier empfehlen, um einen ersten Überblick zu bekommen: https://www.fesa.de/diy-workshop-balkonsolar/
    (auch wenn es ggf. etwas weit weg ist). Mir hat es geholfen und ich habe dann gleich 3 Anlagen selbst zusammengeklöppelt. Viel Erfolg!

    Gruss zurück aus Worms.
    Ich das hier empfehlen, um einen ersten Überblick zu bekommen: https://www.fesa.de/diy-workshop-balkonsolar/
    (auch wenn es ggf. etwas weit weg ist). Mir hat es geholfen und ich habe dann gleich 3 Anlagen selbst zusammengeklöppelt. Viel Erfolg!
    Gruß in die Vorderpfalz! :)
    Tja, Fesa ist weit weg und vom Termin her für mich arg ungünstig, aber trotzdem danke für den Tip.

    Ich wollte mich Stück für Stück herantasten, weil auch das Wissen im Web leider häppchenweise weit verstreut ist. Fangen wir mal mit dem MPPT an: Die meisten MPPTs, die ich kenne, scheinen für den Betrieb von zwei Modulen ausgelegt zu sein. Aber was mache ich bei vier Modulen? Zwei MPPTs nehmen oder immer je zwei Module parallel schalten? Im letzteren Fall würde sich im Idealfall natürlich die Stromstärke verdoppeln, aber viele MPPTs geben eine Maximalstromstärke an, was mich irgendwie irritiert. Bedeutet diese Maximalstromstärke nun, daß der MPPT alles nimmt, was er kriegen kann, und bei Überschreiten des Maximalstroms einfach abraucht? Oder hat er eine Strombegrenzung eingebaut? Genau solche Informationen finde ich im Web einfach nicht. :(

    Bei der Spannung ist es dagegen ganz einfach: Wenn er bis z.B. 50 V ausgelegt ist und man gibt 80 V drauf, dann wird das sehr wahrscheinlich ungesund für den MPPT sein.

    Das nächste Problem wird sein, daß man sich auf eine DC-Spannung festlegen muß. Natürlich nähme ich lieber 48 V, aber dann müßte ich gleich vier 100 Ah-Akkus kaufen zzgl. (bei Victron) drei Balancer. Mit der ganzen Dimensionierung der Anlage kommen natürlich auch die Amortisationsgedanken: Für eine reine Blackoutlösung würden 24 V reichen. Erweitere ich die Anlage auf 48 V, dann ist das mit Mehrkosten verbunden. Wenn die Anlage hinterher (z.B. nachts) auch mehr Strom ins öffentliche Netz einspeist, dann wird sich das irgendwann (hoffentlich) amortisieren. Dazu muß ich aber wissen, was möglich ist und was nicht und was für meine Situation (jetzt kommt wieder das Stichwort Schatten ins Spiel) überhaupt rentabel ist. Heißt, ich habe hier irgendwie eine Gleichung mit drei Dutzend Unbekannten und weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. :?

    Irgendwas mit zuweilen vielleicht fragwürdigem Wirkungsgrad zusammenwurschteln, das ist kein Problem, aber eine richtige Punktlandung hinlegen, das ist nicht so einfach. Damit tue ich mich schwer. :?

    Daniel

    Hau mal hier: https://www.saena.de/download/broschueren/BEE_Leitfaden_Photovoltaik.pdf
    Das ist recht allumfassend, finde ich.

    Aktueller Planungsstand:
  • vier Schindelmodule > 400 W (wegen Vorteile beim Teilschatten)
  • vier Victron MPPT-Laderegler dazu, um jedes Solarmodul komplett auszulutschen (Amortisation schon in 200 Jahren!)
  • MultiPlus II 24/3000, sehr wahrscheinlich als GX, Schukolösung (das mit Innen-PE mißfällt mir, aber es wird trotzdem mit Schuko)
  • Victron LiFePO4 mit 100 Ah, Batterieschalter, Temperaturüberwachung
  • zwei mal vier Gasableiter im GAK noch auf dem Balkon, Außen-PE vom Balkongeländer (mit Duspol schon gemessen)
  • Lasttrennschalter und Sicherung im GAK, Durchbruch an der Rückwand, zwei mal NYM-O 4*16 mm² bis zu den zwei mal vier Varistoren und dann weiter zu den MPPTs
  • Sicherungen, FI/RCD, Kleinvieh, blabla...
  • komplett eigenes Parallelnetz, keine Einspeisung ins öffentliche Netz und keine ins "normale" Wohnungsnetz
  • Der genaue Bau des Alugestells auf dem Balkon ist noch offen, aber konkretisiert sich langsam.

    Daniel