Ganz vergessen zu berichten, das System bei Muttern im Gartenhaus ist nun fertig montiert und läuft
Im März beim ersten guten Wetter wird das Geburtstagsgeschenk eingelöst.
Das Ganze soll auf bzw. im Gartenhaus installiert werden

vorgesehen sind vier Solar-Module mit zusammen rund 700Wp, ein Batteriewechselrichter mit Limiter für den netzparallelen Betrieb samt Null-Watt-Einspeisung sowie ein DIY 18650 Batteriespeicher mit 3,3KWh.

Der Batteriespeicher ist schon fertig, denn das Projekt wurde schon im letzten Oktober begonnen

-> hier geht's zum Baubericht mit vielen Fotos und Details zum Akkus
Da nun endlich gutes Wetter ist geht es an die Installation der PV-ANlage, also Werkzeug in den Kofferraum und los geht's

das Gartenhausdach hat eine super-Ausrichtung nach Süden, also ideal für PV

vielleicht nochmal kurz zum Prinzip:
geplant ist eine PV-Anlage zur Abdeckung der Grundlast, also des permanent anfallenden Stromverbrauches bedingt durch Standby-Verbraucher wie Telefon, WLan-Router, aber auch Kühlschrank, Kühltruhe etc.pp.
Typischerweise liegt der bei einem EFH bei 150W - 250W. Das schafft die PV-ANlage mit ihren 700W also locker, tagsüber den Grundlastverbrauch abzudecken.
Um auch nachts über diese Grundlast bedienen zu können kommt zusätzlich noch ein Speicher zum Einsatz.

der dazugehörige Wechselrichter, ein "Grid tie inverter" von Soyo Source den ich selbst auch benutze, kann bis zu 900W in das Hausnetz einspeisen.
Das reicht z.B. aus um Verbraucher abzudecken wie:
- alle Lichter im und am Haus</li>
- TV, Musikanlage</li>
- Telefon, WLan-Router</li>
- PC, Laptop, Tablet, Handyladegeräte</li>
- Mikrowelle</li>

Wofür die 900W dann nicht ausreichend sein werden sind die großen Verbraucher wie:
- Backofen, Herd</li>
- Wasserkocher, Kaffeemaschine</li>
- Fön</li>
- Waschmaschine, Geschirrspüler</li>
Die Kaffeemaschine beispielsweise verbraucht rund 2.500W, hier schießt der Wechselrichter dann zumindest 900W dazu, sodass nur noch 1.600W vom Energieversorger bezogen werden müssen

eingestellt wird die Anlage dann so, dass kein PV-Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, sondern ausschließlich selbst verbraucht wird, das nennt man dann Null-Watt-Einspeisung

genug Theorie, jetzt zur Praxis.
Diese drei Bälkchen dienen zur Verstärkung des Gartenhausdaches, welches nicht dafür vorgesehen war, um da später mal Photovoltaik nachzurüsten.
Zugeschnitten, vorgebohrt und dann mit flüssigem Bitumen wetterfest gemacht. Die kommen dann, wenn alles durchgetrocknet ist, zuerst aufs Dach, bevor dann dort die Alu-Montageschienen darauf montiert werden

im hinteren Anbau des Gartenhauses soll dann die Technik hin kommen. Dort ist bereits ein Stromanschluss, also ideal, um den Wechselrichter an dieser Stelle auch gleich einspeisen zu lassen

vorbereiten für mehr Platz

die Steckdosen müssen vorübergehend weichen, also sichergehen, dass der Strom abgeschaltet ist und dann die Dosen erstmal abbauen

wie auch sonst überall, wo ich Elektrik installiere benutze ich eine OSB-Trägerplatte (bzw. zwei Stück mit je 15mm zusammengeschraubt )

etwa 60 x 70 cm

das ist ein Teil von den Geräten, die dann an die OSB-Platte kommen.
- Solar-Laderegler mit MPPT und 30A Leistung</li>
- Verteilerkasten mit 6 Breiteneinheiten</li>
- Sicherungen für AC 230V und DC für PV und Batterie</li>

das ist der Wechselrichter

und die Steckdosen kommen auch wieder dran

so ungefährt sieht das dann aus. Erstmal nur grob angeschraubt, die Verkabelung kommt dann später

am nächsten Tag sind die Balken durchgetrocknet und es geht aufs Dach


zuerst die Verstärkungs-Bälkchen, damit sich das Dach nicht durchbiegt.

Mit den schräg abgeschnittenen Spitzen nach oben, damit das Regenwasser nicht darunter sondern seitlich abläuft



erst vorbohren, dann fest verschrauben

dann kommen die dicken 10mm Stockschrauben

die Alu-Profilschienen sind schnell montiert

als Module kommen vier gebrauchte Sunlink mit 190W zum Einsatz.

Die wurden nach 10 Jahren Betriebszeit demontiert und dürften nun noch rund 170W haben

vor dem Montieren noch gründlich säubern



das Montieren der Module an sich geht sehr schnell

am besten mit dem Akkuschrauber mit Drehmomenteinstellung, so dass er durchrutscht bevor zu fest angezogen und damit dann zu viel Druck auf die Module ausgeübt wird


an einer Stelle sitzt ein Modul auf einer STockschraube auf, hier muss der Kopf abgeflext werden



Heidi reicht von unten die Module an


sieht schon fast fertig aus

aber es fehlt noch die Verkabelung. Dazu müssen noch MC4 Stecker auf das PV-Kabel gecrimpt werden

dann werden je zwei Module in Serie geschaltet und danach mittels Y-Adapterstücke je zwei Module parallel
Das hat zur Folge, dass sich die PV-Spannung verdoppelt auf etwa 80V, und die Stromstärke ebenfalls verdoppelt auf rund 11A (beides Max-Werte) und schlussendlich nur ein Kabelpaar zum Laderegler geht

hier nochmal die Schemazeichnung, damit dürfte die Verschaltung der Module klarer werden

Heidi will außen am Dach keine Kabel entlang sehen, also werden sie mit zwei Löchern durch das Dach ins Innere geführt und die Löcher wieder versiegelt


anschließend werden alle Kabel hochgebunden.

Besonders wichtig ist, dass die Steckverbinder nicht auf dem Dach und somit später im Wasser liegen


die PV-Kabel (Blau + Schwarz) kommen zuerst in eine spezielle DC-Sicherung mit Funkenschutz und 16A,
von da aus dann weiter zum Solar-Laderegler der aus den rund 80V PV-Spannung (schwankt je nach Sonneneinstrahlung) fest vordefinierte 56,8V macht um damit den Akku zu laden

der Wechselrichter wird mit 2x 16mm² Kupferkabel angebunden...

...das ist ausreichend für 60A also rund 3.000W und damit mehr als genug Reserve für die maximalen 900W, die er leistet

testweise wird mal die Batterie angeschlossen (die lange Kabelschlaufe) um zu schauen, ob die Systeme korrekt arbeiten


und siehe da, mit der Grundeinstellung ab Werk fängt der Wechselrichter direkt an einzuspeisen, und zwar mit den vollen 1.200W

das wollen wir natürlich nicht, sondern wir wollen ja eine Null-Watt-Einspeisung um die Grundlast zu decken. Da dazu noch ein Limiter-Stromsensor am Haupt-Sicherungskasten installiert werden muss, und das noch ein paar Tage dauern kann bis es soweit ist, stelle ich den Wechselrichter nun vorerst so ein, dass er fest und dauerhaft 250W einspeist, da das in etwa der Grundlast von Heidi's Haus entspricht, die wir an dem Tag ermittelt haben.
Damit läuft die PV-Anlage schonmal
Zwar noch nicht so, wie es endgültig sein soll, aber immerhin wird ab sofort bereits 250W des täglichen Bedarfs permanent abgedeckt durch 100% saubere Sonnenenergie
