Ich komme nicht weiter. Das Problem: Ich will/muß für die PV-Module ein Gestell bauen. Die Module müssen alle hochklappbar sein, damit im Winter bei Dachlawinengefahr und bla, bla... das Problem ist längst gelöst. Die Hälfte der Module muß zudem von der Einstrahlposition zur Lawinenparkposition verschoben werden vermöge eines Schlittens aus Aluprofilen und sog. Gleitern. Diese sind aus POM und POM ist nativ nicht UV-beständig, will heißen, unter der direkten Einstrahlung von Sonnenlicht wird POM mithilfe von Sauerstoff spröde. Des is bleed! ?
Allerdings muß ich das relativieren: Die Gleiter am Schlitten befinden sich etwas abgeschattet unter dem PV-Modul, das heißt, normalerweise kommt an diese Stelle nur indirekt Sonnenlicht hin. Jetzt wäre meine Frage, wie schnell oder langsam das POM trotzdem altert. Weiß da jemand irgendwas dazu?
Ich habe schon nach schwarzen Gleitern aus POM mit Industrieruß gesucht, aber da scheint es nichts zu geben. Und eine andere Lösung, daß der Schlitten mit dem unteren Aluprofil verbunden ist und nicht bei Sturm davonflattern kann, fällt mir nicht ein. ?
[quote data-userid="8532" data-postid="116539"]such doch einfach Gleiter die tatsächlich aus POM für Außenanwendung gefertigt sind.[/quote]Habe ich doch, aber ich meine diese Profilgleiter, die man in ein (typischerweise 40x40-) Aluprofil festschrauben kann, während das Gegenstück des Gleiters in einem anderen Aluprofil steckt, so daß man beide Profile der Länge nach gegeneinander verschieben kann. Und eben diese Dinger habe ich bisher noch nicht geschwärzt gesehen. (Der Industrieruß wandelt dabei das UV-Licht in Wärme um.)
Daß es den reinen Werkstoff an sich auch geschwärzt gibt, das weiß ich natürlich, aber ich brauche den ja als (fertigen) Gleiter für zwei Aluprofile. ?
[quote data-userid="10113" data-postid="116541"]Jeder der freiwillig Produkte aus POM einsetzt[/quote]"Freiwillig" wäre es nur dann, wenn es eine Alternative gäbe. ?
@auric wo ist das Problem? So wie ich es verstanden habe soll aus POM kein offener Kamin sondern Gleiter hergestellt werden. Deren bestimmungsszweck es nicht ist angezündet zu werde.
das Gas was beim verbrennen von POM entsteht ist Formaldehyd. In der Tat ungesund. Verbrenne mal PVC - da entsteht Salzsäure. Verbrenne Holz oder Kohle unter Sauerstoffmangel, dann hast du CO auch giftig.
Diese Liste kannst du ewig lange fortsetzen. So gesehen sind fast alle Materialien böse wenn nein verbrennen was anderes als Wasser entsteht.
Deswegen überlegt man sich bei konstruieren welche Anforderungen ein Werkstoff unter den einsatzbedingungen erfüllen muss und auch welche konzequenzen im fehlerfall auftreten könnten.
POM ist als kristalliner Werkstoff extrem formstabil und robust. Deswegen wird er in so vielen technischen Aufgabenstellungen verwendet.
Also nicht pauschal rumheulen dass POM ja so böse sei, sondern verstehen wie er eingesetzt werden soll und wie groß eine Gefährdung (Brandwahrscheinlichkeit, Menge des Kunstoffs, Exposition….) tatsächlich ist.
ich hab auch in deinem text nix finden können was du als Alternative vorschlägst.
nix für ungut, aber konstruktive Vorschläge die der TLN erwartet wenn er hier postet sehen anders aus
@docemmettbrown Für ‚Gleitlageraamwendungen‘ ist die Auswahl an Kunststoffen die auf Dauer UV und Klimawechsel ausgesetzt sind nicht allzu groß.
Und da du sicherlich kein spritzgiesswerkzeug bauen willst muss es als Halbzeug erhältlich sein.
als erstes fiele mir PTFE ein (ein böser PFAS ?) Das hat eine sehr geringe Haftreibung die wichtig ist um das Gestell erst mal in Bewegung zu versetzten.
Leider teuer und ist auch noch relative ‚weich‘ .
Alternativ ginge auch noch was aus der Polyamid Reihe, PA6 in schwarz ist UV stabil und als Halbzeug erhältlich. Darf aber nicht mit GF gefüllt sein. Aber dafür in UV-Stabilisiert schwarz. Nimmt leider ziemlich viel Feuchte auf, was zu formschwankungen führt.
Die Polyimidfamilie wäre auch noch eine Option. Aber eben als Halbzeug nicht überall erhältlich.
Anwendungsfall und anwendungsmenge nicht verstanden.
im Freien verwendet- warum sollte es brennen
2 Materialmenge in Grammbereich.
Da brennt gegebenenfalls kein Silo mit Tonnen von Kunststoffgranulat sondern ein paar klein Klötzchen. Wenn’s auf dem Dach brennt gibst noch ganz andere Spaltprodukte in sehr viel größerer Menge aus verbrennenden Materialien wie Dicht- und Dämmstoffen. Die würde jeder Feuerwehrmann gerne für die paar Gramm Formaldeyd eintauschen.
Bei Kunststoffen ist es wie mit allen anderen Substanzen - die Menge macht’s! Wusste schon Paracelsus ohne Kunstoffe zu kennen.
ach ja, fast hätt ich’s vergessen: Brennendes PA erfreut den Feuerwehrmann durch Cyanwasserstoff.
Formaldehyd erkennt man sofort am Geruch CyW nicht!
Das Problem ist halt, daß ich nur auf fertige Gleiter zurückgreifen kann, wie oben in dem YT-Video dargestellt. Ich habe keinen 3D-Drucker o.ä. und kann mir da auch nichts selber herstellen. Entweder das kaufen, was es gibt, oder der PV-Traum kommt abrupt zu einem Ende. (Was mache ich dann mit den PV-Modulen, die in meiner Firma schon vor sich hin oxidieren?)
Das Kernproblem scheint das UV-Licht zu sein. Wasser in dem Sinne kommt da eigentlich nicht ran, da müßte der Balkon schon vor lauter Unwetter höher als 4 cm (das ist die Stärke der Aluprofile) unter Wasser stehen. Luftfeuchtigkeit bis 100% natürlich schon. Möglich wäre ein gebastelter "Kragen" oder eine Art "Röckchen" aus Klebeband/Panzerband/Gafferband, welches am Schlitten befestigt ist und zusätzlich noch das ohnehin schon nur indirekte Sonnenlicht abschirmt; das hatte ich mir die letzte Stunde überlegt. Ob das tatsächlich funktioniert, weiß ich nicht. Wenn die Geschichte zehn Jahre durchhält und erst dann ausgetauscht werden müßte, wäre ich schon zufrieden.
@docemmettbrown gaffatape ist nach einem Jahr auf dem Dach nur noch Staub und fasern. Wenn schon Alutape wie es in der Lüftungstechnik verwendet wird. Also das richtige aus dicker alufuöie mit Butylkleber auf der Rückseite. Das hält Jahrzehnte und kostet besten falls 20-25 Euro die Rolle.
trotzdem würde ich mir bei dein kleinteilen eher jemanden suchen der eine CNC Fräse hat und mir die Dinger aus PTFE machen lassen. Lass es einen Hunni kosten, dafür ist das Alterungsproblem für immer erledigt und es ‚flutscht‘ hervorragend.
Nachtrag: ich hab mir die Halte im Video noch mal angeschaut und hoffe nicht dass du an den flimsigen schräubchen Module befestigen willst die auch nur einen Hauch von windlast abbekommen.
Alles unter M8 ist unterdimensioniert. Auch das Boschprofil sieht aus wie gerade mal 30x30 mm ?
@auric liest sich als würdest du in einer Kunststoffspritzerei arbeiten die ihre Extrudertemperaturen nicht unter Kontrolle haben und MAK Werte ignorieren ?
Ich habe Jahrzehnte im Kunststoff-Recycling gearbeitet, und das POM war bestens geeignet schon in geringsten Mengen auch die teuersten High-Tech Polymere in einen nach Formaldehyd stinkenden Schaum zu verwandeln.
Und nein wir haben die POM Verschmutzung nicht ins System gebracht, das waren die A***löcher die den Dreck verarbeitet haben.
Aber Recycling wird von den POM Liebhabern ja sowieso ignoriert, wie gesagt der Dreck gehört verboten. ? den Dreck kann man noch nicht einmal ordentlich verbrennen.
Wenn da keine Sonne direkt draufscheint, dürfte es mit 10 Jahren klappen. Und sollte Sonne direkt draufkommen, dann einfach mit Alublech irgendwie abdecken.
Ich kenne deine Konstruktion nicht, aber auf Plastik als direkt tragendes Element würde ich mich nicht verlassen. Also Plastik muss kaputt gehen dürfen, ohne das dir das Modul wegfliegt.
Warum nicht selber Bauen? Mit einer Standardausstattung im Keller bestehend aus einer kleinen Fräsmaschine ist das doch kein Problem. So etwas gehört doch in jeden DIY Haushalt.
Wenn du so was noch nicht hast, wird es Zeit für die Anschaffung.
Alternativ eine Zeichnung machen und Fertigen lassen. Für so etwas gibt es Firmen, die davon leben. Kennst du die Fa. IGUS?
[quote data-userid="1434" data-postid="116586"]gaffatape ist nach einem Jahr auf dem Dach nur noch Staub und fasern.[/quote]Ich habe da so ein silbernes Nonameband, damals vom Discounter gekauft. Klebt sehr gut und hält auch bei absolut direkter West-Sonneneinstrahlung viele Jahre. Dieses Mal wird es a) im Osten montiert und b) auch noch durch die Module selbst lichtgeschützt. Da bin ich schon recht zuversichtlich, daß die Haltbarkeit nicht kürzer sein wird.
[quote data-userid="1434" data-postid="116586"]trotzdem würde ich mir bei dein kleinteilen eher jemanden suchen der eine CNC Fräse hat und mir die Dinger aus PTFE machen lassen. Lass es einen Hunni kosten, dafür ist das Alterungsproblem für immer erledigt und es ‚flutscht‘ hervorragend.[/quote]Das rechnet sich kaufmännisch nicht, dann ersetze ich lieber nach zehn Jahren die installierten Gleiter. Ich brauche ja nicht nur einen davon, sondern mindestens sechs oder möglicherweise je nachdem, wie "gut" ich's machen will, sogar zwölf Stück.
[quote data-userid="1434" data-postid="116586"]Alles unter M8 ist unterdimensioniert. Auch das Boschprofil sieht aus wie gerade mal 30x30 mm ?[/quote]Keine Sorge, ich wollte ohnehin 40x40 mit M8 nehmen. Die Windlast ist im Osten sehr gering und ich wohne hier schon über zwanzig Jahre. Außerdem liegen die PV-Module dann (fast) flach auf dem Boden mit nur 5° Neigung, damit das Regenwasser gerade so abfließen kann. (Mehr geht sowieso nicht, weil mich das dann "Sonne" kostet.)