Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung mit Deye?

Guten Tag,

ich bin ganz neu hier im Forum und möchte in Kürze ein Mehrfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten bauen. Bedeutet ich werde insgesamt 5-6 Zähler. Diese möchte ich in Zukunft über das neue Konzept der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung abwickeln.
Jetzt frage ich mich, wie ich am besten die CTs des DEYE Hybridwechselrichters platziere. In der Theorie wäre es Ideal diese um die Sammelschienen im Zählerschrank zu machen. Allerdings darf ich dies vermutlich nicht, da ungezählter Bereich und plombiert nach Fertigstellung. Gibt es eine Alternative, wie ich dem Wechselrichter trotzdem die Werte des gesamten Hauses und nicht nur nach einem einzelnen Zähler geben kann?
Muss ich hierzu hinter jedem Zähler entsprechend 3 CTs anbringen und pro Phase in Reihe schalten?
Hat jemand schon einen vergleichbaren Aufbau gemacht, um Mieterstrom etc. abzubilden (wobei hier das Problem mit dem ungezählten/plombierten Bereich nicht der Fall wäre).
Ich freue mich über sämtliche Ideen und Inspiration

Viele Grüße
Thomas

Sprich mit deinem elektrischen, ob ein Wandlerzähler zum VNB reicht und den Rest machst mit deinen eigenen Zählern.

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Hallo Thomas,

das Konzept der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorung ist ja erst in der Realität ein paar Tage alt, also seit der Verabscheidung des Solarpaket I durch Bundestag und Bundesrat. - Ich habe mich auch etwas schlau gemacht, weil ich das auch einsetzen will. Es scheint vom bürokratischen Aufwand her in Ordnung zu sein, anders als das abrechnungstechnisch viel zu komplexe Mieterstrommodell.

Wie auch immer, die Verrechnung der einzelnen Einheiten mit der Produktion der PV-Anlage erfolgt "auf dem Papier", und dazu wird - so meine Recherche - alle 15 Mintuen sowohl der Stromverbrauch jeder Partei als auch die PV-Produktion über sog. intelligente Messsysteme (iMSys, bestehend aus digitalen Stromzähler und Kommunikationsmodul, dem Smart Meter Gateway) an den Netzbetreiber übermittelt. Demnach spielt es überhaupt keine Rolle, was du mit einen CTs machst und wie du das zusammenbasteln möchtest. Das kannst du natürlich für dich immer machen, aber für die Abrechnung musst du wohl die auf diese iMSys zurückgreifen. Wie das dann administrativ noch im Detail funktioniert weiß ich nicht. Scheinbar gibt es dafür (demnächst) auch Dienstleister, die soetwas mit übernehmen.

Einfach mal weiter im Netz nach der Gemeiinschaftlichen Gebäudeversorgung googeln. So langsam kommen dazu immer mehr Daten hoch.

Viele Grüße

R.

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@tageloehner vielen Dank! Ich möchte explizit das Konzept wie vorgestellt. Ich möchte keine Unterzähler, welche durch mich verwaltet werden müssen oder mich zur Warmmiete verpflichten.
@regb vielen Dank! Das Konzept der GGV ist mir soweit bekannt und ich habe dazu auch alle erdenklichen Infos, die es schon gibt gelesen. Meine Frage ist hier explizit die Optimierung eines Pv+Speicher-Konzeptes in Anwendung mit der GGV an einem weiteren Haushaltszähler Link entfernt
Ich möchte also in genau dem 15 Minutenintervall den Strom einspeisen, in dem er auch im Haus verbraucht wird. Bzw. im Umkehrschluss, wenn dieser gerade nicht im Haus verbraucht wird in einen möglichen Speicher laden. Also aus meiner Sicht eine möglichst gute "Nulleinspeisung" anhand dem Saldo des Hauses und eben nicht nur wie oft im EFH-Bereich eines einzelnen Haushaltszählers.
Und hier war meine Frage, ob es beim DEYE WR bzw. CT die Möglichkeit gibt, diese zu kombinieren, um den Stromverbrauch von mehreren Anschlüssen / Haushaltszählern zu kombinieren. Alternativ müsste ich eben in den Vorzählerbereich eine Messung einbauen, da ich hier die Summe aus allen Haushaltszählern anliegen habe. Allerdings habe ich mittlerweile eine Regelung in der TAB des Netzbetreibers gefunden, dass dies nur unter Genehmigung und nur zum Zwecke eines Lastmanagements für Elektroladestationen erlaubt ist. Also wäre mir eine andere Lösung aktuell lieber.
Viele Grüße
Thomas

Interessanter Post hier.

Ich habe in einem 10-Familienhaus nun im Keller einen Deye SUN 25K in (Test-)Betrieb, mit großer Hochvolt Batterie (Deye BOS-GM5.1, 60 kWh).

Die Frage von @sunflower2000 richtet sich m.E. weniger an die Abrechnung der einzelnen Wohnungen, als an die Frage, wie der Wechselrichter die benötigte Gesamtleistung des Hauses sehen kann. Ich habe derzeit den CT (Current Transformer / Stromwandler) nur um die Zuleitungskabel des Allgemeinstromkreis gebaut, daher sehe ich auch nur die sehr geringe Leistung des Allgemeinbereichs (Treppenhaus, Heizung) als Leistung neben dem Symbol mit dem Haus (unten rechts).

Die benötigte Leistung des Wechselrichters und der Batterie selbst wird nochmal gesondert angezeigt in der Deye Cloud (Symbol UPS).

Das Verhalten des Wechselrichters ist nun bestimmungsgemäß, die Batterie ist ständig voll. Sobal sie voll ist, geht der Strom ins Grid (Symbol oben rechts). Und von dort zurück in die Wohnungen, durch die jeweiligen Wohnungszähler.

Wenn der Wechselrichter nicht nur die 70 Watt sehen würde, sondern die Summe der Leistung aller 10 Wohnungen und des Allgemeinbereichs, dann würde er mehr PV-Strom direkt liefern und vermutlich würde die Batterie öfter entladen und geladen.

Ich bin es aber auch noch am rausfuchsen, wie das genau geht.

Technisch kann man zwei CT's parallel schalten. CT = Current Transformer = Strom"abnehmer". Um deren Meßwerte zu addieren schaltet man sie parallel, wie bei jeder Stromquelle auch. Man muß natürlich auf die Stromrichtung, bzw. konkreter Einbaurichtung der CT's achten. Der Unterschied zwischen richtig und falsch angeschlossen ist der Gleiche wie der Unterschied zwischen Addition und Subtraktion.

Nein, ihm ging es darum genau zu der Zeit Strom aus dem Speicher ins interne Hausnetz zu speisen, wenn dieser auch von den Mietern benötigt wird. Darum geht es ja gerade bei der "Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung". Es geht darum den Mietern zusätzlich zu ihrem normalen Strombezug noch günstigen PV-Strom anzubieten und dadurch mehr als die mittlerweile niedrige Einspeisevergütung zu bekommen. Mieter und Vermieter sollten dadurch profitieren.
Die Abrechnung findet dabei sowieso schon durch einen gewählten Messstellenbetreiber statt und wird ja auch von geeichten Zählern genommen.
Ihm ging es darum, dass sein Deye Wechselrichter auch weiß, wieviel gerade an Strom von den Mietern benötigt wird.

M. E. sollte man bei diesem Problem den zuständigen Netzbetreiber fragen, ob man für diese Möglichkeit auch im Vorzählerbereich eine Strommessung einbauen kann, da dies beim Lastmanagment von E-Ladeeinerichtungen auch so gemacht werden muss
Oder
Man braut eben hinter jedem Zähler 3 Sensoren (pro Phase einen) ein. Allerdings würde ich denken, dass hier das viel größere Problem liegt, da dadurch der Vermieter immer den aktuellen Stromverbrauch der Mieter sehen könnte -> Datenschutz.

Kommt man vor dem Zählerschrank nicht an die einzelnen Phasen ? Oder direkt hinter der Haupstromeinführung vor den Sammelnschienen?

Nicht unbedingt. Benutzt man parallel geschaltete CT's dann sieht der Vermieter nur die Summe für alle Mieter.

Andererseits: der Vermieter will ja seinen, an die Mieter, verkauften Strom auch auf jeden Mieter umlegen. Er muß also wissen wieviel jeder Mieter von seinem Strom bezogen hat um eine korrekte Abrechnung machen zu können.

Ich sehe bei CT s im plombierten Bereich kein großes Problem.
Man kann damit ja keinen echten Strom "klauen".
Es wird mit der eingetragenen Elektofirma rechtzeitig abgesprochen, die das in Zusammenarbeit mit dem VNB neu verplombt. Natürlich ist eine vorherige Klärung noch besser. Aber eben nicht in einem Forum sondern mit der Elektrofirma.

Ein ketzerischen Vorschlag hätte ich aber auch noch.
Wie wäre es mit 8 kWp Modulen, die auf 4 BKW a 2kWp aufgeteilt werden?
Vereinfacht vieles (Abrechnung, Anmeldung) und die Mieter werden zu bewustem Stromverbrauch bei Sonnenschein ermuntert.

Bei einem gemeinschaftlichem Akkusystem dürfte denen sowas doch völlig egal sein.
Da kann die Waschmaschine problemlos im Dunkeln laufen.