ich habe mir im Victron VRM Monitoring die Min/Max Zellspannung (max: 3,65V; min: 3,4-3,45V --> 0,25V Differenz) bei voll geladenen Akku (BMS überträgt auch 0A Ladestrom) angeschaut. --> Ich habe das Gefühl, dass das balancing nicht richtig funktioniert oder eine Zelle defekt ist.
Mein System: 3xMultiplus 2 + Victron RS Laderegler + Amy Akku mit EVE Zellen und Seplos V3 BMS bestellst Ende 2023, im betrieb seit Frühling 2024.
Was sagt ihr dazu? Hier ein Screenshot vom Victron VRM Monitoring:
Hallo,
eine Zelle haut nach oben ab. Vielleicht hat die eine Macke oder ist einfach kleiner als die anderen. Ich habe auch eine Zelle, die immer früher nach oben abhaut. Das sehe ich jetzt nicht als sonderlich wild an.
Ich würde dem BMS jetzt nach dem Winter einfach mal 4-6 Wochen Zeit geben, um das auszugleichen. Währen des Winters wo die Akkus nicht voll werden, laufen die Zellen einfach auseinander. Als Ausgleich könnte man im Winter die Batterie auf minimum 80% stellen, dass die doch ab- und zu mal voll geladen wird, und die einzelnen Zellen nicht ganz so auseinanderlaufen.
Das Balancing im Seplos ist langsam, reicht aber üblicherweise aus, wenn die Zellen gleich sind. Gib dem Akku ein paar Wochen Zeit. Worst case, kann man dem Akku nachträglich einen Balancer hinzubauen.
Ich würde dazu noch empfehlen, den Ladestrom mal auf 50A zu begrenzen. Wenn der Akku so schnell vollgepresst wird, dann hat der Balancer kaum Zeit zum Ausgleichen weil der Akku so schnell "rand voll" ist dass der Ladestrom noch während des Balancierens zu stark zurück geht. Das erkennt man an der Stelle der Kurve an der die Zelldifferenzen wieder auseinander laufen, ca. 16Uhr.
Ergänzend dazu könntest du ja noch mal in den Zeitbreich von 12 - 18Uhr rein zoomen damit man mal besser sehen kann wie lange die 100A Ladestrom zum ende hin fließen.
Danke @hf_spsler für deine Antwort.
Die 100A Ladung ging 30 Minuten lang. Ist das gut/schlecht? Wenn schlecht: kann man beim Seplos BMS den Ladestrom bei hohem SoC begrenzen?
Ich würde, der oder den vollen Zellen mal einzeln auf die Sprünge helfen und kurzzeitig etwas entladen bis sich die Spannung angleicht.
Dauert ein paar Minuten.
Not Entladewiderstand aber praktisch, 5 bis 10 m YF 1,5² ergibt bis 30 A, wird halt warm, aber dabei bleiben.
Nein Schlecht erst mal nicht weiter, die Zellen vertragen 0,5C (~140A) Dauerladestrom. Aber durch das mit 100A bis nach ganz oben laden ist das Spannungsniveau so schnell hoch dass der Balancer nicht hinterher kommt.
Indirekt ja. Du stellst im SEPLOS den overvoltage alarm auf 3,45V pro Zelle bzw. 55,2V fürs Pack. Der Alarm löst nichts weiter aus, wird nur im Venus OS angezeigt. Aber er begrenzt den Ladestrom auf 10A - das verschafft dem Balancer mehr Zeit.
Um überhaupt erstmal in eine gute Richtung zu kommen kannst du den Gesamtladestrom über DVCC im VenusOS auch auf z.B. 50A begrenzen, das ist dann nicht SOC abhängig sondern generell.
Hier siehst du, wenn die violette Linie (3,45V) das erste mal überschritten wird und die gelbe Linie abfällt, wie der OvervoltageAlarm die Ladestrombegrenzung auf 10A setzt. Und die Zellspannungen steigen dann langsamer an und der Balancer kann mit mehr Zeit ausgleichen.
danke für dein tollen Input
Ich werd das gleich nächste Woche machen, da bin ich eh wieder bei der Family.
Ich hab mal per node red vormittags das Laden von AC (alter Wechselrichter) deaktiviert, so wird der Akku vormittags nur mehr vom Laderegler geladen, zu Mittag ist der Akku meistens eh schon voll. Gleichzeitig spart das Verluste.
Ich hab die standard Variante gekauft, ich vermute da ist ein aktiver Balancer dabei. Wär der notwendig?
Ich kenne das seplos nicht, aber regelt das nicht die LadeSpannung (cvl) runter, wenn eine Zelle wegläuft? Strom ist nicht entscheidend, der ergibt sich von selbst - stelle ich z.b die Ladespannung auf 3,45v pro Zelle wird der gesamte Akku bei 55.2v am Ende keinen Strom mehr aufnehmen - sollte zwischendurch eine Zelle weglaufen, sollte doch das BMS die Ladespannung cvl runterregeln und die Zelle dadurch wieder einfangen - dann klappt sowas auch mit 1a Balancer.
Kenne das nicht anders, habe aber nen 123smartbms - das macht genau das - ob ich mit 0.5c komme oder 0.1c - läuft eine Zelle oben weg - wird die LadeSpannung reduziert - dann wieder erhöht … auch mehrfach hintereinander - bis das Pack dann am Ende Synchron ist - da klappt das auch mit 1a passivem Balancer…
bei Steuerung via Spannung reduziert sich der Ladestrom am Ende automatisch, weil die Zelle bei Spannung x nix mehr aufnimmt -
Zunächst, regelt das SEPLOS BMS, wie die meisten BMS, nichts selber runter. Es liefert lediglich Sollwerte per Kommunikation an die ladenden Komponenten, wie z.B. an den MPPT Lader.
Aber nein, mir ist kein Parameter in den Einstellungen bekannt mit dem Ladespannung oder Ladestrom von der Zelldifferenz abhängig verändert werden. Es gibt lediglich ein Parameter wann ein Zelldifferenz-Alarm- oder eine Zelldifferenz-Abschaltung gesetzt werden bzw. zurückgesetzt werden.
Da muss ich sagen ist das mit dem dbus.serialbattery Driver besser, da kann man allerhand im Bezug auf die Ladekurve und dem Verhalten bei erhöhter Zelldifferenz in der config einstellen. Aber wirklich vermisst hab ich diese Möglichkeit beim SEPLOS eigentlich auch noch nicht.
Ob nun Strom oder Spannung ist eine Frage der Sichtweise. Man kann auch durchaus einen Ladestrom auf Basis verschiedenster Ereignisse reduzieren, die dadurch anstehende Ladespannung ergibt sich von selbst. Technisch gesehen würde ich behaupten, dass eher an der Stellschraube Ladestrom gedreht wird indem der MPPT einfach seinen Dutycycle von 100- auf gewünschte % reduziert und damit der Ladestrom sinkt. Der MPPT wird daher m.M. nach sicher nicht die aktuelle Ladespannung reduzieren sondern den Strom und die Spannung ergibt sich von selbst. Das CVL bleibt dabei als übergeordneter Parameter immer konstant.
Aber hier kann es durchaus unterschiede bei den verschiedenen BMS Herstellern in der Vorgehensweise geben.
der Mppt bekommt die Ladespannung vom BMS vorgegeben - hab mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Technisch gesehen wird bei mir definitiv cvl geregelt - Ladespannung normal 54.72 - wenn eine Zelle anfängt über 3.42v zu laufen wird die Ladespannung auf z.b 54.5 abgesenkt - dann hat der Balancer Zeit die Zelle einzufangen - dann langsam wieder erhöht. mit dem Strom hat das erstmal wenig zu tun, den muss ich nur auf den maximalen Ladestrom lt. Datenblatt begrenzen - der wird alleine weniger, wenn die Zellen die Ladespannung erreicht haben, weil die Zellen nix mehr aufnehmen.
Aber jeder hat da andere Sichtweisen und Erfahrungen - ich fahre seit 3 Jahren sehr gut mit dem Verfahren.
Vollkommen richtig. Aber wenn sich Spannung und Strom ändern, kann man nicht sagen, auf welcher Art Einflussnahme das beruht.
Vor allem dann nicht, wenn Kennlinien oder Regelalgorithmen im Spiel sind.
Das Musterbeispiel ist der mpp Algorithmus.