Das ist eine interessante Frage, was hier eigentlich der richtige Ansatz ist. Den unverfälschten SCOP zu kennen, ist natürlich generell interessant, weil man damit gut rechnen kann und es nicht von individuellen Faktoren abhängt. Leider ist der bei Split-Klima nur mit erheblichen Aufwand zu ermitteln.
Wenn aber eine Split-Klima neues Heizverhalten möglich macht, was mit der alten Heizung nicht möglich war, sind das auch Effekte, die man berücksichtigen muss. Denn schlussendlich kommt es doch darauf an, was das Ziel "hinreichend warme Zimmer" mit welcher Heizalternative pro Jahr kosten wird.
Allerdings müsste man dabei auch ähnliche Komfortsituationen miteinander vergleichen. Ich darf also nicht bei Alternative A frieren und bei Alternative B es wohlig warm haben. Das sollte schon etwa gleiches Komfortlevel sein.
So als Daumenformel kann man aber sagen: Faktor 5-6 kannst du fast immer rechnen bei der Umstellung von Gas/Öl auf Strom, wenn du die reinen kWh Brennstoff zu kWh Stromverbrauch für Split-Klima vergleichst. Alles darüber ist dann nochmal ein Sahnehäubchen oben drauf, worüber man sich freuen kann. Damit würde ich aber erstmal nicht rechnen. (A++ bzw. A+++ Anlage vorausgesetzt)
Wenn man vorher schon bedarfsweise geheizt hat, kann man im Heizverhalten nicht mehr viel bzw. kaum noch etwas rausholen. Natürlich heizt die Split-Klima schneller die Luft im Raum auf, ich habe aber vorher auch schon Räume z.B. erst mittags auf Temperatur gebracht (Kinder in der Schule) oder nur morgens zur Unterstützung den Flur geheizt. Dann hat das halt 1h gedauert statt mit Split-Klima 10 min.
Dazu gebe ich auch zu Bedenken, dass nicht jeder so leidensfähig ist, die Lüfter auf hoher Stufe laufen zu lassen. Das beeinflusst auch die Effizienz.
Außerdem hat nicht jeder eine ineffiziente alte Öl- oder Gasheizung. Meine Gas-Brennwerttherme läuft ziemlich effizient und war vorher schon einigermaßen verbrauchsoptimiert.
Und eine Multisplit wird schlechter als eine Singlesplit sein, insbesondere, wenn das Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen bedienten Räumen groß ist.
Ich habe all diese "negativen" Faktoren und bin entsprechend von meiner "JAZ" (4.4, siehe oben) nicht überwältigt, aber zufrieden.
Insofern ist meine Sicht, dass man zunächst nicht viel mehr als den SCOP erwarten sollte.
Multisplit ist nochmal ein guter Hinweis, die sind etwas ineffizienter und haben ja auch oft einen SCOP, der nicht mal A++ (4,6) schafft.
Wir haben übrigens auch früher mit Gas schon sehr auf die Kosten geachtet und bedarfsweise geheizt. Trotzdem sind wir bei Faktor 10-12 angekommen. Allerdings ist unser Gasheizung schon knapp 30 Jahre alt, aber immerhin schon Niedertemperaturkessel. Scheint auch eher die Ausnahme zu sein, auf so einen hohen Faktor zu kommen. Ist wohl ein günstige Verquickung vieler Faktoren und damit keinesfalls ein Orientierungswert.
Ich halte da ja auch nichts von vom Hölzken aufs Stöcksken zu kommen,dafür sind einfach zu viele Variable in der Rechnung. Hier wurde einfach überschlägig gebaut und bisher klappt das auch ganz gut:
Räume,dauerbewohnt,(also im Sinne von da ist fast immer Betrieb)bekommen die Anlagen mit SCOP über5,aber die Leistung (2,5kw/3,5kw) ist eher konservativ berechnet,nachgelagerte haben einen SCOP von 4,6 mit der kleinen Einheit von 2,5kw.Für alles was noch niedriger in der Wärmeanforderung liegt und eventuell von Wärme aus anderen Räumen partizipieren kann,4,0. Spart ne Menge Kohle. Weiterhin kommt dazu das wir einmal völlig Umdenken müssen bezüglich dem Beheizen von Räumen.Das geschieht zukünftig eher bedarfsgerecht.
Hallo,wie konnte mir dieser Interessante Beitrag nur entgehen🙈
Ich hab mal meine Werte zusammengestellt. Eine Aussage ist bei mir gar nicht so einfach weil von Anfang an sowohl Heizung wie auch Warmwasser umgestellt wurden. Die Trennung WW und Klima ist zu Kompliziert, ich lasse es.
Das heißt natürlich das Klimas (2 letzten und 3 diesen Winter) etwas benachteiligt werden. Das gleiche gilt für ein Lüfter in der Toilette. Die 2qm würden bei offener Türe kaum ins Gewicht fallen, aber wer will das schon.
Dafür müsste natürlich auch zugunsten der Ölheizung einberechnet werden, das Treppenhaus (ca. 13-15°) und Hobbyraum (17°) im Keller früher leicht überschlagen waren. Jetzt geht es bei Minusgrade schon mal auf 10° runter.
Es ist einfach zu schwer das alles mit einzubeziehen.
Trotzdem bin ich der Meinung das es schon einigermaßen passt und bin mit dem Durchschnitts MAZ und JAZ (5.16) ganz zuftrieden.
In den Monaten mit 0 waren wir nicht Zuhause.
Im Gesamtverbrauch Geräte sind die Klimas, ein Lüfter Toilette, ein 30 ltr und ein 5 ltr Boiler für Warmwasser.
Gruß
P.s. ganz vergessen, es sind 3 Baugleiche Hantech 12000 hpro
Einsparung in € seit Anfang an ca. 1200
Update: Letzter Winter wurden ca. 50 qm/120m3 mit 22-23° und diesen Winter mit 23-24° beheizt. Der Rest wie früher.
Die 20 Jahre davor waren es mit Ölheizung 21-22°. Man wird halt älter und der ... kälter..
Ich habe jetzt das "Problem" dass wir bei der Brauchwasserwärmepumpe jeden Tag Verluste haben, die natürlich nicht vom Wärmemengenzähler erfasst werden, gleichzeitig aber der Strom verbraucht wird.
Die JAZ der BWWP wird darunter leiden, wie es bei einem Boiler auch wäre. Bei ca. 1kWh Verlust am Tag an Wärme. Erfreulich hingegen, dass unser Netzbezug jetzt seit Tagen bei nur noch 0,3kWh am Tag ist. Keine Lastspitze mehr wegen dem Durchlauferhitzer. Der COP ist quasi schon egal. Vor allem im Sommer. Jetzt wird Bezug wohl vorerst nur sein, wenn das E-Auto geladen werden muss und es Wochenende regnet.