ESS/MPPT Ladestrom zu hoch bei SOC 99% und aktiviertem "feed in excess"

Ihr könnt gerne nochmal euer Glück versuchen: https://community.victronenergy.com/questions/106290/bug-in-ess-dc-feed-in-enabled-charge-current-limit.html

Das Problem gibt es doch nur , wenn man seine Anlage falsch plant.
Ich verstehe immer noch nicht, warum viele hier im Forum ihre Überschusseinspeiseanlage wie eine Inselanlage mit Laderegler planen.
Das hat doch nur Nachteile, weil der Multi den Überschuss mit 10% Verlusst einspeist.

Gegen einen kleine PV mit Laderegler ist sicher nichts einzuwenden, damit man bei Netzausfall PV hat, aber da reichen 3KWp.
Das ist viel effizienter und macht viel weniger Probleme, den Rest kann man dann doch mit PV WR am AC-Out bauen.

1 „Gefällt mir“

ok, das mit der Fehlplanung mag sein. Leider muss ich sagen das mir dieses Detail wie von mir hier berichtet, trotz intensiver vorheriger Recherche und lesen der vielen Victron Dokumente in diesem Zusammenspiel nicht klar geworden ist und ich leider erst im Betrieb festgestellt habe.

Ursprünglich war von mir auch ein AC Wechselrichter geplant gewesen, aber dieser war monatelang (Fronius) nicht lieferbar, daher bin ich dann komplett auf MPPTs gegangen, die sind preislich nicht so durch die Decke gegangen und waren sofort lieferbar, mag ein Fehler gewesen sein, aber ändern tue ich das jetzt nicht mehr. Ich denke mit ein wenig CVL Steuerung kann ich das Verhalten optimieren und mache das Beste draus.

Dass CCL nicht reduziert wird wenn DC Feed-in aktiviert ist sollte doch klar sein. Einige BMS können bei aktiviertem DC-Feed-in nicht mal CVL durchsetzen.

Wenn dann die Multis von der Leistung kleiner sind wie die MPPT´s, dann muss das BMS trennen.

Das Thema hatten wir hier im Forum doch gefühlt schon 500 mal. Netzparallele Anlagen baut man nicht mit Laderegler.

Irgendwie hält sich das Gerücht, dass Laderegler effizienter sind wie PV Wechselrichter sehr hartnäckig.

Dieses "Gerücht" hält sich gottseidank so hartnäckig, weil es eben kein Gerücht ist, sondern in aller Regel zutrifft. Aber OK, die Verluste durch die zusätzliche Umwandlung sind nur marginal höher.

Stärker widersprechen möchte ich der Aussage "Netzparallele Anlagen baut man nicht mit Laderegler". Besonders bei einem Victron MP2 hat man mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen "direkter" Batterieladung via Laderegler und "indirekter" Batterieladung via PV mit zusätzlichem WR einen enormen Vorteil.

Beispiel: Mein Backofen zieht 2.800 W, und es liegt zusätzlich eine Grundlast von 200 W an. Mein MP2-3000 liefert maximal 2.600 W Inverterleistung, es würden dann also noch 400 W aus dem Netz gezogen. Dieser Netzbezug würde aber vermieden, wenn beispielsweise ein zusätzlicher WR (bei mir das alte 600-W-BKW) Leistung liefert.

Ich würde aufbauend auf meinen bisherigen Erfahrungen am MP2 mit Akku genau so viel MPPT-Ladeleistung installieren, wie der MP2 an Inverterleistung liefern kann. Bei vollem Akku kann der MP2 dann die volle PV-Leistung ins Netz einspeisen. Und zusätzlich würde ich dann auch maximal so viel externe WR-Leistung mit weiteren PV-Modulen einrichten, wie der MP2 maximal Ladeleistung liefern kann. Der Akku kann dann bei einem 3000er MP2 anstatt mit maximal 2.600W mit satten 5.200 W geladen werden, nämlich 2600 W aus den Batterieladereglern und zusätzlich 2600 W aus dem WR. Und bei vollem Akku wird dann die maximale Netzeinspeisung von 5.200 W geleistet.

Voraussetzung ist natürlich, dass der Akku diese Ladeleistung auch aufnehmen kann (bei meinem 16s-Akku mit 280 Ah geht das problemlos und wäre gerade mal 0,35 C), und dass die Kabel entsprechend ausgelegt sind, und dass der MP2 und der zusätzliche WR in unterschiedliche Phasen einspeisen, um die maximal zulässige WR-Schieflast von 4.600 W nicht zu überschreiten.

Genau hier hast du einen Denkfehler.

  1. der 3000er kann nur 2400Watt wandeln. Wenn du also mehr als 2400Watt über Laderegler erzeugst wenn der Akku voll ist, gehts verloren.

  2. In einem Durschnittshaushalt mit ca. 10KWp, gehen übers Jahr ca.1000-1500KWh in den Akku. Die restlichen 8500KWh sind Direktverbrauch oder gehen ins Netz.

Jetz kannst du selbst rechnen was besser ist.

Mit WR ca. 1500KWh mit 5% Wandlungsverluste in den Akku schieben und 8500KWh ohne weitere Wandlungsverluste verbrauchen/einspeisen.

Mit Laderegler ca. 1500KWh ohne Wandlungsverluste in den Akku schieben und dafür 8500KWh mit 5-10% Wandlungsverlusten verbrauchen/einspeisen.

Ein kleiner Anteil über Laderegler ist scher nicht verkehrt, aber nur Laderegler sind für netzparallele Anlagen eine Fehlplanung.

Erst recht, weil die Multis Batteriewechselrichter sind und eigentlich nur fürs Laden/Entladen gebaut sind. Wenn du die jetzt als PV Wechselrichter missbrauchst und die den ganzen PV Ertrag wandeln müssen, wird sich das ganz stark auf die Lebenserwartung auswirken.