Ziel: Stromkosten minimieren
Rahmenbedingungen:
- Reihenendhaus Anfang 70er mit Flachdach, nahezu unverschattet
- Geplant: Einziges Heizsystem LWWP, schätzungsweise 7 kW (noch nicht genauer berechnet); eventuell ergänzt um Einzel-Pellet Ofen
- Warmwasser über Durchlauferhitzer
- Dachfläche reicht im besten Falle für knapp 8 kWp
- PV Ausrichtung nach Ost und West, alternativ nach Süd möglich
- Speicher von mind. 10-12 kWh geplant, Größe hängt davon ab, wie sich der ROI mit den inzwischen fallenden Preisen für die Speicher sowie den Strom Bezugskosten vom Netzbetreiber einpendelt. Da man den Blick in die Glaskugel nicht vermeiden kann tendiere ich eher zu größerem Speicher, sofern das im rentablen Rahmen bleibt
- Elektrischer Energiebedarf aktuell ca. 5500 kWh/a (derzeit noch Ölheizung), ca. 10% davon durch Klimaanlage (nur Kühlung).
Eine Terrassenüberdachung böte noch ca. 2 kWp Potential in Südrichtung, ebenfalls aber nicht initial in der Planung.
Nun zu den offenen Fragen bzw. Bitte um Feedback:
- Ausrichtung der PV: ich tendiere zur Ost/West Aufstellung (ca. 50%/50%), da die Module 15° Rücken an Rücken stehen mindere ich die Angriffsflächen für Windlast und die Gewichtsbelastung des (gedämmten) Flachdachs. Außerdem kann ich die erzeugte Energie über einen größeren Verlauf des Tages nutzen, was besser zum Verbrauchsverhalten paßt. Mir ist klar, daß eine Süd Ausrichtung mehr Ertrag liefert, im Sommer wird die Anlage dann den Speicher schnell füllen und damit schnell zur Einspeisung führen während mir eine möglichst große Entlastung durch Eigenverbrauch lieber wäre. Die sehe ich eher bei Ost/West gegeben. Im Sommer könnte ich mit einer Südausrichtung natürlich mehr Ausbeute für ein Elektrofahrzeug erzielen. Kann ich schwer gegeneinander abschätzen, das E-Fahrzeug ist aber noch Zukunftsmusik, daher wäre meine Präferenz klar Ost/West
- Im Sommer sollte die PV die Klimaanlage weitgehend abdecken können
- Der wichtigste Punkt zur Effizienz: den elektrischen Energiebedarf der LLWP, den ich noch zukaufen muß, bestmöglich reduzieren Das ist mit Abstand der größte Verbraucher. Bisher habe ich aber keinen Rechner oder Tabellen gefunden, die es erlauben, den *typischerweise* (meinetwegen Durchschnitt der letzten 10 Jahre) benötigten WP-Strom für jeden Monat separat auszuweisen und den pro kWp mit der Ost/West bzw. Süd-Ausrichtung (die aufgrund des Flachdachs weniger steil aufgestellt ist) in diesen Monaten typischerweise erzielbare Eigenproduktion dagegenzurechnen. Da finde ich auch die Publikationen überhaupt nicht nachvollziehbar. Was hilft mir eine JAZ von 3 (oder beliebiger anderer Wert), wenn darin überhaupt nicht eingeht, ob ich den Strom teuer vom Netzbetreiber beziehen muß oder selbst erzeuge?! Bei Angaben zum COP Wert denke ich oft eher an Milchmädchenrechnungen. Wenn ich im tiefsten Winter, wo ich keine nennenswerte PV Produktion habe und die WP im schlechtesten Effizienzbereich arbeitet, auf einen COP von sagen wir 2 komme (es geht jetzt nicht um den konkreten Wert), dann sorgt doch ein COP von 6 an einem sonnigen Frühjahrstag, an dem der Strom zum großen Teil vom Dach kommt und die WP im optimalen Arbeitspunkt läuft, nicht für einen Effizienzfaktor der WP, der dem Durchschnitt der beiden Werte entspricht. Relevant ist doch allein die Menge an elektrischer Energie, die ich kaufen muß bzw. selber produzieren kann. Rechnerisch also die Integrale der benötigten sowie der selbst generierten elektrischen Energie über's Jahr. Mein Ziel ist also, die Differenzfläche möglichst klein zu bekommen. Übersehe ich hier etwas oder rechnen viele einfach Pi mal Daumen und schauen dann, ob es aufgeht? Wenn das reicht, muß ich es mir auch nicht komplizierter als nötig machen :-) Denn es kommen ja weitere Faktoren in's Spiel: Nachtabsenkung ja/nein, Dimensionierung der WP, installierte Heiz(wirk)leistung über Flächen- oder Fußbodenheizung, Pufferspeicher für WP ja/nein/Größe und wahrscheinlich noch einige, die mir spontan nicht einfallen (Dämmung lasse ich mal außen vor, wird sonst zu viel aber das Wortspiel konnte ich mir nicht verkneifen) Gibt es hier einen Rechner, den ich nicht kenne oder zumindest Tabellen, die man wenigstens näherungsweise einer Berechnung zugrunde legen kann? Oder andere Faktoren, die klar belegen, welche Modulausrichtung sinnvoller ist oder Kennlinien über Speichergröße vs. Preis und Einsparpotential?
Frank