Ich habe im letzten Jahr meine komplette Gasheizung rausgeschmissen und auf Klimasplit + Brauchwasserwärmepumpe umgestellt.
Mein Setup besteht aus:
EG Wohnzimmer + angrenzender Küche, Flur + Gästeklo, zusammen ca. 55qm versorgt durch 1x Daikin Truhengerät 35.
- Etage 3 Kinderzimmer + Badezimmer, auch hier 55qm versorgt durch 1x Daikin MXM40 mit je 1 Truhengerät 25 in 2 Kinderzimmern und 1 Wandgerät 25 auf das dritte Kinderzimmer. Das Bad liegt mittig und wird durch die angrenzenden klimatisierten Zimmern mitgeheizt, wenn ich dusche oder bade mache ich für 15 Minuten einen 2kw Heizlüfter an weil ich ein Frierhipp bin.
Die Brauchwasserwärmepumpe ist eine Aniston 100 (Hängegerät) und muss uns 5 Personen versorgen, sie hängt im Bad und entnimmt der Raumluft die Wärme, die Abluft erfolgt nicht zurück in das Haus sondern durch das alte Kaminrohr nach draussen.
- Etage (Dachgeschoss) Schlafzimmer/ Arbeitsraum. Ein grosser Raum versorgt durch Daikin MXM40 (welche auch das Kinderzimmer in der 1. Etage versorgt an dem das Wandgerät hängt) mit einem Truhengerät 25, ca 50qm.
Keller: Dieser ist feucht da anscheinend bei dem Bau an der Feuchtigkeitsbarriere gespart wurde, bei Einzug wurden die Wände von uns erst einmal vom Schimmel befreit, jetzt läuft dort ein Entfeuchter der dafür sorgt dass die Feuchtigkeit nicht über 55% steigt.
Das ganze in einem Haus von 1980 Standort Rheinland, komplett ungedämmt, alte 2fach Verglasung, Reihenmittelhaus, unter den Dachpfannen ist eine Dämmung aus Glas/Steinwolle, diese ist allerdings so dünn und die darüberliegende Folie sehr stark durchlöchert dass ich es nicht wirklich als Dämmung ansehe.
Da es jetzt ja doch eine längere Zeit ordentlich kalt war möchte ich euch meine Erfahrungen und auch Probleme mitteilen.
Die untere Etage hab ich schon letztes Jahr rein mit der Klimaanlage versorgt, da war es allerdings bei uns im Rheinland nur ein paar Tage wirklich kalt, dieses Jahr ist es aussagekräftiger weil durchgehend kälter.
Zuallererst: Es funktioniert - mit Komforteinbussen mit denn man leben muss, oder es gleich lässt.
Gerade wenn es kalt ist pusten die Innengeräte schon ordentlich, zumindest wenn man seinen Strom effektiv nutzen will, klar kann man die Einstellungen so wählen dass man nicht von der Akustik genervt wird (zumindest bei den Klimasplits), dann wird das heizen aber teuer.
Die Brauchwasserwärmepumpe reicht - auch für 5 Personen, aber auch da kann nicht jeder machen was er will. 3 Personen hintereinander duschen geht, aber man muss sich halt kurz halten. Da wir keine Schwitzköppe sind, duschen wir im Winter eh nur alle 2 Tage, da kann man sich arrangieren.
Baden funktioniert, allerdings kann man die Badewanne nicht bis ganz nach oben füllen, reicht aber auch wenn man es weiss.
Der Verbau der Brauchwasserwärmepumpe in den Keller war bei mir nicht möglich da dort gar keine Warmwasseranschlüsse liegen, ich hatte die Heiztherme welche im Bad hing abmontieren lassen und diese mit der Ariston ersetzt. Ich weiss dass es nicht effektiv ist im Winter die Bude zu heizen und gleichzeitig die Luft von der Ariston auspusten zu lassen, die Abluft zurück in das kleine Badezimmer hätte es mir aber nicht nur kalt gemacht, ich hätte auch einen thermischen Kurzschluss.
Ich mache es jetzt so dass morgens nach dem Duschen die BWW anspringt, die läuft dann 3-4 Stunden bis das Wasser wieder 55Grad hat, meine Klimasplits auf der Etage ist dann abgeschaltet, die BWW lüftet dann gleichzeitig das Haus da sie die Luft die sie ausbläst ja ansaugt.
Wenn die fertig ist (mittags so gegen 12 Uhr) springen die Klimas an, dann arbeiten sie auch am effektivsten weil die Aussentemperatur Mittags erst am wärmsten wird.
Beobachtet mal den durchschnittlichen Temperaturverlauf über den Tag, nicht Nachts ist es am kältesten sondern morgens!
Von dem ganzen Klimbim bekommen wir gar nichts mit, wir sind ja arbeiten und die Kids in der Schule.
Am Wochenende wenn wir zu Hause sind läuft halt alles gleichzeitig, kann man nix machen!
Gesteuert wird das ganze vom mir mit Homeassistant, da hatte ich mich diesen Winter reingefuchst.
Die Klimainnengeräte habe ich alle mt faikins ausgestattet da mir die Temperaturschwankungen auf dem Sack gingen, auch da musst ich mich reinfuchsen, ich habe externe Temparaturfühler bei Aliexpress für je 5,-€ bestellt, diese geflacht und jetzt benutzen die Innengeräte die Temperatur der Billotermometer die ich an die richtiger Stelle im Raum platziert habe.
Problem: plötzliches Brummen der Aussengeräte:
Vor ein paar Tagen dann kam ich nach Hause und empfand ein Aussengerät als sehr laut, gerade in den tiefen Frequenzen in dem sie sehr effektiv läuft hat die sehr gebrummt, dann noch die Modulation dazu, Frequenz rauf, runter, mein innerer Monk hat rebelliert und ich habe verzweifelt nach der Ursache gesucht.
Da das Aussengerät auf dem Balkon gebaut ist hat sich das ganze in das Mauerwerk übertragen, ich sass 2 Etagen tiefer im Wohnzimmer und habe mitbekommen dass es brummt - oh weh, die Nachbarn !!!
Gestern bin ich dann gefühlt zum 100sten mal an das Aussengerät, habe durch de Bedarfssteuerung die verschiedenen Frequenzen durchgespielt und gemerkt das nicht nur die Anlage sondern auch die Verrohrung vibriert und diese das auf den ganzen Balkon überträgt, das war definitiv am Anfang nicht so. Ist da was kaputt?
NEIN! Ich hatte dann das Aussengerät mal aufgemacht, Innen stand eine gleichmäßige vielleicht 2cm dünnen Eisschicht, diese habe ich mit einer Gießkanne bewaffnet, gefüllt mit heissem Wasser aus meiner Ariston Nuos entfernt und ... TATAAA - jetzt ist es wieder schön still, die Nachbarn haben keinen Grund mehr zum meckern (haben die auch nicht, Grund hätten sie gehabt).
Der Kompressor sitzt eingehüllt in einer Metallschale im Aussengerät der Daikin, ich denke dass das Eis welches diesen Behälter umschloss die Vibration auf das ganze Gerät übertragen haben und schon hat man den Salat. Die Daikin hat auch nur 1 Abflussloch, das ist vom Durchmesser so klein wie mein kleiner Finger, wieso machen die so einen Quatsch?
Da ich auch letztes Jahr eine 7kw PV-Anlage als Inselanlage verbaut habe werde ich ab dem Frühling den Luxus haben ein komplett klimatisiertes Haus zu besitzen, ab April dürfte es wieder so weit sein dass mein zugekaufter Strom gegen Null geht, die ganze Arbeit und Recherche die ich da jetzt 1 Jahr reingesteckt habe zahlt sich aus, meine Powerstation samt Akkus die ich vor 1 Jahr zu Höchstpreisen gekauft habe (Autsch) muss ca. 10-12 Jahre halten, dann rutsche ich in die Gewinnzone.
Luxus ist aber nicht nur das Kühlen des Hauses (wir schlafen unter dem Dach) sondern auch der Umstand dass im Sommerhalbjahr so viel Strom da ist dass wir nicht wissen wohin damit, Klimas an bei offener Tür (ja wir wohnen gerne ein wenig draussen wenn es warm ist) - was solls?
DER VERBRAUCH:
Stand 21.01.24
Getrackt über shellys wurden die Klimageräte, die Brauchasserwärmepumpe, der Heizlüfter im Bad, der Entfeuchter im Keller. Alles ab Mitte Oktober gerechnet als die Heizsaison begann und die Sonneneinstrahlung und damit PV-Erzeugung verschwand.
Für alles zusammen wurde ca. 1400 kWh verbraten, das sind bei unserem Strompreis von 0,28€ insgesamt 410,-€.
Jetzt werden noch mal bis in den März rein für ca. 100-150€ Strom zugekauft werden müssen die rein für die Klimatisierung des Hauses anfallen, dann ist aber Ende und die Stromzukauffürdasheizenundentfeuchten-Saison ist zu Ende.
Bei der Gasheizung und einem nicht ganz ungeschicktem Wechsel auf einen günstigen Anbieter, ausgehend von 0,12€ und einem Verbrauch von 15.000kwH im Jahr wären wir bei einem Preis von 1800,-€, da muss man aber nochmals ca. 100,-€ für die Warmwasserbereitung in den Sommermonaten runterziehen + noch ca. 3 Monate Heizsaison bei der es jetzt aber wärmer wird. Also ca. 1300,-€. Dazu nochmals die Wartung durch den Heizfritzel und den Kaminkehrer + ca. 100,-€ Stromverbrauch der Heizungspumpe, da landen wir bei ca. 1700,-€.
Heisst: Die Klimatisierung kostet mich ca. 1000,-€ oder mehr weniger im Jahr, dafür habe ich aber auch zusammen mit der PV an die 20000,-€ investiert, alles in Eigenleistung erbaut, über den Zeitaufwand der Recherche fange ich gar nicht an zu sprechen, den sehe ich aber auch als Hobby, man bildet sich ja auch weiter.
Wenn dann mal wieder Geld übrig ist werde ich noch im Erdgeschoss eine weitere Multisplit verbauen, dort ist ja im Moment nur 1 Gerät welches die ganze Etage versorgt. Dies läuft dann für mich unter Luxus, wenn es arg kalt draußen ist merkt man dass die Kälte von der Seite welche gegenüber der jetzt verbauten Klima liegt, "reindrückt", soll heissen mir Frostbeule ist es gefühlt usselig kalt, auch bei 22 Grad Wohnzimmertemparatur weil es irgendwie zieht.
Beste Grüße und schönen Sonntag!