[Entscheidungshilfe] Balkonkraftwerk mit Batteriespeicher

Hallo zusammen,

ich plane aktuell ein möglichst kostengünstiges Balkonkraftwerk mit Batteriespeicher.

Mein Ziel ist es, das System zunächst mit vorhandenen Blei-Batterien (24–48 V) zu testen. Allerdings stehe ich vor der Herausforderung, dass es eine große Auswahl an Optionen gibt und keine Lösung eindeutig hervorsticht.

Meine bisherigen Recherchen haben folgendes ergeben:

Zur Verbrauchsmessung: Volkszähler oder Shelly 3EM

Option 1: Ein Standard-Wechselrichter mit einem MPPT-Laderegler, wobei die Batterie den Wechselrichter Nachts speist.

** Eventuell mit einem DPM RS485 (https://www.youtube.com/watch?v=yOcoux9IbzM

** Mit einem apsystems ez1-m könnte der Wandler entfallen oder?

** Oder ist der Growatt Neo 800 bzw der TSUN TSOL-800 eine bessere Alternative?

Option 2: Ein Komplettsystem wie das Lumentree 800

Option 3: offen

Meine Anforderungen im Überblick:

  • Maximale Einspeiseleistung: 800 Watt (idealerweise mit Zertifikat)

  • 4 Module mit je 440 Wp (vorhanden)

  • 2 bis 4 AGM-Batterien mit je 120 Ah

  • Preis unter 450€, je günstiger desto besser

  • (optional) Am besten unabhängig von HerstellerCloud

Ich würde mich über eine Empfehlung bzw Tipps zur Recherche freuen.

PS: Es ist sicherlich der fünfte Doppelpost, aber leider habe ich kein ähnlichen Projekt mit aktuellen Bauteilen gefunden, welches als zuverlässig empfunden wurde.

450,- ist sportlich.
Was du fertig kaufen musst.
4 Module 200,-
Laderegler 0815 über AE >100,-
(Dicke) Kabel, Sicherungen und Klemmteile/Stecker >> 50,-
Bleiben dir max. 100,- für einen WR mit Zertifikat.
Dann hast du noch keine Leistungsmessung und keine Batterie.

Realistisch kommst du mit einem brauchbaren und haltbaren Laderegler, den Modulen, Verkabelung und Messtechnik schon über die 450,-

OK, Module und Bleibatterien vorhanden.
Dann benötigst due den Laderegler, den regelbaren Wechselrichter und die Verbrauchsmessung.
Selbst mit Bastelei (openDTU usw.) werden 450€ knapp. Der Lumentree mit Trucki-Stick kostet schon alleine 440 €, dann fehlt aber noch der Laderegler und die Messung.
Andere mögliche Optionen kann ich nicht nennen. Da mein System steht habe ich micht nicht weiter damit beschäftigt.

Hallo,

Akkus und Module sind da. Du brauchst

  1. MPPT Laderegler für 1600W bei 48 V Akkus Spannung kostet um 100 €.
  2. Ein WR, z.B. Hoymiles HMS 800 (ohne WLAN) kostet um 130 €
  3. Hichi Volkszähler (sofern du einen digitalen Tarifzähler hast) 20-30 €
    3a. Wenn noch der alte Zähler mit Drehscheibe verbaut ist, Shelly 3EM (ca. 70 + Kosten für den Elektriker)
  4. eine openDtu, die zum HMS passt, ca. 30 - 70 €.
  5. Etwas Kabel und Kleinmaterial kommt noch hinzu.
    WLAN muss es geben und das muss bis zum Tarifzähler reichen. '

Der Volkszähler misst deinen Stromverbrauch und stellt die Daten in deinem WLAN zur Verfügung. Die Daten ruft openDtu ab und wertet sie aus. Dann sendet openDtu auf dern 865 MHz Frequenz an den HMS die Info, wieviel er Strom produzieren soll. HMS ist an den Akku angeschlossen und holt die Energie dort ab. Der Akku wird von den PV Modulen tags geladen.

Diese Variante ist nicht plug an play. Etwas Einfuchsen ist schon gefragt. Suche nach Null Einspeisung, oder Hichi oder openDtu oder Ahoy. Dann wirst du fündig. Bei mir läuft diese Kombi gut. Wenn es dich anspricht, dann suche nach den Teilen und achte darauf, dass du noch einen HMS ohne eigenes WLAN bekommst (derzeit bei Reichelt noch zu haben). Die neueren Modelle von Hoymiles bringen ein eigenes WLAN mit und können nicht mehr mit openDtu angesteuert werden.

L.G.

Danke für die Antwort,

kannst du denn einen MPPT Laderegler empfehlen?

Der PowerMr für ~95€ (60A 12V 24V 36V 48V MPPT Plug-and-Play-Solarladeregler – PowMr) sieht ganz gut aus, hat aber leider nur einen Tracker.

Bei dem Wechselrichter habe ich bereits einen Growatt Neo, dieser ist wohl für das Projekt ohne zusätzlichen smarten Leistungsbegrenzer nicht geeignet.

Ich habe aber die Möglichkeit diesen mit einem AP-Systems EZ1 auszutauschen. Damit könnte ich mir die DTU sparen (GitHub - SonnenladenGmbH/APsystems-EZ1-API: The APsystems EZ1 Python library offers a streamlined interface for interacting with the local API of APsystems EZ1 Microinverters.). Von größeren Nachteilen habe ich noch nicht gelesen...

Hallo,
statt 2 X 95 tut es doch ein Tracer 5420AN für ca. 180€. Der kann 200V ab (xx20) und 50A auf den Akku drücken (5xxx) Bei mir läuft der größere Bruder mit 100A sehr stabil.

Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du davon aus, dass ich alle 4 Module in Reihe schalte, da ich aber mit Verschattung und 2 Ausrichtungen zu kämpfen habe, benötige ich 2 unabhängige Tracker (am besten ein Gerät). Da der Epever nur einen Anschluss hat, ist dieser wohl leider ungeeignet. https://solarv.de/Datenblatt/2023/01/Betriebsanleitung-MPPT-Solar-Laderegler-Tracer-AN50-100A-DE.pdf

Ich werde mich mal im Forum umschauen, so etwas sollte es ja geben.

Ja, 2 Ausrichtungen sind schlecht. WR mit 2 bis 4 Mpp Eingängen sieht man oft. Mpp Ladegeräte mit 2 PV Eingängen habe ich noch nicht gesehen. Dann sind 2 PowerMR ö.ä. die bessere Wahl, wenn die Be- und Entladespannung auf LFP angepasst wird. Allerdings haben sie Lüfter und bei hohen Strömen wird man diese deutlich hören. Die Epever und Victrons haben das nicht. Ist halt eine Frage, wo sie stehen und das spielt auch bei den Akku´s eine Rolle. Die mögen keine kalten Füße. Ab 10 Grad soll die Leistung beim Laden reduziert werden, ab Null gibt es ein Ladeverbot. Da hilft nur heizen (beim Eigenbau kann man BMS mit Heizschaltung einsetzten + Heizmatte) oder eine warme Stube wählen. Der Abstand zwischen Ladegerät und Akku sollte gering sein.

Man kann auch 2 Laderegler auf einen Akku geben, fü jede Richtung einen.
Statt einmal 120 US$ für 60A 2mal 60 US$ für je 30A. Je richtung 2 Panels parallel oder in Reihe schalten, wie es halt für den Laderegler am Besten ist.

Ich überlege mir das einmal, eventuell stelle ich die Ausrichtung noch um.

Da ich nur AGM Batterien ohne BMS habe, muss ich mir erstmal überlegen, wie ich eine Tiefenentladung seitens dem Wechselrichter vermeide.

Mit set_device_power_status(power_status) async könnte ich den WR ausschalten, wenn ein Threshold erreicht ist. Dafür müsste ich die Batteriespannung per WR, Laderegler oder zusätzlichem Sensor auslesen.

Das sollte doch jeder Laderegler machen. Der schaltet den Ausgang ab, bevor Tiefentladung droht.

Sorry ganz vergessen, der Laderegler hat ja ein DC-OUT.

Hallo Freunde,
der DC-Out ist bei vielen Ladereglern nicht für WR geeignet. Das liegt an den Eingangselkos des WR. Die ziehen beim Einschalten viel Saft und das mögen die Halbleiterschalter des DC-Out nicht. Die elegantere Lösung ist es, den WR nicht vom Akku zu trennen, sondern intern abzuschalten. Das geht bei openDtu sehr gut, zumindest bei meiner Konfiguration mit dem WR HMS 800. Wenn das nicht geht, sollte der DC-Out "nur" ein kräftiges Relais ansteuern, dass die Verbindung von Akku zu WR herstellt.

L.G.