Energieausweis Bedarfsorientiert nach DIN V 18599

Hallo,

(hoffentlich bin ich hier in der einigermaßen richtigen Kategorie)
Ich versuche gerade, aus einem Energieausweis schlau zu werden, der bedarfsorientiert nach DIN V 18599 erstellt worden ist.
Dabei wird ja im wesentlichen die Gebäudehülle bewertet. Als naiver Mensch stelle ich mir vor, daß dabei die Gebäudehülle in ihre Bestandteile (Außenwände, Wände zu anderen Gebäuden, Dach, Fenster, ...) aufgeteilt wird. Zu jedem Teil gibt es eine Fläche in m² und einen mutmaßlichen Wärmedurchgangswert.
Wenn das so wäre, dann müßten doch auch diese Details verfügbar sein. Wenn ich aber die Beschreibung zu dem Verfahren lese, die ich bei einer Verbraucherzentrale gefunden habe, wir da wohl viel gröber vorgegangen?! Was außer Baujahr und Anteil echte Außenwände und Wände zu angrenzenden Gebäuden geht dann da so ein?

Zudem wundere ich mich, daß die Energetische Qualität der Gebäudehülle recht gut? bewertet wird (einen Tick besser, als die Anforderungen), der Primärenergiebedarf aber fast doppelt so hoch ist wie der Anforderungswert. Wie kann so etwas zusammenpassen? Liegt so etwas an einer ineffizienten Heizung? Wäre bei einer Wärmepumpe der Primärenergiebedarf ungefähr ein Drittel des Endenergiebedarf dieses Gebäudes und bei einer fossilen Heizung liegt der ca 10% oberhalb des Endenergiebedarf dieses Gebäudes? Also alle fossielen Heizungen schlecht / unter den Anforderungen?

VG, Jürgen

Viel Spaß :wink:

Ich hab im Laufe der Jahre viele Energieausweise für meine Miethäuser erstellen lassen.
Von paar Euro 50 bis 3stellig.
Das Ergebnis hatte höchstens durch Zufall mal was mit der Realität zu tun.

Ich halte es für sinnvoller sich etwas mit Bauphysik und Wärmebildkamera zu beschäftigen als mit diesen bunten Blättern.

1 „Gefällt mir“

Kannst du den Ausweis zeigen und Daten zum Haus geben - der/die Ersteller/in hat ja auch Daten bekommen und was wurde gesagt.

Ansonsten siehe Uschi oder

Falls du brauchbare Daten für die Auslegung einer Heizung brauchst, gibt es bessere Verfahren.
Hier im Forum u.a. Anleitung einfache Heizlastberechnung
oder hier Wärmebedarf ermitteln – ubakus (so mache ich das)

1 „Gefällt mir“

Erst einmal danke für die Antworten. Hintergrund der Fragen ist ein Kauf bzw. die Kaufentscheidung für ein Objekt. Da ist die Informationslage leider begrenzt. Das mit dem bedarfsorientierten Energieausweis ist erst einmal schon wieder Geschichte, aber auch bei anderen Objekten ist der Energieausweis ja eine nicht unwesentliche Informationsquelle (oder sollte es zumindest sein).
Daß nach einem Kauf genauere Analyse wie Wärmebildaufnahmen im ersten Winter kommen, ist klar, aber da ist das Kind evtl. schon im Brunnen. Könnte auch sein, daß ich die Heizung schon vor dem ersten Winter ersetzen muß (33 Jahre alte Gasheizung). Ich werde dann sicher noch viele Fragen haben...

U-Werte aus vorliegenden Daten wie der Baubeschreibung zu ermitteln, scheint mir unmöglich. Z.B. hat ein Haus BJ 1992, Isolierverglasung LZR 16 mit Holzrahmen. Das war damals wohl eher oberer Standard. Wenn ich da nach U-Werten suche finde ich nur Tabellen mit Baujahr 1984-1994, Isolierverglasung, Holzrahmen, aber ohne LZR Angaben.
Ganz kritisch wird es beim Dach. Da muß ja nach Kauf ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) erreicht werden. Wie wird das denn festgestellt? Bewertung einer vorhandenen Dämmung scheint mir schwierig bis unmöglich. Gibt es da Tabellen (Art der Dämmung, Dämmmaterial, Dicke der Dämmung)?

Google mal: Keine Haftung für Falschangaben im Energieausweis?

Und ja, wenn man auf Nummer sicher gehen will, muss man das selbst ermitteln oder einen Gutachter mitnehmen. Das gehört zum Hauskauf dazu. U-Abakus können dir da helfen.

Aus der Beobachtung wird die Einhaltung der Sanierungsregeln/U-Werte von den Bauämtern im Bestand nicht verfolgt. Leider…