ich bin über die Google-Suche auf euch gestoßen, da ich noch einige offene Fragen habe. Es beeindruckt mich, wie viel Wissen hier verfügbar ist – allerdings bin ich momentan auch etwas verunsichert, weil wir einige Dinge haben, die ihr niemals empfehlen würdet.
Wir möchten unser 2017 gebautes Beton-Einfamilienhaus klimatisieren. Die Heizung soll nur im Notfall zum Einsatz kommen. Primär sollen das Wohnzimmer (30 m², Erdgeschoss) und zwei Schlafzimmer (je 15 m², im ersten Stock) gekühlt werden.
Unser bisheriger Plan sah wie folgt aus:
Daikin Multi Split Außeneinheit (6,8 kWp) – geplant unter dem Carport
Daikin Emura (5,0 kW) – für das Wohnzimmer
2 x Daikin Comfora (2,0 kW) – für die Schlafzimmer
So wie ich es bisher gelesen habe, wäre es in unserem Fall vermutlich besser, zwei Außengeräte zu verwenden und auf das 5-kW-Innengerät bzw. das 3fach AG zu verzichten?
Für die Kühlung sehe ich keinerlei Problem in Deinem Vorschlag. Ich habe es ähnlich, allerdings 4fach-Multisplit. Dein 5kW Innengerät für das Wohnzimmer halte ich für überdimensioniert. 3.5kW sollte eigentlich reichen. Bei Multisplit bitte prüfen, ob die Kombination Comfora + Emura geht.
Was man wissen muss: Multisplit läuft effizienter, wenn mehrere Innengeräte gleichzeitig angeschaltet sind. Das kommt dann aber auch darauf an, ob Du beim Kühlen Energiekosten-sensitiv bist oder vieles durch eigenerzeugten PV-Strom abdeckst. Viel ist es aber ohnehin nicht: Bei mir pro Jahr ca. 200 kWh für die 4 Räume.
Noch ein Hinweis zum gemeinsamen Durchbruch für zwei Innengeräte im OG: Ich habe das exakt genau so. Geräte hängen bei mir beide recht nahe der Außenwand. Dadurch hatte ich große Probleme, die Kältemittelleitungen nach dem Eintritt direkt wieder zu biegen, um sie dann durch die Innenwand zu führen (in Deinem Grundriss nach links). Es wäre einfacher zu verlegen, wenn die Leitungen im rechten Raum erst einmal 30-40cm laufen, bevor sie in den linken Raum abbiegen.
Danke für den Hinweis, ich werde das prüfen. Mir fehlt leider ein wenig das Gefühl dafür, wie ich das IG dimensionieren muss. Ich hatte zwar schon zwei Firmen da, aber mir kommt vor, dass sie einem alles verkaufen wollen. Ich habe das 5-kW-IG genommen, weil ich befürchtet habe, dass das 3,5-kW-IG es wegen der großen Fensterflächen (3 Meter breit und raumhoch, süd-westlich) nicht schaffen könnte.
PV-Anlage ist vorhanden.
Wenn ich das dritte Schlafzimmer auch noch kühlen will, wäre dann eine weitere Anlage sinnvoll oder mit Kondensatpumpe?
5kW fürs Wohnzimmer erscheint mir zu groß, da wird eine 3,5 kW Anlage ausreichen, vielleicht sogar eine 2,5kW. Natürlich sollte man die Glasfläche so verschatten, dass keine direkte Sonne rein kommt.
Überdimensioniere Anlagen sind nervig, weil sie häufig takten müssen.
Ich gehe mal davon aus, dass bei so einem neuen Haus auch gut gedämmt sein wird.
Wir haben 25 cm Neopor außen, 15 cm Stahlbeton und zusätzlich 5 cm Neopor innen.
Wenn ich das WZ mit 2,5kW mache, glaubst du reicht das 4kW Mutli für alle 3 Geräte? Realistisch gesehen werden maximal das WZ und ein SZ gleichzeitig laufen.
Bei dem extrem gut gedämmten Haus wird das reichen. Klar, Fensterfläche ist da die zentrale Wärmebrücke, da werden aber sicher auch schon 3fach-verglast sein, oder?
Gibt Leute, die bei so gut gedämmten Häusern das ganze Haus mit einer 2,5kW Anlage kühlen.
Kommt natürlich immer auch darauf an, was du erreichen willst. Für Wohlfühlklima brauchts eigentlich für viele nur einen Temperatur von 23-24 Grad, da muss man im Sommer nicht auf 20 Grad runterkühlen.
Ja, die Fenster sind dreifach verglast. Vielleicht bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wenn ich dir sage, dass wir mit einer Bosch/Buderus Luft-Wasser-Wärmepumpe etwa 2500 kWh pro Jahr für Heizung und Warmwasserbereitung verbrauchen bei einer eingestellten Raumtemperatur von 23 °C.
Mein Ziel wäre es, im Sommer maximal auf 24 °C zu kühlen und die Beschattung gelegentlich oben zu lassen damit man nicht ständig in völliger dunkelheit lebt
Ja, da wird 4kW schon reichen. Beschattung muss ja nicht heißen, kein Licht zu haben. Da gibts ja viele andere Möglichkeiten, eine direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
2500 kWh für Wärmepumpe, wären dann vielleeicht 2000 kWh fürs Heizen. Das ist für ein so gut gedämmtes Gebäude schon recht viel. Das wären dann ja um die 8000 kWh Wärme. Wobei 23 Grad auch ganz schön viel ist. Wärmepumpe ist gut optimiert worden?
Jetzt hast du mich etwas verunsichert, und ich habe es nochmal grob nachgerechnet:
Wir haben ein Baby, deswegen die 23°C, er wurde auch täglich gebadet
Die genauen WWB-Messwerte nachzurechnen dauert leider etwas länger. Ich tracke alles über einen externen Controller. Aber ich schätze, dass mein WWB-Verbrauch (300l, 55°C) bei mind. 600–800 kWh pro Jahr liegt. Wenn ich den Juli als Beispiel nehme in dem die Heizung kein einziges Mal lief, hatte ich einen Verbrauch von 92 kWh.
Jahresverbrauch WP Gesamt: 2275 kWh, JAZ: 3,3
Potenzial zur Optimierung ist sicherlich noch vorhanden. Ich habe die FBH vor drei Wochen entschlammen lassen, was sich bereits in einem ca. 10% niedrigeren Verbrauch an vergleichbaren Tagen zeigt. Die FBH wurde damals mit großer Wahrscheinlichkeit mit normalem Leitungswasser gefüllt und war komplett schwarz und mit Partikeln verschmutzt
Ok, wenn du viel Warmwasser verbrauchst, sieht es nochmal anders aus. Dann wären es ungefähr 2275 - 800 = 1475 kWh fürs Heizen. Mit JAZ von 3,3 wären es 4867 kWh Wärmebedarf. Das hört sich schon stimmiger an.
Deine JAZ von 3,3 ist bei Fußbodenheizung aber eher schlecht, kenne da aber nur aktuelle Geräte. Da würde man eher eine 4,x erwarten. Wenn du keinen Wärmemengenzähler hast, weißt du allerdings auch nicht, ob die JAZ stimmt. Die Werte, die die Pumpen ausgeben, liegen oft erheblich daneben, typischerweise geschönt.