Einstieg + meine ersten Fragen

Hallo,
ich verfolge eure Anlagen schon eine ganze Weile. Jetzt habe ich endlich die Chance mein eigenes Projekt zu starten. Die Voraussetzungen sind vielleicht etwas ungewöhnlich, aber Ich erzähle einfach mal.
Meine Frauen möchten ein Dach für ihre Tomaten. Doppelstegplatten sind aber dafür dass sie keinen Nutzen bringen ziemlich teuer. Normales Glas könnte brechen. Jetzt kommts: Solarmodule sind dafür gemacht auf dem Dach nicht zu brechen und gebraucht auch nicht teurer als Doppelstegplatten. Toll oder?
Ich habe also 8-9,5m mal 1,6-2m Dachfläche in wartungsfreundlichen ca. 2m Höhe, die Längsachse 17° von Süden abweichend nach Osten gedreht.
Durch Heizung, Server etc. habe ich eine Grundlast von reichlich 300W.

Der einfachen legalen Nutzung wegen würde ich am liebsten einen Wechselrichter wie er für Balkonsolar verwendet wird verwenden und später dann Laderegler und Akkus dazwischenhängen damit der auch in die Nacht hinein meine Grundlast abdecken kann.

Vom Prinzip her ähnlich wie “SonnenEnergie” bei Youtube das mit einem gößeren Wechselrichter gemacht hat. (Der gefällt mir auch ganz gut, wird aber wohl nicht mit dem einfachen Verfahren anzumelden sein weil er 1000W hat)

Könnt Ihr bitte mal zu folgenden Annahmen Stellung nehmen:

Auf der PV-Seite vom Wechselrichter darf die Summe der OPEN-CIRCUIT Voltage aller in Reihe geschalteten Module, die Max. PV Spannung des Wechselrichter niemals überschreiten.
Mit der Anzahl der parallelen Module/Stränge steigt der Strom, das “stört” den Wechselrichter aber nicht. Er nimmt sich nur so viel wie er braucht. Der angegebene Wert, ist das Maximum dessen was er verwenden kann.
Dem Wechselrichter ist es egal, ob der Strom aus Solarmodulen oder aus einer Batterie kommt. Die Spannung der Batterie sollte im MPPT-Bereich der Wechselrichters liegen.

Am Beispiel:
Envertech Microwechsselrichter EVT300S hat:
Max. PV Spannung: 54V
Startspannung / Abschaltspannung: 22V / 18V
MPPT Bereich: 24…45V
Maximaler DC Strom: 12A
12 Stk Sharp NU-185 (https://www.photovoltaikforum.com/mdb/pv-modul/10349-nu-185-e1)
Open-Circuit Voltage: 30,2V
Voltage At Point of Maximum Power 24,0V
Short-Circuit Current: 8,54A

Alle Module müssten parallel. MP Spannung wäre gerade so im MPPT-Bereich des WR. Bei voller Sonne (ohne Berücksichtigung des Alters der gebrauchten Module) ~100A - wovon der WR 12A nutzen würde.

Wenn ich genug Akkus ergatern kann würde ich die Module auf 2 Stück EPEVER-Tracer-2210AN-MPPT 20A aufteilen. Je 3s2p.
Bei 400Zellen mit 8s50p wären sowohl WR als auch LAderegler in einem guten Bereich.

So viel zum Anfang. Ich freue mich auf eure Kommentare.

Hallo und willkommen,

Auf der PV-Seite vom Wechselrichter darf die Summe der OPEN-CIRCUIT Voltage aller in Reihe geschalteten Module, die Max. PV Spannung des Wechselrichter niemals überschreiten.
Mit der Anzahl der parallelen Module/Stränge steigt der Strom, das “stört” den Wechselrichter aber nicht. Er nimmt sich nur so viel wie er braucht. Der angegebene Wert, ist das Maximum dessen was er verwenden kann.
Dem Wechselrichter ist es egal, ob der Strom aus Solarmodulen oder aus einer Batterie kommt. Die Spannung der Batterie sollte im MPPT-Bereich der Wechselrichters liegen.

Die PV Systemspannung “sollte” den VOC nicht überschreiten. Die Wechselrichter/Laderegler haben zwar einen kleinen Puffer drin, aber darauf solltest du dich nicht verlassen. Zumal der MPPT-Bereich ja auch zu der PV-Spannung passen muss, und der ist ja kleiner als der voc. Wie viele PV-Strings du parallel schaltest ist recht egal, da kannst du auch überbelegen.

Zur Anbindung einer Batterie an deine PV-Anlage benötigst du ein Laderegler. MPPT ist ja eigentlich für den PV Bereich. Du kannst zwar an einem WR an den MPPT Port eine Batterie anschließen, aber du kannst nicht an den MPPT Port PV und Batterie zusammen anschließen. Zudem wird an einem Laderegler auf der PV-Seite eine höhere Spannung benötigt als die Batterie hat. Dein EPEver hat einen MPPT Bereich doppelt so groß wie die Batteriespannung.

Das sind zwei getrennte Wege, die es natürlich auch in einem Gerät vereint gibt, aber schematisch sieht das eher so aus:
- PV-Module > Laderegler MPPT > Batterie
- Batterie > Wechselrichter > Netz
Beispiel: PV-Module mit Systemspannung 120V (3 Module in Reihe) > Laderegler > Batterie mit 24V … Wechselrichter 24V auf 230V

Dein genannter Microwechselrichter ist dafür gedacht, den erzeugen Strom vom PV Modul direkt dem Netz beizumischen. Da wirst du keine Batterie anschließen können.

Was möchtest du denn erreichen? Wenn du einfach ins vorhandene Netz einspeisen möchtest, dann benötigst du nur deinen Microwechselrichter, allerdings musst du eine solche Anlage anmelden. Wenn du eine Batterie damit aufladen möchtest und die gespeicherte Energie dann getrennt vom Netz nutzen möchtest, benötigst du einen Insel-WR / “reine Sinuswelle” WR.

Hallo und herzlich willkommen auch von mir !


Du kannst zwar an einem WR an den MPPT Port eine Batterie anschließen, aber du kannst nicht an den MPPT Port PV und Batterie zusammen anschließen.

Sicher ? Also ganz abgesehen davon, dass ein MPPT aus den PV-Modulen den optimalen Wirkungsgrad herauskitzelt, sollte es bei guter Wahl der Batteriespannung passend zur Modul-Spannung der parallel geschalteten PV-Module möglich sein, diese ohne Laderegler zu laden.

Also nur theoretisch angenommen, es wäre egal, ob aus den Modulen nur die Hälfte der möglichen Leistung abgezapft wird, weil sie spottbillig gebraucht erstanden wurden, dann fände ich es zumindest eine Diskussion oder sogar einen Versuchsaufbau wert, das Ganze so zu testen wie vom Threadersteller beschrieben.

Für den angeschlossenen Wechselrichter sollte es jedenfalls egal sein, ob eine Batterie ihn versorgt oder eine Batterie mit PV parallel.

Naja, durch MPPT ändert sich ja die Spannung zwischen Arbeitsspannung und voc. Das würde dann ja für Batterie und PV gleichzeitig gelten. Bei mir ist die Spannung zwischen 85V und 120V, das ist schon eine recht große Spanne, die auch die Batterie mitmachen muss. Oder Habenichts da einen Denkfehler?

Danke für Eure ausführliche Erklärung. Elektrisch lag ich also erstmal garnicht so falsch. Ein Puffer mag bei den Angaben eingebaut sein, damit will ich aber nicht rechnen.

Zu den Zielen - Also: Ich brauche eine Überdachung;). Eine Insel gefällt mir nicht wirklich. Dazu müsste ich mit viel Aufwand ein “neues Stromnetz” zu den Verbrauchern bauen und könnte doch nicht alles abdecken.

Ich plane 2 Schritte -
1.
Ganz schnell das Dach mit Microwechselrichter (damit bekommt das Projekt schonmal einen hohen WAF). Das relativ kleine Gerät deckt meine Grundlast ab, übersteigt sie aber nicht. Ja, den muss ich anmelden, aber es reicht die vereinfachte Anmeldung. Und ich kann den relativ einfach am Gartenhaus anschließen lassen ohne neue Strippen bis zum Zählerplatz zu brauchen.

Nachteil ist, das die Sonne nicht ständig scheint. Mir geht also jeden Tag Energie verloren weil der WR nicht mehr schafft (und auch nicht mehr schaffen darf ohne dass ich über die Grundlast komme) und Nachts beziehe ich aus dem Netz. Deswegen:

Schritt 2
Zellen sammeln, PW bauen und mit den entsprechenden Ladereglern nachrüsten. Schematisch hatte ich das dann ziemlich genau so gedacht wie
Nick81 es geschrieben hat.

Rechnerich (ohne Verluste durch die Laderegler und Batterien) würden 2KW PW 55% mehr nutzbare kWh und 4KW PW 87% mehr nutzbare kWh bringen.

Die Frage, ob ich den Microwechselrichter einfach an die Batterien statt an die Solarmodule anschließen kann, hatt dentec beantwortet.

Ich glaube so werde ich das ganze angehen.
Danke nochmal.

Ach ja, gibt es aktuell eine günstige Quelle für viele (400) Zellen?