Auf der dynamic ESS Seite von Victron findet sich der klare Hinweis, daß eine Einspeisung aus Akkus in Deutschland verboten ist. Tasächlich hat mein Netzbetreiber auch nur Messkonzepte in welchen beim Akku ein "EnFluRi" Richtungssensor eine Einspeisung komplett unterbindet. Nun ist es aber so, daß PV Anlage mit DC gekoppeltem Akku im Zwischenkreis ohne Akku gar nicht lauffähig sind. Trotzdem müssen sowohl PV Anlage wie auch Akku als jeweils als eigentständige "Stromerzeugungseinheit" beim Netzbetreiber und im MaStR angemeldet werden. Noch falscher ist, daß "Akku" neben Gas, Öl, PV, Wasser als "Art der Erzeugung" angegeben werden muß. Das EEG scheint hingegen gar nichts von Akkus zu wissen. Im Umkehrschluss bedeutet das, daß Anlagen wie Victron & Co in Deutschland überhaupt nicht erlaubt wären. Jedenfalls nicht als EEG (Voll)einspeiser. Bei manchen Netzbetreibern findet man aber DC gekoppelte Akkus als Messkonzept. Ist das eine Marotte einiger Netzbetreiber oder gibt es hierfür eine gesetzliche Grundlage?
Was der "Netzbetreiber" nicht weiss macht den "Netzbetreiber" nicht heiss.
So einfach ist das nicht, denn meine Modulleistung ist deutlich höher als der Netzbetreiber an Einspeisestrom zulässt. Um ein Vergütung zu erhalten könnte man das ja zeitversetzt einspeisen. Ist auch das was unser Netz dringend braucht, aber offensichtlich haben einige zuständige Stellen ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Wenn du eine 20kW Anlage ohne Akku anmeldest und am Jahresende dann 40.000 kWh vergütet haben möchtest, fällt das wohl allen Beteiligten mit Sicherheit auf.
Die Gesetzeslage ist da momentan eindeutig, bedarf meiner Ansicht nach aber einer zeitnahen Überarbeitung, da diese noch aus Zeiten stammem, wo die kWh mit > 20Cent vergütet wurde.. diejenigen welche könnten nun natürlich mit günstigen Strom einen Akku füllen und entsprechend "teuer" einspeisen.. bei der aktuellen Einspeisevergütung lohnt es sich vom wirtschaftlichen Aspekt schon lange nicht mehr.. Wobei es meiner Ansicht nach in deiner Konstellation auch nur begrenzt Sinn machen könnte.. was bleibt dann an Einpeisevergütung noch übrig, wenn der Überschuss über den Speicher geht?--
Es sind wohl irgendwas mit 12 Cent Volleinspeisung gegenüber rund 6 Cent Teileinspeisung. Die 12 Cent liegen allemal typischerweise zur Peak Zeit auch noch über dem Börsenpreis zur Direktvermarktung. Tatsächlich macht es finanziell keinen großen Sinn über Akku einzuspeisen solange das Mindestgebot für Regelenergie bei 1MW liegt. Ich weis auch noch nicht wie lange ich diesen Frevel mitmache. Die Strategie war jetzt eine Volleinspeisung anzumelden und nicht auf die weitere Degression zu warten. Ich habe momentan nur diese eine Anlage die ich eigentlich für mich selbst gebaut habe anzumelden. Dazu ist der Plan dann den WR gegen was "billiges" auszutauschen, die Volleinspeisung weiterlaufen zu lassen und selbst noch einiges an Nulleinspeisung zuzubauen.
Die Frage war aber nicht wie weit das Sinn macht oder wirtschaftlich ist sondern wo es steht daß es verboten ist.
Moment Janvi. Ich teste ja das DESS seit Anfang Oktober und bin einigermaßen in der Materie drin. Victron hat ausdrücklich für den deutschen Markt eine Funktion entwickelt welche das einspeisen aus dem Akku heraus unterbindet. Das trotz Zuladung aus dem Netz.
Die Regelverluste werden als unvermeidbar angesehen, dazu gibt es auch eine Stellungnahme der Clearingstelle, die ich allerdings auf den Schlag jetzt nicht finde.
Aus praktischer Sicht kann ich dir sagen, das die Regelverluste (hauptsächlich beruhend auf der max Regelrate von 400W/s , die in D vorgeschrieben sind) bei 0,5-1% liegen. Bei meiner Anlage mit täglichen Verbrauch von rund 50kwh komme ich im Schnitt auf 0,5 kwh Einspeisung über Regelverluste.
Die 400W/s kommen wohl von Victron die das nicht anders ausgeregelt kriegen. Man kann die nicht über den Netzcode verstellen und sie sind auch nicht im D-Netzcode vorgeschrieben und man kann sie auch nicht mit einem schnelleren Zähler verbessern. SMA macht das Ausregeln von Haus aus schneller. Solange ich einen Akku auf der Sammelschiene habe, kann ich durch Softwarefunktionen nicht sicher stellen, daß der gesamte Strom am Akku vorbei fliesst.
konnte auf die schnelle auch nichts finden.. hier mal ein cross-post.. gffs. findest Du hier was.
Speicher aus Netz laden illegal? - Stromspeicher (Netzparallel) - Photovoltaikforum
Eventuell von Interesse: Wie der VDE/FNN Speicher und seine Betriebsarten definiert, woran die VNBs sich wohl orientieren oder wie sie es sich wünschen.
anschluss-und-betrieb-von-speichern-am-ns-data.pdf (vde.com)
SolarHeini
Janvi.....Victron kann durchaus schneller regeln, da das System ja auch als reine Inselanlagen laufen. Meines Wissens, sind die 400w/s durchaus in den Normen fürs deutsche Netz verankert. Aber ich schaue gern mal.
Bezüglich der Verhinderung der Einspeisung aus dem Akku solltest du dich vielleicht bei Victron direkt erkundigen, die sind völlig anderer Meinung. Deshalb wäre ich vorsichtig mit generellen Behauptungen.
@sarowe1972
In dem Papier oben steht 4.3 Seite 16 z.B. nach 3 Sekunden müssen 10% der Maximalleistung unterschritten sein.
Bei 400W/s könnte die Maximalleistung nicht mehr als 400W x 3 + 10% sein.
Klingt komisch ...
Richtig, Das ist so, und war schon immer so.
Das alles hat aber gar nichts mit der selbstverständlich weiterhin völlig legalen und nutzbaren ESS-Standardlösung zu tun.
dynamic ESS: verboten. ESS: erlaubt
Oliver
Die Stelle ist mir bekannt und auch der Widerspruch zu Victron. Es ist mir auch bekannt, daß jegliche Victron ESS Hardware im Inselbetrieb innerhalb einer Halbwelle zig Kilowatt nachregeln und liefern kann.
Wenn @Sarowe1972 da mal nachguckt wäre es gut zu wissen wo man die 400W/s verstellen kann. Der Gradient gilt nämlich unabhängig von der Anzahl der WR. D.h. mit einem einzigen MP2 hat man eine Steilheit von 400W/Sek und mit einem Array aus 3x4 MP2 ebenfalls genau 400W/s saldierend. Soweit ich gehört habe, ist der Wert fest in der Firmware verankert bzw. vom Benutzer nicht verstellbar was auch für andere Ländercodes gilt. Was ich auserdem gehört habe, wurde er von Victron irgendwann eingeführt, weil es Schwingungen im ESS Einspeisebetrieb gegeben haben soll. Leider alles nur Gerüchte ohne Links zu PDF Manuals. Vielleicht muß ich zu den 400Watt mal Johannes Boonstra befragen. Die Schwingungen kann ich mir auch ganz gut vorstellen, wenn in der Nachbarschaft verschiedene andere nicht netzbildende WR etwa mit einer P(U) oder auch Q(U) Kennlinie dagegenregeln. Durch das 400W/s langsame Verhalten wird die Phase soweit verschoben, daß sich die Regelungen nicht mehr gegenseitig aufschwingen. Als Volleinspeiser wird das wohl weniger relevant sein weil es keine Lastschwankungen sondern nur deutlich weichere Erzeugungsschwankungen gibt welcher aber auch über 400W/s ausmachen können.
So ganz einfach.....
Ich habe Victron auf mehreren Kanälen kontaktiert, unter anderem im offiziellen Forum und sie direkt mit den Behauptungen hier konfrontiert. Im Forum kann es jeder mitlesen.
Es gibt im Victron Forum zahlreiche Posts zu den 400 W/s von welchen keine einziger irgend eine verwertbare Aussage beinhaltet. Im Gegensatz zur Politik muß es Irgend jemand bei Victron aber vermutlich genau wissen. Bin also gespannt auf deine Erkentnisse. Definitiv sind die SMA Sunny Island um Klassen schneller beim Nachregeln der Netzeinspeisung.
Bei welcher Nachregelung? Der Netzeinspeisung?
Wir können das jetzt gerne zu einem Duell SMA gegen Victron werden lassen. Aber ich denke das war nicht die Frage oder?
Ja, Netzeinspeisung. Die Überschwinger sind bei SMA deutlich kleiner und ich weis das im direkten Vergleich weil mein Nachbar einen Sunny Island hat. Es soll ja hier auch kein SMA gegen Victron sein, aber ein Hinweis daß es eben doch stimmt daß die 400W/s nicht vom deutschen Netzcode kommen. Was jetzt technisch besser ist sei hier dahingestellt. Vermutlich doch das langsame Verhalten weil es zur Stabilität beiträgt. Es ist ja auch keine absichtliche Einspeisung, aber es ist eben kurzzeitig überhaupt eine. Es sind da eben immer die gesetzlichen Fallstricke welche für Techniker kaum verständlich sind. Die verzweifelten Dispatches der Übertragungsnetzbetreiber werden ja auch immer hektischer. Typische lokale Schwingungen sollen bis zur halben Netzfrequenz sein. Da helfen nur netzbildende WR als Ersatz für rotierende Generatormassen. Genau darin ist Victron mit ihren überlastbaren Ringkerntrafos überhaupt der Kandidat welcher mit dem DESS sowohl den aktuellen technischen Regeln wie auch der Gesetzgebung um Jahre voraus ist.
Die EEG Altanlagen laufen ja 20 Jahre und 2004 waren die Einspeisevergütungen exorbitant hoch. Erst etwa 2010 lag die Degression irgendwo bei 30-40 Cent. Das ist etwa der Break even für den heutigen Bezug und diese Anlagen laufen ja noch einige Jahre. Deshalb kann am Gesetz vermutlich nicht so schnell etwas gedreht werden oder es wird ziemlich kompliziert. Diese Probleme haben sich die EEG Architekten aber selbst eingehandelt. Genauso wie die Netzbetreiber auf das 50,2 Hz Problem erst mit der Zeit drauf gekommen sind wo immer mehr Einspeiser waren.
Das geht ohne Ringkern(netz)trafos effizienter. In jeder Hinsicht.
Du kannst einen Ringkerntrafo kurzzeitig um ein mehrfaches überlasten. Kaum Streuverluste, sehr harter magnetischer Kern für den Leistung erst mal ein thermisches Problem und nicht die magnetische Sättigung ist. Viel besser überlastbar als einen normalen Eisenkerntrafo mit EI Kern. Diese Überlastungsfähigkeit braucht man um Anlaufvorgänge von Kompressormotoren und kurzzeititige Schwankungen zu stabilisieren. Akkus liefern dazu passend sekundenweise krasse Ströme ohne Schaden zu erleiden. Optimierte Ferritübertrager tricksen mit schräg angeschliffenem Luftspalt um überhaupt über einen weiten Lastbereich effizient arbeiten zu können. Bei Überlastung machen sie ebenso wie hochohmige PV Module als Quelle sofort die Grätsche und begrenzen. Nur bei der Funkantenne wird Leistungsanpassung gefahren, aber nicht am Netz. Ansonsten haben die Schaltregler tatsächlich im Schnitt ein paar Prozent mehr Wirkungsgrad welcher sich eben mit den genannten Nachteilen erkauft wird.
@janvi
Du musst einfach nur das was du vor dem Trafo hast, Netztauglich bauen.
Manche schaffen das andere nicht und reden sich den Trafo schön.
Glaube mir, wenn es mit Trafo besser wäre, würde ich damit bauen.
Ich kann beides.