Einsparpotential / Ideen für mittelalte Heizung?

Hallo wertes Forum

Zu meiner Heizsituation:

EFH Altbau (1920) Fassade ungedämmt, Kellerdecke und Dach gedämmt.
Erdgeschoss: Fußbodenheizung, 1.+2. Stock Heizkörper
2012 wurde ein neues Heiz und Warmwassersystem eingebaut, bestehend aus:

  1. Gasbrennwert Heizung von Buderus GB162
  2. Solarthermie-Anlage von Consolar Plano 27 mit 4 Kollektoren
  3. Holzofen von Brunner

Alle drei Heizquellen beschicken einen 1000 L Speicher in der Garage.
Im Sommer kann ich meistens die Gasheizung ausschalten, da die Solarthermieanlage genügend Wärme für das WW produziert.

Da meine Heizung also erst knapp 13 Jahre alt ist, erscheint es mir zu früh, um sie jetzt schon rauszuwerfen und durch eine ökologisch und ökonomischere Alternative zu ersetzen.
Trotzdem frage ich mich, ob ich nicht schon jetzt unseren Gasverbrauch von immer noch 21.000 kWh verringern kann?

Mittlerweile habe ich zwei Balkonkraftwerke auf meinem Dach

  1. 600Wp TrinaSolar
  2. 800Wp JinkoSolar

Deswegen meine Fragen an euch:

  • Lohnt es sich in den Speicher einen Heizstab einzubauen?
  • Was sind eure Ideen für einen ökologischen / ökonomischen Umbau?
  • Gäbe es Möglichkeiten schrittweise voranzugehen?
  • ab welchem Alter einer Heizung würdet ihr ernsthaft über einen Tausch nachdenken?

Bin für alle Tipps / Anregungen dankbar
Beste Grüße
Immiperium

Klassisches Problem denke ich, wenn Du Strom von den BKWs über hast, scheißt Dich auch die Solarthermie mit Wärme zu und sonst ist der Strom zu wertvoll um damit die Verluste eines so großen Pufferspeichers auszugleichen. Ich denke, es bringt Dir mehr den wenigen Stromüberschuß ggf. mit einem Akku zu speichern und so zu nutzen. Ich würde den nächsten Winter nutzen, um zu schaun, wie weit sich mit Blick auf WP die Vorlauftemperatur absenken läßt ohne das es speziell mit 1. und 2. OG zu kalt wird. Ggf. noch Spielraum für tiefere Heizkörper (sogenannte 33er)? Macht da oben ggf. eine Splitklima Anlage vom Grundriß her Sinn oder zu viele kleine Räume? Wie hoch ist der Anteil der verschiedenen Wärmequellen in der Heizperiode? Billige Quelle für Holz?

Die Vorlauftemperatur ist bei uns ohnehin nicht sehr hoch, weil die Fußbodenheizung keine hohen Temperaturen verträgt, dadurch werden die Heizkörper oben gerade noch so warm, dass es sich erträglich heizen lässt. Früchte da geht nix mehr.
Tiefere Heizkörper kenne ich nicht - muss ich mir mal ansehen. Grundsätzlich wäre es vielleicht gar nicht schlecht, die mal zu tauschen. Die sind mindestens aus den 80ern, wenn nicht sogar älter - auf jeden Fall weit vor der Zeit, als wir das Haus gekauft haben.
Splitklima: 1 OG hat eine Arbeitszimmer 16qm, Schalfzimmer 14qm und ein Bad 5qm.
2 OG 2 Mansardenzimmer je 15qm, Badezimmer 10qm (plus Abstellfläche). Beim Thema Splitkilima kenne ich mich noch gar nicht aus - hättest du da vielleicht einen Tipp, wo ich mich einlesen könnte?

Holz muss ich leider teuer einkaufen (Großstadt) - verheize etwa 2 SRM pro Winter.

Erstmal Danke für deine Gedanken und Ideen!

Um mal nur die Hälfte zu beantworten

Wenn Du eine Gas Brennwertheizung hast und diese mit niedrigsten Vorlauftemperturen und grösstmöglichen Wasserdurchsatz durch jeden Meter Fussbodenrohr schickst (also KEINE Einzelraumregelung, keine Thermostatventile)

Kein Kombispeicher mit Warmwasserbereitung hast

Wenn Du also die Brennwerttechnik ausgereizt hast, aus dem Kessel das Kondensat nur so rausplätschert.

Hast Du was Deinen Energieverbrauch zum Heizen angeht alles menschenmögliche getan

Weniger verbrauchst Du nur wenn Du den Energieverlust durch Isolieren verkleinerst.

Wenn Du jetzt keine Gas mehr verbrennen darfst, hast Du alles schon für eine Wärmepumpe vorbereitet.
Die Thermische Solaranlage kostet Dich evtl. wertvolle Dachfläche

Der Pufferspeicher Warmwasserbereiter könnte der Effizienz der Brennwertheizung massiv schaden....

Das wern ja wohl doch 2 getrennte Heizkreise sein?! Allles andere ist IMHO Pfusch und sollte korrigiert werden.
Wie ist der Puffer incl. Ofen eingebunden? Nur für WW?
Wärmepumpe wär nur lohnend mit deutlich mehr PV das bringt dann enorm was in der Übergangszeit vor allem im Frühjahr. Kann man normalerweise gut mit der Gasheizung bivalent betreiben, dann langt auch eine kleinere günstige.

Klassisch wird bei so einer Mischung ja gerne ein "Mischer" verbaut, der die Temperatur für die Fußbodenheizung runtermischt. Für ne WP natürlich ein Effizienzkiller. Heizkörper: Heizkörper Typ 33: Aufbau, Leistung und Einsatz Zu Splitklima gibts hier gefühlt unendlich viel Content, einfach mal umschaun :wink: Ne radikale perspektivische Variante wäre es, den Speicher + ST + Wasserführung des Ofens (wenn der das ohne mit macht und man es dann noch aushält ...) rauszuwerfen und den Platz für PV zu nutzen + Brauchwasserwärmepumpe fürs Warmwasser (ggf. kann man da auch Wärme vom Holzofen deponieren). Ob weiter Gas + Splitklima oder alles mit einer WP ist nicht so leicht zu beantworten ... Ein Wärmemengenzähler für das was in die Heizung fließt ist ggf. auch nicht blöd. Hab ich mir bei unserem RMH installieren lassen, auch um mal zu sehen, wie es mit den Volumenströmen aussieht, was vom Strömungsgeräusch her noch geht mit Blick auf WP, die bei uns keinen Sinn macht (Details zu uns im Heizungs/Verbrauchsthread).

Danke für deine Ideen

Verstehe ich das richtig: Der Pufferspeicher als Kombi für WW und Heizung ist aus deiner Sicht heraus ein Problem? Könntest du das etwas näher erklären?
Danke

Dein Warmwasser hat 50°C die im Puffer verfügbar sein müssen. Die Heizung läuft mit 35°C (fiktiv). Deine Wärmepumpe verliert pro °C Temperaturerhöhung an Effizienz. Ungefähr 2,5% pro °C. Du würdest knapp 33% an Effizienz einbüßen dadurch, dass die Wärmepumpe das höhere Temperaturniveau pumpen muss.

Desweiteren könnte ein kleinerer Puffer dafür sorgen, dass du im Sommer doch ohne Gas auskommst, weil die Verluste durch die Oberfläche des Tanks geringer wären. In einen weiteren Tank dann auch direkt einen Heizstab rein.

Je nach dem wieviel/für was die Zimmer unterm Dach genutzt werden sind dort Splitklimas eh super sinnvoll, vorallem auch im Sommer. Evtl. ja auch im Arbeits- und Schlafzimmer. Ob und wieviel man die auch zum heizen nutzt kann man dann austesten.
Will meine nimmer missen und mit leidlich viel PV kostet der Kühlbetieb praktisch nix.

das ist (sorry) der letzte Rotz

Du brauchst im Warmwasser 45° (oder 65° wegen den Legionellen)
Du brauchst ein der Fussbodenheizung max 26°C

Der Boiler macht das Brauchwasser warm
der Brennwertkessel moduliert seine Leistung das Du max 26°C auf der Fussbodenheizung hast

Die Thermische Solaranlage und der Holzkessel sabotieren das

Wie ganz genau funktioniert weiß ich nicht.
Der Speicher hat drei Temperaturfühler, im Winter lese ich auf dem Display typischerweise:
Oben 60°C (das ist so eingestellt vom Installateur)
Mitte 45 °C, Unten 35°C
ich weiß, dass der Heizkreislauf für die oberen Stockwerke 50°C Vorlauftemperatur hat.
Welche Temperatur für die Fußbodenheizung eingestellt ist, weiß ich nicht.
Wenn im Winter der Holzofen zuarbeitet, gehen die Speichertemperaturen nicht groß höher - die Wärme wird offenbar schnell verbraucht.
Im Sommer, wenn die Heizung aus ist und die Sonne knallt, dann steht da schon mal 85°C, 80° und 70°C... höher geht's nicht, dann schießt die Anlage automatisch kaltes Wasser zu.

Wenn ich dich richtig verstehe, sind Kombispeicher ineffizient. Aber lohnt es sich, das jetzt zu ersetzen? Oder wartet man besser, um alles in einem Rutsch neu zum machen?

Ich habe auch ein sehr altes Haus (ca. 1890) mit 125m² Wohnfläche und gerade durch Dämmmaßnahmen war da jede Menge zu holen.
Vor dem Wechsel auf WP hatte ich einen Verbrauch von ca. 15000 kWh (Gas und Holzpellets).

Bei Dir wären es etwa 25000 kWh (Gas und Holz).
Wo ist also noch Potenzial? Fenster und Türen vielleicht? Und was genau heißt gedämmt genau? Wie ist der Aufbau der Außenwand?

Ich würde nochmal weiter versuchen, die Installation besser zu verstehen und zu dokumentieren, was an Komponenten verbaut und wie verknüpft ist. Wie ist das Potential für PV bei Dir, was die Flächen angeht? Verteilerkasten neu genug für PV und klassische WP bzw. zusätzliche Stromkreise für Splitklima? Was traust Du Dir an Eigenleistungen zu? Geht ggf. was an Fassadendämmung oder verschandelt das das Haus, gibt ja echte Juwelen mit dem Baujahr ... Ich hab bei uns hinten ne holzverkleidete Dämmung selber gemacht, aber ist halt nur RMH. In das Thema WP kann man sich auch einarbeiten, gibt diverse Selbstbauer und schöne YT Kanäle.

Habe ähnliches hinter mir. Gasverbrauch von 18000kwh auf 12000kwh gesenkt. Maßnahmen bei mir:

  • Vorlauftemperatur runter
  • Zirkulationsleitung aus (bei mir war erst keine Schwerkraftbremse drin und dann verstopft)
  • Brauchwassererwärmung warten. Meine hat nicht mehr funktioniert (nach 10 Jahren). Das bekommt man aber nicht mit
  • Hydraulischer Abgleich

Ich denke bei dir sollte man sich ähnliches ansehen.

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Erst mal Danke an alle Tippgeber und Hinweiser!
Ich hab jetzt ein paar Ideen mit denen ich arbeiten kann.
Merci