ich arbeite an einer Hochschule und überlege aktuell, einen kleinen Prüfstand für Balkonkraftwerke (inklusive Speicher) aufzubauen, der später in Praktika von Studierenden eingesetzt werden soll. Ziel ist es, verschiedene Systeme unter realen Bedingungen messtechnisch zu erfassen und dabei auch ein realistisches Lastverhalten nachzubilden.
In diesem Zusammenhang suche ich Erfahrungen und Empfehlungen aus der Community – vor allem zu zwei Themen:
Zum einen suche ich eine kostengünstige und möglichst flexible Möglichkeit, einen Speicher anhand eines vorgegebenen Profils gezielt zu entladen. Denkbar wäre natürlich eine elektronische Last, aber möglicherweise ist das für den geplanten Anwendungsfall ein Stück weit mit "Kanonen auf Spatzen schießen". Vielleicht gibt es auch einfachere Lösungen, z.B. über einen Heizstab, der den Strom entsprechend eines vorgegebenen Profils in Wärme umwandelt? Daher meine Frage: Hat jemand von euch bereits mit elektronischen Lasten gearbeitet und könnte Hersteller oder konkrete Produkte empfehlen? Oder hat jemand vielleicht schon Erfahrungen mit Eigenbau-Lösungen wie Heizstab-Ansätzen gesammelt?
Der zweite Punkt betrifft die Messtechnik: Für den Prüfstand suche ich ein System, das DC- und AC-Leistung, Spannung, Strom und idealerweise auch einige Temperaturen (z.B. von den PV-Modulen oder der Umgebung) aufzeichnen kann. Schön wäre eine Lösung, die man über längere Zeiträume am Prüfstand belassen kann und die die Daten zuverlässig loggt. Optimal wäre auch eine einfache grafische Auswertung direkt im System – zur Not würde ich das aber auch selbst (z.B. über Grafana) umsetzen. Gibt es dazu aus eurer Sicht bewährte Systeme oder Open-Source-Projekte, die sich für sowas eignen?
Falls jemand ähnliche Projekte umgesetzt hat oder Tipps zu konkreten Komponenten und Lösungen geben kann, würde ich mich riesig über Hinweise freuen – gerne auch zu Eigenbau-Lösungen oder günstigen Alternativen.
Zum entladen eignen sich die günstigen elektronischen Lasten "Atorch" der Chinesen recht gut. Erweiterbar mit Last Lüftermodulen a 150 W bis in den Kw Bereich. Ich habe selbst 4 Module, also 600 W Spitze.
vielen Dank für den hilfreichen Hinweis zu den Atorch-Lasten!
Handelt es sich bei deinem Setup um den Atorch DL24MP?
Mich würde interessieren, ob man mit diesem Gerät die Entladeleistung gezielt vorgeben kann – oder noch besser: ob sich damit auch Profile (z.B. mit definierten Lastwechseln) abfahren lassen?
Darf ich auch fragen, was genau dein Anwendungsfall ist?
Bzgl. Last dachte ich spontan an ein Brett mit diversen Glühbirnen, einzeln mit Schalter ein und ausschaltbar. Dann kannst du die Lastwechsel gleich mittesten.
Das geht natürlich nur mit den klassischen "Heatballs", die 95% Wärme und 5% Licht emittieren
Ja genau, DL24MP
Kann zwar über eine halbherzige BT app gekoppelt werden ist dann aber nur einfach der Strom einstellbar und zeigt auch ein Diagramm. Die Messwerte können auch ausgegeben werden.
Verwende ich nicht.
Es soll auch ein PC Programm geben, vielleicht ist das besser?
Das Gerät kann schon einiges. Wie z.B. Widerstand, Konstantstrom , Spannungspegel halten (mpp)
Ah und Wh zählen.
Die Bedienung nervt allerdings, da ist mir für einfache schnelle Sachen meine uralte selbstversorgte kompakte Stromsenke bis 100 W lieber. Hat nur einen Strom Drehknopf bis 5 A und Strom Spannung Display.
Verwendet wurde es ursprünglich für PV Modul Test und Spannungswandler, kaum für Batterien, die haben zu funktionieren.
Einfachge Selbstbau Last ist grüner Blumendraht (auf Keramik gewickelt, auch lose) im Wasserglas versenkt.
Habe aber auch schon 100 m Yf 1,5 mm² etwa 3 Ohm, verwendet.
herzlichen Dank in die Runde für eure Rückmeldungen bzw. Anregungen!
Genau so hatte ich den DL24MP auch verstanden, im Prinzip mit dem einzigen Unterschied, dass die Abwärme des Widerstands (also der Glühbirne ) noch mit einem Ventilator an die Umgebung abgegeben werden kann.
Hatte ich gestern auch irgendwo gelesen (Name des Programms war glaube ich PX100)
Das klingt wirklich wild
Genau das wäre mein Plan gewesen, wobei ich hierzu keinerlei Informationen gefunden inwiefern der DL24MP über Labview ansprechbar ist.
Als Gedankenanstoß.
Zum einfachen Atorch, also Steuerteil und Leistungsteil auf einer Platine schwirrt zumindest eine Schaltung im Netz rum.
Der DL24MP wird da relativ ähnlich sein.
Aus irgendwelchen Gründen funktioniert bei meinem Steuerteil die negative Sense Leitung nicht, die hängt voll an Minus. Positiv ist ok.
Da wären bei Selbstbau trotzdem die analog gesteuerten Leistungsmodule eine preisgünstige Alternative. Falls mal eines verglüht, sofort ersetzbar. 10-15€ pro stk
Der Strom ginge dann vermutlich auch mit 25 A pro Modul. Ist wohl durch die Platine des Steuerteils auf 5 A begrenzt.
Mein Steuerteil ist lt. Rangierung auf 1200 W erweiterbar. Steht nur nirgends.