Moin zusammen.
Aktuell sind wir zu Hause am Um-/Anbauen und denke in diesem Zuge darüber nach, auf unserem Scheunendach (unverschattete Süd-Ausrichtung, ca. 45°, etwa 12m x 8,5m) eine PV-Anlage zu installieren.
Ich selbst bin Elektroingenieur (M.Eng. im Bereich AC-DC Netzteile) und arbeite aktuell als Elektronikentwickler, bin also vom Fach. Bei allem, was Installationsarbeiten angeht, kommt außerdem mein Vater unterstützend ins Spiel, der jahrzehntelang Schaltschränke gebaut hat.
Man merkt, worauf es hinauf läuft: Ich würde die Anlage - gerade im Hinblick auf die Preise bei den PV-Firmen und die Auswahl der Komponenten - gern in Eigenleistung aufbauen und anmelden. Gerade weil durch den Umbau noch viele Unwägbarkeiten bestehen (z.B. Heiztechnik, Verbrauch wg. Anbau, ggf. Ladesäule usw.) hätte ich es gern flexibel gehalten, bzgl. Speicher würde ich, wahrscheinlich mit Pylontech Modulen, erst mal tiefer stapeln (wenn nicht zunächst komplett darauf verzichten) und das ggf. später passend zum Bedarf erweitern.
Unser Verbrauch liegt aktuell bei etwa 5.000 kWh/a, was sich wahrscheinlich aufgrund des Umbaus ändern (=erhöhen) wird. Aktuell haben wir einen Altbau (Gasheizung), später Alt- und Neubau (=Anbau) als zwei Haushalte, höchstwahrscheinlich mit Wärmepumpen. Ich denke ich würde das Dach "voll machen" und ggf. in zwei Einheiten unterteilen (je Haushalt eigener WR). Wegen der sinkenden Einspeisevergütung würde ich das Vorhaben gern auch zeitnah in Angriff nehmen.
Technisch erscheint mir das ganze machbar, was mir jedoch Sorgen bereitet ist das Thema Abnahme/Anmeldung, da ich keinen von meinem Versorger (Syna) konzessionierten Elektriker persönlich kenne. Bei einem Bier mit einem Bekannten wären die Modalitäten schneller geklärt... Wir haben außerdem noch einen alten Zählerkasten, der ebenfalls ersetzt werden müsste.
Ich gehe mal davon aus, dass das Prozedere schon einige von euch durch haben. Wie seid ihr vorgegangen? Was muss generell beachtet werden?
Hi Brian,
leider kann ich dir nicht weiterhelfen, denn ich bin ein Leidensgenosse.
Nach allem, was ich bisher gelesen/gehört habe, wird es nicht einfach.
Einen Elektrobetrieb zu finden, der dir die Anlage prüft, abnimmt, ans Netz anschließt und die Anlage ordnungsgemäß anmeldet wird schwer. Die meisten wollen hier (nachvollziehbar) auch die Hardware verkaufen und die Installation durchführen.
Ich würde, wie du auch, gerne die Paneele selbst montieren und verkabeln, sodass der Funkenklempner nur noch den FI, Sicherungsautomat einbauen muss und nach Zählertausch die Anlage in Betrieb nimmt.
Mein Elektriker, den ich angefragt habe, nimmt nur Module von Firma X, andere verbaut er nicht.. da wir d die Entscheidung auch nicht einfacher.
Ich hoffe auch, dass hier jemand im Forum diesen "Leidensweg" schon durch hat und ggf. Tipps für uns
Gruß,
Ralf
Ich hab Ende 2019 / Anfang 2020 eine PV zu 90% selbst installiert, mit enger Absprache mit einem beim VNB zugelassenen Elektriker.
1. Im Vorfeld!! hab ich mit ihm besprochen, was ich vorhabe, wie und wo Module, WR etc.pp hin sollen, und er hat mir dazu dann die Vorgaben gemacht, welche Leitungsquerschnitte für was benutzt werden müssen, welche Absicherungen (DC Überspannungsschutz, Not_aus) wo hinkommen müssen
2. der Eli hat einen MA vom VNB dazu genommen und wir haben einen Vor-Ort Besichtigungstermin zu dritt gemacht sodass der VNB auch noch seine ANforderungen dazutun konnte
3. ich hab dann unter Einhaltung aller Vorgaben munter drauflos gebaut und Dachunterkonstruktion, PV-Module, PV-Verkabelung, Installation Überspannungsschutz, DC-Sicherungen und WR mitsamt Verkabelung untereinander und auch die Zuleitung vom WR zum HAK in Eigenleistung erledigt
4. der Elektriker hat meinen Part geprüft, für gut befunden und dann "nur noch" den HAK umgebaut auf Kaskadenschaltung (da Wärmepumpe mit separatem Zähler vorhanden) und die PV-Zuleitung von mir dann angeklemmt samt separater Sicherungen und neuer Beschriftung
5. zum Schluss ist der VNB nochmal raus gekommen, hat sich im Beisein des Elektrikers nochmal den HAK angeschaut (die PV-Installation war ihm völlig wurscht, dafür hat ja der Eli bereits unterschrieben), sein OK gegeben und das war's
Deine Herangehensweise, auf Batterie erstmal zu verzichten, die aber mit zu planen finde ich gut.
Im Grunde betrifft das ja auch nur zwei Punkt:
- geeigneten Batteriewechselrichter anstelle eines reinen Einspeisewechselrichters kaufen
- den Aufstellraum für den WR so wählen, dass er günstig für Batterie liegt, also möglichst nicht draussen im Freien oder auf dem Dachboden (Kälte & Hitze mögen AKkus beides nicht) und WR + Batterien möglichst dicht beisammen stellen wegen der Leitungsverluste, gerade bei 48V Systemen (wie Pylontech) mit hohen Strömen
bzgl. getrennter Anlagen:
es besteht auch die Möglichkeit, mit mehreren WR in einen Akku rein zu laden. Dabei könntest Du dann softwaretechnisch einstellen, ob
a) beide WR auch aus dem Akku auch wieder Strom entnehmen dürfen
b) beide reinladen aber nur einer wieder entnehmen darf
bzgl. Bürokratie / ANmeldung:
da hat es gerade zwei Vereinfachungen gegeben, die ANmeldung und Betrieb der PV bis 30kWh erleichtert, das hält sich mMn nun sehr im Rahmen und ist gut machbar, wenn man sich erstmal zwei, drei Tage da reingefuchst hat
Wenn es zwei Haushalte sind, tritt ein Haushalt als PV-Betreiber auf und der andere Haushalt kauf den Strom ab? Wenn ja, können hier weitere bürokratische Hürden entstehen. Soweit ich das weiß ist die Einspeisevergütung und die Anmeldung der PV Anlage direkt zwischen Betreiber + VNB geregelt. Wenn eine dritte Person dazu kommt, müsstest du als "Stromanbieter" auftreten um den Strom an den zweiten Haushalt zu verkaufen. Ich weiß aber nicht genau, wie die Regularien hier sind. Ob man dies mit zwei WR regeln kann, weiß ich allerdings auch nicht.
Aktuell haben wir einen Altbau (Gasheizung), später Alt- und Neubau (=Anbau) als zwei Haushalte, höchstwahrscheinlich mit Wärmepumpen. Ich denke ich würde das Dach "voll machen" und ggf. in zwei Einheiten unterteilen (je Haushalt eigener WR). Wegen der sinkenden Einspeisevergütung würde ich das Vorhaben gern auch zeitnah in Angriff nehmen.
Wenn es zwei Haushalte sind, tritt ein Haushalt als PV-Betreiber auf und der andere Haushalt kauf den Strom ab? Wenn ja, können hier weitere bürokratische Hürden entstehen. Soweit ich das weiß ist die Einspeisevergütung und die Anmeldung der PV Anlage direkt zwischen Betreiber + VNB geregelt. Wenn eine dritte Person dazu kommt, müsstest du als "Stromanbieter" auftreten um den Strom an den zweiten Haushalt zu verkaufen. Ich weiß aber nicht genau, wie die Regularien hier sind. Ob man dies mit zwei WR regeln kann, weiß ich allerdings auch nicht.Nein, wir haben aktuell bereits zwei Zähler und das würde ich dann auch so beibehalten, d.h. wirklich zwei getrennte Haushalte ohne "Hin- und Herschieben" untereinander. Fall man nach dem ersten Jahr ggf. Verschiebungen sieht (z.B. ein Haushalt mit höherem Verbrauch o.ä.) kann ich mir ja immer noch Gedanken machen, ob man ggf. nochmal bei der Aufteilung nachjustieren muss.
Danke @Stefanseiner für den ausführlichen Kommentar. Kanntest du den Elektriker persönlich oder hast du einfach direkt so angefragt? Musstest du länger suchen?
Mich wundert, dass der Netzbetreiber bei dir auch so rührig war, aber das scheint wohl je nach VNB unterschiedlich gehandhabt zu werden... Wobei du ja auch von Änderungen am HAK schreibst, das wäre bei mir nicht notwendig. Lediglich der Zählerschrank müsste wohl generell mal ein "Update" erfahren, da er nicht mehr dem Standard entspricht.
Darf man fragen, was dein Elektriker für die Beratung, Anklemmen und Abnahme verlangt hat? Gern auch per PM.
Ich hatte auch schon den Gedanken, mal über MyHammer nach einem Elektriker zu suchen, habe die Plattform aber noch nie genutzt - meint ihr da hätte man Erfolgschancen?
@Brian,
ich hatte aufgrund Stefan seinem Kommentar mal bei meinem VNB auf der Seite nachgeschaut. Dieser hat eine Rubrik, wo in seinem Wirkungskreis alle registrierten Elektrobetriebe hinterlegt sind. So kannst zumindest sicher sein, dass du nur die anfragst, die sich auch beim VNB registriert haben.
Bin gespant, ob es bei dir auch so gut funktioniert wie bei Stefan, ich wünsche es dir. Bei mir wird's frühestens nächstes Jahr was, erstmal muss der Carport stehen.
Gruß,
Ralf
Kanntest du den Elektriker persönlich oder hast du einfach direkt so angefragt? Musstest du länger suchen?Wir haben ein Jahr zuvor damit angefangen, ein altes Bauernhaus komplett kernzusanieren ( -> https://mona-stefan.de/) , und dafür hatte ich schon einen Elektriker gesucht (und im Grunde alle Betriebe in meiner Umgebung abtelefoniert) die sich auf einen ähnlichen Deal einlassen, also
- ich wollte möglichst viel in Eigenleistung machen. Kabelstrippen ziehen, Steckdosen und Schalter setzen, Unterverteilung zusammenbauen.
- möglichst nur den offz. Part, also HAK + Zählerschrank nach aktuell gültiger VDE durch den Elektriker machen lassen
Da haben mir bereits die allermeisten angefragten Elektriker abgesagt, die wollten mir alle wenn dann nur das Komplettpaket anbieten inklusive Kauf des Schalterprogramms über die Firma (zum etwa doppelten Preis, wie ich es als Privatperson im Onlinehandel bekomme) und zzgl. Einbau im kompletten Haus für 10 - 15€ pro Steckdose / Schalter. Da wären wohl alleine 10T€ oder mehr für das ganze Kabel- & Steckdosengelumps drauf gegangen, das ich nun am Ende selbst habe übernehmen können.
Ich hab dann schlussendlich einen Elektriker gefunden, mit dem ich den Deal ausgehandelt habe:
- Kabelstrippen und Steckdosen / Schalter kaufe ich und baue auch alles ein, ziehe die STrippen dann nur bis zum Sicherungskasten. Er berät dabei welche Kabeldurchmesser und Absicherungen notwenig sind
- Zählerschrank übernimmt er inkl. Innenleben, das er dann auch über seine Firma bereitstellt
Das Zeugs ist ja so bereits irre teuer. Nur für den neuen Zählerschrank samt Innenleben und Lohnkosten (davon etwa 2/3 der Stunden im "Dunkeltarif" abgerechnet) waren dann 3.800€ fällig.
Jedenfalls ist genau dieser Elektriker auch bei meinem VNB für PV zugelassen und den hatte ich dann einfach nochmal angefragt, das war dann kein Problem mehr. Aber den erstmal zu finden - das war ein Problem.
Aber den erstmal zu finden - das war ein Problem.das war auch einer der Gründe warum ich komplett Offgrid aufbaue.
bei uns gibt es keine Elektriker die was machen können nicht mal für Geld, die sind alle monate im voraus ausgebucht.
und connections zu elektrikern die da was günstig machen können habe ich nicht.
aber zum glück bin ich ja nicht ganz unbegabt ;)
Wie sieht denn das mit der Anmeldung aus? - habe mich da noch nicht groß informiert.
M.W. muß man eine PV-Anlage rein für die Eigennutzung, also ohne jede Einspeisung, erst ab 7kWp anmelden - ist das richtig?
Habe bisher nur ne kleine Testanlage mit ca. 300 Wp selbst aufs Dach geschraubt und nutze die Energie nur per DC 20V - also ohne Wechselrichter.
Lade Blei- und Li-ion-Akkus damit und lasse die Beleuchtung abends über 12V Leds laufen. Auch im Treppenhaus und Fluren und Keller läuft alles über 12V Leds mit jeweils eigenen Akkus,
die ich ca. jeden Monat tausche und wieder lade. Das spart mir die lästige Verkabelung, aber ich muß natürlich immer wieder Akkus tauschen.
Du musst jede Anlage anmelden die mittelbar/unmittelbar mit dem Netz verbunden ist.
Die 7KW ist die grenze wo die neuen Zähler kommen sollen.
Es geht um eine Anlage, die gar nicht mit dem Netz verbunden ist - wie oben beschrieben.
Muß man die dann überhaupt ab einer best. Größe anmelden?
Ich brauche auch keinen Wechselrichter - viele Geräte lassen sich mit Gleichstrom betreiben. Der Strom wird in vielen Geräten eh zuerst transformiert und gleichgerichtet.
Habe ich doch geschrieben, mittelbar/unmittelbar.
Wenn das nicht zutrifft, dann nicht.
Es geht um eine Anlage, die gar nicht mit dem Netz verbunden ist - wie oben beschrieben.wenn die eh nur DC liefet kann ja garnichts mit dem netz verbunden sein dann muss da nichts angemeldet werden
Muß man die dann überhaupt ab einer best. Größe anmelden?
Ich brauche auch keinen Wechselrichter - viele Geräte lassen sich mit Gleichstrom betreiben. Der Strom wird in vielen Geräten eh zuerst transformiert und gleichgerichtet.
wenn eine verbindung besteht, auch nur kurz im winter, muss die rein theoretisch angemeldet werden (sonst bekommst du mindestens 40 jahre knast mit sicherungsverwahrung :lol: )
...(sonst bekommst du mindestens 40 jahre knast mit sicherungsverwahrung :lol: )Made my day :mrgreen: :thumbup:
Danke Euch!
Also - bitte Sicherungsverwahrung :lol: