EFH 240qm, 4MXM80 und 3MXM40

Hallo,

nach einem ganzen Jahr Heizen mit Klimaanlagen wollte ich ebenfalls mit Euch meine Daten teilen:

EFH mit einer Wohnfläche von ca. 240qm, BJ 1969 an einigen Wänden Innendämmung aus den 90er mit Styropor. Ansonsten bis auf das Dach ungedämmt mit doppelt verglasten Fenstern. Die 240qm verteilen sich auf drei Etagen und werden mit 7 IG geheizt, wobei die Flure und zwei Badezimmer keine eigenen IG haben und über offene Türen mit geheizt werden. Im EG haben wir noch einen Kacheloffen der an besonders kalten Tagen unterstützt. Im UG sind zwei Räume die auf 17 Grad geheizt werden. Alle anderen Räume im EG und DG werden auf 20 Grad geheizt. Installiert wurde folgende Kombination AG 4MXM80 mit Perfera IG 3.5, 3.5, 2.5 und 1.5kw. AG 3MXM40 mit drei Perfera IG je 2kw. Würde ich heute anders kombinieren und die 4MXM80 durch zwei 2MXM40 ersetzen um die Etagen flexibler heizen zu können.

Bei Hauskauf durch uns, wurde mit einer Gastherme und einem Verbrauch von ca. 24000 kwh inkl. WW geheizt. Der Gasverbrauch konnte ohne spürbare Komforteinbußen auf ca. 15000 kwh pro Jahr inkl. WW optimiert werden. Die Optimierung erfolgte nur über eine Software Steuerung im Home Assistant inkl. Reduzierung der VL Temperatur. Dabei wurde über Temperatur Sensoren in jedem Raum, der wirkliche Bedarf ermittelten. Auf Basis der Berechnung wurde über EMS-ESP (https://emsesp.org/) die Buderus Therme gesteuert. Die Therme hatte dank geringerer VL Temperatur frühzeitiger Modulation bzw. dauerhaft niedriger Modulation und quasi ohne Takten deutlich weniger verbraucht. Holzverbrauch war ca. ein Raummeter pro Jahr.
Aus meiner Sicht auch für Hybridheizungen Klima/Gas sinnvoll, da damit quasi das Takten durch frühzeitiges runter modulieren bzw. Taktverlängerung auf ein Minimum reduziert werden können.

Die Gastherme haben wir 2023 stillgelegt und den Gasanschluss 2024 abgebaut, da wir mit den Klimaanlagen zufrieden sind. Das Heizverhalten hat sich mit den Klimaanlagen im Vergleich zu Gas nicht verändert. Es werden weiterhin alle Räume aus Komfortgründen auf Temperatur gehalten. Die Anlagen laufen bei einer Außentemperatur von weniger als 2 Grad in der Nacht 24h, mit einer kleinen Absenkung über die Bedarfssteuerung durch. Ansonsten zwischen 06:00 und 23:00 Uhr.
Alle IG sind mit Faikin und externen Temperatur Sensoren ausgestattet. Die AG werden über die Daikin Bedarfssteuerung gesteuert und laufen an den meisten Tagen ohne zu takten durch. Die Bedarfssteuerung wird über die Temperatur in den Räumen, der Außentemperatur und der Tendenz der letzen halben Stunde in den Räumen berechnet.
Wenn die Räume überhitzen, erzwinge ich einen Takt von min 30 min, bis die Räume wieder einen Wärmebedarf haben. Ist aber nur in der Übergangszeit interessant, bei Temperaturen 12 Grad plus. Da ist die minimal Modulation immer noch zu hoch. Die Anlagen gehen bei mir auf ca. 160W (3MXM40) und 360W (4MXM80) runter.

Im Sommer gehen die Anlagen autom. an wenn die Temperatur Prognose über 26 Grad ist und genug PV Produktion vorhanden ist. Abends wieder aus wenn nicht mehr genug PV Produktion vorhanden ist, dass reicht meistens aus um das Haus angenehm kühl zu halten.

Anbei meine Werte für 2024 inkl. Warmwasser das mit einer LG BWWP 200L (LG WH20S) aufbereitet wird. Holzverbrauch war weniger als ein halber Raummeter in 2024.

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Prima, du hast deine Anlagen gut im Griff. :slight_smile:

Bei Multisplit ist ein möglichst durchgängiger Betrieb alle IGs die beste Option, um die Regelung in den Griff zu bekommen. Oder alle aus, wie du es nachts dann über bestimtmer Temperatur machst. Bedarfsweises Heizen, wo nur einzelne Räume beheizt werden, ist gerade bei den 4er Splits problematisch, auch was die Effizienz der Anlage angeht.

Was mich interessieren würde: Kommt ihr damit zurecht, wenn Nachts die Anlagen im Schlafzimmer laufen? Wie weit weg sind die IGs vom Schlafplatz?

Ich komme nur schlecht mit zurecht, wobei die bei uns direkt über der Kopfseite vom vom Bett hängt.

Zum Glück brauchen wir es im Schlafzimmer nur sehr selten. In dieser Heizsaison waren es nur 2 Tage.

Interessant bei deiner Kombination: Die 3MXM40 verbraucht recht konstant etwa die Hälfte der 4MXM80 im Heizbetrieb. Kommt das auch von der Heizleistung in etwa hin, was die beiden Anlagen bedienen? Oder arbeitet eine der Anlagen deutlich effizienter?

Ja, es müssen alle Anlagen laufen, selbst wenn drei Anlagen laufen und eine nicht, merkt man schon den Unterschied. Der Stromverbrauch bleibt eigentlich gleich, die Temperatur des Kältemittels steigt dabei kaum an. Damit sinkt natürlich der gesamt COP der Anlage signifikant.

Tatsächlich heizen wir nachts in den Schlafzimmern nicht, aber wir kühlen in Sommer, mit dem Night Modus und ohne direkten Luftzug an das Bett kommen wir gut damit zurecht. Die Anlagen hängen ca. 1,5 Meter seitlich vom Bett.

Die 3MXM40 ist effizienter, weil ich die Temperatur des Kältemittels hier überwiegend zwischen 25-28 Grad halten kann, dass reicht für die Räume aus. Die heizt auch die beiden Räume die auf 17 Grad gehalten werden. Nachts fahre ich die Temperatur des Kältemittels teilweise noch geringer um die Raumtemperatur zu halten bzw. eine geringe Absenkung zu erreichen hier hatte ich bei starken Minusgraden auch nur noch 22 Grad gesehen.

Die 4MXM80 hat von den zu heizenden qm und der Temperatur deutlich mehr zu tun und ich muss bei dem Kältemittel höhere Temperaturen fahren, zwischen 26,5 und 35 Grad. 27,5 Grad scheint der Sweetspot der 4MXM80 beim heizen zu sein, das ist der Wert den die Anlage immer wieder versucht anzufahren wenn alle Räume auf Temperatur sind. Wenn die Temperatur des Kältemittels über 30 Grad steigt, sinkt der COP relativ stark. In Summe kommt der höhere Verbrauch damit eigentlich gut hin, ich würde jedoch nicht nochmal eine 4MXM80 verbauen. Die Steuerung ist schon sehr anspruchsvoll und hat mich einige Tage gekostet und ohne Eingriff in die Steuerung von außen, ist die Anlage eigentlich nicht zu gebrauchen. Weiterhin fehlt auch die Flexibilität, die Anlage heizt über zwei Etagen und hier hätte ich besser pro Etage eine eigene Anlage verbaut.

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Ja, das bestätigt die vielen Erfahrungen hier im Forum. Es geht nicht unbedingt darum, alle Multisplits zu vermeiden. Aber die 4er Multis sind in vielen Anwendungsfällen sehr problematisch.

Finde ich erstaunlich. Meine Daikin ATXF25E Single Split ist versucht, die Auswurftemperatur auf 30-35 Grad zu halten. Und Unter 28 Grad geht sowohl die Daikin wie auch die MHI nicht oder nur selten, weil die Hersteller das wohl vermeiden wollen wegen dem Gefühl von kalter Luft.

Wenn du die Kältemitteltemperatur misst, dürfte die Auswurftemperatur dann noch etwa 2-3 Grad niedriger sein.

Über die Bedarfssteuerung kann ich die Kältemitteltemperatur gut steuern und sie auf einem angenehmen Level halten. Unter 27 Grad spürt man langsam einen kälteren Lufttzug, darüber fühlt sich das für mich angenehm an. Nachteil der niedrigen Temperaturen ist, dass der Lüfter max in Stufe 1 betrieben werden kann, bei einem 3,5kw IG sind das 730RPM, die höheren Stufen sind ab ca. 31-32 und die höchste ab 34 Grad möglich.
Die Kältemitteltemperatur wird über das Faikin Modul direkt über Daikin Sensoren am IG ausgelsen, ich habe mal zum Vergleich ein Thermostat in den Luftsstrom gehangen, der Unterschied ist ca. 1 – 1,5 Grad zur Kältemitteltemperatur.

Als Bsp. Eine Tagessauswertung für die 4MXM80, mit Kältemitteltemperatur, Außentemperatur und Stromverbrauch. Der Ausschlag nach unten beim Kältemittel ist ein Abtau Vorgang.

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