Ich bin neu hier im Forum und möchte zunächst einmal alle herzlich begrüßen.
Ich habe mir vor einigen Tagen ein Balkonkraftwerk gekauft. Es besteht aus einem Wechselrichter Hoymiles HMS-1600-4T und vier Modulen a 435 Watt. Drei Module sind nach SSO ausgerichtet. Das vierte Modul habe ich aus Platzgründen nach SW ausgerichtet. Den Wechselrichter habe ich auf 46% (=800 W) begrenzt. Was ich beim Kauf nicht bedacht habe war, dass der Wechselrichter jedes Modul einzeln auf 46% und damit 200 W begrenzt. Durch die unterschiedliche Ausrichtung der Module habe ich jetzt das Problem, dass das Balkonkraftwerk in der Spitze nur etwas mehr als 600 W leistet.
Ich stelle mir jetzt die Frage, was ich tun kann, um die Leistung des Balkonkraftwerk zu erhöhen. Ergänzen möchte ich noch, dass das Balkonkraftwerk in einem ausschließlich dafür verwendeten Stromkreis mit einem 10A FI betrieben wird. Weiterhin wichtig ist, dass ich aufgrund mehrerer beruflich erforderlicher Computersysteme eine sehr hohe Grundlast von ca. 300 W habe. Außerdem habe ich eine Brauchwasserwärmepumpe, die für 4-6 Stunden am Tag gut 400 W zieht. Ich habe also für ein Zeitfenster von 4 Stunden am Tag einen Stromverbrauch von mindestens 700 W. Zur Grundlast und der Brauchwasserwärmepumpe kommen dann noch die ganzen wechselnden Lasten vom Kühlschrank bis zum Fernseher und auch ein Elektroauto dazu.
An einem sehr sonnigen Tag habe ich einmal die Drosselung rausgenommen und die maximale Leistung des Balkonkraftwerk gemessen. Ich bin dabei in der Spitze auf knapp 1200 W gekommen. Diese Spitze wird aber natürlich nur sehr kurze Zeit erreicht. Für ca. 4 Stunden lag ich über 800 W. Da ich meinen Stromverbrauch mit einem Hausautomationssystem überwache, kann ich abschätzen, dass ich auch bei nicht vorgenommener Drosselung nur selten ins öffentliche Netz einspeise. Bei optimal eingestellter Brauchwasserwärmepumpe, wären es theoretisch maximal ca. 500 W. In der Praxis im Zweifel wesentlich weniger. Nur im Urlaub müsste ich das System drosseln, um sicher unter 800 W zu bleiben. Bei meinem Test habe ich kein einziges Watt eingespeist. Das war aber an einem Tag, an dem meine Familie und ich zu Hause waren.
Ich habe mich jetzt gefragt, ob ich die Drosselung rausnehmen kann. Ich weiß nicht, ob die Frage total blöde ist, aber ich konnte nirgendwo finden, ob sich die Grenze von 800 W für die Einspeisung auf eine Einspeisung vor oder hinter dem Zähler bezieht. In meinem Fall würde ich auch ohne Drosselung keine 800 W ins öffentliche Netz einspeisen, da mein Eigenverbrauch so hoch ist. Wäre es erlaubt, das Balkonkraftwerk mit voller Leistung zu betreiben, wenn man immer unterhalb der 800 W für die Einspeisung ins öffentliche Netz bleibt?
Und wer kann dir wie nachweisen, wenn es ein paar Watt mehr sind?
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Wenn du den Wechselrichter Hoymiles HMS-1600-4T im MaStR als BKW anmelden willst, könnte da schon eher jemand genauer hingucken als bei nem 0815 800w BKWWR
Die Unterscheidung ist: legal oder legitim? Legal darf das Ding halt nur 800W erzeugen. Ich halte es für legitim, die Leistung ins Stromnetz auf z.B. 400W zu begrenzen. Damit hat man +/-400W fürs ausregeln frei.
Die Grundregel lautet: Man darf sich nicht erwischen lassen. Und wo kein Kläger da kein Richter. Diese elektronischen Zähler zählen jede einzelne Phase. Und wenn ich auf der einen reinpowere, und auf der anderen meine Last hab, geht nach meiner Kenntnis die Leistung durchs öffentliche Netz.
Da weis ich nicht, ob da jemand die 800W überwacht. Ich hab meine Stadtwerke gefragt, was die mit dem Mittagspeak machen. Die Aussendienstler meinten, den Strom könnten sie verkaufen. Allerdings in einer Region, wo mangels Einfamilienhäuser die PV-Leistung eher gering ist. Da könnte ich mir vorstellen, dass sie die 800W mit Kusshand nehmen.
Alles Spekulation.
Du wärst auf der sicheren Seite, wenn Deine Computer auf der gleichen Phase wie das BKW laufen würden. Solange das nicht so ist, würde ich die 800W-Begrenzung einhalten. Und bevor du den Tipp
ausführst, prüf ob die Summe der Ströme der beiden Solarmodule den maximalen Eingangsstrom eines eingangs nicht überschreitet.
Das ich den falschen Wechselrichter für meine Anforderung habe, habe ich mittlerweile gelernt. Der Hinweis mit der Anmeldung ist natürlich ganz entscheidend. Das hatte ich gar nicht bedacht, dass bei der Anmeldung am Marktstammdatenregister die Leistung des Wechselrichters angegeben werden muss.
Der Deye 2000G4 wäre natürlich eine gute Lösung. Dann müsste ich den Hoymiles gebraucht verkaufen. Die Differenz werden wohl so 100 € sein. An einem sonnigen Tag bin ich gut 4 Stunden auf ca. 800 Watt. Wenn ich den Hoymiles auf 46 % drossele, bin ich in der Zeit bei gut 600 W. Das dürfte sich also nach 2-4 Jahren amortisieren. Ist wahrscheinlich genauso teuer wie die Lösung mit einem weiteren Wechselrichter. Gibt es eine andere Möglichkeit, die Leistung auf der Ausgangsseite zu begrenzen? Also ich meine mit irgendeinem Gerät das zwischen Wechselrichter und Steckdose angeschlossen wird.
Das mit der OpenDTUonbattery muss ich mir mal anschauen. Ich wollte aufgrund meines hohen Eigenverbrauchs eigentlich zunächst auf eine Batterie verzichten. Ich habe noch eine PV-Anlage auf dem Dach, die 100 % über einen separaten Zähler einspeist. Wenn in einigen Jahren die Förderung ausläuft, muss ich über das Thema Batteriespeicher nachdenken.
Das mit der Illegalität ist so eine Sache. Im Zweifelsfall wird es so lange niemand nachweisen können, wie mein Eigenverbrauch so hoch ist. Aber natürlich kann es immer Situationen geben, bei denen doch mal mehr eingespeist wird. Wenn ich mal Wartungsarbeiten am Serverschrank mache und die Brauchwasserwärmepumpe ausnahmsweise mal kein warmes Wasser produzieren muss, dann kann es eben doch mal passieren.
Aktuell habe ich noch gar keinen elektronischen Zähler sondern einen Ferraris. Die ganze Last auf der gleichen Phase laufen zu lassen wie das Balkonkraftwerk, finde ich dann wiederum auch elektrisch nicht so schön.
openDTUonBattery betreibst du selbstverständlich ohne Batterie!!
Dieses kleine Teil regelt nur den WR auf den tatsächlichen Verbrauch.
Brauchst du momentan 300Watt, regelt er den WR so weit runter das auch 300Watt erzeugt werden (+- einer einstellbaren Differenz)
benötigst du 3000Watt macht openDTUoB den Wechselrichter auf und er darf produzieren was er gerade kann.
Natürlich mußt du der openDTU sagen was momentan gebraucht wird. das geht über einen Shelly3EM / Hitchi oder ähnlichem, was an oder hinter dem Zähler kommt.
Ferraris Zähler lese ich gerade, ist ja super, das "Netz ist der Speicher" laut Annalenchen.
Aber wenn du irgendwas anmeldest wird der sowieso bald gewechselt.
Wozu soll denn so etwas gut sein. Ob du 100W oder 1000W einspeist, ist doch sowas von egal. Es gibt keinerlei gesetzliche Grundlage, die so etwas nötig macht.
Wenn du einspeist, was du übrig hast, ist das ökologisch gesehen das Sinnvollste. Wenn du einen Speicher hast, macht es natürlich für dich finanziell Sinn, den Überschuss zu speichern, um den selbst zu verbrauchen.
Also ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Natürlich werde ich überschüssigen Strom aus ökologischen und (volkswirtschaftlich betrachtet auch ökonomischen) Gründen ins Netz einspeisen.
Mein Ziel ist es, die ökonomische und ökologische Nutzung meines Balkonkraftwerks zu optimieren. Die Position meiner Module und die Möglichkeiten meines Wechselrichters schränken den Nutzen ein. Ich möchte aber nicht mehr ins öffentliche Netz einspeisen, als der Gesetzgeber erlaubt. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass es möglicherweise teuer werden könnte, wenn man erwischt wird. Es hat aber auch etwas damit zu tun, dass ich der Meinung bin, mich an die Gesetze halten zu müssen. Das öffentliche Netz gehört nicht mir und egal wie ich es finde, dass die Leistung auf 800 W begrenzt wird, steht es mir meiner Meinung nach nicht zu, mich darüber hinwegzusetzen. Anders sehe ich das hinter dem Zähler also sozusagen in „meinem“ Stromnetz. Optimal wäre aber natürlich eine Lösung, die bei vertretbaren Abstrichen bezüglich Ökonomie und Ökologie vollständig legal ist.
Du definierst dir hier etwas Eigenes, was es so rechtlich nicht gibt. Rechtlich gilt 800 Watt WR-Leistung, da gibt es keinen Deutungsspielraum. Die 800 Watt haben auch nichts mit dem öffentlichen Netz zu tun, sondern ist ein Sicherheitswert, damit in deinem Haus keine Gefährdung besteht.
Deine Idee, nur 800 W einzuspeisen, macht es also in keiner Weise rechtlich konformer.
Es gibt auch keine Messpolizei, die irgendwie messen könnte, was aus deinem Haus herausfließt, falls das ein Argument ist.
Wiso? Ist doch das elektrisch sinnvollste, erzeugte Leistung wird direkt lokal verbraucht und das Netz kriegt praktisch nix davon mit. Wenn Du auf einer Phase einspeist und auf einer anderen verbrauchst dann gibt das Schieflast, in gewissem Rahmen kein Problem fürs Netz aber wenns sich einfach vermeiden lässt?