Doppelte PV-Anlage um Speicher erweitern

Hallo liebe Leute!

Ich habe ein Haus mit 2 PV Anlagen, und das letzte Jahr (von November 23 bis November 24) genutzt um mit einer shelly 3em meine tatsächlichen Speicher-Potentiale auf Basis der verfügbaren Leistung zu identifizieren. Die shelly 3em ist dazu am netzausgang montiert um mir ein sauberes Saldo über ein Jahr zu liefern. Das Ergebnis zeigt, dass auf Basis des aktuellen Verbrauchsszenarios bereits mit einem ca. 3,5 kWh Akku ich rund 80% der möglichen Einsparung erreiche. Damit hätte ich auch eine finanzielle Größe für eine Erweiterung um einen Speicher.

Anbei das Bild für das Einsparpotential auf Basis der aktuellen Verbräuche. Dazu habe ich noch ein Szenario entworfen (Gleiche Basis, verändert um Faktor 200% für Netzzukauf und Faktor 50% für Einspeisung (weil bereits vorher verbraucht wird)): (Steigende Verbräuche sind zu erwarten, aktuell haben wir 4 Kids im Alter von 4-10 und noch kein E-Fahrzeug (11 kW Wallbox ist aber vorbereitet))

Wo ich euren Rat benötige:

Ich suche nach einer schlanken Lösung, mit der ich nun das Haus um einen Akku erweitern kann. Leider habe ich ein paar Einschränkungen und bin auf eure Empfehlung gespannt, da ich nicht weiß was die besten Lösungen sind:

  • KOSTAL PIKO IQ 7.0 mit angehängten gesamt 6,7 kWp Süd-Ost (aufgeteilt auf 2 gleichgroße Felder)
  • GROWATT MOD 4000 TL3-XH (ist Batteriefähig, daran hängt allerdings das Nord-West-Dach, 1 Feld)
  • Speicher sollte natürlich 3-phasig sein um das Potential auch auszunutzen
  • Shelly 3em mit Schaltrelais vorhanden
  • Ich möchte so wenig wie möglich Komponenten wie einen WR ersetzen sondern klug ergänzen
  • sonst keine "Smart" Komponenten vorhanden - versuche mit so wenig auszukommen wie möglich
  • Schwarzstartfähigkeit (gerne manuell unterstützt, nicht gezwungen vollautomatisch) will ich noch berücksichtigen
An welcher Stelle im Haus sollte der Speicher bestenfalls rein? An den GROWATT WR und dafür ein 1 Feld von Süd-Ost an den GROWATT dran hängen? Wie stelle ich 0-Einspeisung sicher, über das Shelly 3em Relais? Die Zielsetzung ist nicht völlige Autarkie, sondern wenn die Sonne scheint soviel davon wirtschaftlich vertretbar zu gewinnen.

Danke für eure Tipps!

VG

Alex

Du bist jetzt leider dem automatischen Spamschutz zum Opfer gefallen, weil du noch nicht drei Beiträge hast, d.h. die Links wurden entfernt. Vielleicht schreibst du ja noch zwei Dummybeiträge und fügst die Links danach wieder ein?

Da ich mich mit deinen Wechselrichtern nicht auskenne, empfehle ich einen Victron Multiplus 2, der vom Shelly 3 EM die Info bekommt, dass du gerade einspeist (also Überschuss hast), und dann genau mit diesem Überschuß den Akku lädt. Hast du Netzbezug, speist der Multiplus genau die nötige Differenz aus dem Akku ins Netz. Du brauchst dazu kein Smarthomesystem, das kann der Multiplus alleine. Du müsstest nur den Shelly als Eingangssignal in den Multiplus bekommen. Das soll gehen (ich weiß nicht wie), aber es gäbe auch andere Smartmeter am Hauszähler, die Plug&Play sind.

Vorteil des Ganzen wäre: Du bist sehr frei in der Akkuauswahl, der Standort ist egal, es wird Strom der ganzen aktuellen Anlage verwendet, und die aktuelle Anlage wird nicht angetastet.

Aber es wäre nur einphasig, was mir aber egal wäre, es wird ja eh am Hauszähler bilanziert.

Antwort 1: Danke Lars! Welchen technischen Nachteil brächte die Einphasigkeit mit sich? Der Blackoutfall wäre damit nicht abgedeckt, richtig? Ich habe auch von Asynchronitätsproblemen mal gehört, sollten die Phasen massiv sich voneinander im Bezug unterscheiden; Trifft das aber nicht für den Hausgebrauch zu?

Antwort 2: das Multiplus System habe ich schon gesehen. Das geht theoretisch auch als 3phasiges Setup, also 3x multiplus mit angehängten akkus samt VE bus system und AC transfer switch. Vorteil erscheint auch die nachträgliche Skalierbarkeit, also jetzt mit einem akku starten und später erweitern.

Das einzige was ich nicht ganz verstehe ist welche Komponenten es bräuchte, orientiert an Victron & Pylontech UP2500, US2000, US3000, US2000C, US3000C, US5000, US5000B, UF5000, Pelio-L, UP5000, Phantom-S, Force-L1 & L2 [Victron Energy] wäre das

  • 1x Multiplus 800Va 5kVA

  • bspw. 1x Pylontech Akku US5000

  • .. mehr nicht?

Antwort 3: gerade ist ja das Thema „Netzdienlichkeit“ - was gäbe es hier worauf ich achten könnte?

Der Multiplus 2 redet mit dem Shelly nur dann, wenn du die Software von Victron veränderst.

Du benötigst einen Multiplus 2 als GX Version oder einen Multiplus 2 und einen Cerbo. Für die Wallbox Nutzung später empfehle ich dir den MP2 48/5000 nicht als GX, sondern mit Cerbo.

Ersetze den Shelly durch den VM3 75CT von Victron, ergänze mit Pylontech US5000 (zunächst einer) und du hast eine funktionierende und sehr leicht individuell zu erweiternde Anlage. Zunächst einphasig, jedoch später dreiphasig leicht möglich.

Keine Programmierung oder Veränderung der Victron Software nötig, nur Parameter musst du einstellen. Riesen Community bei Fragen...

Der MP2 5000 mag übertrieben sein, aber du kannst MP2 5000 und MP2 3000 nicht ergänzen, es geht nur 1 MP2 5000 oder drei MP2 5000 - oder 1 MP2 3000 oder 3 MP2 3000 in einem System. Die 3000er stossen schnell an ihre Grenzen, sobald du die Wallbox in Betrieb nehmen willst, reichen aber aus, um mit 230V zu laden.

Viel Erfolg

mobilsolar

PS, der MP2 sitzt auf deiner 230V Welt und du kannst die WR einfach weiterlaufen lassen. Mit dem VM3 im Zählerkasten macht das Victron System dann die Nulleinspeisung/ Eigenenergienutzung ohne viel Bastelei.

Sobald die Kids in das Alter kommen die PCs vermehrt zu nutzen, wird Dein Verbrauch außerhalb der Zeiten der PV-Erzeugung um einiges steigen. Daher würde ich den Akku nicht auf Basis des bisherigen Verbrauches dimensionieren. Was Du nimmst, ist davon abhängig, ob Du das selbst aufbaust oder machen lassen willst. Einen Elektriker zu finden, der Dir das auf Basis eines Multiplus aufbaut und anmeldet, ist nicht so einfach, außer Du hast bereits gute Beziehungen zu einem Elektriker.

Dein Zähler des Versorgers saldiert über die Phasen, d.H. es ist egal, ob Du nur an einer Phase einspeist, auch wenn an einer anderen verbraucht wird. Solange Du keine Probleme mit den Schieflastbestimmungen hast, ist das kein Problem. Insofern brauchst Du nicht unbedingt einen dreiphasigen Wechselrichter für die Anbindung des Akkus.

Ich würde an Deiner Stelle erst einmal prüfen, ob Du einfach einen Akku an den GROWATT MOD 4000 TL3-XH hängen kannst und Du damit eine Nulleinspeisung realisieren kannst, bei dem auch der KOSTAL PIKO IQ 7.0 einspeist. Kurze Recherche lässt mich hoffen, dass dies mit den entsprechenden kompatiblem Zähler des Growatt möglich sein sollte. Kenne den allerdings nicht genau. Wenn ich die Berichte im Netz, die ich mir kurz angesehen habe, muss man auf jeden Fall einen kompatiblen Zähler verwenden und diesen per RS485 anbinden.

Eine Lösung mit einem Multiplus II 48/5000 ist aber sicherlich die flexibelste Lösung.

das ist do nicht ganz richtig: der Multiplus II mit Cerbo oder Raspi nimmt den Shelly auch via Websocket - kann man beim Shelly einstellen: Websocket aktivieren, Netzwerkadresse des Cerbo oder Raspi an der entsprechenden Stelle eintragen, fertig - das VenusOs erkennt den Shelly und verarbeitet die ankommenden Werte.

@fuzzy das wäre ja prima, dann müsste ich den shelly nicht durch VM3 75CT ersetzen.

Also zwei vorhandene WR, einen Dritten hinzu mit Krimkrams dazu einen Akku, der irgendwie rangefrickelt wird ....

Kann man tun, weil - weil :rofl:

Oder den ganzen Schmodder von der Wand Kratzen, einen HybridWR mit genug Saft für etwaigen PV Ausbau und einen Akku.....

Ist weniger zeitintensiv, ist vermutlich nicht einmal teurer, vertickt man den alten Kram

Dreiphasig Ersatzstrom, transparenter Aufbau, schwarzstartfähig - alles in einem Gerät. Dieses ewige Gefrickel um alten Kram weiterzuverwenden, was immer eine schlechtere Lösung mit geringerem Wirkungsgrad liefert.

Ein 3.5kWh Akku ist so klein, der macht keinen Sinn mehr, da Akkus sich preislich halbiert haben. Dazu fällt mir "Abbruch" ein. Gleich mit 10 oder 20kWh starten, damit kann eventuell sogar ein Regentag überbrückt werden. Es werden Bude WR Verluste bei geringer Leistung gern vergessen. Dann ist der WR Wirkungsgrad gern mal einstellig. Um 1W zur Verfügung bzu stellen, werden 100W verbraten. Das findet bei Akkuberechnungen leider keine Berücksichtigung :rofl:

Sonst frickenfrei sind SAX Speicher mit hohem Wirkungsgrad. Dafür auch unrentabel teuer, aber autark. Sehr nett und ohne Notwendig weiterer Hardware - ein SM wird immer benötigt....

Das ist auch eine Perspektive, danke vacuum. Die Frage ist ob das im Ergebnis wirtschaftlicher ist. Ich schau mal was es an Vierfeld Hybrid WR und Akkusystem gibt…

bsp:

kostal plenticore plus 10 g2 für 1500 EUR

Kostal smart meter 300 EUR

1x Kostal PLENTICOIN für batteriefreischaltung 125 EUR

10 kWh BYD BATTERY-BOX PREMIUM HVS 10.2 für 4400 EUR

zusammen für rund 6.500 EUR

Oder schätze ich das falsch ein? ich glaub da kann ich einiges an effizienzverlusten hinnehmen, wenn ich das mit einem victron system beginne, was denkst du?

plus kostal netzumschalter 200 EUR

Ich kenne die Multiplus nicht näher, aber drei 5000er sind bei der vorhandenen PV vermutlich oversized. Die WB kannst Du eh nicht vollständig aus der PV bedienen. Die WB ist nur vorbereitet, also eine Zuleitung angeklemmt? Kauf Dir eine die entweder PV-Überschuss kann oder mindestens die Ladeleistung, am besten auch auf einphasig, anpassen kann.

@thorstenkoehler tatsächlich ist die WB ABL eMH1 (1W1101, 11 kW, 3phasig angebunden) schon installiert, wird aber noch nicht genutzt.

@albu Die kann ja einstellbaren Ladestrom und mit Zusatzgerät auch PV-Überschuß.

@fuzzy da hast du recht. Ich habe das nicht geschrieben. Warum? Shelly und Cerbo reden dann über ein WLAN miteinander. Das muss stabil und vorhanden sein. Shelly account in Shenzen ist oder wird erforderlich werden. Der Shelly websocket redet nur einmal pro Sekunde mit dem Cerbo.

Der VM wird mit einem RJ45 direkt mit dem Cerbo verbunden. Kein WLAN erforderlich. Keiner liest mit. Eine echte Informationsinsel ist möglich.

Der VM redet achtmal pro Sekunde mit dem Cerbo darüber, was gerade im Zählerkasten passiert. Damit kommst du viel näher an eine echte NULLeinspeisung heran, als wenn fast jede Einschaltsituation "übersehen" wird.

Ich halte den VM daher für sinnvoller, als den Shelly.

sonnige Grüße

mobilsolar