Hallöchen,
kurz zu meiner Situation, ich bin Informatik Student mit viel Handwerklicher Erfahrung und wohne zu zweit in einer Mietwohnung bei der aktuell durch deine Gastherme das Wasser für Heizung als auch das Warmwasser erhitzt werden.
Die Gastherme ist eine ältere Brötje Ecotherm WTS/WTC, die ohne Puffer nur bei Bedarf den Brenner startet.
Das Gerät funktioniert ansich zuverlässig, aber es ist auch nervig, da bei Bezug viel Wasser verloren geht, bis die Temperatur erreicht wird und bei kurzen Stops das Wasser überhizt.
Das heißt beim Duschen mit Pausen ist man dauernd beschäftigt zwischen kalt und warm die richtige Temperatur zu finden.
Ich denke dabei geht sehr viel Energie verloren.
Andernseits möchte ich mich auch damit beschäftigen, wie man selbst in einer Mietwohnung kostengünstig ein wenig nachhaltiger das Warmwasser erhitzen kann.
Ich hab mir dafür schon überlegungen gemacht, mit Solarthermie vom Balkon über einfache Schlauchleitungen das Wasser warm zu bekommen, was aber ziemlich umständlich ist,
da ich das warme Wasser ja irgendwie in die Wohnung bekommen muss, ohne durch die Wand zu bohren.
Andernseits wär es mir auch lieber mit einer kleinen PV Anlage den Strom zu produzieren, den ich dann für das kontrollierte Heizen nutzen kann.
Bei uns wird Warmwasser eigentlich nur zum Duschen oder für den Abwasch benutzt, deshalb fallen eigentlich geringe Mengen an, aber es fällt etwas an.
Wahrscheinlich lohnt sich das ganze finanziell nur bedingt, aber mir geht es eher um Erfahrung.
Was ich mir überlegt habe ist eine DIY Lösung mit einem Pufferspeicher und einer Pool Wärmepumpe.
Den 200l Puffer mit integriertem Wärmetauscher würde ich günstig bekommen die Pool Wärmepumpen gibt es auch für bereits ~400€
Mal als Beispiel eine https://www.pool-systems.de/Pool-Waermepumpe-ohne-Inverter/Pool-Heizung/Pool-Waermepumpe-XPS-35-2-5KW-fuer-Planschbecken-Swimmingpool-Aufstellbecken-Stahlwandpool-und-Whirlpool.html
Die meisten dieser Wärmepumpen sind bis maximal 40-45°C ausgelegt, was man ggf. noch modifizieren könnte.
Der Aufstellort wäre in der Wohnung, direkt bei der Gastherme.
Was ich mir vorstellte dadurch zu erzielen ist eine Wasseraufbereitung für die warmen Tage, da die Gasheizung bereits seit 2 Monaten aus ist.
Es ist aber in der Wohnung teilweise unerträglich warm und da wäre es mir deutlich lieber, einiges dieser überschüssigen Luftwärme in Wasser zu speichern, als zb. mit einer Klimaanlage an die Umwelt abzugeben.
Es geht mir in erster Linie also nicht darum, die Gastherme komplett zu ersetzten, sondern vielmehr an warmen Tagen zu überbrücken und die Wohnungswärme sinnvoll zu nutzen.
Denkbar wäre als Erweiterung eine Balkon PV Anlage, mit der ich Standby Verbraucher und Wärmepumpe betreibe.
Ein großer Bluetron LSI 304 24V Wechselrichter wäre bereits vorhanden, der die Startströme von Klimakompressoren abkann.
Was sind eure Meinungen?
Danke im Voraus!
Mhh Lautstärke: ≥ 36 dB(A), Wasserdurchfluss: ~1-4m³/h denke nicht das man das innerhalb vom Haus haben möchte, und zudem sind 40° für Warmwasser auch wenig, Stichwort Legionellen abtötung.
Mit benötigten Wasserdurchfluss brauchst auch eine entsprechende Pumpe/Warmwasserspeicher, evtl. Strömungsgeräusche bei dem Durchfluss..
Poolwärmepumpen sind leider, wie immer, eine Sackgasse.
Das was Mitsch schreibt plus das die Dinger nur bei hohen Außentemperaturen halbwegs effzient arbeiten.
Im größten teil des Jahres wird das Ding also, mangels Außentemp., still stehen.
Danke für eure Meinung!
Meint ihr man kann die Geräte dennoch als Basis nutzen oder ist bei WW WPs ein DIY bezüglich Effizienz generell unsinvoll?
Also Basis im Sinne von Wärmetauscher, vielleicht kann man da ja noch etwas tunen durch eine bessere Steuerung oder einen besseren Kompressor.
Das das nicht einfach ist und vielleicht in die Hose geht gehört ja schließlich zum Lernen dazu :D.
Ich weiß aktuell nicht genau auf welche Parameter es bei WP ankommt, um ihre Effizienz zu steigern aber vermute, dass man das System auf einen Arbeitspunkt optimieren kann.
Mal abgesehen von den zugroßen Temperaturunterschieden zwischen Luft und Wasser.
Da ich fit in Regelungstechnik bin und mir auch die Ansteuerung der Elektronik (Sensorik, Kompressor, Pumpe) ohne weiteres zutraue fänd ich es interessant, wenn man da noch Potential rauskitzeln könnte.
Falls es dazu gute Beiträge gibt wäre ich über alle Infos dankbar
Überleg Dir doch als erstes mal, wie viel KWh Dein Raum speichern kann, in der Luft, welche Dir zu warm ist und um wie viel Grad Du das Wasser damit aufheizen willst und wieviele KWh Energie Du benötigst, um eben dies zu tun.
Dabei wird Dir ein Licht aufgehen, nämlich dergestalt, dass Dein Wohnraum in kürzester Zeit eiskalt wäre und das Wasser kaum wesentlich wärmer, als vorher.
Luft speichert einfach denkbar wenig Energie pro m³ und °C...
Siehe: https://www.energie-lexikon.info/waermekapazitaet.html
Ohne PV Strom und ggfs einen Heizstab samt passender Elektronik, also nur mit Deiner PoolWP, wird das nichts. PV auf dem Balkon mit ggfs gleichstrom Heizstab in Deinem Brauchwasserbehälter wäre wohl realistischer. Mit 2 Personen werdet Ihr vermutlich mit 2-3 KWh pro Tag auskommen. Aus der Luft Deines Wohnraums kannst Du die jedenfalls nicht ziehen, ohne zu erfrieren.
Grüße
Markus
Dein Duschproblem lässt sich vielleicht mit ner Thermostatarmatur oder nem Ventil, gibt es bestimmt auch in schön, lösen.
Schaue dir eher wenn es technisch möglich ist, selbstbau BWWP in englischen Bereichen werden teilweise aus Luftentfeuchter Technik oder so Brauchwasser erwärmt
Ich würde das Thema hier gerne nochmal aufwecken. Und zwar gibt es auf youtube einen Kanal (Mr.mining), welcher bereits eine Pool-Wärmepumpe an seinen Heizkessel angebaut hat und damit das Wasser heizt. Der errechnete COP scheint auch nicht ganz so schlecht zu sein. Natürlich nicht der angegebene, der ist für ganz andere Temperaturen gedacht.
Wir würden nächstes Jahr voraussichtlich eine aroStor mit 200l einbauen. Kostenpunkt sind hier etwa 2.300€ für die Anlage alleine. Andere Anlagen passen oft leider wegen der geringen Deckenhöhe des Kellers nicht. Raumvolumen ist genug vorhanden, da die Kellerräume unter sich halbwegs offen sind.
Meine alternative Idee wäre gerade, eine Pool-Wärmepumpe (PWP) für 440€ zu kaufen und zu modifizieren. Es ist wohl ein einfacher Thermistor zur Temperaturmessung verbaut. Setzt man hier einen regelbaren Widerstand davor, kann man die Temperatur hochsetzen. Die Anlage scheint dann wohl ca. 55° zu schaffen, was schon ordentlich wäre. Die Gasheizung würde ich aktuell noch eingebunden lassen und mit einer vorhandenen Zirkulationspumpe das Wasser zwischen Tank und PWP zirkulieren lassen. Damit könnte man das ganze Thema erstmal testen bevor nächstes Jahr ggfs. die Gasheizung rausfliegt.
Folgende Themen sehe ich:
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Es wären konstant etwa 4 Bar Wasserdruck auf der PWP. Ich finde ein paar Titan-PVC-Wärmetauscher, welche so aussehen wie der verbaute. Alle sind angegeben mit >10 Bar -> Sollte also hoffentlich kein Problem sein.
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Der Durchsatz der Zirkulationspumpe ist recht gering und könnte den Durchflussschalter der PWP ggfs. nicht auslösen. Das könnte man behebn indem man den Durchflussschalter kurzschließt wenn man die Pumpe laufen lässt -> Sollte auch kein Problem darstellen
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Ich müsste die Wassertemperatur messen um herauszufinden wann ich die Pumpe laufen lassen muss. Dafür würde ich die Temperatur an der eingehenden Leitung (oben) abnehmen. Sollte ja quasi Kesseltemperatur sein. -> Bekomme ich auch irgendwie hin
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Die Lautstärke der PWP kann ich überhaupt nicht einschätzen und auch nicht sagen ob das ein Problem darstellt
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Später wenn die Gasheizung rausfliegt müsste man den Kessel anderweitig mal auf die 60° wegen der Legionellen-Thematik aufheizen. Dafür könnte man aber bspw. das Wasser einmal pro Woche nach der PWP einfach noch durch einen Durchlauferhitzer mit 3,5kW durchjagen um es richtig aufzuheizen.
Sehr ihr in dem Vorhaben größere Probleme? 450€ sind schon viel Geld, aber jetzt auch keine riesige Investition. Wenn ich mir damit die 2.300€ ersparen kann...Außerdem könnte man hier dann auf einen größeren Tank gehen, da die Wärmepumpe auf dem Tank nicht mehr vorhanden wäre. Integration in Home-Assistant wäre dann auch gut machbar, weil sowieso Eigenbau.
Hallo,
hast Du das Problem schon gelöst?
Ich habe bei mir seit mehr als zwei Jahren das WW mit Hilfe eines Wasserboiler mit 100 L Fassung gelöst. Das Ganze wird automatische über ausschließlich Solarstrom betrieben. Damit es auch bei bedecktem Himmel funktionieren kann, habe ich zwei der drei Heizspiralen in reihe geschaltet und somit beheize ich nicht mit 2kw, sondern nur mit 1kw Leistung. Dafür habe ich einen Shelly 3EM im Zählerschrank installiert. Somit kann der Boiler über einen Shelly 1 aktiviert werden (hierzu verwende ich den Schalter der Fernsteuerung), wenn die produzierte Stromleistung der PV-Anlage kleiner als -1000 Watt ist. Die Wassertemperatur im Boiler wird immer auf die eingestellte Temperatur am Thermostat erwärmt, solange vom Dach mehr als 1000 W zur Verfügung steht. Tagsüber wenn keiner zu hause ist, hat der Boiler zeit das Wasser aufzubereiten. In der Regel baucht es nicht sehr lang. Der Boiler hat auch einen manuellen Schalter. Es wird damit das Wasser bei Betätigung einmal erwärmt. Z.B. wenn von der PV-Anlage keine Energie kommt, weil z.B. die Module verschneit sind, kann ich den Schalter manuell betätigen. Nach ca. 60 min ist das Wasser dann warm. Der Wasserboiler verfügt hierzu über eine weitere Heizspirale mit 2 kW Leistung. Davor habe ich zusätzlich noch einen Leistungsdimmer eingebaut. Somit kann ich die Leistung von quasi 0 W bis 2000 Watt trimmen. Wenn das Wetter nicht gut ist, kommen immer tagsüber aus der PV Anlage 300 Watt Leitung vom Dach, wenn die Module nicht verschneit sind. Somit kann ich auch das Wasser mit 300 W beheizen. Es dauert halt länger, was an sich kein Problem ist. Ich brauch nur auf dem Knopf bevor ich zur Arbeit fahr darauf drücken. Falls es sonnig wird, schaltet der Shelly die 1kW Spirale noch dazu. Mit der Lösung konnte ich den Bezug von Netzenergie zum Beheizen auf fast Null unterdrücken.
Für die Raumbeizung habe ich auch überlegt, eine Pool-WP im Heizungskreis zu integrieren. Die WP soll draußen installiert werden. Der COP in den Übergangsmonaten macht es evtl. sinn, da mit einer 1kw WP ca. 3kW oder mehr gewonnen werden können. Somit kann man die Temperatur des Rücklaufwasser anheben und die Heizung unterstützen.
Damit das Ganz auch in den kalten Wintermonaten nicht vereist wird, sollen Ventile zum abtrennen des Systems eingebaut werden, und im Winter wird der WT der WP entleert. Die PoolWP sind relativ günstig im Vergleich zu HeizungsWP und verbrauchen auch nicht viel Energie. Es gibt welche die nur 600 W benötigen, liefern aber ca. 2,4 kW Wärme.
Aus diesem Grund wollte ich fragen, ob Du das Problem gelöst hast und wie.
Danke für Deine Antwort im Vorfeld.
@elias_007 Bisher habe ich da noch nicht weitergemacht. Aktuell steht erstmal das Thema Raumwärme (Heizung) im Vordergrund und die Gasheizung übernimmt noch das Warmwasser. Sollte alles gut gehen, werden wir nächstes Jahr über eine Warmwasser-Möglichkeit nachdenken müssen. Da steht dann ggfs. eine Pool-Wärmepumpe am bestehenden Warmwassertank oder eben eine BWWP im Raum.