Hallo zusammen!
Dies ist hier mein erster Post, daher bitte ich um Nachsicht, wenn ich einiges nicht ganz korrekt geplant habe - bzw. meine Fragen schräg wirken.
Ich habe eine PV Anlage mit einem WR, an dem ich bereits einen DIY Akku (mit eigenem JK BMS) angeschlossen habe. Der Speicher besteht aus 16 Zellen zu je 280aH, 3.2V - der WR lädt den Akku auf, hat aber kein Zugriff auf das BMS.
Nun würde ich diesen Speicher gerne erweitern, jedoch mit 16 Zellen zu je 320aH (ebenfalls 3.2V). Meine Frage lautet daher: Wie schließe ich das am sinnvollsten zusammen? Ich habe mir zwei Optionen überlegt:
Option 1. ich baue aus den neuen Zellen einfach einen neuen Akku mit einem neuen, eigenem BMS. Danach schließe ich die beiden Speicher in Serie und alles zusammen kommt dann in den WR... (Vor oder Nachteile sind mir noch nicht ganz klar)
Option 2. ich baue den alten Akku auseinander, schiebe zwischen jede 280aH Zelle eine 320aH Zelle rein, und verbinde je eine 280er mit einer 320er in Serie, sodass ich sozusagen 16 x 600aH Zellen habe, die ich dann parallel schalte, wie vorher.
Fragen zur Option 2:
Bräuchte ich in diesem Szenario ein neues BMS? (mein jetziges unterstützt max. 17 Zellen)
Wie stelle ich sicher, dass der neue Speicher ein reines 48V System bleibt?
Ich hatte viel Hilfe beim Bau des ersten Akkus, hatte es damals auch verstanden - aber das ist 1-2 Jahre her und ich habe nicht mehr alles im Kopf, wie man das berechnet... Wäre daher für jede fachkundige Hilfe und Tipps dankbar!
Wenn Du die beiden Akkus in Serie schaltest, hast Du ein 96V-System. Ich vermute, Du wolltest parallelschalten.
Es gibt BMS, die das Parallelschalten von Akkus unterstützen, da hört mein Wissen dann aber schon auf.
Auch hier vermute ich, dass Du eine 280er mit einer 320er parallelschalten möchtest. Das sollte prinzipiell funktionieren. Allerdings sollte man wissen, was man tut, wenn man den Zellverbinder das erste mal aufschraubt. Die Ströme können riesig werden.
Die Spannung Deines Systems bleibt in beiden Optionen bei 48V, wenn Du jeweils eine Parallelschaltung machst.
Hallo ordi,
Ich bin gerade selbst in der Situation, dass ich plane eine vorhandene Batterie (200Ah/Zelle) um einen neuen DIY-Block (314Ah/Zelle) zu erweitern und sammle noch Information dazu.
Aber die "Option 2." solltest Du sofort wieder aus Deinem Kopf verbannen. Eine Batterie mit unterschiedlichen Zellkapazitäten, solltest Du nicht aufbauen. Ein Zellausgleich wäre in dem Fall (meiner Meinung nach) nicht möglich und die Batterie erreicht maximal nur die der 280Ah Zellen - die 320Ah Zellen werden nie voll.
Bei BMS-Systemen gibt es unterschiedliche Kommunikations-Protokolle. Selbst neuere Modelle, ein und desselben BMS-Herstellers, können unterschiedliche Protokolle haben (alter und neuer Standard). Ein Mischen der Protokolle ist meiner Meinung nach selbst da nicht möglich.
Wenn Du mit Deinem DIY Akku mit 16x280Ah ein 17S-BMS gekauft hattest, dann hast Du damit schon eine Wahl des BMS-Herstellers und des Protokolls gewählt und sie funktioniert mit Deinem Batterieladegerät zusammen (ich nehme mal an Du hast einen Hybrid-WR im Einsatz).
Kommunikation zwischen zwei BMS-Systemen erfolgt durch Kaskadierung (Verbindung beider BMS-Systeme über RJ45 Kabel) auf dem Bus-System (RS485 oder BMS-CAN-Bus).
Wenn Du also einen 16S Block mit 320Ah Zellen bauen willst, dann solltest Du Dir das gleiche BMS nochmal holen, welches Du für den 280Ah Block einsetzt. und dann über das Bussystem miteinander verbinden.
Ich hoffe, ich habe mich mit meiner Meinung jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, bin selbst gespannt, was hier in Deinem Chat noch an Antworten kommen.
Erstmal vielen lieben Dank für die beiden Antworten! Ein Freund von mir hat mich angerufen und mir sein System gezeigt: tatsächlich hatte er zwei eigenständige Speicher (eins mit 105aH und eins mit 280aH Zellen), die er dann beide sozusagen durch + an + und - an - gemeinsam laufen ließ. Die beiden BMS waren dabei nicht miteinander verbunden. Der WR weiß ja nicht, was er lädt, sondern schiebt rein, bis das jeweilige BMS abriegelt. Er sagte bei ihm klappt das wohl bestens (?).
Ich habe mir jetzt tatsächlich das exakt gleiche BMS meines bisherigen Akkus (JK BMS 17S 80A) noch mal bestellt - also beide sind identisch. Somit wäre der Lösungsansatz von Sonnendieb theoretisch machbar.
Ich warte mal, bis alles geliefert wurde. War jetzt echt ein Schnäppchen, wo ich nicht nein sagen konnte … (16 Zellen mit 320aH, 3.2V und unter 0.3Ω, sowie hinreichend Busbars und Epoxidtrennblätter und dem JK BMS für zusammen 800€ - kann man nicht meckern!)
Wie kommst Du denn da drauf? 2 parallel geschaltete Zellen verhalten sich wie eine große. Die Zellspannugen sind zwangsweise gleich. Der Lade/Entladestrom teilt sich auf entsprechen dem Innenwiderstand der Zellen, man kann auch problemlos sehr große mit sehr kleinen Zellen parallelschalten ohne daß eine im Normalbetrieb Schaden nimmt.
Der Grund warum man das eher nicht macht ist der Schadensfall: Wenn eine der beiden Zellen einen internen Kurzschluss bekommt bzw. thermisch durchgeht dann schiebt die andere natürlich fröhlich ihre ganze Energie mit in das Desaster. Bei Akkus aus vielen kleinen paralleln Zellen verbaut man deshalb Sicherungsdräte zu jeder einzelnen Zelle die in einem solchen Fall die defekte Zelle aus dem Parallelverbund trennen. Bei zwei dicken Zellen eher unpraktisch, nicht ganz billig (dicke Sicherungen nötig) und verlustbehaftet.
Parallelschalten von mehreren Akkus gleiche Zellchemie und Zellenzahl mit jeweils eigenem BMS ist problemlos möglich, unterschiedliche Kapazitäten sind dabei egal. Nur beim parallel Verbinden drauf achten daß beide Akkus leidlich die gleiche Spannug haben. Aufs Millivolt kommts nicht an, halt nicht mehr als +/- 0,2V Unterschied dann hält sich der Ausgleichstrom in Grenzen.
zunächst solltest Du dich ein wenig mit Elektrotechnik beschäftigen und dir ganz klar darüber werden was eine Parallel- und was eine Serienschaltung ist
Wenn Du 2 Zellen parallel schaltest ist es egal wieviel Kapazität jede hat: die Gesamtzelle (aus 2 Zellen) verhält sich wie eine mit größerer Kapazität (nämlich die Summer der beiden einzelnen).
Wenn Du Zellen in Serie schaltest, dann sind sie hintereinander (also + an -) angeschlossen: die Spannung verdoppelt sich - aber die Zellen haben nach wie vor unterschiedliche Kapazität, d.h. die kleinere wird auch schneller leer. Das wäre hier sehr ungünstig.
Ob Du nun 2 Akkupacks gleicher Spannung (aber unterschiedlicher Kapazität) paralell schaltest oder direkt jeweils 2 Zellen dürfte hier relativ egal sein. Im ersten Fall brauchst Du 2 getrennte BMS (für jeden Pack eines) und im 2. Fall eher ein großes BMS das den doppelten Strom aushält. Von der Handhabung und Verschaltung ist es vermutlich einfacher, 2 komplette Packs zu bauen und diese dann parallel zu schalten. Damit könntest Du sie später ggf. auch wieder leichter trennen. Ich kenne auch kein BMS, das bis zu 500A liefert - das wäre ja theoretisch das mögliche Maximum.
ich glaube ich habe einfach parallel mit seriell verwechselt aber im Grunde genommen habe ich es ja genau so gemeint, wie du gesagt hast also 2 separate Akkus bauen, jeder mit eigenem BMS, und dann beide parallel schalten - genau. Meine Befürchtung war nur, dass der größere Speicher dann nie voll wird, aber eigentlich ist das ja quatsch, da das BMS des kleineren mit dem des größeren ja nichts zu tun hat bzw nicht kommuniziert... sonnendieb007 erwähnte, dass man die beiden BMS jedoch zusammenschalten könnte - da wäre meine Frage gewesen, welche Vor- und welche Nachteile dies hätte?
Zwei separate Speicher mit separaten BMS, alle an eine Busbar und dann in den WR, sollte ja eigentlich klappen.