als begnadeter DYIler möchte ich gerne meine Heizung daheim umbauen. Wir wohnen in einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus, das zentral eine Gasheizung hat. Um den CO2 Ausstoß zu reduzieren, möchte ich gerne in unserem Wohnzimmer ein Klimagerät installieren. Da es sich um eine Dachgeschosswohnung handelt, freuen wir uns auch schon riesig auf die Kühlfunktion im Sommer.
Letzte Woche war ein Heizungstechniker vor Ort. Der möchte für ein Splitgerät mit SCOP 4,1 inkl Einbau 5.000€... Wärmewende muss günstiger gehen, denke ich.
Ich bin jetzt auf das Gerät von Midea gestoßen, das inkl Quick Connect 1700€ kostet. (Link anbei) Besonders wichtig hierbei, dass das Kältemittel Propangas R290 ist und daher klar aus der Fluor-Kohlenwasserstoffrichtlinie ausgenommen sein sollte. Ich sehe also aktuell nicht, was gegen eine DIY Installation sprechen sollte. Hat von euch jemand Erfahrung mit dem Gerät? Das Angebot sieht mir so aus, als würde es mit allen benötigten Teilen kommen.
Für was brauche ich eine Kondensatpumpe? Die hat mein Heiztechniker auch einberechnet, bei dem Angebot ist sie allerdings nur optional dazuzubuchen.
Bin mal gespannt, was mir der Klimamensch sagen wird, der morgen bei uns vorbei kommt (würde gerne unser RMH mit zwei single splits heizen, zumindest Großteil, 5500 kWh Gas im Jahr). Die Kondensatpumpe hilft Dir das Kondensat des Innengeräts abzuleiten, wenn das sonst mit der Schwerkraft schwierig ist, weil die Leitung nicht stetig abwärts verlegbar ist.
@jensdecker Gib gerne bescheid, wenn du ihn nach Propangas und DIY fragst. Glaube allerdings kaum, dass ein Handwerker von sich aus sagt, dass er nicht gebraucht wird. Zumal die Informationslage ja doch noch Interpretationsfreiraum lässt.
Bzgl Kondensat sollte es ja dann eigentlich klappen, wenn das Gerät über der Balkontür befestigt wird und dann 2m nach unten verlegt werden kann. Weißt du wie viele cm es auch gerade verlegt werden könnte? Durch die Wand muss es ja definitiv horizontal.
Kondensatpumpe wirst du in diesem Fall nicht brauchen. Du musst nur mit leichtem Gefälle verlegen, 2-3 % reichen und keine Täler in der Kondensatleitung.
R290 Splits sind derzeit noch die absolute Ausnahme und die rechtliche Situation ist nicht so wirklich klar. Deshalb werden die von Profis derzeit auch in aller Regel nicht verbaut. Es gibt aber keine F-Gase Verordung, weshalb man sie privat installieren dürfte. Mir ist zumindest keine rechtliche Grundlage bekannt, warum man das nicht dürfte.
Persönlich sehe ich schon ein gewisses Risiko. Geht bei der Installation was schief und R290 tritt in kurzer Zeit vollständig in den Innenraum aus, gibs Explosionsgefahr. Wie das von Versicherungsseite gesehen wird, ist mir auch unklar.
Wenn du mit einer Anlage durchgängig heizen willst, würde ich keine Anlage mit SCOP 4,1 nehmen, wie dein Klimatechniker verbauen will. Mindestens SCOP 4,6 (A++) oder SCOP 5,1 (A+++). Für eine 3,5kW Anlage und recht einfacher Installation sind die 5000 Euro deutlich zu teuer. Komplettinstallation geht so ab 1500 Euro los.
Es gibt übrigens die Möglichkeit, alles selbst zu installieren, bis auf den Anschluss der Kälteleitungen. Das lässt du dann einen Klimatechniker machen. Kosten dann so um 500 Euro. Musst nur jemanden finden, der sich drauf einlässt.
Ich hatte mir die Midea All Easy Blue auch wegen der Selbstinstallation und der guten Werte angeschaut. Die COPs sind nicht schlecht und runtermodullieren kann sie wohl auch recht weit laut der Daten.
Ich gehe jetzt mal von der Originalfüllmenge aus was laut Datenblatt von Midea 0,39Kg E290 sind. Laut Google verdampfen 0,5kg Propan zu 260l Gas. Etwas Rechnen und ich komme auf etwa 200 Liter Gas was aus der Midea entstehen könnte. Ab 2,1% entsteht laut Google ein explosionsfähiges Gemisch. Es bräuchte also mindestens 9.500 Liter Luft um das ganze unter der Grenze zu halten. Das wäre ein Raum mit 9,5m³. Mit einem "normalen" Raum mit 4x2x2m (LxBxH) sind wir mit 16m³ schon weit darüber. Und hier gehen wir davon aus, dass sich auf einen Schlag das gesamte Kältemittel in den Raum ablässt. Da Propan allerdings schwerer als Luft ist und absinkt, weiß ich nicht wie es sich hier mit der Konzentration verhält. In einem Haus, was nicht komplett abgedichtet (auch innen) ist wird sich das Propan aber vermutlich sowieso überall verteilen.
Grundsätzlich halte ich die Gefahr von diesen Anlagen daher eher für niedrig oder habe ich hier einen Fehler gemacht?
Das Problem hast Du bereits beschrieben, aber nicht zu Ende gedacht. Bei uns ist letztes Jahr ein Eckhaus durch eine Gasexplosion vollständig zerstört worden. Mit einem Todesopfer. Das Haus hatte überhaupt keinen Gasanschluss. Was war passiert?
Der Mitarbeiter eines Sub-Sub-Sub-Unternehmens hat bei der Kabelverlegung ohne Sicht mit dem Bohrkopf die Gasleitung vor dem Haus an- oder sogar durchgebohrt. Es ist unklar, ob der Mitarbeiter seinen Bauleiter gewarnt hat, dass man eine Gasleitung getroffen hat oder nicht. Auf jeden Fall hat keiner die bei Verdacht auf Beschädigung einer Gasleitung erforderlichen Schritte eingeleitet. War schließlich Freitag Nachmittag und man wollte nach Hause.
Durch das Erdreich hat sich in besagtem Haus im Keller ein zündfähiges Gemisch gebildet. Vorher Gasgeruch wahrzunehmen war in den Räumen darüber also nicht möglich. Die Bewohnerin will in den Keller, schaltet oben an der Treppe das Licht ein, BUMM!!!
Wenn Propan also schwerer als Luft ist und Du ein einem MFH wohnst, ist das Risiko vielleicht in Deiner Wohnung nicht so hoch, weil Du eine Gasansammlung in Deiner Wohnung frühzeitig wahrnehmen würdest. Verzieht sich das Gas aber unter dem Türspalt der Wohnungstür Richtung Keller, möchte ich nicht der Versicherungsgeber Deiner Privathaftpflicht sein.
Was ist mit der 11kg Flasche am Gasherd oder am Grill? Das könnte richtig knallen und die Sicherheitsvorkehrungen gehen gegen Null. Bei 390g macht man einen Aufschrei? Lächerlich.
Was bewirken die 390 Gramm im Falle, fliegt das Dach und Wände weg wenn es zündet?
Eine schnelle Entladung geht ja nur wenn die Leitung direkt getroffen wird. Stein vom Himmel, Hacke, Bohrer usw.
Zu dem sinkenden Bumm Fall gab es bei uns als die Strom Preise verrückt spielten einen aufsteigenden Rauchgas Fall. Notstromagregat lief in angebaute Garage. Zwei Personen im ersten Stock schliefen Ein.
Mein Multigas Sensor mit MEM Sensor für drei grobe Gasarten, drei analog Ausgänge, läuft gerade zur Probe mit Arduino die erste Runde. Erkennt einen Apfel und Atem, Propan erst ab etwa 1000 ppm. Wasserstoff soll ebenfalls hoch empfindlich sein.
Nicht unbedingt: Wenn du einen Bördel bei Installation satt überdreht hast, ist das Rohr dort extrem plattgewalzt, da reicht dann etwas thermische Spannung oder Druck und es reißt ab. Dann hat man die ganze Ladung sofort im Haus.
Spricht eigentlich etwas dagegen, die Verbindung der Kältemittelleitung mit dem Innengerät zu löten? Bei einer ausschließlich als Heizung benutzten Anlage vielleicht sogar weichzulöten?
Die Vorteile wären garantierte Dichtheit und Bördel können hier garantiert nicht platzen da nicht vorhanden.
Dadurch wäre R290 eigentlich sicher.
Machen viele Kältebetriebe so, auch aus Sicherheitsgründen schon seit R32. Panasonic hatte das sogar mal vorgeschrieben bei R32. R290 wäre ja nochmal deutlich gefährlicher.
In Deutschland wird im Kältebereich grundsätzlich nur hart gelötet. Ein Fachbetrieb dürfte auch nichts anderes machen. In USA wird auch viel weich gelötet. Lot und Flußmittel von Staybrite wird da gerne genommen. Ob das wirklich alles problemlos bei den Split-Klimas funktioniert, weiß ich nicht. Wäre aber naheliegend.
Die Aussage bezog sich generell auf Split-Klima. Mit R32 findest du da jede Menge am Markt. Wenn du R290 meinst, da gibts bisher nur eine Anlage und auch erst seit April: Die Mitsubishi RZ.