DIY 18kWp auf Elternhaus - Welcher Wechselrichter bei schwieriger Verschattungssituation?

Hallo,

ich würde gern mein Elternhaus mit PV ausstatten.
Es sollen 46 Module Jinko 410W JKM410M-54HL4-V zum Einsatz kommen, damit kann ich die vorhandenen Dachflächen gut ausnutzen. Insgesamt sind das 18,86 kWp.
Nun stellt sich mir die Frage, welche Elektronik (Wechselrichter, Zusatzkomponenten, ggfs. Optimierer, etc.) am Besten wären.

Was gewünscht ist:
- Überschusseinspeise-Anlage
- Optimale Nutzung der installierten PV Module trotz schwieriger Ausrichtungs- und Verschattungs-Situation
- Möglichkeit, einen Selbstbau-LiFePo4-Speicher nachzurüsten
- Notstromfunktion (im Idealfall unterbrechungsfrei)
- Möglichkeit, eine intelligente Auto-Ladestation zum Überschussladen nachzurüsten
- Ggfs. Möglichkeit, einen Heizstab nachzurüsten (Heizung aktuell noch Öl)

Herausforderungen:
- Die echt schwierige harte Verschattungssituation, die ja je nach Jahreszeit auch noch unterschiedlich ist (siehe Screenshots von der Simulation)
- Die verschiedenen Ausrichtungen (Süd, Nord, verschiedene Winkel)

Was ich schon überlegt habe und mangels Wissen nicht weitergekommen bin:
- Komplett auf SolarEdge setzen (eher teuer, nicht mit Selbstbau-LiFePo4 Speicher kompatibel)
- Einen großen Hybrid-Wechselrichter von SMA und die Module mit mehr als 5% mit Optimierern ausstatten (Nur teilweise Module innerhalb eines Strings mit dem TS4-R auszustatten geht angeblich bei SMA?! Macht das aber Sinn mit den verschiedenen Himmelsrichtungen und Winkeln? Kann man mit diesem System dann mit einem Selbstbau LiFePo-Akku arbeiten?)
- Die 15 quasi komplett-grünen Module auf dem Hauptdach auf einen Wechselrichter packen, die restlichen mit Optimierern auf einen zweiten?! Macht das aber Sinn mit den verschiedenen Himmelsrichtungen und Winkeln?

Was würdet ihr empfehlen?
Was meint ihr?

Danke! :slight_smile:
CanaryPilot

Puh das ist net so cool. Ja die unverschatteten auf einen WR. Alles andere ist schon ziemlich durchwachsen.
- Ich glaube ich würde mit mehreren Micro WR versuchen was rauszuholen.
- oder eben nen WR mit ca. 4 MPPT dann kannste ja sehn wie es am besten ausgeht

Hey @YellowGuy,

danke für deine Antwort und deine Gedanken dazu!

Die 15x immer unverschatteten auf einen WR (oder einen MPP Eingang eines WR) scheint mir auch ein No-Brainer zu sein. Allerdings: Mit diesen hätte man nur 6,1 kWp, wo man einen Speicher DC-seitig anbinden könnte. Wäre das nicht viel zu wenig, um damit sinnvoll einen Speicher zu füllen?
Und die restlichen 31 Module = 12,7 kWp alles auf Mikro-Wechselrichter - hieße, dass man die alle nur AC-seitig an einen Speicher anbinden könnte.

Wenn man einen WR mit Notstrom-Funktion einsetzt, würde das funktionieren mit den restlichen 31x Modulen auf Mikro-Wechselrichtern? Wäre das nicht ein Problem bei Stromausfall?

Ich habe vorhin gelesen, dass man die gegensätzlich gelegenen Flächen (wie die 2x 8 Module auf dem Anbau) auch parallel auf einen MPP-Tracker anschließen könnte. Wäre das anzuraten?

Danke und LG!

Was ist das für ein Tool? Mit welchem Programm hast du die Simulation erstellt?

Was ist das für ein Tool? Mit welchem Programm hast du die Simulation erstellt?
Hey,

die habe ich mit dem SMA Sunny Design Web Tool erstellt: https://www.sunnydesignweb.com :)

LG!
Hallo,

ich würde gern mein Elternhaus mit PV ausstatten.
Es sollen 46 Module Jinko 410W JKM410M-54HL4-V zum Einsatz kommen, damit kann ich die vorhandenen Dachflächen gut ausnutzen. Insgesamt sind das 18,86 kWp.
Nun stellt sich mir die Frage, welche Elektronik (Wechselrichter, Zusatzkomponenten, ggfs. Optimierer, etc.) am Besten wären.

Ich habe hier für 10 kWp 3 x Hoymiles HMS2000 Micro WR installiert - bin bislang sehr zufrieden
Vorteil: keine Kiste im Keller, kein DC im Haus

Laden tue ich den Akku nur über den Victron,
Mag vom Wirkungsgrad schlechter sein, dafür ist der Erzeugungs-Wirkungsgrad der Hoymiles deutlich besser

Was ist denn mit dem Nord-West Dach?
Ich würde das mal planen und die verschatteten Module dort plazieren.
4 Strings brauchst du mindestens bei 2x Ausrichtung und 2 x Neigung.
Wenn du alles auf das Haupthaus legst gehen evtl auch 2 Strings.

Warum hast du da noch eine grossen Abstand auf dem Haupthaus?
Da könnte ja noch eine Reihe hin.

Querverlegung ist / kann schwierig werden. Meistens musst du das auf einer Kreuzlage aufbauen.
Kannst du dir im K2 Desiger ansehen :wink:

Was ist denn mit dem Nord-West Dach?
Ich würde das mal planen und die verschatteten Module dort plazieren.
Hi Profantus und danke für deinen Input!
Die in der Planung nicht berücksichtige Dachfläche ist eine Dachfläche (Richtung 13 Grad), da habe ich angenommen, dass man die komplett aussenvor lassen könne. Solange ich dieses Haus kenne, hat da noch kein direktes Sonnenlicht auf diese Seite gestrahlt. Kann man mit Diffuslicht so viel rausholen, dass sich das doch noch lohnen könnte?
Leider ist da auch eine Dachgaube und zwei große Dachflächen-Fenster. Vielleicht wäre es mal noch eine Idee, Module horizontal flach auf die Dachgaube zu legen. Da scheint ja wie im Screenshot zu sehen auch ab und an mal Sonne hinzukommen:
![57942=9392-2022.09.21-Screenshot-2022-09-21-185637.png|1497x816](upload://jsvTWVOtmzQuRhYpezJMYYmxGTk.jpeg)

Die Nord-Fläche vom Anbau ist deutlich flacher (ca. 22 Grad Gefälle) als das Haupthaus (ca. 50 Grad Gefälle), diese habe ich etwas über den Daumen gerechnet und bin zum Ergebnis gekommen, dass "wenn wir eh dabei sind" es sich auch lohnen könnte, die einfach mit zu belegen.


Warum hast du da noch eine grossen Abstand auf dem Haupthaus?
Da könnte ja noch eine Reihe hin.

In der Dachfläche vom Haupthaus sind zwei Dachflächen-Fenster. Im SMA Sunny Web Designer hab ich es nicht hinbekommen, Module sowohl horizontal als auch vertikal auf einer Dachfläche zu platzieren, deshalb ist es für die Simulation ein langer Block geworden. :D
Montieren würde ich es so wie hier im Screenshot (im Screenshot noch mit 12 Modulen je Seite auf dem Anbau - zwischenzeitlich weiss ich, dass nur 8 Module je Seite klappen werden):
![57942=9391-2022.01.04-Screenshot-2022-01-04-153206-Kopie.jpg|3834x1843](upload://v1Gonett6bpgRbsnUVWaA2CtRET.jpeg)
So sieht das in echt aus (Drohnenfoto):

Die Satellitenschüssel ist schon weg. Mit dem Luftauslass unten links hab ich noch keine Ahnung, wie ich damit umgehen kann... :confused:

Ich habe hier für 10 kWp 3 x Hoymiles HMS2000 Micro WR installiert - bin bislang sehr zufrieden
Vorteil: keine Kiste im Keller, kein DC im Haus

Laden tue ich den Akku nur über den Victron,
Mag vom Wirkungsgrad schlechter sein, dafür ist der Erzeugungs-Wirkungsgrad der Hoymiles deutlich besser
Das heißt, dass du 830Watt = 2x Module ca. 400W in Reihe je Eingang angeschlossen hast? Auch spannend weil dann jegliche Ausrichtungs/Verschattungssituation kein Problem mehr ist, aber hat man dann nicht recht viel Wandlungsverlust (DC -> AC -> DC (in den Akku, wieder raus aus dem Akku) -> Rückwandlung in AC?

Die machen direkt AC wie ein normaler PV Wechselrichter.


Das heißt, dass du 830Watt = 2x Module ca. 400W in Reihe je Eingang angeschlossen hast? Auch spannend weil dann jegliche Ausrichtungs/Verschattungssituation kein Problem mehr ist, aber hat man dann nicht recht viel Wandlungsverlust (DC -> AC -> DC (in den Akku, wieder raus aus dem Akku) -> Rückwandlung in AC?
Fast - je 2 Module parallel pro Eingang

2 in Reihe würde eine zu hohe EIngangsspannung ergeben

Aber man findet wohl meist 2 Module nebeneinander die rel. gleich verschattet sind

Die Wandlerverluste spielen keine so große Rolle wie oft gedacht

Ja, der Victron hat nur einen Gesamtwirkungsgrad von ca. 70% bei AC-AC-Betrieb
Aber der überwiegende Teil des erzeugten Stromes wird eh direkt verbraucht, da sind die Hoymiles mit ihren 98% wesentlich besser

Der Akku ist hier nur eine Spielerei - ich weiss selber das er sich nie lohnen wird

Was übrigens auch toll am Hoymiles ist - er ist sofort lieferbar (wobei auch hier die Preise deutlich gestiegen sind, ca. 30% mehr als im Frühjahr)

Es wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit - Ich finde eh keinen Hybrid-Wechselrichter mit genügend Leistung für die kompletten ca. 18kWp was heißt, dass ich eh splitten müsste. Ich könnte dann zB einen Hybrid-Wechselrichter wie zB den SMA Sunny Tripower nehmen und die "schwierigen Flächen" mit Micro-Wechselrichtern machen.

Ich habe aber nochmal die Verschattungs-Situation im Sommer wie im Winter angeschaut. Könnt ihr mir bitte mal sagen, wie ihr da rangehen würdet? Im Sommer ist die Situation ja eine total andere und auch eine einfachere, als im Winter. Nicht, dass ich jetzt für den Winter-Fall rumoptimiere ohne Ende und dabei die eigentlich ertragsstarken Monate im Sommer nicht mehr so gut performen.

Ich würde mir da gar keine Gedanken machen - alles komplett mit Micro-WR
Ich müsste es jetzt anhand Deiner Zellen genau nach rechnen - aber ich sage mal 6 x HMS-2000 müsste passen

Ich würde mir da gar keine Gedanken machen - alles komplett mit Micro-WR
Ich müsste es jetzt anhand Deiner Zellen genau nach rechnen - aber ich sage mal 6 x HMS-2000 müsste passen
Wie viele MPPT-Tracker hat der HMS-2000 eigentlich? Dazu findet man in sämtlichen Unterlagen von Hoymiles leider nichts.
Ich finde den Ansatz durchaus spannend (vor allem auch weil sehr günstig und damit schnell amortisiert), aber die häufige Wandlung zur Speicherung finden wir eher schade.
Außerdem erfüllt der Ansatz nicht die Anforderung für die Notstrom-Fähigkeit (am besten mit unterbrechungsfreier Umschaltung), deswegen scheidet eine "100% Micro-Wechselrichter-Lösung" leider aus. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, die "schwierigeren" Flächen mit Micro-Wechselrichtern zu machen.

Was ist denn eure allgemeine Meinung zu der Frage "auf welches Ziel sollte man hin optimieren" was die unterschiedliche Verschattungssituation im Sommer und Winter angeht?

Wie viele MPPT-Tracker hat der HMS-2000 eigentlich? Dazu findet man in sämtlichen Unterlagen von Hoymiles leider nichts.
Ich finde den Ansatz durchaus spannend (vor allem auch weil sehr günstig und damit schnell amortisiert), aber die häufige Wandlung zur Speicherung finden wir eher schade.
Außerdem erfüllt der Ansatz nicht die Anforderung für die Notstrom-Fähigkeit (am besten mit unterbrechungsfreier Umschaltung), deswegen scheidet eine "100% Micro-Wechselrichter-Lösung" leider aus. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, die "schwierigeren" Flächen mit Micro-Wechselrichtern zu machen.

Was ist denn eure allgemeine Meinung zu der Frage "auf welches Ziel sollte man hin optimieren" was die unterschiedliche Verschattungssituation im Sommer und Winter angeht?
Der HMS-2000 hat 4 eigene MPPT-Tracker
Hier gibt es Datebblätter:
https://www.shinetech-power.de/wechselrichter/hoymiles/

Die häufige Wandlung sehe ich nicht als so kritisch - viel kritischer ist wenn Du DC über den Victron ins Netz speist und den dann st#ndig am Limit betreibst

Notstrom mache ich über den Victron - allerdings absichtlich nicht unterbrechungsfrei, da ist nur eine Steckdose am Ausgang dran mit der ich dann im Notfall entsprechend verteile

Bei mir sind zwar die Hoymiles an AC-IN, also am Hausnetz angeschlossen, es wäre aber ein Schnelles sie im Notfall auf AC-Out des Victron umzuklemmen

Hier gilt dann die Victron Faktor 1 Regel
https://www.kleinwindanlagen.de/Forum/cf3/attachment_processor.php?mode=download_file&id=4967

Aber auch hier - käme jetzt der Blackout an einem dunklen Wintertag hätte ich kein Problem mehrere Hoymiles parallel an den Ausgang des Victron zu klemmen

Man muss hier natürlich schon wissen was man tut

Viele Grüße
Die häufige Wandlung sehe ich nicht als so kritisch - viel kritischer ist wenn Du DC über den Victron ins Netz speist und den dann st#ndig am Limit betreibst
Hey Bastler0815,

danke für deinen Input!
Darf ich fragen, warum das kritischer wäre? Habe bislang nichts schlechtes über Victron gelesen, dass Victron Multiplus2 nicht dauerhaft als Überschusseinspeiser geeignet wären.

Danke und LG!

Hey Bastler0815,

danke für deinen Input!
Darf ich fragen, warum das kritischer wäre? Habe bislang nichts schlechtes über Victron gelesen, dass Victron Multiplus2 nicht dauerhaft als Überschusseinspeiser geeignet wären.

Danke und LG!
kritisch in Bezug auf Langlebigkeit
Alles was bei Elektronik heiss wird ist bezüglich Langlebigkeit kritisch

Der Victron hat bei der Einspeisung nur einen Wirkungsgrad von ca. 85% , ein "richtiger" WR eher ca. 97%

Bei einer 18 kWp-Anlage wirst Du übers Jahr gesehen vermutlich den größten Teil einspeisen
Hier hast dann immer den wesentlich höheren Verlust, der Dir v.a. im Sommer auch zusätzliche Hitze ins Haus bringt