Hallo,
aufgrund der großen Diskussion im Netz bezüglich dem netzdienlichen Verhalten von Akkus, habe ich mir mal Gedanken drüber gemacht, ob ich das bei mir so sehen kann. Ich habe derzeit eine PV Anlage mit 5.4kWp am Netz, sowie seit 2 Jahren einen 10kWh Akku. Ich habe über beide Zeiträume Messdaten aufgenommen und ich nehme es schonmal vorweg: Ich betreibe meinen Akku nicht netzdienlich, zumindest nicht aktiv.
Um zu testen, wie stark der Effekt in meinem Haus ist und die Kante des Einspeisens zu erkennen, habe ich ein paar Plots generiert. Einmal einen Plot, welcher mir die Einspeisung ohne Akku anzeigt und einmal einen mit Akku. Dazu habe ich für jeden Monat die aktuelle Leistung über 15min gemittelt und dazu mind. zwei komplette Jahre zusammengefasst(2023-2024, sowie 2020-2022). Das Ergebnis sieht man in folgenden zwei Grafiken:
Man kann in den Bildern sehr schön den Unterschied erkennen. Ich fand hier im Übrigen folgende Punkte interessant:
Die Maximale Leistung ins Netz war im 15-Minutenmittel im Falle des Akkus bei 1500W. Im Falle ohne Akku war ich bei 2500W. Das liegt glaube ich nicht wirklich am Akku selbst, sondern in der Tatsache, dass ich (in etwa) seit ich den Akku habe auch eine Klimaanlage habe, welche im Hochsommer teilweise den Verbrauch glättet/reduziert.
Unabhängig davon kann ich in meinen Daten keine "Kante" erkennen, obwohl ich diese Tageweise dann doch ganz klar sehen kann, wenn ich mir das Stromprofil Stundenweise anschaue. Wenn ich überhaupt Kanten erkenne, dann im September und im April.
Warum ist das bei mir so: Naja, ich habe einen Wechselrichter für den Akku, welcher mit maximal 1800W de Akku beladen kann. Das führt schon schnell dazu, dass ich morgens mehr Leistung in der PV Anlage habe, als ich wegspeichern kann. Das führt automatisch zu einer Verzerrung.
Weshalb erstelle ich diesen Thread: Aufgrund der Diskussion über Netzdienlichkeit frage ich mich, ob dieses Thema wirklich so Akut ist, wie es derzeit dargestellt wird. Zumindest für meine kleine Anlage ist das kein Thema.
Was ich auch interessant finde ist, dass man in den Daten den typischen Zeitpunkt unseres Mittagessens sieht. (13 Uhr) Hier erkenne ich eine klare Kante nach oben, die um ein vielfaches stärker ist, als irgendeine Kante nach unten.
Ich frage mich nun: Habe ich keine Kante weil:
- das nur bei mir nicht vorhanden ist?
- ich eine PV Anlagen <5kWp habe?
Oder ist der Effekt ggf. nur Interessant für PV-Anlagen > 10kWp oder noch höher. Ich behaupte hier einfach mal, dass das so ist. Wenn dem aber so ist, dann besteht die Frage: Wie viele Anlagen > 10kWp gibt es auf Privatdächern im Vergleich zur Gesamtleistung?
Auch besteht die Frage, ob das Einschalten des Herds zu Mittagszeit ein großes bundesweites Problem ist, oder auch das Einschalten von Lichtern nachts in Städten?
Ich behaupte, dass schnelle Lastveränderungen das Problem ist, über dass man sich kümmern müsste. Daher denke ich auch, dass es geschickter wäre an jeden Transformator einen Akku zum Ausgleich anzubauen, da hier wirklich beide Lastverschiebungen (nach oben und nach unten) abgefangen werden können.
Bezüglich der Suche in energy-charts nach Lastveränderungen glaube ich, dass wir dort keine Chance haben, diese wirklich zu erkennen. Dies liegt an darin begründet, dass wir genau diese Probleme derzeit "wegregeln". Ich habe mir daher mal die 50 Hz Frequenz in energy-charts für verschiedene Tage im Sommer diesen Jahres angeschaut. Hier sollte nämlich bei zu hohem Strom die Frequenz nach oben schnellen. Da ich gerade sehr schlecht an die Daten herankomme, wäre es toll, falls jemand anderes hier entsprechende Plots für meine nächste Behauptung erstellen könnte: Ich sehe nämlich typischerweise um 18 Uhr herum, dass zu viel Strom im Netz ist. Wie auch immer: Ich sehe für gewöhnlich nur Lastkanten (wenn ein großer Verbraucher im netz aktiviert wird oder sich abschaltet), außerhalb unserer PV Zeiten.
Ich würde mich freuen über dieses Thema mehr zu diskutieren und ein wenig aus den Daten zu lernen. Ich kann gerne (bei Bedarf) versuchen weitere Graphen zu erstellen.
Viele Grüße
Markus