Dimensionierung für Holzhaus (etwas bessere Gartenhütte)

Hallo,

ich habe hier ein (nicht bewohntes) Holzhaus mit 13cm dicken Wänden, 28m² Grundfläche bzw. 65m³ Raumvolumen. Fensterfläche (2-fach verglast) inkl. Holzrahmen sind 7,9m². Gedämmt ist nichts. Bei normalen Wänden mit Dämmung hätte ich gesagt, dass eine 2,5er Single-Split dicke reicht. Hier bin ich mir aber unsicher, ob selbst nicht eine 3,5er zu klein ist.

Der Raum wird nur sehr selten genutzt. Wenn, dann soll er aber auch möglichst schnell aufgeheizt werden können.

Wohin würdet ihr tendieren: 3,5 oder 4,2?

Viele Grüße

stuggi-peter

Schwer zu sagen, da müsstest du wohl viel genauer die Bausubstanz analysieren oder wenn nicht ganz so dringend, einfach jetzt im Winter mal mit Heizlüfter testen, was an Leistung nötig ist.

Beispiel Fenster: Alte Fenster können einen U-Wert von 3 haben, neue von 1. Da siehst du schon den starken Spielraum. Und 13cm Holzwand sagt auch noch nichts, je nach Aufbau hast du Faktor 5 Unterschiede.

So, ich habe einfach mal einen U-Wert von 1 für die Wände angesetzt und komme damit laut DanBasic auf ca. 3,6kW Heizlast. Ein Holzhausbauer, der das Gebäude kennt, meinte unabhängig von meiner Rechnung, dass er es ebenfalls auf 3,5-3,6kW geschätzt hatte.

Nun bezieht sich der Wert allerdings auf -11 °C Außentemperatur.

Wenn ich in der Heating Capacity Table der Daikin RXF42E schaue, dann steht dort für -10 °C eine Wärmeleistung von 2,5kW.

Kann es wirklich plausibel sein, dass selbst eine 4,2er für solch einen kleinen 28m²-Raum zu klein ist? Nach den Tabellen müsste ich ja schon eine 6,0er nehmen, um die 3,6kW bei -10 °C zu bekommen:

Was dann natürlich bei 0 °C und höher absolut überdimensioniert wäre. Irgendwo habe ich doch einen Denkfehler!

eine ungedämmte Holzhütte hat auch ein schlechtes Oberfläche = Verlust zu Volumen Verhältnis.

Es wird noch schlimmer: du willst das Teil schnell aufheizen, dazu musst du mehr Leistung zuführen, um die Temperatur zu ändern. Die Heizlast ist nur der Beharrungszustand, so dass die Temperatur gehalten wird. Stichwort ist meine ich Aufheizreserve ("früher" zur Auslegung von Heizungen genutzt, damit man in 30 Minuten das Bürogebäude von 14 auf 21° hochheizen konnte).

Muss man dieses Holzhaus bei NAT nutzen oder nur darüber?

Für mehr Leistung bei Kälte: nordic Varianten.

30er reicht, kostet aber auch ca. 1750€. Dafür kann man auch schon sehr viel Strom kaufen.

Oder 1-2 billige Splits und ggf. Heizlüfter dazu?

Klar. Deshalb schau dir die Daikin Nepura an (Nordic), die 4kW Version schafft diese Leistung auch noch bei -25 Grad.

@stuggi-peter

Zwischenfrage zu deinem erstem Scrennshot. Was ist das für eine Anwendung? Hättest du dazu bitte einen Link?

'Nicht bewohntes Holzhaus - nur selten genutzt...'

willst Du wirklich so viel Aufwand und Kosten da hineinstecken um dann gelegentlich mal die Hütte möglichst schnell aufheizen zu können?

Wie wäre es alternativ mit einem kleinen Holzofen - am besten Eisenofen - die bringen schnell wohlige Wärme :slight_smile:

Gerade wenn nur selten genutzt ist eine WP doch overkill aus meiner Sicht.

Aktuell wird der Raum (ist ein Vereinshaus) im Winter aufgrund der fehlenden Heizung gar nicht verwendet. Ich schätze, dass er mit Heizung vielleicht einmal die Woche genutzt werden würde. Da Effizienz bei dem Nutzungsszenario nicht so wichitg ist, hatte ich die Hoffnung, mit einer günstigen Siesta davonzukommen. Klima hätte halt gegenüber einfachen Heizlüftern / Radiatoren / Konvektoren den Vorteil im Sommer auch kühlen zu können. Zumindest wurde mir schon erzählt, dass Gruppen sich im Sommer dort nicht getroffen haben, da es zu warm gewesen sei. Als alternative habe ich an zwei Heat Convector 4000-25 (je 2500W) gedacht, die jedoch leider keinen Lüfter haben; einen günstigen Gebläsekonvektor mit Wandmontage habe ich leider nicht gefunden.

Was ich aber gerade durch die Heating Capacity Table der Nepura Perfera (die 30er von oben oder hier die der FTXTM40S / RXTM40A)

lerne: "Heating peak capacity at maximum operating frequency" > "Heating capacity at nominal operating frequency" und in den Diagrammen aus meinem Post von oben fehlt die Angabe der Peak-Kapazität. Bei der Nepura Perfera ist die Peak-Kapazität mind. 2x so hoch wie die Normkapazität! Ob bei der Siesta ein ähnlicher Faktor gilt?

@ewu75 Das ist DanBasic 7 von Danfoss bzw. Solar-Computer. Mittlerweile gibt es wohl auch DanBasic 8. Die 7er-Version kannst du hier kostenfrei und per Direktlink herunterladen, für die 8er-Version muss man bei Danfoss Daten angeben.

Die Anzahl der Frost-, Eis- und kalten Tage nimmt ja von Jahr zu Jahr ab. Insofern ist es imho fraglich, überhaupt mit -11°C Außentemperatur zu rechnen. Zumal sich bei den Temperaturen vermutlich erst gar nicht im Holzhaus treffen würden. Jedenfalls kann man bei DanBasic die Außentemperatur nur indirekt über die Ortsauswahl festlegen: Ich habe ein paar andere Orte ausgewählt und festgestellt, dass die Heizlast linear zur Außentemperatur ist; bei mir sind es 115 Watt je Grad. => Bei 0°C ist die Heizlast nur noch ca. 2,3kW.

Und wenn der Gruppenraum auch tatsächlich als Gruppenraum genutzt wird, kommt ja noch einiges an menschlicher Abwärme dazu (ca. 100 Watt pro Person).

Insofern denke ich, dass dann wohl doch eine 42er Siesta dicke reichen müsste.

Starke Vermutung: die nicht cold region Versionen haben keine maximum operationg frequency.

Siehe u.a. die elektrischen Daten der normalen AG: die nehmen einfach nicht mehr elektrische Leistung auf, weil der Kompressor nicht so hoch dreht und haben daher weniger Heizleistung.

Vereinshäuser, wenn nicht auf privatem Gelände mit Personen, sollen auch schon mal gerne ausgeraubt werden. Spricht auch gegen eine 2000€ teure Klimaanlage.

Wenn es wirklich um Geldsparen geht, kann man es durchaus mit einer ATXF ausprobieren. Die gibt es ja in 4,2kW, 5,0kW und 6,0kW.

Und wenn es mal -5 Grad ist, kann man immer noch zusätzlich einen Heizlüfter reinstellen, falls es nicht reicht. Oder man plant schon, ggf. eine zweite Anlage zu installieren, wenn eine nicht reicht.

Wenn es nicht so eilig ist: Stell einfach 2 Heizlüfter mit 2kW rein, wenn es mal kalt ist und prüfe, ob das reicht.

@Win Bist du schonmal über ein Technical Data Sheet mit Heating Capacity Tables zur 5kW ATXF-E (RXF50E) gestoßen? Das PDF, welches ich gefunden hatte, geht leider nur bis zur RXF42E.

Leider nein, müsste ich auch recherchieren.

So ein paar Grunddaten findest du im Katalog. Da müsstest du suchen nach "Daikin Catalogo Siesta 2024"

Hier gleich der Direktlink:

@thaistatos

Wenn man die Leistung der Anlagen aus dem data book mit den Werten von Eurovent vergleicht, dann sieht man, dass auch die "nicht Nordic Modelle" mehr Leistung haben als die Tabelle "heating" aus dem Daikin data book.

Z.b. kannst du den TOL Wert von Eurovent mit der Leistung aus der heating Tabelle vergleichen.

Schnellschuss: für die RXM25R sind es laut Daikin Tabelle 1,25 kW bei -15 Grad. Bei Eurovent 2,14kW bei TOL -20. Also bei -15 noch etwas höher.