Ich verstehe die Welt nicht mehr, aber vielleicht kann mir jemand helfen:
Variante A:
Nehmen wir einmal an, ich kaufe von meinem Versorger eine kWh. Preis war sowas um die 40 Ct oder so. Am nächsten Tag aber scheint die Sonne. Ich habe eine Balkonanlage und diese speist tagsüber, weil den Strom niemand braucht, ins öffentliche Netz ein. Nun dreht sich der Zähler um eben diese kWh zurück und meine Stromrechnung fällt an diesem Tag um 40 Ct niedriger aus, der Betrag wird also abgezogen. Dafür kann der Netzbetreiber meine Balkon-kWh anderweitig nutzen (tut er ja auch) oder muß entsprechend weniger für die Stromproduktion aufwenden. Dieses Verfahren ist 1:1 und selbst für ein Kind nachvollziehbar.
Nun klingelt es nachts an der Wohnungstür, das SEK stürmt genau 3 s später die Wohnung, Hausdurchsuchung, Festnahme und Anklage - weil ich dem Netzbetreiber die zuvor bezogene kWh zurückgegeben habe (obwohl die noch in der 14-tägigen Umtauschfrist war). Prozeß, fünf Jahre Haft, Eintrag im Bundeszentralregister und ich bin nun für den Rest des Lebens ein Verbrecher. :o
Variante B:
Wie oben, aber der Zähler hat eine Rücklaufsperre. Wenn ich das richtig verstanden habe, kassiert der Energieversorger die kWh auch freudestrahlend ein, zahlt aber nichts dafür und streckt mir noch die Zunge dabei raus.
Variante C:
SmartMeter - nun kriege ich 5-10 Ct für eine kWh, für die ich vorher noch 40 Ct bezahlt habe. Auch nicht sehr nett.
Egal, was ich mache, ich bin immer angeschmiert. Irgendwie ist doch da ein Fehler im System oder in meiner Denke, was natürlich auch sein kann.
Variante D:
Den Strom gar nicht einspeisen, weil man da ja sowieso nur den Kürzeren zieht, sondern in Akkus bunkern. (Das Thema Wirkungsgrad der jeweiligen Akkutechnologie wäre noch zu diskutieren.) Bei den weit verbreiteten WRn kommt aber nur eine Phase heraus und nicht alle drei. Es gibt dreiphasige, aber die kosten ein Höllengeld und amortisieren sich vermutlich die nächsten hundert Jahre nicht. Und natürlich müssen die dann in die Verteilung eingebunden werden, da wäre ein Elektriker vielleicht doch nicht gar so verkehrt, aber wegen Fachkräftemangel und so... den Rest könnt Ihr Euch denken.
Jetzt meine konkrete Frage:
Wie macht man das privat am besten? Die Sonne scheint tagsüber - wenn man gar nicht da ist bzw. den Strom nicht verbraucht. Beim angemeldeten Einspeisen darf man froh sein, wenn man nicht noch draufzahlt. Beim Speichern in Akkus muß der ja "irgendwie" im Haus später/abends auch verbraucht werden und vorzugsweise im gleichen Außenleiter.
Was genau habe ich bei der Energiewende und Balkonkraftwerken falsch verstanden?
Wie macht man's rechtlich sauber (also kein Guerilla und ohne das SEK), aber zahlt nicht am Ende durch extrem teure Hardware noch drauf?
Daniel
Hallo Daniel!
Was genau habe ich bei der Energiewende und Balkonkraftwerken falsch verstanden? :cry: :cry: :cry:Die Energiewende ist nicht gedacht, um die Autonomie der Verbraucher zu erhöhen.
Es geht darum, unter dem Deckmantel der Ökologie weiterhin Monopolisten vor den Verbrauchern zu beschützen.
Wie macht man's rechtlich sauber (also kein Guerilla und ohne das SEK), aber zahlt nicht am Ende durch extrem teure Hardware noch drauf?Man hat eine große Halle, knallt die mit mindestens 200 kWp voll und vermarktet den Strom selber an der Börse.
Danke! Mit diesem einen Satz hast Du im Prinzip alle meine Fragen beantwortet. :thumbup:Was genau habe ich bei der Energiewende und Balkonkraftwerken falsch verstanden? :cry: :cry: :cry:Die Energiewende ist nicht gedacht, um die Autonomie der Verbraucher zu erhöhen.
Es geht darum, unter dem Deckmantel der Ökologie weiterhin Monopolisten vor den Verbrauchern zu beschützen.
Also Solarmodul+Akkubetrieb und sich gar nicht erst auf diesen Zählerwahnsinn einlassen, bei dem man ohnehin nur den Kürzeren zieht. :thumbup:
Nochmals Danke für die Info, die hat mir tatsächlich enorm geholfen. :)
Daniel
Also Solarmodul+Akkubetrieb und sich gar nicht erst auf diesen Zählerwahnsinn einlassen, bei dem man ohnehin nur den Kürzeren zieht. :thumbup:Ganz genau, eine echte Inselanlage ist wohl insgesamt tatsächlich am einfachsten.
Nochmals Danke für die Info, die hat mir tatsächlich enorm geholfen. :)
Das SEK wird dann aber natürlich erst recht kommen, weil du ein subversives Element bist, das etwas zu verstecken hat...
Eine Phase reicht auch, die Zähler arbeiten saldierend.
Sprich zb
L1 = -500W weil du da produzierst und ins Netz lieferst
L2 = 300W Verbrauch
L3 = 200W Verbrauch
In Summe 0W, sprich du würdest in diesem Fall weder etwas liefern noch Beziehen
Genau so wenig wie Bier gleich Bier ist, wenn Leute auf dem Oktoberfest >10€ für einen Liter des Getränks bezahlen, obwohl es das im Supermarkt 500m nebendran für 90% weniger gibt ist auch Strom nicht gleich Strom.
Wie Bier ist Strom nicht ohne weiteres Lagefähig. Für Bier braucht man Flaschen, für Strom Batterien. Neben Flaschen und Batterien gibt es weitere Speichertechniken. Für Bier: Plastiktüten, Eimer, Badewannen oder Fässer. Für Strom gibt es neben Batterien auch Pumpspeicher, Schwungmassen oder andere Energieformen wie z.b. Wärme.
Punkt ist: Güter müssen zu dem Zeitpunkt wo sie erzeugt werden genutzt werden. Diese Nutzung kann durch Verbrauch erfolgen (Fernseher an, Bier trinken) oder Lagerung: Strom in die Batterie, Bier in den Kühlschrank. Damit die Lagerung aber funktionieren kann brauchst du Platz im Kühlschrank bzw. eine Batterie und hier kommen wir zum Knackpunkt.
Der Strom in deiner PV Anlage wird zu einem Zeitpunkt produziert an dem auch die ganzen anderen PV-Anlagen in Deutschland maximal Strom produzieren und der muss irgendwo hin. Wenn es zu viel Strom gibt, will ihn keiner mehr haben. Umgekehrt ist das ganze in der Nacht. Da produziert deine Anlage nämlich gar nichts, das Licht auf der Straße soll aber dennoch nicht ausgehen. Hier sind dann Gas, Biomasse und AKWs gefragt.
Strom ist nicht gleich Strom. Und weil für diese ganzen Fälle sowohol die Netzinfrastruktur, Speicherkapazitäten in Form von Schwungmasse und Kraftwerkskapazitäten vorgehalten werden müssen ist deine Kilowattstunde keine 0.4€ wert, die vom Kraftwerksbetreiber aber schon - denn du trägst rein gar nichts zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, der Kraftwerksbetreiber schon. Im gegenteil destabilisiert deine Anlage das Netz sogar aktiv.
Wenn du denkst, dass deine Strom genau so gut ist wie der vom Stromanbieter, denn ruf doch Montag mal beim Netzbetreiber an und sag ihm du möchtest in Zukunft auf deinen Stromzähler verzichten, um er Strommafia ein Schnippchen zu schlagen.
Ich hab nichts dagegen, dass Leute zusammenhänge nicht verstehen, wir sind ja alle hier um zu lernen. Was mich nervt ist das Unwissenheit zu Verschwörungstheorien und Hass auf "die da oben führt". Alle reden von Angebot und Nachfrage, aber keiner versteht was das bedeutet.
1000€/MWh? -> Müssen die Spekulanten sein, oder Iluminaten oder was weiß ich. Nein, muss es nicht, so sieht eine Energiekriese aus und das hat nix mit Spekulation zu tun.
Strom ist nicht gleich Strom.Ja ich bin auch mit AC/DC aufgewachsen! Die Lösung des Problems kannten die auch bereits: TNT :angel:
Jetzt erklär mir doch bitte mit einem klaren Satz, wie es zu der ungleichen Verteilung der Besitztümer auf der Welt gekommen ist.
Da reicht ein Wort, oder sogar 4 Buchstaben:
Gier.
Also Solarmodul+Akkubetrieb und sich gar nicht erst auf diesen Zählerwahnsinn einlassen, bei dem man ohnehin nur den Kürzeren zieht. :thumbup:Ich werde das jetzt auch so für mich bauen.
Nochmals Danke für die Info, die hat mir tatsächlich enorm geholfen. :)
Tagsüber Batterie laden, abends am Computer zocken mit dem Strom von der eigefangenen Sonne. :) :) :)
Sollte mit einem USV oder Notstrom Wechselrichter sogar unterbrechnungsfrei funktionieren, nicht dass mir nach dem Marsch durch den Level der Strom ausgeht und ich von vorne anfangen muss. :(
Herzliche Grüße
Gerade entsorge ich meine mühsam aufgebaute 48 V Inselanlage, tragbar,
> 2 kWh, in eine USV Versorgung eine Home Office.....
eine echte Inselanlage ist wohl insgesamt tatsächlich am einfachsten.Nicht unbedingt, denn wenn der selbsterzeugte Strom nicht langt, um alles, was einen Kühlkompressor hat, zu betreiben, dann ist das ganz und gar nimmer einfach. Es gibt da zwar eine Lösung von Victron (zzgl. komplett neuer Verkabelung, die sich im Leben nicht amortisiert), aber ich erwähnte das Kostenproblem ja schon mal. :(
Wie Bier ist Strom nicht ohne weiteres Lagefähig. Für Bier braucht man Flaschen, für Strom Batterien. Neben Flaschen und Batterien gibt es weitere Speichertechniken. Für Bier: Plastiktüten, Eimer, Badewannen oder Fässer. Für Strom gibt es neben Batterien auch Pumpspeicher, Schwungmassen oder andere Energieformen wie z.b. Wärme.Also eine bekannte deutsche Politikerin sagte mal, man könnte doch Strom ganz einfach "im Netz" speichern. Das wäre doch die Lösung. :lol: :lol: :lol:
(Übrigens: Das Netz vergißt nicht. ;) )URL: https://web.archive.org/web/20210419124013/https://annalena-baerbock.de/2018/02/02/netze-und-speicher/
Der Strom in deiner PV Anlage wird zu einem Zeitpunkt produziert an dem auch die ganzen anderen PV-Anlagen in Deutschland maximal Strom produzieren und der muss irgendwo hin. Wenn es zu viel Strom gibt, will ihn keiner mehr haben. Umgekehrt ist das ganze in der Nacht. Da produziert deine Anlage nämlich gar nichts, das Licht auf der Straße soll aber dennoch nicht ausgehen. Hier sind dann Gas, Biomasse und AKWs gefragt.Jetzt mußt Du nur noch erklären, warum Nachtstrom, wie ihn u.a. ja auch Nachtspeicheröfen beziehen, billiger ist als Tagstrom. Da stimmt irgendetwas mit Deiner Gleichung nicht. Was Gas, Biomasse und AKWs betrifft: Hier hast Du Grundlastkraftwerke (AKWs) und Mittel- bzw. Spitzenlastkraftwerke vermischt.
Und weil für diese ganzen Fälle sowohol die Netzinfrastruktur, Speicherkapazitäten in Form von Schwungmasse und Kraftwerkskapazitäten vorgehalten werden müssen ist deine Kilowattstunde keine 0.4€ wert, die vom Kraftwerksbetreiber aber schon - denn du trägst rein gar nichts zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, der Kraftwerksbetreiber schon. Im gegenteil destabilisiert deine Anlage das Netz sogar aktiv.Soll ich noch draufzahlen? :o Die Problematik mit der Netzstabilität ist genauso bekannt wie daß sich der Strompreis in das eigentliche Strom- und noch ins Netzentgelt aufgliedert.
Was mich nervt ist das Unwissenheit zu Verschwörungstheorien und Hass auf "die da oben führt". Alle reden von Angebot und Nachfrage, aber keiner versteht was das bedeutet.Wie kommst Du nun auf... Ach, lassen wir das.
1000€/MWh? -> Müssen die Spekulanten sein, oder Iluminaten oder was weiß ich. Nein, muss es nicht, so sieht eine Energiekriese aus und das hat nix mit Spekulation zu tun.
Daniel
Gerade entsorge ich meine mühsam aufgebaute 48 V InselanlageMüsste man diese Anspielung verstehen?
Oh, sorry, war garnicht als Anspielung gedacht, sondern konstruktiv.Gerade entsorge ich meine mühsam aufgebaute 48 V InselanlageMüsste man diese Anspielung verstehen?
Gebaut als Inselanlage (Womo), ersetzt durch technische Verbesserung, wird sie jetzt als Akku für eine USV und natürlich wegen des bereits integrierten Wandlers als Notstromoption weiter verwendet. Zum umstöpseln, ohne Automatisierung.
Es muss nicht immer alles, was nur alle 3 1/2 Jahre passiert, automatisch gehen.
Deswegen, der USV Teil für die Rechner ist wie gewohnt automatisch, an den Wandler kann man Verbraucher von Hand anstecken nach Bedarf.
Und das ist alles, auch unter den desaströsen deutschen Vorschriften, vollkommen legal.
Wenn ich auch keine Inselanlage mit dem Netz verbinden darf, eine USV darf ich schon. Samt senem Akku, natürlich.
Komplett legal.
Und das was ich an den Wandler anstecke, entlädt den Akku nur, ich habe kein Ladegerät, welches den Akku aus dem Netz wieder lädt.
Komplett legal.
Und jetzt bin ich gespannt, was die Paragrafen Junkies dazu sagen... Im Ernst .
Danke für die Erklärung.
Entsorgen klang für mich nach verschrotten...