DHH mit WP und lächerlich geringem Stromverbrauch - BKW vorhanden - größere PV sinnvoll?

@sebaro

Bei Deinen Daten lohnt sich eine Belegung des Dachs mit Solarteur ja überhaupt nicht.

Rechnen wir mit 10 Modulen auf der Garage für 600 Euro (wieder je 60 Euro für 385 WP), dazu der Hybrid Wechselrichter für 930 Euro und eine 2,5 kWh Batterie für 600 Euro, Montage Material dann vielleicht 200 Euro, Elektriker unsicher, vielleicht macht einer die Anmeldung auch für 500 Euro.

Dann bist du bei 3000 Euro und erzeugst damit vielleicht 1200 kWh für den Eigenbedarf und 2000 kWh Einspeisung (Garage hat wahrscheinlich viel Verschattung, so dass bei 3,85 kWp etwa 3200 kWh Ertrag bei rauskommen könnte). Amortisation etwa 5 bis 6 Jahre.

Für die 22000 Euro mehr für den Solarteur (25000-3000), kommst du vielleicht auf 1800 kWh Eigenbedarf und 8000 kWh Einspeisung, also etwa 200 Euro pro Jahr für Eigenbedarf mehr und etwa 500 Euro mehr für Einspeisung, also Amortisation für die zusätzliche Investition jenseits der 30 Jahre (22000 Euro durch 700 Euro).

Wenn der Elektriker 1000 oder 1500 Euro will, ändert sich am Bild nicht viel. Will der noch deutlich mehr, spart man sich am besten die Einspeisevergütung ganz und lässt das Ganze als Balkonkraftwerk mit Einspeiselimitierung auf ab 1.1. 800 Watt laufen.

Problem derzeit sind auch die hohen Preise für PV-Installation. Es gab mal eine Zeit, da konnte man für 1000 Eur/kwp eine komplette PV-Anlage inkl Installation bekommen (ohne Speicher). Da hat es sich auch über die Einspeisevergütung gerechnet. Heute zahlt man 2000 Euro/kwp und mehr, da wird es mit einer Amortisierung schon schwer. Braucht 15-20 Jahre. Bei den guten Zinsen derzeit kann man echt überlegen, es besser auf der Bank anzulegen.

Dein Eigenverbrauch ist wirklich super. Sparsamer geht kaum.

Sehr interessanter Anwendungsfall!

Ein Batteriespeicher löst hier das Hauptproblem gar nicht: Er kann keine saisonale Speicherung bewirken, wie Du sie bräuchtest. Du würdest am liebsten 1000 kWh im Sommer ernten und bis zum Winter speichern, aber das ist mit Akkus nicht drin. Das schafft nur ein Wasserstoffspeicher (HPS Picea), aber der ist leider (noch?) unwirtschaftlich teuer.

Ein Batteriespeicher kann nur tageszeitliche Schwankungen ausgleichen. Das ist bei Dir aber kein großer Vorteil. OK, Du könntest im Sommer nachts eigenen Strom nutzen, aber bei <600 kWh Verbrauch in den Monaten April bis September entfallen sicher weniger als 300 kWh auf die Sommernächte. Und wegen 300 kWh jährlich oder 100€/Jahr einen Batteriespeicher für Unsummen kaufen - das amortisiert sich nicht innerhalb der Akkulebensdauer.

Entscheidend dürfte in Deinem Fall sein, wie schlau sich die Wärmepumpe regeln lässt. Du müsstest sie im Winter immer nachts ausschalten und nur bei Tag betreiben. Dein Haus würde das vermutlich erlauben, Du hast Dank guter Dämmung mutmaßlich eine recht lange thermische Zeitkonstante. Tags etwas mehr heizen, dann dürfte das Haus über Nacht nicht allzu weit abkühlen. In dem Sinne sind Deine Hauswände dann ein thermischer, tageszeitlicher Energiespeicher. Der ist ohnehin vorhanden und würde einen Batteriespeicher dann auch im Winter gänzlich überflüssig machen. Ideal wäre eine Inverter-Wärmepumpe, mit der man immer genau dem PV-Ertrag "nachfahren" kann. Das wäre eine Nulleinspeise-Regelung - immer genau den PV-Überschuss in die Wärmepumpe stecken. An trüben Tagen wäre natürlich manchmal ein Rückgriff auf Netz-Strom unvermeidbar.

Nachdem gerade an trüben, kalten Wintertagen grundsätzlich die Leistung immer knapp sein wird, würde auch ich empfehlen, die PV-Leistung zu maximieren. Da brauchst Du jedes Watt extra. Dann kommt es auf die Regelung der Wärmepumpe an. Wenn die sich optimal an den PV-Ertrag anpassen lässt, macht ein Batteriespeicher keinen Sinn.

Alternative Betrachtungsweise: Du kannst Dir ausrechnen, bei welcher Anlagengröße (nur PV, kein Speicher) Du "ökonomische Autarkie" erreichst: Strompreis z.B. 30 Cent je kWh, Einspeisevergütung um 8 Cent. Wenn Du im Jahr 2600 kWh kaufst, müsstest Du 9750 kWh einspeisen, um das Geld wieder hereinzubekommen. Mit 10 kWp könntest Du, je nach Ausrichtung, schon an dem Punkt sein, auch ganz ohne Eigenverbrauch. Stromrechnung 0€ - vielleicht ist das schon das Ziel?