Dezentrale Lüftung mit WR Gemeindehaus

Hallo ihr Lieben,

mal ein ganz anderes Thema, was nicht um meine privaten Projekte geht: In einem Gemeindehaus (ca 1500m3 Volumen, Veranstaltungen bis 400 Menschen) möchten wir eine aktive Lüftung einbauen, aktuell gibt es nur Fensterlüftung über die Oberlichter. Aus verschiedenen Gründen (Optik, Statik) möchten wir gerne ein dezentrales System einsetzen. Geheizt werden muss über die Luft nicht, das wird über die Fußbodenheizung gemacht, es sollte aber eine Wärmerückgewinnung integriert sein. Wichtig ist, dass die Lautstärke möglichst gering ist (damit die Veranstaltungen nicht so stark beeinträchtig werden).

Hat jemand von euch mit so etwas Erfahrung? Muss/Sollte hier auf eine größere Industrielösung gegangen werden? Mein Favorit wäre eigentlich der Einsatz mehrerer kleiner dezentraler Anlagen mit Luftwechselraten von ein paar hundert m3/h. Was denkt ihr?

Vielen Dank schon mal :-)!

Je nach Raumnutzung gibt es da in verschiedenen Normen Mindestluftwechselraten. Die werden nach Raumgröße, der Anzahl Menschen und der Nutzung bemessen. Hier gibt es auf Wiki eine kurze Zusammenfassung. Im Wohnungsbau, wenn ich es recht in Erinnerung habe, geht man von 20 m³/h pro Person aus. Für andere Nutzungen sollte dieser Wert höher sein, also kann man damit die niedrigste Luftwechselrate abschätzen.

400 x 20 m³/h = 8.000 m³/h oder einer Luftwechselrate von 5. Das liegt schon im oberen Bereich, wenn man nach der Tabelle geht. Aber ich schätze, so 2-3 sollte es schon sein und damit landet man bei so min. 3.000m³/h. Mit kleinen Anlagen wird das nicht zu schaffen sein.

Danke, @Rumo! Habe die Info aus der entsprechenden DIN gefunden, dass es bei Versammlungsstätten auch die Richtschnur von 20m3/h/Person gibt. Dann werden wir uns wohl um etwas Größeres Bemühen!

Hallo, bei unserem Sportverein möchte ich zwei Gymnastikhallen ebenso mit KWL ausstatten, wir rechnen da mit bis zu 20 Sportlerinnen a 60 m3/h, also 1200 m3/h. Da die meisten Gruppen aber “nur” 10 Leute umfassen, werden wir die Anlage für 600 m3 auslegen, was im oberen EFH-Bereich liegt. Wenn es mal mehr Leute werden, dann gibt es am Ende der Stunde das klassische Stoßlüften.

Vielleicht kurz als Ergänzung bzw Beschreibung unserer Lösung: wir haben 3 DN250 Abluftkanäle mit jeweils Ventilatoren mit einer Gesamtluftleistung von max 3500m2/h im oberen Viertel des Raumes eingebaut. Frischluft kommt durch offene Fenster/Türen und generelle Undichtigkeiten, ein spürbarer Unterdruck war noch kein Problem. Die Verbesserung ist merklich, insb da die warme/verbrauchte Luft unter der Decke abgesaugt wird. Alles in Eigenregie umgesetzt und (wenn ich mich richtig erinnere) unter 2000€ Gesamtkosten geblieben. Aber eben jetzt ohne Wärmerückgewinnung.