ich wollte meine Erfahrung mit einem Problem teilen, das sich letztendlich als simpler, aber potenziell gefährlicher Installationsfehler des Elektrikers herausgestellt hat. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen mit Ähnlichen Symptomen.
Meine (erst im Dezember neu gebaute) Anlage zeigte in den letzten Tagen immer wieder mittags einen Ausreißer im Chart. Ich wurde stutzig - und dann passierte es: Ende letzter Woche trennte sich mein Deye Wechselrichter (NV, 3-phasig) plötzlich komplett vom Netz.
zunächst half ein simples Aus- und Wiedereinschalten, doch am nächsten Tag wiederholte sich das Problem. Diesmal ließ sich der WR nicht mehr überzeugen, klickte und klackte nur nerös herum, blieb aber getrennt. Also probierte ich den Moduswechsel (Signal Island on) - und da war sie: Fehlermeldung F18 AC Over Current Fault.
Nach etwas Rätselraten, Googeln und Probieren überprüfte ich schließlich die AC-Kabelverbindungen (natürlich nach vollständiger Trennung vom Netz!). Dabei fiel mir das grün-gelbe Erdkabel entgegen - unberührt am Kupfer, als hätte es nie eine Klemme oder Schraube gesehen.
Der Elektriker hatte die Erde wohl nur lose an den farbigen Klemmblock ‚geschoben‘, aber nicht richtig befestigt. Zugegeben, die Klemmstelle ist fummelig - aber das hätte üble Folgen haben können, wenn es eine Phase gewesen wäre. Offenbar hatte sich durch Temperaturschwankungen der Kontakt mal gelöst und mal gehalten, was die sporadischen Fehler erklärt.
Also alle Kabel nochmal überprüft , alle Schrauben gemäß Handbuch ordentlich festgezogen (die waren auch eher halbherzig angezogen), und siehe da - seitdem läuft alles problemlos!
Fazit: Selbst bei professioneller Installation lohnt sich eine genaue Kontrolle der Verkabelung. Hätte es statt des Erdkabels eine Phase getroffen, wäre es weitaus kritischer geworden…
Hatte jemand von euch schon mal ähnliche Erfahrungen mit einem Deye oder anderen WRs?
Bei einer getrennten Erdung/getrenntem Schutzleiter sollte kein FI fliegen. Der kann ja nur dann fliegen, wenn ein Ableitstrom über den Schutzleiter fließt. Dafür muss der aber erstmal auch angeschlossen sein. Zweitens gibts ja auch nicht mal einen Grund, warum bei einem intakten Gerät ein Ableitstrom über einen funktionierenden Schutzleiter fließt.
vermute ich auch. Denn für die Riso-Messung benötigt der WR einen Massebezugspunkt zur Erde, ist logisch im Grunde. Deine PV Unterkonstruktion sollte geerdet sein, genau genommen spricht man von einer Funktionserdung. Die Funktion besteht nämlich darin das der WR in der Lage ist den Isloationswiderstand der PV Module von deren Plus- und Minusleitungen zur Erde messen zu können. Wenn der WR selbst aber einen floatenden Erdbezugspunkt hat, weil er ebnen keinen PE-Leiter angeschlossen hat, dann schaltet er nicht ein. Bzw. er sollte sogar "flackern" oder "klackern" denn in dem Moment wo er seine Riso Messung durchführt belastet er seinen internen Massebezugspunkt, der nun nicht niederohmig sondern hochohmig ist, weil er eben fehlt. Damit verschiebt sich durch diese Messung des Riso der Bezugspunkt selber, sprich aus Sicht des WR ändert sich dessen Spannung, er floatet. Und das wiederum führt dazu das der WR seine Relais ständig ein/ausschaltet.
Zum Thema FI. Damit ein FI auslöst muß kein PE-Leiter benutzt werden. Ein FI löst aus weil er auf den Außenleitern (L1,L2,L3) zum Neutralleiter (N) hin einen Unterschied in den Strömen misst. Also einen Differenzstrom. In diesem Fall bedeutet das also das irgendwo im Netz ein Strom abgeleitet wird. Ob das nun über einen PE-Leiter erfolgt oder durch einen Menschen direkt in die Erde ist dabei egal. Der FI löst in dem Moment aus wenn dieser Fehlerstrom größer dem Auslösestrom (meist 30mA) des FIs ist.