Der Lösung des "300 kgf" Problems auf der Spur

Hallo,

ich bin René und wohne in der Nähe von Stuttgart. Seit einigen Wochen lese ich hier im Forum schon mit.

Derzeit baue ich eine Anlage mit 1,6 kWp und 4 kWh Speicher samt Nulleinspeisung. Das wird mein erstes größeres Projekt nach einem geglückten Balkonkraftwerk vor zwei Jahren.

Da man in der Spezifikation der EVE-Zellen immer von "300 kgf" liest, habe ich mir Gedanken gemacht.

Meine Lösung seht ihr im angehängten Foto. Eine genauere Beschreibung liefere ich in den kommenden Tagen noch im passenden Kapitel hier im Forum.

Tolle Community hier :slight_smile:

  1. Wie berechnet man die Kraft, mit der man die Schrauben anziehen muss?
    2. Stellt sich der Druck nicht selbst ein, wenn man die Zellen in ein ausreichend passgenaues und stabiles Gehäuse steckt?

Super René,
wo kaufst du die Federn?



1. Wie berechnet man die Kraft, mit der man die Schrauben anziehen muss?

Federkraftkonstante aus dem Datenblatt + Zollstock


2. Stellt sich der Druck nicht selbst ein, wenn man die Zellen in ein ausreichend passgenaues und stabiles Gehäuse steckt?

Ich glaube auch, dass das nicht so ist.
Die Zellen ändern ihr Volumen je nach Ladezustand. Das würde bedeuten, leer = labberig / voll = Druck vieleicht sogar zu hoch.
Die Variante mit den Gewindestangen + Feder will ich auch so umsetzen.
Oder ist das übertrieben?
Was sagen die Anderen?

Federn oder Tellerfedern. Wer's ganz genau machen will.

Verstehe, hier sieht man, dass EVE die einzelnen Zellen offensichtlich mit einem definierten Druck zu einer Batterie zusammenpresst und erst dann die einzelnen Gehäuseteile miteinander verschweißt:
https://www.youtube.com/watch?v=xdl5a2iyPYU&t=29s

Die scheinen keine Vorkehrungen zu treffen, um eine weitere Ausdehnung zu den Seiten zu ermöglichen. Andererseits sind Prismatische-Zellen auch keine Pouch-Zellen.
Geht das sich beim Laden und Entladen bildende Gas eigentlich irgend wann wieder zurück in's Elektrolyt? Was ich über die Jahre ab und an gesehen habe, wohl eher nicht. Bedeutet, der Druck wird über die Jahre mehr?
Übermäßiges anschwellen ist ja sicherlich eher ein Problem einer fehlerhaft produzierten Zelle und erst in zweiter Linie Fehlbedienung. Fehlbedienung im Sinn von schlechten Übergangswiderständen, Korrosion und sich lösende Schrauben.

Hatte 2007, oder so, ein Semester lang im Grundstudium eine Chemievorlesung beim Prof. Dr. Jens Tübke. Der hat immer wieder mal von seiner Arbeit erzählt und das Zellen im professionellen Bereich gewartet werden. Sprich Druck auf die Zellen reduzieren könnte durchaus sein, aber eben nicht im B2C-Bereich. Ich schick dem mal eine Mail, vielleicht hat er Lust und Zeit, uns Hobbyschraubern bei dem Thema weiter zu helfen.

Hier noch zwei Varianten von EVE Deutschland https://www.evebattery-germany.de/lifepo4-105ah-high-power-battery-pack/ mit Metall- oder Kunststoffbändern. Gute Idee. Die können, wie Federn, nach geben.

Hallo an alle Mitlesenden!
Da ich auf 16x EVE 280AH warte interessiert mich das Thema Zellenpressung (wie im Datenblatt angegeben) auch.
Ich habe mit EVE Deutschland telefoniert und wurde sehr freundlich beraten.
Vor dem Pressen müssen die Zellen auf 80% geladen werden, da sie sich beim Laden ausdehnen.
Bei EVE werden die Zellen mit Seitenplatten und einer Kraft von 300kg zusammengedrückt und dann die Spannbänder montiert.
Die Spannbänder werden genommen weil es einfach ist, Gewindestangen gehen auch.

1. Wie berechnet man die Kraft, mit der man die Schrauben anziehen muss?
Ich hatte das an anderer Stelle schon gepostet, ich habe es für M5 nachgerechnet bei 4 Stangen, da sind es 0,65 Nm für jeweils 75 kp. Dabei ist die erlaubte Zugspannung für M5 nur zu 10 % ausgenutzt, die reichen also auf jeden Fall. Der Wert ist nur grob, weil in die Berechnung zweimal Reibung eingeht.

Das Ergebnis ist kleiner als ich erwartet hatte. Und übrigens ist der Wert für größere Gewindedurchmesser auch größer, bei noch geringerer spezifischer Belastung der Stange.

Aktuell würde ich die "Bierflaschen verpressung" aus diesem Video bevorzugen. Die andere Version scheint ja geschützt zu sein.
https://www.youtube.com/watch?v=AwaNaHKSpg8

Aktuell würde ich die "Bierflaschen verpressung" aus diesem Video bevorzugen. Die andere Version scheint ja geschützt zu sein.
Privat im Eigenbau kannst du machen, was du willst. Da gibts nichts geschütztes.
Du darfst sogar Bauanleitungen machen.

Nur Verkaufen darfst du es nicht.

dazu habe ich gestern ein Video gesehen, was die Sache im meinen Augen etwas relativiert...

https://www.youtube.com/watch?v=OsvPYw6hoHc

evlt. könnten die Profis sich dazu mal äußern

falls das nämlich nicht nötig ist, dann würde es einiges an Aufwand sparen...

Da ist einer schlauer als die Hersteller....

Sollte eine der batterien im dem unvepressten Block vorzeitig verrecken wird’s mit der Reklamation wenn die Zelle aufgeblasen ist.
Ein ganz anderen Tod sterben die Zellen wenn die kontaktpole mechanisch überlastet werden.
Das geschieht dann wenn die Zellen sich aufblasen (was sie garantiert tun) sie aber von den massiven Busbars behindert werden.
Wenn der akku oben an den Polen zusammengehalten wird und die Zellen sich unten aufblasen entsteht an den Polen ein heftiges Biegemoment. Dafür ist das dichtelement zwischen Batteriepol und Gehäuse nicht ausgelegt - und sie wird undicht.
Dannn pfeift der Elektrolyt ab ….. kann aber jeder machen wie er will.:stuck_out_tongue_winking_eye:

Ein ganz anderen Tod sterben die Zellen wenn die kontaktpole mechanisch überlastet werden.
Das geschieht dann wenn die Zellen sich aufblasen (was sie garantiert tun) sie aber von den massiven Busbars behindert werden.
Wenn der akku oben an den Polen zusammengehalten wird und die Zellen sich unten aufblasen entsteht an den Polen ein heftiges Biegemoment. Dafür ist das dichtelement zwischen Batteriepol und Gehäuse nicht ausgelegt - und sie wird undicht.
dazu hätte ich dieses Video im Angebot :D

https://www.youtube.com/watch?v=iFKtIMkwlKA

Also um das klarzustellen, ich vertrete weder die Meinung des Australiers noch der des Ammi, ich wollte das nur mal in den Raum werfen.
Also falls man die Zellen "arbeiten" lassen kann und trotzdem eine lange Lebensdauer erreicht (falls der Akku etwas überdimensioniert ist), dann wäre es ja fast egal wenn mich der Akku immer noch überlebt.
Kann halt keiner mal fix ausprobieren...
Ich stelle es mir nur schwer vor, einen konstanten Druck auf die Zellen auszuüben, wenn sich diese so sehr aufblähen.
Bei 16S und etwa 1cm pro Zelle, müssten die Federn ja recht lang sein, ist das üblich?
Die Hersteller fertiger Batterieracks machen das doch auch nicht, die krachen die Zellen in ein Gehäuse und fertig.

kleine Ergänzung noch dazu, bei meinen, im Camper verbauten Winston Zellen steht auch nichts vom Verpressen.
Die Umverpackung ist natürlich etwas anders.

https://files.gwl.eu/inc/_doc/attach/StoItem/3861/ThunderSky-Winston-LIFEPO4-100Ah-WIDE-Datasheet.pdf


Ich stelle es mir nur schwer vor, einen konstanten Druck auf die Zellen auszuüben, wenn sich diese so sehr aufblähen.
Bei 16S und etwa 1cm pro Zelle, müssten die Federn ja recht lang sein, ist das üblich?
Die Hersteller fertiger Batterieracks machen das doch auch nicht, die krachen die Zellen in ein Gehäuse und fertig.
Tun sie ja nicht. solche Aufblähungen sind ein kumulierter Effekt.

Grund für das Aufblähen ist (normalerweise) nicht überdruck, sondern (nur) das Anodenmaterial dehnt sich bei der Chemischen Veränderung um 2% auf. Das sind für 50 cm Dicke 1 mm, wenn ALLES Anodenmaterial wäre. Ist es aber nicht, es ist ALLENFALLS die Hälfte, abzüglich Gehäuse, separatot, Träger usw.
Als kommen pro Zelle, sagen wir 0,2 mm. das ist dann schon eine ganz andere Baustelle.

Meine 100 Ah Zellen schon gebraucht und von 45 auf 47 mm aufgebläht, haben sich in 10 Zyklen etwa um ein weiteres mm aufgebläht. Durch einen Umbau habe ich sie jetzt mit Spannung montiert und liessen sich ziemlich leicht etwas zusammedrücken. ich werde das weiter beobachten.

Update: typos

ok, das hört sich nicht so viel an, wie ich es in manchen Videos gesehen hab.

aber sind die Zellen denn 100% plan? ich kann mir vorstellen, dass man die Zellen beim Verpressen, an der eh schon dicksten Stellen presst und die dünnere Stelle beim Laden, sich dann bis zum Kontakt mit der anderen Zelle ausdehnt, ist ja dann nicht weniger schlimm.
Evtl wähle ich einen Mittelweg statt der Federlösung, vorn und hinten eine Platte und etwas verzurren, so wie das die Meisten gemacht haben.
Vllt. finde ich noch eine gute und günstige Lösung zur Kühlung zwischen den Zellen, dann ist aber auch gut mit optimieren.

Wegen was willst du die Zellen kühlen?

Ich hätte gedacht, die Zellen über die dünnen Platten, welche man ja zwischen die Zellen packen soll, etwas zu kühlen.
Mittlerweile glaube ich aber, dass es quatsch ist, weil ich dauerhaft gar keine hohen Ströme hin und herschiebe...

Die Anleitung von Thundersky Winston LFP
Betreffen Handhabung. Siehe G2

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.thunderstruck-ev.com/Manuals/Thundersky%2520Product%2520Manual.pdf&ved=2ahUKEwiIsPrc3O33AhX5QEEAHeuiAN0QFnoECAYQAQ&usg=AOvVaw0jqURF8E6-IW2U1Ob2mi1l


Gruss Dani