Brauchbare dauerhafte Notlösung für Altbau gesucht ;)

Hallo Forengemeinde,

ich wohne bei meiner Oma im Haus in der Seit 1984 eine Viessmann Vitola Bifferal fröhlich nahezu Störungs und Wartungsfrei(41 Jahre) vor sich hin werkt und dachte das kann ich so weiter machen, da es ein Niedertemperaturkessel ist und daher erstmal von der Austauschpflicht verschont ist.
Da ich im Hochwassergebiet wohne wurde ich vom Landkreis angeschrieben, dass ich meine Tankanlage prüfen lassen muss und diese auch zukünftig alle 5 Jahre prüfen lassen muss. Nach Begehung der Anlage durch den Sachverständigen dann aber die Ernüchterung:
-Typenschild fehlt
-Zugentlastung Befüllrohr Fehlerhaft
-Tank weißt Verformung auf
Lösung zur Mängelbehebung: Verbauen eines neuen Doppelwandigen Tanks oberhalb der Jahrhunderthochwasserhöhe 44cm oder verankern im Boden durch Fachfirma innerhalb von 8 Wochen.
Eine Neue Tannkanlage mit allen nötigen Zubehör wird mich Schätzungsweise 2000€ kosten.
Da Heizöl zukünftig ökologisch, ökonomisch und politisch nicht mehr gewollt ist überlege ich daher statt nochmal Geld in die Heizöltanks bei der alten Heizung zu stecken gleich auf die aus heutigem Stand zukunftsichere Wärmepumpentechnik zu stecken und die Tankanlage stillzulegen. Grundsätzlich habe ich durch das beheizen meines Schlafzimmers durch eine Daikin Single Split ATXD damit schon Erfahrung sammeln können.
Daten zu meinem Fall:
140m2 Wohnfläche. Davon ca 80-90m2 Aktiv beheizt. 3/4 der Fenster Doppelverglasung aus 1985, in den Hauptaufenthaltsräumen sind ca. 12 Jahre alte Fenster verbaut.
Heizölverbrauch bei eher knapp aufgedrehten großen Gussheizkörpern(18-20°C) 2000-2200l/Jahr. Vitola Bifferal Niedertemperatur Heizung 18kW
Vorlauf bei 0°C ca 45-50°C Spreizung 10-15°C bei 1,4m3/h Durchfluss bei manuell auf 6W laufender Förderpumpe und 10h Nachtabsenkung. Durch die dicken Stahlrohre funktioniert die Automatische Drucksteuerung der Umwälzpumpe nicht zufriedenstellend und es würde sich an 33W 3,7m3/h Durchfluss einstellen was aber durch die Laufgeräusche der Pumpe stört. Fließgeräusche gibt es nicht.
Holzverbrauch ca. 3 Ster Kiefernholz (4500kWh)
Warmwassererzeugung mit Warmwasser Boiler. Da ich meist in der Arbeit Dusche und meine Oma kaum WW benötigt denke ich, dass sich der tausch durch BWWP nicht lohnt bevor der Boiler kaputt ist.
PV 30kWp N/S 22° mit 28.000kWh Erzeugung pro Jahr Baujahr 2022
Heizen meines 25m2 Schlafzimmers ausschließlich mit der Split Klima 1200kWh Strom benötigt. Dabei ist der Heizölverbrauch ca. 400l pro Jahr nach unten gegangen. Wobei mein Zimmer Energetisch der schlechteste Raum ist weil außen und Innenwände kalt sind und die Split somit gegen 6 kalte Wände ankämpft und bei -15°C war die 2,5kW ATXD Leistungsmäßig am Ende und es wurde beim abtauen unangenehm kalt.

Nach der Erfahrung mit der Daikin Split tendiere ich eher zur echten Wärmepumpe trotz schlechterer Effizienz da:
-Lüfter des Innengerätes stören da durch die schlechte Isolierung des Hauses viel Heizleistung anfällt.
-Beim Abtauen wird von der Klima kalte Luft in den Raum geblasen was die behaglichkeit stört.
-Der Grundriss ist ungünstig um mit einer Split mehrere Räume zu heizen und es wären mehrere Split nötig. Die Wärme verteilt sich meiner Erfahrung nach schwer selbst über offene Türen und es gibt 2 eher kühle unbeheizte Gänge. Wobei ich bei einem Ende 2024 den Dachbodenaufgang gedämmt habe und es dort nun ohne Heizen 4-5°C wärmer ist.
-Oma will in ihrem Wohnbereich keine Umbauten :wink: Es wären in ihrem Teil vom Haus 4 IG nötig. In meiner hälfte auch noch 4 Stück.
GrundrissV1PDF.pdf (2,3 KB)

Einen Energieberater habe ich für das Haus schon da gehabt. Leider ist bei allen Maßnahmen herausgekommen, dass sich Dämmmaßnahmen nicht in absehbarer Zeit abzahlen, da das Gebäude in Bezug auf Wohnfläche viele Außenflächen hat und eine Lückenlose fehlerfreie Dämmung kaum möglich ist. Daher würde ich langfristig eher mit einem besseren Schnitt neu bauen statt bei dem alten Gebäude die Dämmung zu optimieren(Außer grobe Wärmeverluste wie zB. den Dachbodenaufgang und eine nachgerüstete Tür in Richtung der unbeheizten Werkstatt.)

Da die Vorlauf Temperatur trotz langer Nachtabsenkung nicht sonderlich hoch ist denke ich, dass das beheizen mit Monoblock WP ohne Absenkung eine Möglichkeit wäre das Gebäude weiterhin ähnlich teuer wie Heizöl zu beheizen. Ich hoffe auf einen SCOP von 3+-
Kosten Heizöl:
2200€/Jahr Öl(1€/l)
70€/Jahr Kaminkehrer
34€/Jahr Gutachter Tankanlage
2304€
Kosten WP
Wärmebedarf
2200l Heizöl10kWh/l Heizöl0,85 (Wirkungsgrad Ölheizung) =18700kWh
Elektrische Arbeit der WP
18700kWh/3 (SCOP)= 6233kWh
Kosten bei Vollem Netzbezug:
6233kWh0,30€/kWh=1870€
Bei 1/3 Selbsterzeugung
2077kWh
0,0624€/kWh(Entgangene Einspeisevergütung)=129,60€
4155*0,3€/kWh=1246,50
=Gesamt 1376,10€

Heizlast nach Schweizer Formel
21001,03^6(13,3°C NAT)=2507,5 Vollaststunden
Wärmebedarf
2200l Heizöl
10kWh/l Heizöl*0,85 (Wirkungsgrad Ölheizung) =18700kWh
Wärmebedarf/Volllaststunden=18700kWh/2507,5=7,46kW
Um die ganze Fläche Heizen zu können und ggf. auch WW und auch auf die bei Vermietung benötigten 21°C ohne Zuheizen mit Holz bei -20°C zu kommen dachte ich ein 12kW Gerät zu wählen. Mit zu knapper Dimensionierung habe ich mit meiner Split im Schlafzimmer schlechte Erfahrung gemacht.

Die 12kW Panasonic T-CAP und LG Therma V habe ich mir schon länger angesehen aber die haben sich bisher preislich nicht in meiner Wunschregion eingependelt.
Daher habe ich folgende Geräte im Blick:
Favorit TCL HB129TP0
Datenblatt.pdf (3,1 MB)
HAIER HPM12-Nd2


Angesehen habe ich noch folgende die mir preislich oder Technisch nicht so zugesagt haben: Daikin, Hofman, Midea.
Puffer würde ich nicht verbauen, da die Gussheizkörper selbst ein hohes Volumen haben.
Ggf. bei Bedarf WW Speicher ergänzen.
Magnetitabscheider notwendig? Testweise Abgelassens Heizungswasser aus den 60 Jahre alten verschweißten Stahl Heizungssystem ist Glasklar ohne verunreinigung und die Grundfos Alpha 2 die der HB vor 7 Jahren eingebaut hat ist noch nicht an Magnetit gestorben obwohl kein Filter oder Abscheider verbaut ist.

Was hält ihr von dem Vorhaben?
Stimmt die Rechnung?
Hat jemand bereits Erfahrungen mit den Geräten?

Danke für eure Unterstützung und das durchlesen des langen Textes,
dafür wurdet ihr mit meinem gesammelten Wissen belohnt :wink:

Grüße Emanuel

Ich fange mal damit an.
Ich habe auch mit einer Klima zum Heizen angefangen ... nur kann man die nicht mit einem Panamonoblock vergleichen. Bei der Pana nerft eben kein Lüfter und keine kalte Luft beim Abtauen. Mein teilsanierter Altbau braucht etwa 12.000 kWh Wärme und ich habe dafür einen 5 kW Pana-Mono eingebaut. Das Ergebnis nach 3 Wintern: 4 kW hätten auch ausgereicht ...
Eine LWWP läuft eben gerne 24/7 durch und ist dabei sehr effizient. Meine Vorlauftemperatur der alten Therma war etwa ähnlich hoch wie bei Dir.
Der Monoblock unterbietet das aber sehr deutlich. Vielmehr als 35-37° ist selten nötig. Liegt vermutlich daran das alte Thermen viel Takten, da eine 18kW-Therme ja unmöglich durchlaufen kann, da sie nicht so tief runtermodulieren kann wie eine LWWP.

Davon abgesehen hat du das alles schon sehr gut analysiert. Sieht man selten.

Beim Warmwasser gebe ich dir recht, ein billiger Boiler ist für Wenignutzer die beste Lösung. Auch wenn er kapput geht ist er ganz einfach durch den nächsten zu ersetzten. Durch die PV ist der Verbrauch nahezu bedeutungslos.

Der grosse Wasserdurchsatz der Heizungsanlage ist ein wesentlicher Pluspunkt, die etwas hohe Vorlauftemperatur dagegen nicht.

Ich würde nicht so viel überdimensionieren. 9kW, und die werden immer noch Reserven haben.

Panasonic J ist da doch nicht so teuer.

oder mit CO2 die L

Oliver

In deinem Fall ist die Umstellung auf zentrale Wärmepumpe das beste.
Den warmwasser boiler würde ich auch lassen.

Das vorhaben, auf Wärmepumpe umzustellen ist richtig. Ob die Rechnung stimmt ? Hinsichtlich des zu erwartenden Verbrauches muss man abwarten.
Von den investitionskosten ist der umbau auf wärmepumpe am besten. Höhere verbrauchskosten als bei der ollen ölheizung sind nicht zu erwarten.
Jetzt geht es darum, zu entscheiden, was genau man einbaut. Da es schon viele solche umbauten gibt, kannst du gucken, wie die erfahrungen mit unterschiedlichen herstellern sind. Du wirst was finden, was bei deinem haus passt. Ich selbst habe keine zentrale Wärmepumpe, kann hier nicht weiter helfen.

Danke für die Erfahrungsberichte Uschi Oliver und Alter Hase,

die Dimmensionierung der Anlage ist fast so schwer wie die Wahl des Herstellers.
Grundsätzlich will ich als Kältemittel R290 da dies Umweltfreundlicher ist bei gleicher Effizienz und auch zukünftig erstmal keine Prüfungen auf Dichtheit kommen werden.
Daher fallen die alten guten und stellenweise günstigen R32 Anlagen raus.
Auch hatte ich mir die L Serie der Panasonic angesehen. Da die Serie meiner Meinung nach für das 5kW Gerät optimiert ist fällt die Leistung bei 7°C beim 9kW Gerät schon unter 7kW was ja schon unter meiner bei sparsam beheizten berechneten Heizlast liegt. Die T-Cap fällt nicht so ab ist aber erheblich teurer. Bei der Lautstärke wären aber die LG und Panasonic wahrscheinlich im Vorteil.

Beim Heizlastrechner | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. komme ich gar auf 11,4kW Heizlast bei bisheriger Verbrauch Sparbeheizung.


Meine Sorge ist die folgende:
Ich habe vor für mich selbst auf dem Grunstück in einigen Jahren einen Neubau zu errichten und den Altbau erst einmal zu vermieten sollang möglich. Wenn der Mieter zB. den Holzofen wenig nutzt oder statt den 90m2 die vollen 140m2 auf 22°C temperiert wären die kleinen Geräte womöglich an ihrer Grenze.(Die 2,5kW Split habe ich in einem Raum am Limit bei -15°C. Da wird es nicht mehr wärmer als 17°C)
Ich denke wenn nicht direkt was dagegen spricht werde ich die TCL 12kW mal ausprobieren. Durch die hohe Umlaufmenge in der Anlage würde selbst eine leichte überdimensionierung ein wenig abgefangen werden. Diese hat bei den COP Angaben vergleichbare Werte wie der teurere Wettbewerb und die als HANTECH gelabelten TCL Klimaanlagen in dem anderen Thread schlagen sich ja auch ganz ordentlich. Auch gefällt mir die Installationsanleitung von der Beschreibung des Aufbauschema her und der Händlerkontakt war bisher gut.
Das einzige ist, dass ich bisher kaum praktische Erfahrunge zu der WP gefunden habe, da die erst im Winter auf den Markt gekommen ist.

Im Haier Datenblatt sind die COP Angaben ein wenig schwammig.

Bei dem Neubau meines Vaters verbauen wir eine Panasonic L 5kW. Da kann ich dann vergleichen was sich besser schlägt und anfühlt.

Emanuel