Brandschutz Fertigakkus a la Pylontech

Hallo,

für wie nötig & sinvoll halten wir einen moderaten Brandschutz bei Nutzung von Pylontech und Victron Kombis?

Mir schwebt vor aus Kalziumsilikatplatten eine Box drumrum zu bauen - kostet nicht die Welt und schützt den Akku vor brennendem WR (oder sonsewas) und umgedreht.

Die Eskalationsstufe wäre die Box höher zu bauen mit einem Gitter in der Mitte auf dem diese Fire Balls (o.ä. Produkte) in nem Plastiksack lagern um den Akku ggf. Einzuglasen.

Oder lasst ihr bei solchen fertigen Lösungen einfach alles „wie es ist“?

Wie seine hochwohlgeborene Majestät das hält, kann sie halten wie immer sie das will.

Ansonsten gibts hier zum Thema ausreichen viele Threads, in denen zumindest nachzulesen ist, das ein paar nicht-brennbare Platten im Falle eines Falles völlig nutzlos sind.

Oliver

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Als erstes würde ich wohl andere Akkupacks nutzen, wenn die alle so aufgebaut sind mit 4P. Von diesem Typ gab es schon schwarze Bilder...

Ob aber irgend was Verglasen hilft, bezweifele ich mal, der Druck darin wird ja nicht weniger dann, eher größer.

Also andere Akkupacks kommen nicht nehr in Frage, ist mir nun auch neu das die kritischnsind?!? Hatte eher Positives über die Pylontechs gelesen. Aber git, man irrt offenbar. Was ist eig. 4P?

Meine Suche nach Brandschutz hier im Forum hat Diversi hervorgebracht an Meinungen und das Meiste schon was Älter. Und alle Lösungen waren viel Diskutiert.
So eine Art unumstrittene Blaupause fand ich nicht…

4p heisst 4 parallele Zellen.

Die Fachleute werden sich umgehend bemühen, das Beste für dich herauszusuchen.

Da sieht man schön den Aufbau. alles was größer 1P ist, würde ich nicht machen, das BMS ist da blind unterwegs... auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist das es zum Brand kommt. Wer sich aber mit Brandschutz extra beschäftigt, sollte das Grundproblem angehen und nicht die Feuerwehr kaufen...

Das bezieht sich auf den inneren Aufbau der Akkus, richtig?

Ich hab ja solche Pylontech US2000C - auch weil hier im Forum an diversen Stellen zu lesen war „etwas teurer, 15 Zellen = Nachrüsten und Ersatz nur Pylontech aber da weiss man qualitativ was man hat, insb. gutes BMS“.

wenn die jetzt schlecht sind weil intern schlecht aufgebaut wäre das doof aber ich glaube damit muss ich dann leben.

Meine 4 Pylontechs sind wie in allen mir bekannten Anleitungen in Reihe als ein Block mit BMS Datenlabeln.
Also eigentlich ganz unaufgeregte Standard Konfiguration dachte ich?! Hab Ladung auf 50A begrenzt (0,5C) und Entladung auf 0,625C wobei das im Jahr ein paar Minuten 0,625C sind. Meistens 0,1-0,5C. Float & co. Voltages natürlich angepasst auf Pylontech 15 Zellen / laut Datenblatt abzügl. paar Nafhkommastellen um High Voltage zu vermeiden.

Ich dachte das System auch so weit weg von seinen Belastbarkeiten laut Datenblatt ist eher „sicher“.

trotzdem wollte ich so wegen failsafe was bauen falls es mal brennt.

Also: Habe ich mich total geirrt und 4x Pylontech US2000C ist ein gefährlicher aufbau?

Kann ich etwas verbessern an dem Aufbau ohne Bastler zu werden (das dürfte noch unsicherer werden). Dachte die Reihenschaltung ist schon der safe way.

Was wäre sinvoll als „für den Fall der Fälle“ Brandschutz ausgehend von der realistischen Gefahr die von 4 Pylontechs ausgeht?

Bisher sind die bei all den Brand- und Explosionsthreads hier nicht in Erscheinung getreten. Und generell kann man Meinungen zur Gefährlichkeit des internen Aufbau von Batterien haben, aber Fakten wären besser. Nachdem auch eigentlich alle E-Auto-Batterien mehr als 1p haben, ist das Merkmal alleine wohl nicht entscheidend.

Oliver

Brandtechnisch schadet das sicher nicht. Mein Problem wäre hier dann aber wieder wie bekomme ich die Wärme da raus ohne zu große Löcher in den Brandschutz zu machen. Manche legen noch die Löschglaskugeln oben drauf (die dürfen dann nat. nicht quer durch den Raum kugel sondern müssen auf dem Akku bleiben). Bei LFP bringen die aber vermutlich gar nichts, weil die gar nicht zum Schmelzen kommen.

Ich habe aktuell 4 Boxen mit LFP zwei kommen noch dazu und ich werde nichts drum rum bauen. Ich habe nur eine Absaugung oberhalb der Boxen falls mal eine ausgast.
Davor hatt ich fast 10Jahre LiOn Pouchzellen in Betrieb - die waren auch nicht gesichert. Der Schlüssel ist denke ich erstmal gutes BMS + vernünftige Sicherungen. Wenn man kann das ganze auslagern in einen Schuppen oder Container möglichst nicht im Wohnhaus.

Naja bei uns kam nur Keller im Wohnhaus in Frage - finde bei LFP auch im Aussenbereich die Temperaturen schwierig. Da wird schnell gedrosselt und gedrosselt dürfte auch heissen nicht optimal für die Zellen / Gesundheit dann zu belasten.

Im Endeffekt entnehme ich dem Ganzen - System regelmäßig kontrollieren (Zelldrift, Temperaturen beim Laden & Entladen).

Eventuell baue ich meinen Fire - Cage aber der ist primär damit der Akku von externen Brandquellen nicht ungeschützt Hotze abbekommt im fall der Fälle.

Wenn er sich mit entzündet wäre eine Rauchabsaugung gut.
Bin innerlich noch ganz zerrissen zwischen diesem „Sicher ist Sicher“ Gedanken und der Realität das praktisch alle mir komerziellen Akkus (LG Chem, Tesla & co.) ohne jegliche „Brandbox“ oder „Absauganlage“ in Kellern installiet werden…

Wieso das den ??

@carolus

Ich weiß es nicht genau, aber ich könnte mir vorstellen, dass die parallel geschalteten Zellen mehr oder weniger unterschiedliche Innenwiderstände haben. Falls das so ist, werden die Zellen mit dem geringsten Innenwiderstand mit den größten Stromstärken belastet.

Aber noch mal zurück zum Thema: Wie viele Fälle sind eigentlich bekannt, wo LiFePO4-Zellen in Brand geraten sind oder nennenswerte Mengen brennbare Gase abgelassen haben?

Die Zellen mit dem geringsten Innenwiderstand können das aber auch. Das ist dann wie im Steuersystem, da werden die leistungsfähigsten Leute mit dem höchsten Steuersatz belastet. Bis sie dann irgendwann keinen Bock mehr haben und sich an die weniger leistungsfähigen Leute angleichen und Teilzeit arbeiten. So auch die besonders leistungsfähige Zelle, die dann mal altert und nicht mehr den Hauptanteil des Stroms übernimmt. Ein stabiles Gleichgewicht, sowohl in der Elektrik als auch im Finanzamt.

Ob das immer so stimmt kann ich nicht sagen aber meine praxis erfahrung aus dm Betrieb von 70 Nissan LEaf Module über 9Jahre:

Es waren je neun Module Parallel geschaltet und die waren jeweil 2p2s. Pro stapel gab es kaum Unterschiede in den Innenwiderständen. Das hat sich also tatsächlich irgendwie abgeglichen.

Du kannst ja mal in den einschlägigen Threads hier im Forum durchzählen. Ein paar sinds schon.

Oliver

Ich gehe aber davon aus, dass die meisten fahrlässig gebaut waren, bzw fahrlässig konfiguriert waren.

Wir hatte hier ja einige Zellen gesehen, wo keine Isolatoren zwischen de Zellen waren und die Gehäuse abgefakelt waren.

Ja, dieses Pfeifen im Walde der „natürlich kann mir das nicht passieren“-Hoffnungsträger war auch in den anderen Threads zu vernehmen.

Oliver

LFP-Zellen sind ja grundsätzlich dafür bekannt deutlich sicherer zu sein, als Li(Mn)Co oder ähnliche Chemien. Wenn die durchgehen, dann qualmt es vor allem fürchterlich und die Wohnung kann u.U. komplett eingeräuchert und teils unbrauchbar werden. Wirklich Feuer fangen oder gar explodieren tun sie nur extrem selten bis gar nicht. M.W. verbaut Pylontech Pouchzellen und diese sind von vornherein weniger geschützt als prismatische LFP-Zellen. Ob ein Container mit nichtbrennbaren Platten drumherum viel hilft, wage ich zu bezweifeln. Wenn sie thermisch durchgehen sollten und ausgasen, wird der Druck möglicherweise nur noch erhöht und die Dinger könnten aufplatzen und noch mehr Dreck/Qualm machen.

Am besten und einfachsten wäre ein separater kleiner Kellerraum mit möglichst wenig brennbarem Material oder ggf. eine Nische/Loch im Außenbereich des Hauses, der dann aber gut gedämmt sein muß (gegen Frost im Winter). Geeignet wärem m.E. z.B. Lüftungsschächte/Lichtschächte an Kellerfenstern o.ä., wenn sie groß genug sind. Durch die Tiefe und Nähe zur Hauswand, wird es dort nicht so kalt wie im Freien, aber es wird Tage geben, wo das Laden ggf. schwierig wird. Dann hilft nur eine kleine Zusatzheizung oder bessere Dämmung. Brandschutztechnisch wäre das die beste Lösung m.E. - die Gase können direkt ins Freie entweichen ohne durch das Haus zu müssen.

Ich habe meinen kleinen DIY-Akku (8S1P EVE105Ah LFP) direkt im DG stehen, bei aktuell knapp unter 30 Grad. Nicht ideal, aber ich sehe aktuell keine bessere Lösung (der Akku versorgt nur das DG). Ein größerer Akku (16S 280 - 300 Ah) kommt dann später aber in den Keller (Vorratsraum), wenn es mal soweit ist.

Wichtig ist m.E. bei den kritischen Komponenten nicht zu sparen (vor allem gutes BMS - mit richtiger - vorsichtiger - Einstellung der Parameter, guter Laderegler und auch das nötige Know-how um richtig damit umzugehen und mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen). Die meisten Hobbybastler knallen ihren Li-ionenakku m.E. oft zu voll (100% und mehr) braucht man i.d.R. überhaupt nicht. Bei 3,4V ist LFP zu 100% voll (Ruhespannung wohlgemerkt), ich lade oft nur bis 3,26 ... 3,35V (ca. 50 - 90%) und nur zum Balancen mal bis 3,45V/Zelle.

Echt? Wenn man dann noch einen Dunkelzifferzuschlag drauf rechnet....

Andererseits müsste man zur Risikoabschätzung noch wissen, wie viele LiFePO-Hausbatteriespeicher es gibt.

Bei Elektroautos kann man so ne Statistik sicherlich viel leichter erstellen, als bei Heimspeichern.

LFP-Zellen sind ja grundsätzlich dafür bekannt deutlich sicherer zu sein, als Li(Mn)Co oder ähnliche Chemien. Wenn die durchgehen, dann qualmt es vor allem fürchterlich und die Wohnung kann u.U. komplett eingeräuchert und teils unbrauchbar werden. Wirklich Feuer fangen oder gar explodieren tun sie nur extrem selten bis gar nicht.
Gibt es Informationen, wie hoch die Gaskonzentration sein muss, um ein zündfähiges Gemisch zu erzeugen? Dann könnte man für größere Keller berechnen, ob so ein Gemisch überhaupt entstehen kann (unter der Voraussetzung, dass es sich gleichmäßig verteilt). Bei Propan von Wärmepumpen gibt es ja glaube ich auch solche Berechnungen.