Ich bin Besitzer einer Eigentumswohnung in einem Hochhaus mit zwölf Stockwerken in der Nähe von Frankfurt.
Als vor zwei Jahren die Energiepreise explodierten und ein Run auf Solaranlagen begann, hat sich auch unsere Eigentümergemeinschaft mit dem Thema beschäftigt und damals beschlossen, Beirat und Verwalter sollten sich kundig machen und das weitere Vorgehen vorbereiten.
Das Ergebnis einer anderthalb jährigen Recherche liegt nun vor und wird vom Verwalter so zusammengefasst:
Das Gebäude unterliegt als "Sonderbau" gem. hessischer Bauordnung besonderen Vorschriften:
Es muss ein Bauantrag (für jedes Balkonkraftwerk?) gestellt werden, der u.a. eine Statikberechnung enthalten soll
Man braucht besondere Panele, die für die Anwendung in großer Höhe geeignet sind
Man braucht vorab eine Brandschutzprüfung durch den Kreis
Die Anlage muss von einer Fachfirma montiert und angeschlossen werden.
Es steht außer Frage, dass Sicherheitsaspekte oberste Priorität haben müssen. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass ein Balkonkraftwerk unter diesen Voraussetzungen bestenfalls ein teures Hobby sein kann, dass sich niemals rechnen wird.
Liege ich da falsch?
Hat jemand positive Erfahrungen mit Balkonkraftwerken an ähnlichen Hochhäusern?
Unter den Bedingungen kann man es einfach vergessen bzw. im politischen Raum drauf drängen, daß es praktikable Lösungen gibt (z.B. eine Statikberechnung für solche Hochhäuser auf die sich dann jeder beziehen kann, etc.). Hab irgendwo von einem ähnlich bürokratischen Projekt gelesen, wo eine Genossenschaft das mit reichlich Steuergeld realisiert hat, wohl so 3000-4000 Euro pro Balkonkraftwerk und das waren nur paar Stockwerke. Kann man nur den Kopf schütteln. Bei Euch mit Montage vom Hubwagen aus etc. kann man das wohl vergessen oder vielleicht im Zug einer Fassadensanierung drüber nachdenken, wenn das Statik, Brandschutz und Panelthema anderweitig entschärft werden kann.
hat das Solarpacket 2 an der Situation etwas geändert? Ich will am 7 Stock (von 12) flexiblen Paneele hängen und WEG versucht alle Steine die es finden kann im Weg zu legen. Das größte Thema ist wohl, welche Sicherheitsanforderungen können die Stellen wenn es um flexiblen Paneel geht. DIBt und Landesbehörde sagt, es sind keine Bauteile, somit ist Bauaufsicht außervor. Aber trotzdem kommt man mit Fachfirmen, Statikprüfung usw. Hat jemand schon geschaut, ob Solar II hier den Angel rausgezogen hat?
Nachtrag: mit DIBt gesprochen, die sagen Bauamt ist nicht zuständig, es ist kein Bauteil. Dann mit Bauamt gesprochen, die sagen Hochhaus und deswegen alles was an Fassade hängt ist Baugenehmigungspflichtig. Somit Antrag stellen. Dazu sagten die, bei Hochhäuser nur Brandfreien Materialien. Und fügte zu: Brandfreie PV Paneele gibt es nicht in Deutschland, jedenfalls wäre die Ihr unbekannt.
Fazit: ab 22 Meter ist Hochhaus, und da ist es ohne hohe Kosten in Hessen nicht möglich Balkonkraftwerke bzw. überhaupt Solaranlagen zu montieren.