Balkonkraftwerk für die Nacht

Hi,

ich habe mit der Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks Spaß am Thema Photovoltaik gefunden und brüte nun an einem neuen “unwirtschaftlichen” Ziel: Ich wuerde gerne ein bisschen Energie für die Nacht aufbewahren. Hier benötige ich ca. 150W plus ein paar Kühlschrankpeaks (800W), welche aber nicht unweigerlich aus einem Akku kommen brauchen. Es ist sogar eine Option eine zweite PV-Anlage (2-3 Module a 330W + Laderegler + netzparalleler WR + LifePo4) zu installieren, welche ausschließlich für den Nachtbetrieb zum Einsatz kommt. Wirtschaftlich soll es nicht werden. Ich habe mir jedoch ein Kostenlimit von 1000€ gesetzt. Ich habe den Thread “Balkonkraftwerk für die Nacht” genannt, weil es im Vergleich zu vielen Projekten hier eine sehr winzige netzparallele On-Grid Anlage sein soll. Alle Verbraucher hinter einen hybriden Wechselrichter zu hängen ist keine Option. Bei der Recherche hier im Forum bin ich bereits auf den GTIL2 gestoßen und finde den Ansatz einen Limiter zu haben super. Gibt es weitere Wechselrichter, welche für meinen Plan in Frage kommen? Ich meine verstanden zu haben, dass netzparallele Hybrid-Wechselrichter erst ab 1000€ zu haben sind. Aus diesem Grund läuft es voraussichtlich auf einen Wechselrichter plus Laderegler hinaus. Vielen Dank im Voraus fuer eure Untersützung!

Gruß ProfProfessorson

Hallo,
neben dem Sun GTIL2 1000 gibt es noch das größere Modell mit 2000W

sowie von SoyoSource ein ebenfalls ähnlicher WR mit Limiter mit 1.000W sowie 1.200W
und ebenfalls von SoyoSource ohne Limiter, aber manuell auf eine feste Wattzahl einstellbar einen WR mit 500W und einen mit 600W

Hi Stefan,

Danke für dein unermüdliches dokumentieren aller deiner Erkenntnisse! Deine Webseite und auch die Beiträge hier haben sehr geholfen mir einen Überblick zu verschaffen, welche Systeme es gibt und aus welchen Komponenten sie zusammengesetzt werden müssen. Ich habe mittlerweile diverse Kaufentscheidungen getroffen, die deiner “Anlage für Muttern” sehr ähnlich sind. Lediglich der Akkutyp unterscheidet sich, sowie die Dimensionierung mancher Komponenten. Ich möchte im ersten Schritt aus dem Akku (LiFePo4, 48V, 100Ah) nur die 800W entnehmen, die ein GTIL2 leisten kann. Das sollten ca. 25A bei 48V sein. Ggf. kommt Mal ein zweiter GTIL2 am gleichen Akku hinzu oder wird ersetzt. Dann wären es 50A. Deshalb dimensioniere ich gerade alle Komponenten aus 60A (BMS, Sicherungen etc.). Ein Puzzleteil habe ich noch nicht ganz erschlossen: Eine Ladestandsanzeige. Ich habe die Hoffnung, dass die kleine Version des JKBMS Auskunft darüber gibt, wieviel Strom gerade fließt oder im Idealfall ihn sogar mitzählt. In deinem Setup habe ich einen Shunt gesehen und auch in den BOMs anderen Forenteilnehmer. Wie genau sie aber zum Einsatz kommen/ausgewertet werden habe ich bisher nur wenige Infos gefunden. Das auch ein DIY BMS dieses Features mitbringen soll/wird habe ich verstanden aber hier scheint es auch noch ein paar Unklarheiten zu geben.

Interessiert euch der Ladestand eurer Akkus? Und insb. wenn ein LiFePo4 zum Einsatz kommt, lässt sich an der Leerlaufspannung nicht mehr viel ablesen. Gibt es hier etablierte Lösungen?

Hi,
Danke für die Blumen :angel:

Batterieladestandsanzeige und Shunt haben erstmal zwei unterschiedliche Aufgaben.
Mit einem Shunt kannst Du die aktuelle Stromstärke messen, dabei siehst Du dann aber nur, wie stark der Akku gerade belastet oder geladen wird.
Mit Shunts habe ich keine so guten Erfahrungen gemacht, das dazugehörige Display ist mir 3x abgeraucht aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen und ich nutze die nun nicht mehr.

Aber die JKBMS können alle auch per App die Stromstärke anzeigen. Nicht aber die Strommenge in kWh.

Batterieladestand geht immer über die Spannung.
Bei LiIon kannst Du schon mit einer eimfachen Spannungsanzeige / Voltmeter Display recht genau auf den Ladezustand schließen. Bei LiFePo geht das kaum, zumindest nicht im mittleren Ladungsbereich. Soweit ich weiß kann man wegen der sehr flachen Spannungskurve im Grunde nur an den Spannungsgrenzen (also fast leer und fast voll) ablesen, wie der Ladezustand gerade ist.

Meine Idee war die Menge des gelieferten Strom am Shunt zu summieren (genau genommen ein Riemann-Integral drüber rechnen). Auf diese Weise kann man bestimmen, wieviel Strom in einem bestimmten Zeitraum aus der Batterie entnommen wurde. Leider ist diese Methode nicht so angenehm stabil wie auf die Spannung zu schauen. Außerdem muss die Kapazität des Akkus bekannt sein. Immer wenn der Akku vollgeladen wurde würde ich die Zählung resetten (auf die Akku-Kapazität) oder andersrum, wenn das BMS den Akku für leer erklärt auf 0 Ah. Dann würde sich der Fehler nicht auf ewig aufsummieren. Es bleibt aber bei der Erkenntnis: Den exakten Ladestand eines LiFePo4 zu ermitteln ist kaum möglich.

Ein kurzes Update. Die folgenden Geräte sind bereits eingetrudelt:

- Inverter Soyosource GTN1200 inkl. Limiter
- Laderegler JN-MPPT-BL 50A
- JK-BMS 60A
- Sicherungsautomat 16A AC
- Sicherungsautomat 63A, 2P 600V DC
- Sicherungsautomat 32A, 2P 600V DC
- Kabel, Stecker, Sicherungen

Am langsamsten unterwegs sind die 16 LiFePo4 100Ah Zellen. Danach ist die Materialsammlung vollstaendig und es kann weiter gehen. Meinen Kostenrahmen habe ich bereits gesprengt. Aber nur leicht. :wink: