Balkonkraftwerk an LS anschließen ohne direkten Verbraucher

Guten Tag,

es ist mein erstes Projekt mit Solar dass ich demnächst umsetzen möchte und ich bin auf einiges durch die Videos aufmerksam geworden. In meiner Verteilung sind noch unbelegte LS und es ist auch gut zugänglich um eine Leitung dort hinzulegen. Meine Frage ist: Wenn jetzt ein Balkonkraftwerk direkt an einen LS angeschlossen wird ( also es gibt keinen Verbraucher auf der gelegten Leitung bis zum Ls), umgeht man ja dann das Problem der Addition der Leistungen aus dem Balkonkraftwerk und dem Netz oder? Der Bezug ist zum Video: Balkonsolar mehr als 600w. (Was bereits 1¹/² Jahre alt ist)

Soweit ich im Netz mich belesen konnte, wird doch der erzeugte Strom sowieso auf alle 3 Phasen verteilt. Zähler ist neu. Bin kein Elektriker, also freue mich über tolle antworten die ich hoffentlich verstehe. LG

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Ganz richtig, wenn der Wechselrichter an seiner "eigenen" Sicherung hängt, wo sonst nichts weiter angeschlossen ist, dann tritt das Problem einer Addition von Strömen nicht auf. Technisch gesehen ist das super. Noch besser: Du kannst dann sogar niedriger absichern. Da braucht kein 16A LS drin zu sein, es reicht auch 10A, oder sogar noch niedriger. Mehr als 3A fließen bei 600W ja ohnehin nicht.

Dann wird es Dir, obwohl es technisch gesehen super ist, aber rechtlich nicht so viel nützen. Denn mehr als 600W kannst Du als Balkonkraftwerk nicht anmelden. Und um etwas größeres anzumelden, müsstest Du Elektriker sein.

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@alexx Danke für die Antwort, dass ich den Anschluss rechtlich nicht selber machen darf ist mir bewusst {green}:face: ... Aber so habe ich eine gute Sicherheit sofern sich die Regularien ändern (es steht ja 800w 2024 im Raum) und für die Zukunft könnte es ja auch möglicherweise mehr sein. Mir ging es erstmal darum eine gute, sichere und zukunftsorientierte Lösung zu finden, die Umsetzung wird dann halt mit Profis erfolgen.

Ja richtig, die Erhöhung auf 800 Watt ist schon seit einiger Zeit im Gespräch, war Gegenstand von Andreas' Bundestagspetition, steht im PV-Strategiepapier des BMWK, aber ist bislang doch noch nicht in Kraft. Auch offizieller Anschluss per SchuKo-Stecker sollte kommen, ist aber zur Zeit noch nicht offiziell durch. Echt schade, dass das alles so lange dauert.

Ich frage mich gerade, ob es Wieland-Steckdosen zur Hutschienenmontage im Sicherungskasten gibt. Dann könntest Du nämlich eine solche einbauen (lassen?) und das 600W Balkonkraftwerk dort ganz offiziell anstecken.

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Mehr als 800W wird es sehr wahrscheinlich für Balkonkraftwerke nie geben. Leider ist der Schritt zu einer größeren Anlage mit ganz viel bürokratischen und finanziellen Aufwand verbunden. Zumindest in den meisten Häusern.

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Gibt es eigentlich ein Messkonzept, bei dem 2 EVU Zähler in Reihe geschaltet sind?
Also 2 Haushaltsstromzähler, einer davon ist ein Unterzähler der 100% des davor liegenden Zähler abbekommt.

@alexx Ja genau davon habe ich gelesen und es geht natürlich auch durch die Medien wenn man nach Balkonkraftwerken sucht. Der Anschluss wird bei mir keine große Hürde darstellen und ist mit einem Elektriker fix gemacht, da mache ich mir keine Sorgen... Wollte nur verstehen ob es so realisierbar ist.

@win Wäre sehr Schade wenn es bei 600w und später 800w bleibt. Bei mir ist ein Growatt in der engeren Auswahl, dort kann man die Ausgabe selber leicht einstellen und muss nicht den Hersteller kontaktieren, bzw. Das Gerät einschicken für ein Upgrade. Allerdings habe ich in der veröffentlichten Liste die Marke nicht aufgefunden und deswegen bin ich mir über die Qualität unsicher. Habe bisher aber keinen anderen Hersteller gefunden wo man so flexibel alles einstellen kann.

Das ist eine sogenannte Kaskadenschaltung. Die ist dann interessant, wenn man neben der PV eine Wärmepumpe im Hausnetz hängen hat und für diese einen verbilligten Wärmepumpen-Stromtarif beanspruchen möchte. Ist aber etwas kompliziert, und auch nicht bei jedem Netzbetreiber gerne gesehen. Einstiegslektüre dazu:

@ludgar55

Bislang sind nicht mal die 800W in trockenen Tüchern. Mehr als 800W sind bei Balkonkraftwerken, wie Win schon schrieb, leider nicht realistischerweise zu erwarten.

Wechselrichter, bei denen der Benutzer die Leistungsgrenze selbst auf über 600W verändern kann, sind dem Vernehmen nach generell nicht zulässig, bzw. halt nicht anmeldefähig. Deswegen die Angebote mit dem Einschicken.

Eine "große" PV-Anlage jenseits des Balkonkraftwerks geht leider mit viel Bürokratie einher, und erfordert, dass der Zählerschrank auf neueste Normen hochgerüstet wird. Das kann leider in vielen Fällen so teuer werden, dass man seine PV-Pläne schnell wieder aufgibt.

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Das meinte ich nicht, ich hab mich bewusst gegen den WP Tarif entschieden und musste mich dafür durch den ganzen Papierkram wühlen und hatte 4 Wochen Bauverzögerung.
Es geht einzig und allein darum, ob man die Zähler wirklich in Reihe setzen kann, also das Zählen komplett dieselbe Menge, ohne Abzweig zwischen den Zählern.
Elektrisch schwachsinnig, aber es währe der geringste Aufwand ne 2. Zählernummer zu bekommen und so 2 Steckersolaranlagen anmelden zu können, oder eine mit 1200W.
Der verbilligte WP-Tarif war zur Zeit der Planung um die 56Cent, der Grundversorger hatte damals keinen, war aber mit 48Cent günstiger als WP.
-8 Cent Einsparung hätte sich nicht wirklich gelohnt.

Das ist kein Mikrowechselrichter, sondern ein String-Wechselrichter, deshalb vermutlich nicht in der Liste. Aber die Growatts sind gut und empfehlenswert. Auch gut, dass man sie entdrosseln kann. Sind in Deutschland viel im Einsatz. Dafür müssen aber alle Module gleich ausgerichtet sein und keins sollte irgendwann verschattet sein. Denn immer das Modul mit der geringsten Leistung ist ein Flaschenhals für alle anderen.

Ach so, verstehe.

Wie sollte das dann abgerechnet werden? Würdest Du dann doppelt für den Strom zahlen, weil er zweimal gezählt wird? Auf jeden Fall wäre so oder so eine zweite Monatsgrundgebühr fällig, und allein das dürfte es unattraktiv machen.

Du weißt doch, wie gierig die Zunft ist. Die wollen dann auch 2 x den Zählerstand abrechnen. Sonst meckert die Buchhaltung. {green}:grinning: {green}:formalsmile:

Die Zähler in Reihe ist natürlich Blödsinn. Wenn dann müsste der zweite extra, dann hast Du zwei getrennte Abrechnungskreise. Natürlich auch 2x Grundgebühr und 2x Zählermiete. Lohnt nie und nimmer...

Es gäbe auch die Option beide Zähler parallel zu schalten, oder der erste bekommt L1,L2 der andere L3. Ich bin da flexibel.
Das ist nur theoretische Überlegung, da ich nen hohen Zählerschrank für 2 Zähler gekauft habe, um einen Platz für ein PV Zähler zu haben, der ist jetzt übrig.
Ich war da noch jünger und naiver, vor 2 Jahren.

Am Ende werde ich wohl alles, was nicht ans BKW passt, trotzdem aufs Dach nageln, ist dann halt Solarthermie oder elektrische Dachkühlung.
Oder es war plötzlich da, ich kann mich gar nicht erinnern.

Aber der Zählerstand würde sich doch halbieren, da jeder Zähler nur noch 120V bekommt. :slight_smile:
Oder?

@und-mehr Ob sich das rechnet? Wenn es ein offiziell zweiter Zähler ist, hast du auch die entsprechende Grundgebühren und somit weitere laufende Kosten pro Monat.

Wenn ich mal mit 10€ im Monat rechne, sind das im Jahr immerhin 120€ und die müssen mit dem Mehrertrag (zwischen 1 und 2 BKW) und bei entsprechenden zeitgleichen Eigenverbrauch erwirtschaftet werden.

Gibt inzwischen Dienstleister die das für schmales Geld machen. Nur die Anmeldung um die 500 eur.

Das wäre es schon ein Preis, den man in angemessener Zeit wieder reinholen kann. Ich hatte schon mal danach gesucht, aber da standen keine Preise dabei.
Nach der Berechnung von Susi (Batterierechner Vorarlberg) wären die 500 Taler in einem Jahr auch wieder drin, mit 6Cent gerechnet
Das Tool ist jetzt richtig gut geworden, es kennt Wärmepumpenprofile.
330€ müsste ich für den Restbezug zahlen, 100€ weniger als das, was meine Heizung im Jahr verschlingt, wenn die Rechnung halbwegs stimmt