Hallo ich bin aus Trier und beschäftige mich intensiv seit 2011 mit meiner eigenen größeren PV-Anlage.
Beruflich arbeite ich als Sachverständiger im Bereich Elektrotechnik/Elektronik. In der Regel Überspannungsschäden, Brände und Explosionen. Seit dem es Batteriespeicher gibt - gibt es für uns auch viiiiieeeel mehr an explosiven Ereignissen. Da ist richtig Bums dahinter. Nicht wie bei den normalen langsam ablaufenden Bränden - da geht es von 0 auf 100 in wenigen Sekunden per Feuerwalze durchs Haus. Also seid bitte vorsichtig was Ihr da baut und wo es eingebaut wird.
Ansonsten wenn Ihr mal Elektronikausfälle habt und wissen wollt warum oder mal in die Elektronik - auch vergossen reinschauen wollt - dann einfach fragen, ich habe eine eigene hochauflösende Feinfokus-Röntgenanlage für Bilder im unteren Mikrometerbereich im Labor:)
Hallo Axel,
ich bin aus Bensheim (Südhessen) und beschäftige mich auch seit Jahren mit PV-Anlagen und Speichern.
Wir haben eine große PV-Anlage im Osten mit 92 kWp auf einem 1000qm-Scheunendach als Investitionsobjekt mti 100% Einspeisung.
Auf eigenem Dach haben wir bislang - wg. ungünstiger Ausrichtung und Gauben - keine bzw. nur eine kleine Experimentier-PV-Anlage mit gut 300 Wp -
mit der ich div. Akkus für Gartengeräte, Bleibatterien und Li-ion-Speicher lade.
Seit einigen Jahren experimentiere ich mit receycelten 18650-Li-ion Zellen. War anfangs auch sehr skeptisch wegen der Sicherheitsbedenken und wollte die Dinger eigentlich nicht im Haus haben.
Nach div. Versuchen, die Dinger 'kontrolliert' zum thermischen Durchgehen zu bewegen, muß ich sagen, das dies mir auf rein elektrischem Wege (massive Überladung, Kurzschluß etc.) ncht gelungen ist. Gute Zellen haben verschiedene Sicherheitsmechanismen die bei Überdruck oder zu hoher Belastung abschalten (CID und PTC). Es gibt aber auch billige China-Böller, wo diese Sicherheitsmechanismen fehlen oder unzulänglich sind!
Die großen Anbieter von Home-Systemspeichern nutzen m.E. diese Sicherheitsbedenken schamlos aus und bieten überteuerte Speicher an, die noch gegen jeden Eingriff in die interne Kommunikation geschützt und verschlüsselt sind (ähnlich bei ebike-Systemakkus - CAN-Bus Kommunikation). M.E. sind LiFePO4-Speicher relativ günstig und handhabungssicher - jedenfalls deutlich sicherer gegen thermisches Durchgehen als die klass. LCO-Akkus. Es soll auch neuere Entwicklungen an NMC-Akkutechnologien geben, wie die NMC-622 oder NCM-333, die wesentlich stabiler sind. Ein Bsp. hier wären die Samsung SDi-Zellen, gibts in div. Modulen bis 94 und 120 Ah und werden m.W. im BMW i3 verbaut. Auch die von Tesla entwickelten NCA-Zellen sollen relativ sicher sein.
Aber es bleibt immer ein schlechtes Gefühl solche "Zeitbomben" irgendwo im Haus zu haben. Größere Module können natürlich sehr schnell eine enorme Energie entwickeln, wenn etwas schief geht, die will man nicht im Wohnraum haben Bin aber überzeugt, dass die Akkutechnologie mit der Zeit immer sicherer werden wird (Na-Ionen Akkus und Feststoffzellen etc.).
Bei der Masse der in Betrieb befindlichen Li-ionen Akkus und der zunehmenden Zahl an Hobby-Bastlern halten sich die dramatischen Schadenfälle eigentlich noch in Grenzen
Das mit der Anzahl an Fällen von Brandschäden durch Akkus ist bezogen auf die hohe Anzahl an Akkus am Markt nicht hoch aber da diese Fälle in der Regel nicht publik werden, bekommt man davon auch fast nichts mit. Wir haben etwa 300.000 Brandschäden in Summe in Deutschland. Davon etwa 2/3 durch Elektrik.