Hallo,
gibt es für den Heimanwender mittlerweile eine sinnvolle Möglichkeit mit heißem Wasser Strom zu erzeugen?
Ich dazu leider nur "Bald TM" oder für Riesenanlagen was finden.
Wie stellst du dir das vor, kannst du da mal was genaueres dazu schreiben?
Hallo mafe68,
zum einen bin ich auf "ORC" aufmerksam geworden:
Was bedeutet ORC?
Der Organic Rankine Cycle (Abkürzung ORC) ist ein Verfahren des Betriebs von Dampfturbinen mit einem anderen Arbeitsmittel als Wasserdampf. Der Name des Verfahrens geht auf William John Macquorn Rankine (* 1820; † 1872) zurück, einen schottische-britischen Physiker und Ingenieur. Als Arbeitsmittel werden organsiche Flüssigkeiten mit einer niedrigen Verdampfungstemperatur verwendet.
Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn das zur Verfügung stehende Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und -senke zu niedrig für den Betrieb einer von Wasserdampf angetriebenen Turbine istDies ist vor allem bei der Stromerzeugung mit Hilfe der Geothermie, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie bei Solarkraftwerken und Meereswärmekraftwerken der Fall. Die Turbinen werden beispielsweise mit R134a betrieben, das mit 100 °C warmem Tiefenwasser aufgeheizt wird und seine überschüssige Wärme an einen 18 °C kalten Kondensator abgeben kann. (Quelle :Wikipedia)
jedoch nicht explizit für meinen angedachten Zweck (knapp 14qm Flachkollektoren auf Dach / 750L Heißwasserspeicher) | Im Sommer ist eben Überschuss an Heißwasser vorhanden, und da wäre es toll, diesen nutzen zu können (max Temp im Speicher kommt recht schnell auf 90°C, danach schaltet die Anlage ab)
Alternativ konnte ich auch das hier finden:
https://www.ksta.de/gruener-strom-aus-heissem-wasser-14124632
Um aus dem Thermalwasser nun außerdem auch noch Strom gewinnen zu können, schalteten die Betreiber direkt am Pumpenhaus einen Kraftwerkskreislauf vor. Dem heißen Wasser wird Energie mit Hilfe eines Wärmetauschers entzogen. Verwendet wird dabei der organische Stoff Perfluorpentan, der bereits bei 31 Grad Celsius siedet. Der dabei entstehende Dampf treibt eine einstufige Turbine an. Sie verwandelt die Wärmeenergie in elektrischen Strom. Das Perfluorpentan wird wieder auf 25 Grad abgekühlt und im Wärmetauscher erneut vom heißen Quellwasser erhitzt. Im Kühlturm werden dabei pro Stunde 400 Kubikmeter Kühlwasser umgewälzt.
Liest sich für halt so:
Es gibt Möglichkeiten aber sind diese auch für Kleinanwendungen nutzbar?
Wie gesagt, im Sommer habe ich regelmäßig zu heißes Wasser und weiß nicht wohin damit.
Danke schon mal für die Erläuterungen, vom Thema für mich auf jeden Fall schon mal interessant. Da werde ich mich mal damit genauer befassen. Ich komme aus dem Chemieeschen Bereich und da ist es auch Naheliegend was die Physik angeht das da dann daran Interesse besteht. Da werde ich mich mal einlesen.
Kein update seit 2 Jahren? Wäre für mich auch total interessant!
Eigentlich für jeden, der Solarthermie hat.
Nö isses leider nicht. Erstens wär so eine Anlage recht komplex und damit ziemlich teuer. Zweitens ist der Wirkungsgrad grottig. Bei einem DeltaT von ca. 60°, was schon recht sportlich wär, ist das theoretische Maximum grad mal ca. 15% (mechanische Leistung!). In Realität und dann in Strom gewandelt bleiben also <<10%.
Wenn wo massenhaft heißes Thermalwasser 24/7 zur Verfügung steht mit dem man sonst nicht viel anfangen kann dann rentiert sich das evtl. Mit häuslichem Solarthermie-Überschuss ganz sicher nicht.
Ich dachte daran, mich mit dynamischen Strompreisen zu verbinden. Wenn man niedrige oder gar negative Strompreise dazu nutzen würden, warmes Wasser in einer Brauchwasserwärmepumpe aufzuheizen, dann könnte man diesen Strom theoretisch doch in Wärme oder gar Strom zurückwandeln? Wäre diese nicht sinnvoll, da Wasser ein ziemlich großes Wärmespeichervermögen hat, verglichen mit Akkus? Vielleicht die Luft-Wasser Wärmepumpe revers als Wasser-Luft Wärmepumpe nutzen? Hat jemand dazu ne Idee?
Schon die Preishistorie bei Tibber beguckt? Bei mir ist der Strompreis nicht einmal negativ angezeigt worden. Minimum in 12/22 lt. HP Tibber all inclu. knapp 22ct./kWh. Da lohnt WW-Bereitung nicht wirklich, wenn nicht eine Faktorisierung durch eine WP hilft.