Anregung in Sachen Batteriespeicher

Hallo,

aktuell werkelt hier eine 5kWp Photovoltaik mit SMA Tripower 5.0 Wechselrichter inkl. SMA Energymeter (alles aus 2021) und eine Wärmepumpe .
Ein E Auto ist aktuell nicht vorhanden, kann aber schnell kommen, wenn unser alter Wagen hinüber ist.
Zur Auswertung und Hausautomation nutze ich einen Raspberry Pi, Node-red und die Solaranzeige zum auslesen des Wechselrichters per Modbus TCP.

Ich hab mir zwei verschiedene Möglichkeiten angeschaut den Batteriespeicher aufzubauen:

  1. Wechselrichter gegen Hybrid Wechselrichter inkl. Batteriespeicher tauschen. Das Energymerer müsste wohl auch erneuert werden.

  2. Alles lassen wie es ist und 3xMultiplus 3000 inkl. 48V Batteriespeicher und zusätzlichen Energymeter aufbauen.

Der Arbeitsaufwand bei 1. ist um einiges geringer und auch der Platzbedarf ist deutlich geringer. Die Effizienz dürfte aufgrund der DC Kopplung besser sein.
Ich habe ein Angebot fur ca. 4kEuro fur einen Huawei Sun 2000 5KTL ink. 5 Kwh Batteriespeicher vorliegen.

Nachteil - meine ganze Auswertung ist hinüber und muß neu programmiert werden, da der Huawei WR sicherlich andere Register verwendet.

Fur ca. 4kEuro bekomme ich die drei Multiplusse inkl. Zubehör, Akkus, BMS und Batteriegehäuse, dafür aber ca. 14kWh Speicher.
14kWh ist irgendwie viel zu viel, ergibt sich allerdings aufgrund der Batteriebox, die wir ausgesucht haben.
Vorteil: Speicher ist unabhängig von der Photovoltaik, die komplette Auswertung bleibt erhalten muß nur erweitert werden.
Nachteil wäre hier der höhere Arbeitsaufwand und der Platzbedarf.

Montieren könnte ich beide Systeme selber - die Arbeitszeit muß also nicht mit berechnet werden.

Welchen Weg würdet ihr nehmen und warum?

Das Ziel ist, zumindest in der hellen Jahreszeit abends den Strom zu verwenden, der tagsüber vom Dach kommt. Waschen, kochen etc. wenn in der Übergangszeit die Heizung auch etwas ab bekommt wäre das auch gut.
Von Oktober bis März wird der Speicher wohl arbeitslos sein, da die Wärmepumpe alles Strom bereits verbraucht.

Gruß
Oliver

Bei nur 5kWp würde ich garnicht gross über "richtigen" Speicher nachdenken. Zumal du mit 5kWh Speicher kaum längere Zeit was wirst abdecken können, was über etwas TV, Licht und PC hinaus geht. Hinzu kommt bei Huawei, je weniger Watt du entnimmst, umso höher die Verluste durch Eigenverbrauch. Bei einem Grundverbrauch von nur 100Watt können da schon reichlich 50% Verlust auftreten. Huawei lohnt daher nur bei grosser PV und hoher Grundlast. Mit mindestens 500-1000Watt sollte der Speicher schon entladen werden um sich wirtschaftlich darstellen zu lassen.
Dein anderes System kenne ich nicht, aber 14kwh hört sich gut an und könnte auch längere Zeit zum Heizen genutzt werden, allerdings stellt sich die Frage wie du ihn im Winter/Übergangszeit geladen bekommen möchtest. Und es wäre halt zu klären wie der Eigenverbrauch des Systems zu Buche schlägt. Hier würde sich dann ein dynamischer Stromtarif evtl. lohnen.

Da du die hellen Tage des Jahres strecken möchtest, wären also die wichtigsten Fragen:
-Wieviel Überschuss hast du in welchen Monaten zum Laden über?
-Wieviele kWh brauchst du in den hellen Monaten über die dunklen Stunden?

Hallo Lothar,

danke für deine wertvollen Hinweise. Hier der eingespeiste Strom für folgende Monate:
2023/09 - 404 kWh
2023/10 - 173 kWh
2023/11 - 22 kWh
2023/12 - 8 kWh
2024/01 - 30 kWh
2024/02 - 20 kWh
2024/03 - 124 kWh
2024/04 - 195 kWh
2024/05 - 380 kWh
Ab Oktober läuft halt die Heizung.

Beim 48V System kämen Victron Multiplus II 3000 zum Einsatz - der Standbyverbrauch wird im Datenblatt mit 11W pro Stück angegeben. Also 33W plus ein paar Watt für den Raspberrypi. Also 40Watt würde ich da auch annehmen.
Die Leistung, die nachts so benötigt wird (Heizung aus) beträgt ca. 150W. Wenn die Heizung an ist braucht man in der Übergangszeit Nachts ca. 700W inkl. allem.

Gruß
Oliver

:wink: gehe mal hier hin PVTool Rechner - Akkudoktor Forum
und gebe die Daten deiner Anlage und deinen Verbrauch, Kosten, etc. dort ein.
Bei Akkukosten pro kWh, kannst du mit derzeit 65€ bis 100€ rechnen lassen, wenn du Willens bist DIY zu bauen. Bei der Akkugröße nimmst du gestaffelt Akkus von 5kWh aufwärts, kleinere Größen.
Dann lass rechnen und du hast deine Antwort die du suchst.

Zum DIY, das heißt für dich

  • bischen Geschick in Elektrik/Elektronik solltest du haben
  • fertiges DIY Gehäuse mit BMS im Paket bekommst du für 400-500€ zu kaufen
  • Akkus bekommst du ab ca. 45€/Stk. fertig zu kaufen, bei NKON und ohne MwSt.
  • Hilfe und Infos dazu hier im Forum

Ergo: kein Hexenwerk.

Ganz ehrlich, bei deinem geringen Verbrauch würde ich es ganz sein lassen.
Wenn die Heizung aus ist brauchst du über Nacht nicht mal 1,5kWh, da ist es besser diese direkt zu bezahlen. Ganz grob wären das am Tag 50Cent, da du fürs Einspeisen sicher auch vergütet wirst, verdienst du pro Tag ja auch noch was, was den Betrag nochmals relativiert.
Oktober, März, April und bei laufender Heizung sieht eine 5kWh Luna auf dem Papier gut aus. Bedenke aber, die Sonne scheint nicht jeden Tag und aus Erfahrung kann ich dir sagen, die Luna wird nur mit viel Glück 5h Strom liefern können, der Rest verpufft als Eigenverbrauch.
Von daher, ich würde es sein lassen, da es gesamt gesehen keine Kosten spart. Liegt das Geld eh nur auf der Bank und das Habenwollen überwiegt, kann man es natürlich machen und es erfreut das Gemüt ungemein, wenn im Sommer der Verbrauch aus dem Netz gegen Null geht.
Ob der Eigenverbrauch bei Victron so gut ausfällt wie die Standbyangaben, können dir nur Nutzer sagen. Wenn ja kann man das natürlich machen und in Verbindung mit einem dynamischen Tarif, kann man damit schon was anfangen um die Stromkosten zu drücken. Kommt aber auch drauf an wie teuer dein aktueller Tarif ist, ob und wieviel sich sparen lässt.
Am Ende muss das Ganze zu deiner kleinen Anlage und deinem geringen Verbrauch im Sommer passen. Ich würde sagen ein möglichst günstiger 5kWh Speicher mit einem kleinen Batteriewechselrichter wäre hier die Lösung. Welche Geräte sich da anbieten kann ich dir aber nicht sagen, da bin ich zu wenig in der Materie. Evtl. könnten schon die einfachen Steckergeräte für Balkonkraftwerke gut geeignet sein.

Aus Erfahrung heraus stimme ich @Lothar voll zu.
Man kann es aber auch berechnen lassen und der Eigner dieses Forums hat sogar ein Tool dafür programmiert. Oben der Link den ich angegeben habe.

Im Sommer hast durchschnittlich pro Tag 15kWh zum laden übrig. Ich würde mir da auch nen 14-15kWh speicher hinstellen.

Wenn die 5kWp am Dach in Stein gemeißelt sind, Multiplus dazu. Wenn e-auto + größere PV mal drin sein sollten, gleich nen 12-14kW Hybrid WR nehmen.

Hallo,

Ich denke schon, dass ich so ein System aufbauen kann - ich habe beruflich mit Steuerungstechnik zu tun und auch mal als Elektriker gearbeitet.

Das Tool hatte ich bereits mal ausprobiert.
Ich verstehe nur nicht, wie du 65... 100 Euro je kWh Akkukostenn kommst.
Ich hatte mir mal ein dreiphasiges Victronsystem zusammen gestellt inkl. Verdrahtungsmaterial, Stromschiene, Akku 14 kWh, Akkubox, Energymeter, Sicherungsautomaten und anderes Kleinmaterial.
Dabei komme ich auf etwa 280 Euro pro kWh Akkukosten.

Gruß
Oliver

Hallo Lothar,
danke für deine ehrliche Einschätzung.
So ähnlich hatte ich mir das auch schon gedacht.
Ich sehr das allerdings wirklich eher als Hobby.
Was die Flexiblen Strompreise angeht - ich denke auch, das der Weg dahin geht - ähnlich wie es bei den Tankstellenpreisen gelaufen ist.
Allerdings erzeugt das auch Diskussionen wie ich schon nach dem Aufbau der Photovoltaik lernen mußte. (-;
Der WAF leidet unter solchen Dingen, daher ist das erstmal für uns nicht relevant.

Gruß
Oliver

Das mit dem Hybrid WR hatte ich ja geprüft - der arbeitet nur mit Hochvoktbatterie und das ist preislich schwer darstellbar.

Gruß
Oliver

"der arbeitet mit hochvoltbatterie" - wiewas? welcher?

Ich hatte mir einen Huawei Hybridwechselrichter und einen SMA Hybridwechselrichter angeguckt. Mit DIY 48V Akku können die nix anfangen.

Huawei sind keine Hochvoltbatterien, auch wenn es den Anschein haben könnte. Oben drauf steht ein DC-DC Wandler, welcher die 600-800Volt Eingangsspannung auf die 50V für die Batterien herunter moduliert. Bringt zwar weitere Verluste mit sich, hat aber den Vorteil, dass jederzeit weitere Batteriemodule hinzugefügt werden können.

Mehr PV ist nicht möglich? So ab 12-16kWp macht eine Batterie deutlich mehr sinn, da sie sich dann sogar an sonnigen Tagen im Januar noch füllen lässt.

Das ist der Preis den du heute zahlst wenn du DIY machst.

16 * 46.18€ = 738,88€

600€

739 € + 600€ = 1339€ / 16kWh = 83€/kWh

Also zwischen 65...100€ pro kWh.

Recherche, gerade mal 2 Minuten + 4 Minuten um dir zu antworten. Wenn du länger suchst, zb. bei AliExpress kannst du es noch günstiger bekommen.

Hi,

meine Recherche, sah in etwa so aus:

Position Anzahl Bezeichnung Link Einzelpreis Gesamtpreis Summe: 3969,63 Euro 283,545 Euro / kWh
1 3 Wechselrichter Multiplus II 48/3000/35-32 nkon.nl 457,00 € 1.371,00 €
2 1 Victron Energy VM-3P75CT Energiezähler mit Clip on Stromwandler nkon.nl 142,82 € 142,82 €
3 1 Victron Energy Lynx DC Distributor nkon.nl 151,22 € 151,22 €
4 4 DC Sicherungen
5 16 Zellen 280Ah 3,2V = 14 kWh nkon.nl 65,50 € 1.048,00 €
6 1 Akkus Versand nkon.nl 66,60 € 66,60 €
7 1 Batteriegehäuse eelbattery.com 579,99 € 579,99 €
8 1 Batteriegehäuse Versand UPS 0,00 € 0,00 €
10 1 FI Schalter Typ A 50,00 € 50,00 €
11 8 Anschlußkabel Batterie 50 mm² inkl. M8 Kabelschuh 1,5m 6 Stk Verteiler → 3xVictron 2 Stk Akku → Verteiler amumot-shop.de/ 45,00 € 360,00 €
12 1 Kabelkanäle etc. 200,00 € 200,00 €

Macht in Summe : 3970 Euro = 284 Euro / kWh

Du hast halt nur die nackte Batterie gerechnet. Ich habe das Zubehör dazu gepackt, weil ich das ja auch kaufen muss.

Und falls ich den Eindruck erweckt habe, jemand anders soll sich die Arbeit machen - dann ist das wohl blöde rüber gekommen. Ich hab mich schon einige Stunden damit beschäftigt, war mir nur unsicher, welchen der beiden Wege (AC, oder DC Koppelung) ich gehen sollte.

Viele Grüße
Oliver

Hi,

das Dach ist relativ klein und die eine Seite ist voll belegt. Die Rückseite (Nord-Westseite) ist leider mit Dachfenstern und einer Treppe fast voll. Da ist nix zu machen.
Das die Batteriezellen im Grunde auch mit 50V arbeiten war mir nicht bekannt - daher hab ich das als 'Hochvoltbatterie' bezeichnet.
Ich hatte ja ein Angebot für Huawei Hybridwechselrichte und 5kWh Akku - das war genau so teuer wie die 3phasige Victronlösung mit 14kWh Akku als Selbstbau.
Gruß
Oliver

Da du von der Materie "Installation" richtig Ahnung zu haben scheinst finde ich deinen Victronweg deutlich sympatischer. Was ich so davon gehört habe ist es von der Effizienz recht gut, du bist bei der Batterieauswahl nicht eingeschränkt und Notstrom geht damit auch so viel ich gehört habe.
Huawei ist halt eine sehr einfache Sache, Strom und PV anschliessen, Solar- und Kommunikationskabel zum Batterieturm, Smartmeter verbinden und schon kann es los gehen, im Grunde fast Plug&Play. Der Nachteil, der Weg ist verhältnismässig teuer, Batteriebindung an den Hersteller, das System wenig Effizient und Notstrom gibt es nur mit Zusatzhardware.
Du musst dir halt bei deinem Vorhaben trotzdem bewusst sein, es wird dir über die Jahre gesehen kein Geld sparen mit so wenig PV. Im Sommer wird die Batterie nahezu nie unter 2/3 fallen und im Winter wirst du froh sein da mal 1kWh rein zu bekommen.
Sinnvoll wird es erst wenn bei dir im Haus ein IMSys einzieht und du die jetzt kommenden dynamischen Netzentgelte und Strompreise nutzt, dann wirst du mit den 14kWh richtig sparen können. Besonders durch die Wärmepumpe würde sich dann ein Tarif mit billigem Nachtstrom richtig gut machen. Gibt ja mittlerweile Anbieter mit festen Zeiten, so dass auch kein grosser Regelaufwand anfällt.

Hallo Lothar,

ich habe die Photovoltaikanlage seit 2021 und wenn ich den Speicher weg lasse, gibt mir das PV-Tool eine Armortisationszeit für die Anlage von 15 Jahren an.
Mit Speicher von 14 kWh schrumpft das dann auf ca. 10 Jahre. Ich finde, das macht schon was aus.
Ich denke, ich habe meine Entscheidung getroffen. Danke für die Unterstützung.

Gruß
Oliver

Bei den Hybrid-Wechselrichtern gibt es HV und LV Versionen. LV ist für 51V.

FI Typ A muß schon da sein, wenn du den WR ersetzt.

Für den Preis der ganzen Victron-Komponenten und dem nur dafür notwendigen Zubehör (2025€ wenn ich richtig rechne) bekommst mit etwas suchen auch einen 12kW Hybrid WR in LV Ausführung (1900-2300€). Dazu smartmeter passend zum WR (100€) plus 2 x 70mm² Leitung Batterie - WR.
Es bleibt sich in etwa gleich, ob man eine Elektrowand baut oder einen fertigen Hybrid nimmt.

1 „Gefällt mir“

Warum nimmst du nicht erstmal nur einen Mp2?
Günstiger als 3 und später immer noch erweiterbar.
Oder ist 100% Notstrom ein Ziel?