An welchen Punkten kann/muss ein PV-Modul befestigt werden?

Hallo,

die Montage meiner Module rückt langsam näher und so langsam muss ich mir Gedanken machen wie ich die Module senkrecht an die an das Stahlgestell meiner Terrasse montiert bekomme. Die üblichen Befestigungsschienen möchte ich lieber nicht verwenden, da diese zusätzlich zu dem Stahlgestell Schatten auf die Rückseite der bifazialen Module werfen würden und dann die Leistung vielleicht noch weiter absinkt, wenn ein Modul direktes Licht auf die Rückseite bekommt.

Die Module sind horizontal montiert und es könnte die Befestigung an zwei Punkten der kurzen Seiten erfolgen. Diese liegen grob 15cm vom unteren und 25cm vom oberen Rand des Moduls entfernt. Das Modul ist knapp 1,05m hoch. An der Unterseite könnte ebenfalls eine Verbindung mit den dort verlaufenden Holzplanken erfolgen.

Darf, bzw. kann man den Rand des Moduls zu Montagezwecken anbohren oder hat die Montage ausschließlich mit Klemmvorrichtungen zu erfolgen? Ich frage auch so blöd, weil die Montage mit einfachen (6mm?) Bohrungen vieles vereinfachen würde, ich aber ein klein wenig Bauchschmerzen habe was die Windlast der Ost- und Westmodule angeht. Es wäre doch unschön, wenn man sich so die Rahmen und damit die Module ruinieren würde.

Grüße

DAU

Auf dem Auto habe ich die Module an den schon vorhandenen Löchern befestigt. Das funktioniert sehr gut. Wenn es Gründe gäbe würde ich auch eigene Löcher bohren und die Module dort befestigen.

Hi,warum willst Du die Module anbohren?

Die haben doch schon welche im Rahmen oder?

Auf alle Fälle würde ich die auf durchgehende Winkelschienen aufsetzen und verschrauben und nicht den Modulträger als ausschließlichen Lastaufnehmer verwenden.

mfg, stocki

Ich stehe vor einer ähnlichen Aufgabe und will auch keine Standardkonstruktion nehmen. Meine Lösung ist eine Klemme einfachst aus zwei Streifen Metall mit Loch zu basteln und die durch einen Bolzen aneinander zu drücken. Zusätzlich sorge ich mit zwei Metalstücken unter dem Modul dafür, dass es nicht nach unten wegsacken kann.

Üblicherweise wird auf der langen Seite des Moduls zweimal geklemmt. Bei der kurzen Seite hätte ich Angst, dass das Modul bei Sturm in der Mitte durchbrechen könnte. Ob die Angst gerechtfertigt ist weiß ich natürlich nicht.

Nutzt bitte mal einen PV Ertragsrechner, wenn die Module senkrecht stehen, ist der Ertrag sehr schlecht, ähnlich wie bei einer Nordanlage.

Hallo,

@ solarfreund,

o.k., ich nehme mal mit, dass ich vielleicht einfach skrupelloser sein sollte. :wink:

@ stocki+1,

ja, es gibt vier Bohrungen im Rahmen, leider liegen die an den falschen Stellen. :wink:

@ hger,

die Module können hier glücklicherweise nicht wegrutschen, da sie ja auf der Unterseite aufliegen. Ich hatte zunächst auch an eine Klemmung aus zwei Metallstreifen, bzw. Winkeln gedacht, aber Klemmungen können sich halt lösen, eine direkte Verschraubung sollte da etwas mehr Sicherheit erlauben. Von wegen Durchbrechen habe ich da im Moment nicht so die ganz große Angst, denn dann müssten die Halterungen aus 2,5x1cm Vollstahl brechen oder massiv verbogen werden. Zur Not könnte man auch die obere Seite der drei betreffenden PV-Module mit einem zusätzlichen Winkelprofil versteifen. Wenn da 20 oder 30mm hinzukommen würde das Modul wohl eher aus dem rahmen geblasen als der Rahmen verbogen werden.

@ der neue hier,

keine Angst, ich habe das alles schon berücksichtigt. Die kleine Anlage hat nicht die Aufgabe einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften, sondern möglichst meinen recht geringen Stromverbrauch während des Tages zu decken. Außerdem waren PV-Module günstiger als das Holz zur Erneuerung der Terrassenverkleidung. Den Verlust beim Ertrag hole ich also anderweitig locker wieder rein. Des Weiteren ist das nur eine kleine "Versuchsanlage" um für die richtige PV-Anlage zu üben. :wink:

@der-neue-hier Für bifaciale Module habe ich bisher keinen vernünftigen Ertragsrechner gefunden. Wenn da nicht viel Verschattung ist, müsste der Ertrag aber sehr gut sein und vor allem auch in Stunden, wo der besonders viel wert ist.

Hallo hger,

Verschattung habe ich bei der Anlage schon einiges. Sie besteht halt aus einem Modul in Richtung Ost, vier Modulen in Richtung Süd und zwei Modulen in Richtung West. Die Module hängen an Mikrowechselrichtern und haben jeweils einen eigenen MPPT, sonst würden da wohl wirklich heftige Verluste eintreten. Solange da aber 200W zusammenkommen reicht es für meine Hütte.

Falls Du mal durch Zufall auf einen Ertragsrechner stößt der sinnvolle Zahlen für bifaziale Module liefert fühle dich doch bitte so frei mir einen Link zukommen zu lassen. Bei der Auslegung der nächsten Anlage dürfte mir dieser Rechner helfen

Das ist mit vielen Dingen so, dass sich durch die Arbeit damit der Umgang damit verändert.

Du schreibst einmal senkrecht und einmal horizontal. Das ist für mich ein Widerspruch.

Bei Holz musst du vorsichtig sein. Holz kann sich im Außenbereich stärker verziehen. Dann bekommst du Kräfte auf das Modul, was bis zum Bruch führen kann.

Genau, so würde ich es auch machen. Auch alle möglichen Alu- oder Stahlprofile eignen sich.

@hger Ich habe 2000W nach N/O und an schlechten Tagen wo die Südanlagen einbrechen, liefert die auf die Watt Zahl herunter gerechnet mehr Ertrag. Wenn die Sonne scheint ist aber mau. Hatte noch ein paar Module übrig und wollte die Südkurve abflachen, was mir damit auch gelungen ist, damals hatte ich überlegt die in Westrichtung an die Fassade zu schrauben, aber der Ertrag war lt. PV Programm so grottig, das ich mir die Fassade nicht verschandeln wollte. Must halt so sehen, das die Sonne im Sommer von oben auf die Profile scheint und nicht auf die Fläche.

JRC Photovoltaic Geographical Information System (PVGIS) - European Commission -------Das war das Programm damals-------------

Gruß

@der-neue-hier Leider kann man da bifacial nicht auswählen. Man kann sich helfen und die Erträge der beiden Seiten des Moduls einzeln ausrechnen lassen und für die Rückseite den Bifaciaility Faktor berücksichtigen. Ob das aber realistische Ergebnisse gibt, weiß ich nicht. Ich komme da auf jeden Fall auf mehr als bei 30 Grad Süd auf nur einer Seite des Moduls.

@der-neue-hier Ich finde dein Vorgehen Top. Ich probiere auch so manches aus. Demnächst werde ich einen Solarzaun bauen.

Addiere einfach den Ertrag in Aufstellrichtung und in Gegenrichtung.

Befestigungsschienen unter dem Modulen werden keinen Schatten auf die Rückseite des Moduls.

du bist sowieso gut beraten für bifasziale Module für einen möglichst hellen und reflektierenden Hintergrund zu sorgen.
Wenn du trotzdem Bedenken von wegen Schatten hast dann kannst du die Schienen auch gleich weiß streichen.

ganz abgesehen davon halte ich die 1-2% zusätzliche Leistung (im Labor) für b-f Module eh kaum bemerkbar.
im Sommer wenn’s was bringen könnte gibts eh genug Sonne und im Winter, wenn man es wirklich bräuchte, wäre Module mit besserem Streulichtwirkungsgrad die bessere Alternative.

@arc Wieso nur 1-2%? Das ist doch ein Zaun, wo von beiden Seiten gut Licht dran kann.

@hger das mit dem Zaun hatte ich glatt überlesen.

die Leistung des Moduls ist auf eine aufliegende Montagesituation ausgelegt. Insbesondere die reflexmindernden / filternde Beschichtung der Gläser.

diese beschichtung des Frontglases soll reflektion und Streuung reduzieren und IR Bestandteile ausfiltern.
wenn das Licht durch das Glas und das Silizium durchbisst bleibt nur ein bestimmter Teil des Farbspektrum übrig. Das muss noch einmal durch das rückseitenglas und über gestreute reflektion wieder zurück auf die rückseitige Beschichtung.

Das bedeutet dass das Rückseitenglas 1. keinen IR Filet braucht 2. die Beschichtung auf das verbliebene Lichtspektrum optimiert ist.

ob es eine gute Idee ist die Rückseite direkt zu beleuchten und wie sich das auf das Modul auswirkt kann ich dir allerdings auch nicht sagen.

Probier es halt aus - schlimmsten falls altert das Modul schneller

die zulässigen Befestigungspunkte sind übrigen in der Modulspezifikation vorgegeben

Hallo,

@ Win,

das Modul ist senkrecht, also orthogonal zum Untergrund, montiert. Das Panel aber mit seiner Längsachse parallel zum Boden ausgerichtet, also horizontal montiert. Ich könnte es natürlich auch vertikal montieren, aber dann kann man leider nicht mehr von der Terrasse schauen. :wink:

Was die Holzplanken angeht, die sind 26mm stark, 140mm breit und alle 90cm an dem Gerüst der Terrasse befestigt. Ich schätze da fällt es reichlich schwer so eine Planke entlang der Breite von 140mm erheblich zu verbiegen. Sollte so etwas aber passieren wären mir die entstehenden Gebäudeschäden wohl sehr viel wichtiger als ein paar PV-Module.

@ Arc,

bei senkrecht, also 90° zum Untergrund montierten Modulen gibt es durchaus einen Schattenwurf. Der Untergrund der Terrasse bestehet aus hellen Betonplatten und auch der helle Himmel sollte noch ein klein wenig bringen.

Ein oder zwei Prozent bei der Spitzenlast sind mir völlig schnuppe, mir geht es fast ausschließlich um die Leistung unter miesen Bedingungen und da sollen bifaziale Module wohl durchaus was bringen. Wenn die Module schneller Altern sehe ich das ja und ganz ehrlich, ich glaube fast die Module haben eine längere Lebenserwartung als ich.

Mal sehen wo ich die Modulspezifikation finde. In dem PDF was ich habe war meiner unscharfen Erinnerung nach dazu nichts drin. Die Module werden hier übrigens von einen Zaunfuzzi aus als Solarzaun vertrieben und dort auch nur ohne große Befestigung in Nuten der Pfosten gesteckt. Ob das aber was mit zulässiger Montage zu tun hat kann ich nicht sagen.

@hger Ich habe die Module zwar schon gesehen, aber kenne diese nicht. Es scheint schwer zu sein ein entsprechendes Programm zu finden, manchen ist halt fail and error. Ausprobieren halt und aus Fehlern lernen. Gruß