aktzeptable Temperaturen am Seplos BMS

Heute habe ich endlich das erste von zwei 280Ah 16S Packs mit 200A Seplos V16 (10E) in Betrieb genommen. Nach dem Balancieren waren die Zellen ja voll, also Gelegenheit mal zu testen was unter Last passiert. Also das Auto angehängt und mal für 20 Minuten mit ungefähr 180A entladen. Ein bisschen Strom kam schon vom Netz und nicht aus der Batterie, das war also das Maximum was der Deye mit meinen jetzigen Einstellungen (quasi alles unangetastet bisher, also default) an Entladestrom zieht.

Leider habe ich keine Wärmebildkamera oder wenigstens Infrarotthermometer, deshalb alles nur mit der Hand gefühlt. Suboptimal, aber so isses halt. Die Temperaturen liegen aber alle in einem Bereich wo man mit der Hand recht gut schätzen kann. Zumindest die relativen Temperaturen zwischen den verschiedenen Stellen passen auf jeden Fall. Folgendes habe ich erfühlt:

  • die Busbars (die von NKON mitgelieferten Standarddinger, 20x3 mm) sind nur minimal wärmer als Umgebungstemperatur geworden. Geschätzt so ca. 30°C. Finde ich vollkommen ok. Auch alle gleichmässig, habe wohl beim Zusammenbau keine groben Fehler gemacht.
  • Die Kabel von der Batterie zum Wechselrichter (50 mm²) sind da schon wärmer geworden. Geschätzt so ca. 40-45°C.
  • Das Gehäuse der 250A NH1-Sicherung ist bisschen über handwarm geworden, also geschätzt 35-40°C.
  • Die Sicherungshalterung wurde richtig warm. Es ist nicht ganz klar ob die Ursache der Übergang vom Sicherungshalter auf die Schwerter der Sicherung oder die Anschraubung der Kabelschuhe am Sicherungshalter oder beides ist. Jedenfalls schätze ich da wurde es so 55-60°C warm. Konnte man gerade noch so dauerhaft anfassen.
am Seplos selbst wurde es dann noch heisser.
  • der Kühlkörper war bisschen über handwarm, vielleicht 40°C.
  • Die Anbindung an die Mosfets am Pluspol habe ich mit einer 20x5mm Kupferschiene gemacht die über alle drei Anschraubpunkte geht. Am mittleren davon hängt dann das Kabel von den Zellen bzw. zum Wechselrichter. Die Kupferschienen konnte ich nicht mehr dauerhaft anfassen, nach vielleicht 10-15 Sekunden musste ich den Finger wegnehmen. Entspricht also so etwa 60-65°C. Wo genau die Wärme in dem Bereich entsteht, keine Ahnung.
  • Auf der anderen Seite, beim Shunt, wird es noch heisser. Da konnte ich nur ein paar Sekunden anfassen, also 70°C+.

Hat jemand schon Erfahrungen wo die Temperaturen bei Vollast normalerweise liegen? Muss ich mir bei dem was ich da festgestellt habe schon Sorgen machen oder ist das ganz normal?

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Hallo

Kein Wunder, das das BMS heiss wird, wenn du es ausserhalb der Empfehlungen des Herstellers betreibst.

Seplos gibt bei der 200A Version einen Dauerstrom von 140A frei.

Die 200A sind „Musikleistung“.

Aus persönlicher Erfahrung halbiere ich die Angaben der Händler und Produzenten aus dem Reich der Mitte.

Maximal 100A über ein 200A BMS ist ein sicherer Kompromiss.

Wenn du mehr Dauerstrom benötigst, nimmst du zwei Batterien mit zwei BMS.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

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Das zweite Pack ist im Aufbau und kommt die nächsten Tage, keine Sorge. Der Zweck meines Beitrags war es eher rauszufinden ob die festgestellten Temperaturen in dem Extremfall den ich da provoziert habe "normal" sind oder ob es im Aufbau irgendwo einen Fehler gibt.

Wo hast du das den her?

Das BMS wird ja nicht wirklich warm, egal welcher Strom darüber fließt, werden ein paar Bauteile sichtbar warm in der IR Cam.

Das solltest du unbedingt abklären, können eigentlich nur Übergangswiderstände sein an einer Busbar. Die sollte eigentlich nicht warm werden.

Bei den Sicherungen schaut es anderst aus, die haben halt von Haus aus einen gewissen Widerstand, bei viel Strom = viel Wärme. Miss doch mal die Widerstände bei deiner Leitungsführung, komplett und einzeln an den Bauteilen.

ja das wird sehr heiss

deswegen hab ich neben den fets nen lüfter der ein wenig die luft um die teile bewegt und schon ist das problem weg

ich würde so meinem seplos 150a bms auch 200a dauer zutrauen, darauf habe ich es auch eingestellt

Hallo

Das findest du hier:

Unter „Specifications“ Recommended charge / discharge current.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

@leverkusen3, nicht ganz, die 140A sind empfohlen, weil das genau die 0,5C Empfehlung vom Zellenhersteller ist. Da steht auch, 200A Entladestrom, ohne Einschränkung von einer Zeit, sonst sähe es anders aus. Da geht es ja um das komplette Akku-Pack.

Das steht im Datenblatt vom Seplos BMS 200a, hier in dem Beitrag zu finden

Traue ich dem teil nach dem Aufbau auch zu die 200A zu schaffen. Nicht bei allen CN Geräten ist das der Fall. Aber 200A wird ja nur kurzfristig mal abgerufen, für Dauerbetrieb sollte man seine Planung überdenken, weil es da mit einem Pack recht eng wird.

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ich denke da kommt nur die ladung in frage mit 200a. wer ruft denn schon 200a dauerhaft ab.

aber wenn der akku leer ist und der lader 200a bringt dann nimmtder akku auch die 200a.

da muss man den lader dann begrenzen oder lüfter ans bms dranmachen sonst schaltet es ab.

Ich. Wenn ich abends das Auto anhänge um den tagsüber gespeicherten Sonnenstrom zu "tanken". Mit bisschen Stromverbrauch im Haus komme ich da schon recht nah an die 240A die der Deye 12k kann. Und das auch für längere Zeit, also nicht nur ein paar Minuten.

Deshalb kommt da aber noch ein zweites Pack mit dran.

@higer bei solche einer Konfiguration sind min. 2 Packs Pflicht, zum einen wegen der Last und zum anderen wegen der Kapazität.

@voltmeter bei einem Pack sollten ja nur 0,5C geladen werden, damit sind das 140A bei einem Pack. Beim abrufen kann es schon sein, das mal mehr gebraucht wird, siehe bei higer.

ja bei ihm

bei mir habe ich pro bms 460Ah deswegen ist das 150a bms auf 200a begrenzt mehr geht bei mir nicht

wenn bei mir ein bms aus welchen gründen auch immer aussteigt muss das andere den vollen strom abkönnen

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Der Thread ist zwar schon ein Jahr alt, aber zum Geburtstag passt evtl. ein Refresh, da ich genau die gleiche Frage hatte. Von daher danke für die Infos.
note: Mein erstes Pack ist heute in Betrieb gegangen.

Ich teste nur mit 100A mehr lasse ich pro Pack nicht zu (auch 200A BMS). Mein Fazit, Zellen OK, BMS kühl, Kabel Kühl ABER der Victron Trenner wird warm und zwar hinten an den Kabelschuhen. Dadurch erwärmt sich dann das Kabel. Scheint speziell eine Seite zu sein - werde ich wohl nochmals auseinander nehmen und Kontaktpaste und evtl. andere Unterlagscheiben verwenden. Hätte man auch ohne Wärmebild gefunden, aber so ist es einfacher. Habt Ihr da was spezielles verwendet oder sind andere Schalter besser (ich finde die Kontaktfläche recht klein)?

weitere Bilder

Das liegt wahrscheinlich am Schalter selbst.

Hallo

So wie ich mir dein Wärmebild anschaue, würde ich als erstes die Crimpung am Kabelschuh verbessern. Der Schalter selbst scheint nicht die Ursache zu sein, weil nur ein Kabel betroffen ist.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

Also gecrimpt ist das an der Stelle genauso wie alle anderen Schuhe. Kein einziger wird warm. Würde mich jetzt stark wundern (ohne es 100% auszuschließen), wenn es die Crimpung wäre. 95er Schuh mit passendem Kabel und hydraulisch verpresst. Anschauen werde ich mir das natürlich trotzdem mal bzw. einfach einfach das Kabel tauschen - wenn es dann immer noch warm wird, ist es der Schalter oder der Übergangswiderstand der Verschraubung.

An der Crimpung lags nicht - ohne Schalter direkt verkabelt alles kühl. Muss der Übergangswiderstand zum Schalter hin sein (Verschraubung). Ich werde statt der Victron Drehschalter NH160A Sicherungen in einem entsprechenden Trennschalter verbauen. Brauchen leider mehr Platz aber (nun OT), wenn ich mir die Diskussion bzgl. der Megafuse Sicherungen und Lichtbogen anschauen sollte eh eine vernünftige Sicherung drin sein. Leider lassen sich die Megafuses ja nicht so einfach ersetzen (Platz) - hoffe das 160NH im Kurzschlussfall vor der 200A Megafuse auslösen.