Akku Packs und Sicherheit

Hallo,

ich baue gerade ein System zur Grundlasteinspeisung über Nacht.
Das heisst: Zwei Solarpanel a 330 W an einem Epever Tracer 3210 AN -> Li/ion 7S72P Akku mit ca. 3,5 KW/h + ANT BMS die dann nachts über einen EVT 248 einspeisen.
Ich habe eine Rittal Schrank BxHxT 800 x 800 x 300 und dort soll eigentlich alles rein.
Jetzt habe ich nur noch ein paar Fragen zur Sicherheit:
Wie verpackt ihr eure Akku-Packs?
Steckt ihr eure Akkus in ein Gehäuse? Kühlt ihr eure Akku Packs mit Lüftern?
Wie schauts mit dem Brandschutz aus? Welche Möglichkeiten gibt’s da?

Ich würde jetzt den Akkuteil des Schranks noch mit Fermacell ausstatten und diese Löschgranulat über die Packs legen.

Wie macht ihr das?

Gruß
RB

na das trifft sich ja gut,
das ist mein Stand von heute:




so ziemlich der komplette Bau findest Du hier: Projekttagebuch: 10kWh Akku mit 3kWp auf dem Holzunterstand

Sehr schönes Projekt. Ich hab gesehen, dass du 4 Lüfter im Gehäuse hast, die aber keine Öffnung nach außen haben. Zirkuliert da drin überhaupt noch Luft?

Du stellst ja deine Akkubox jetzt doch ins Haus,oder?

Mein Rittalschrank soll im Gartenhaus hängen. Dort wird es im Winter auch mal kalt drin. Ist das jetzt der tot für die Akkus oder warum raten da alle von ab? Ich geh davon aus, dass im Winter eh nicht viel Energie zum Laden der Akkus da ist.
Elektroautos stehen im Winter auch draußen.

Wie schaut’s mit diesen Löschperlen aus? Welche nimmt man da? Wer hat da Erfahrungen?

Gruß
Torsten

Die Akkus sind bei kaltem Wetter “träge”, also die Leistungsaufnahme und Abgabe lässt nach und die Kapazität wird weniger. Viele E-Autos haben dafür ein Thermal Management, damit die im Winter warm gehalten werden. Wenn das Wetter wieder wärmer wird, ändert sich das Verhalten auch wieder. Problematisch kann es nur werden, wenn man die kalten Zellen stark beansprucht.

Ich gebe dir aber Recht, im Winter wirst du die Anlage weniger nutzen und somit sehe ich da auch kein riesen Problem. Zudem nutzt man eine DIY Powerwall auch nicht so stark wie ein E-Auto Akku genutzt wird.

AverAge Joe hat diesbezüglich eine Testreihe gemacht mit einer “Cold climate powerwall”
Leider gibt es keine richtige, endgültige Zusammenfassung (oder ich hab was übersehen)

-> Winter 18650 Test

Hier mal einige Spitzenleistungen
von einer Anlage die im Sommer etwa 1800W in der Spitze bringt. Es ist zwar eine 3 kWp Anlage
aber teils in Ost-Richtung und teils in Westrichtung und die hängen an einem MPPT-Regler.

04.12.2019 980W
12.12. 910W
19.12. 890W
im Januar habe ich nur die Erträge notiert.
04.02.2020 1040W
12.02. 1030W
17.02. 1270W
03.03. 1620W

Die Erträge sind zwar recht bescheiden ABER die Leistung kann schon (03.03. 1620W) sehr gut sein
obwohl es noch sehr frostig sein kann. Gerade Kälte und klare Sonne bewirken gute Leistungen!
Es wäre ratsam den Laderegler auf eine bestimmte Stromstärken zu begrenzen wenn die Akkus
sehr kalt sind. Oder wie seht Ihr das?
Gruß Manfred

Es wäre ratsam den Laderegler auf eine bestimmte Stromstärken zu begrenzen wenn die Akkus
sehr kalt sind. Oder wie seht Ihr das?
genau dazu wären belastbare Werte äußerst hilfreich und ich wundere mich wirklich, das trotz gefühlt 10.000 Youtube-Videos um 18650 Powerwalls dieses Thema anscheinend bloss einzig mal AveRage Joe angeschnitten hat (s. Link oben), und der den Test leider noch nicht beendet hat.
Der hatte den letzten Winter hindurch ein 4s100p @ etwa 300 Watt max. PV-Leistung unisoliert bei dauerhaften -20°C unisoliert betrieben und hatte dabei keine offenkundigen Probleme im Sinne von "da ist etwas explodiert". Die Powerwall konnte erstmal normal geladen und benutzt werden.

D.h. hier muss man wohl im Details genauer hinschauen:
- gibt es nun Folgeschäden an den Zellen? -> das hat er mir gestern per Kommentarfunktion angekündigt, dass er hier dran ist, die Zellen erneut zu prüfen
- wieviel Einfluss hat hier die Lade-Stromstärke? -> 300 Watt verteilt auf 400 Zellen entspricht auch nur 0,187A pro Zelle theoretische Maximalleistung
- ...

Hey Stefan,

ich habe es bislang auch noch nicht getestet. Ich hatte mal einen Bericht gelesen (den ich natürlich gerade nicht finde :slight_smile: ) der nur bei starker Beanspruchung von möglichen Beschädigungen spricht. Ich meine, das der Elektrolyt bei starker Kälte, ich meine von -10°C war die Rede, die Ionen nicht mehr so gut transportiert. Und wenn die Zelle dann maximal beansprucht wird (z.B. 4C), dann kann die Zelle beschädigt werden. Wenn die Zelle allerdings nicht stark beansprucht wird, reduziert sich zwar die Kapazität, aber die Zelle bleibt intakt und bei warmen Wetter leitet das Elektrolyt wieder wie vorher. Zudem kommt es ja auch auf den Elektrolyt an, je nach Zelle bzw. Zellhersteller, sind dort ja bereits Addiktive drin, die der Kälte entgegenwirken.

Aber mal ehrlich, wir nutzen doch eigentlich maximal 0,5C bei unseren Powerwalls. Außer Kapazitätsverlust sehe ich da keine Probleme.

Hallo,
ab einer Temperatur von etwa +2/4 Grad werden meine Akkus von den Schraubern nicht mehr geladen.
In jeder technischen Doku lese ich "laden von 0 bis +XX "
Entladen aber von -20?? bis +XX
Was soll man davon halten?
Das Laden scheint kritischer zu sein als das entladen!
Auf der anderen Seite wird (glaube ich) auch nicht jeder E-Auto Akku vor dem laden vorgewärmt.
Ihr habt doch alte Akkus die nicht mehr genutzt werden. Warum nicht mal in der Kühltruhe Tests fahren?
Gruß Manfred

Guter Hinweis Mandfred. Ich vermute aber, das Dein Ladegerät die Ladekurve nicht an die Temperatur anpassen kann und einfach bei Kälte streikt.
Ein Lade und ein Entladeprozess belastet meines Wissens die Zelle gleich stark (außer beim weiteren Laden bei bereits voller Zelle).

Mein Auto hat auch kein Aktives Thermal Management und muss auch im Winter laden. Ich kann leider noch nicht aus Erfahrung berichten, Nabe den Wagen erst seit April

Die Ladegeräte sind allesamt Schnelllader… aber z.B. auf mancher Baustelle ist es ja auch recht kalt.
Bei meinen Winston LiFePo4 gibt es noch ein " Y " in der Bezeichnung LiFeYPo4 und nur dies ermöglicht die Zellen unter Null zu laden!
Möglicherweise sind AutoAkkuZellen auch speziell für tiefe Temperaturen ausgerüstet!

Ihr habt doch alte Akkus die nicht mehr genutzt werden. Warum nicht mal in der Kühltruhe Tests fahren?
hmm, ich denke, das müsste schon ein Dauertest sein, das wird in der Truhe schwierig.
Aber eigentlich keine schlechte Idee, mal einen eigenen Test zu fahren. Der nächste Winter wird sicherlich kommen. Ein einzelnes Akkupack mit sagen wir mal 40 Zellen würde ja schon ausreichen.
Also, wer hat Bock dazu? :D

nimm doch eine Zelle oder 2-3 Zellen.

Moin, interessantes Thema, aber kann man Werkzeugakkus mit einer PW vergleichen? In einer PW sind ungleich mehr Zellen verbaut und entsprechend niedrig ist die Last pro Zelle.
Ich habe meine Akkus unisoliert in der Garage, wenn auch bisher in Winter offline. Dieses Jahr werde ich den einen oder anderen Zyklus fahren. Dann werden wir mal sehen.

Hallo,

nur mal so für die Statistik und für die Langzeiterfahrung. Das System läuft immer noch. :rofl:

Seit 1905 Tagen hat der Epever 2032 kW/h in den Akku geladen.

Entladen über die Nacht hat er 1850 kW/h und der EVT248 hat davon 1665 kW/h ins Netz abgegeben.

Gruß

Einer der ersten Youtube und Forums-Follower. :grinning:

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Danke für das feedback @Roi Bär!

Und das Akkupack war die ganze Zeit über unbeheizt Draußen gestanden, also auch im Winter? Und mit wieviel A wurde im Winter max. geladen? Am besten die Werte pro Zelle bzw. in 1/x C ausgedrückt - dann kann man das einordnen. Ich hatte mal gelesen, dass man schon auch bei Minustemperaturen laden kann, dann aber den Ladestrom massiv reduzieren muß, also z.B. statt 1/5C nur noch 1/100 - 1/500C, wenn es deutlich unter -10 Grad geht. Bei höherem Strom nehmen die Zellen dann schon Schaden, aber wie der sich genau auswirkt…?

Hallo,

sorry das ich mich jetzt erst melde, ich schaue hier sehr selten rein und habe leider keine Benachrichtigung bekommen.

Der Akkupack ist in einem Rittal-Schrank, der in einem Geräteschuppen hängt, verbaut. Im Schrank befindet sich aber auch der Epever, der EVT248 und eine Fritzbox samt Netzteil. Das bringt schon etwas „Wärme“.

Im Winter stülpe ich dann ein Styrodurbox drüber und seit letztem Winter ist auch die Rückseite des Rittal-Schranks gedämmt. Seitdem gab es dann auch keine Minusgrade mehr im Schrank.

Ich logge mit Solaranzeige/Grafana…leider hat es mir das System zerschossen und alle Logs sind weg. Ich kann aber sagen, dass im Winter bei mir nicht so viel Ladeleistung kommt. Zwei 330W Module in einem Winkel von 15° an einem Epever 3210AN. Selbst wenn die 30 A von dem Epever kommen würden, wären das 0,2 C.

Ich denke, dass ist ganz entspannt für die Zellen.