Ich habe 2016 eine 10 kWp PV-Anlage mit einem Fronius-Wechselrichter in der Nähe von Ludwigshafen in Betrieb genommen. Bisher läuft alles reibungslos mit dem Netzbetreiber, aber 2024 gibt es ein Problem mit der Jahresabrechnung.
Hintergrund:
In den Jahren 2016–2023 lag die eingespeiste Energie laut Netzbetreiber bei:
2016: 1.210 kWh (Startjahr, nicht voll im Betrieb)
2017: 8,617 kWh
2018: 8,961 kWh
2019: 8,704 kWh
2020: 8,549 kWh
2021: 7,921 kWh (schlechtestes Jahr)
2022: 9,064 kWh (bestes Jahr)
2023: 8,200 kWh
Die Werte meines Fronius-Wechselrichters liegen in diesen Jahren immer sehr nah an den Netzbetreiber-Daten, mit Abweichungen von maximal +16 bis -11 kWh – also marginal.
Problem 2024:
Laut Netzbetreiber wurden 2024 nur 6.524 kWh eingespeist, während mein Fronius-Wechselrichter 7.480 kWh als ins Netz eingespeiste Energie anzeigt. Das ergibt eine Abweichung von 956 kWh , was deutlich höher ist als in den Vorjahren. 2024 war zwar ein schwächeres Jahr für die PV-Erträge, aber die Abweichung erscheint mir ungewöhnlich groß.
Zusätzliche Informationen:
Im Jahr 2024 wurde der Zähler durch den Netzbetreiber (Smart Meter) ausgetauscht. Ein neuer mit „Auge“, der aber laut Montagefirma bei mir nicht „fern steuerbar“ ist, Soweit ich weiß, wurden die Werte korrekt übernommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob der neue Zähler korrekt ist.
Der Netzbetreiber weist nur darauf hin, dass die „Zählerstände“ stimmen und die Einspeisung vom Eigenverbrauch abhängt. Eine Erklärung für die Abweichung von 956 kWh gibt es nicht.
Meine Fragen an euch:
Wie kann ich die Abweichung von 956 kWh gegenüber dem Netzbetreiber besser argumentieren? Gibt es typische technische Ursachen (z. B. Messfehler des Smart Meters, Verluste in der Messkette), die ich ansprechen sollte?
Wie entnehme ich die Einspeisedaten aus der Fronius-Software (Solar.web oder Smart Meter) am besten, um sie lückenlos zu dokumentieren? Welche Daten/Screenshots sind besonders überzeugend?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit großen Abweichungen nach einem Zählerwechsel gemacht? Wie habt ihr das geklärt?
Ich freue mich auf eure Tipps und Erfahrungen! Vielen Dank im Voraus!
Moin, in dem betreffenden Jahr 2024 wurde der Drehstromzähler, der 2016 im Zuge des Neubau PV Anlage eingebaute wurde, erneuert. Das war Anfang November 2024.
Beim Zählertausch im November 2024 war das Solarertragsjahr praktisch schon zu Ende. Die große Differenz (~10%) dem neuen Zähler anzulasten halte ich für gewagt.
ggf. wurde der Zählerstand des alten Zählers beim Ausbau falsch erfasst, ging uns vor 2 Jahren so beim Ablesen der Wasseruhr, angeblich hatte sich unser Wasserverbrauch fasst verdoppelt.
Laut Netzbetreiber wurden 2024 nur 6.524 kWh eingespeist, während mein Fronius-Wechselrichter 7.480 kWh als ins Netz eingespeiste Energie anzeigt.
Aufgeschlüsselt:
Laut der Abrechnung Netzbetreiber:
alter Zähler (Jan. 2024-Oktober 2024) 6.408kWh
neuer Zähler (Nov.2024-Dez.2024) 116kWh
zusammen 6.524kWh
Laut der Fronius Software:
alter Zähler (Jan. 2024-Oktober 2024) 7.370kWh
neuer Zähler (Nov.2024-Dez.2024) 110kWh
zusammen 7.480kWh
OliverSo, ich möchte dir nicht nahetreten aber der Satz "Und was blödelst du jetzt mit dem neuen Zähler rum? " ist nicht angebracht. Nachdem du meinen Thread wahrscheinlich nur überflogen hast wollte ich alle Zahlen vermerken.
Der Netzbetreiber hat auf "intelligente" Messstellen umgerüstet, daher der Wechsel zu einem neuen Zähler. Die angezeigten Werte des alten Zählers wurden "korrekt" übernommen, d.h. die Displaywerte finde ich in der Abrechnung des Netzbetreibers wieder.
Ich habe meine monatlichen Werte aus dem Fronius. Der Netzbetreiber hat nur eine Jahreswert angegeben. Ich werde beim Netzbetreiber die monatlichen Werte abfragen.
Hallo, die Zahlen wurde korrekt übernommen, war dabei und habe Bilder der Zählerstände gemacht, diese finde ich auch in der Abrechnung des Netzbetreibers.
Ich hatte das in deinem Ausgangsbeitrag so verstanden, dass du ein Problen mit dem neuen Zähler vermutest. Das ist anscheinend nicht so, daher hast du recht, das blödeln passte nicht.
Machen kannst du trotzdem nicht viel, die Ablesewerte wird niemand anzweifeln.
Dein erstes Posting klang für mich jetzt nicht so, als ob das Ding aus der Ferne ablesbar wäre, d.h. der Netzbetreiber hat da keine monatlichen Werte für Dich, mußt Du schon selber ablesen. Wenn Du da jetzt erst mit anfängst, kannst Du ja ggf. wöchentlich aufschreiben. Wenn da ne massive konsistente Abweichung mit dem immer gleichen Faktor ist, sollte sich das ja recht schnell zeigen.
Also die Zählerdifferenz des aktuellen Zählers kann sich da jetzt natürlich mal wegschreiben und prüfen.
Aber Das Problem ist halt die Zeit bis in den Oktober, das da im November /Dezember 900kWh vom Dach Überschuss daher kamen wir ja niemand glauben.
Wenn also die 6400 kWh bei der Ablese des ausgebauten Zählers nicht stimmen, dann wäre jetzt das Zählwerk des alten Zählers zu hinterfragen.
Aber ob die den jetzt noch griffbereit haben, um den in ein Labor zu bringen....
Aber was lernen wir daraus. Immer selber mitschreiben und sich nicht auf die einmal jährliche Ablese verlassen. Der alte Zähler hätte sich ja wohl mit einem IR Dongel auch schon auslesen lassen können. Da hätte man dann schon sehen können ab wann da der Wert zum Fronius begann zu driften.
Bei mir sind die ganzen PV Sachen/Umstellungen beim Heizen der letzten Jahre noch so neu, daß ich schon aus Interesse monatlich meine Daten auswerte. Einen Vergleich der Einspeise/Bezugszahlen zwischen offiziellem Zähler und dem EM540 für das Fronius/Victron Setup hab ich allerdings auch noch nicht gemacht. Bin mir da auch nicht so richtig sicher, was Victron da wie verrechnet mit Verlusten des Akkus etc.
Da wird gar nichts verrechnet. Der EM540 zählt, was ins Netz geht, oder entnommenwird, und was der zählt, wird im VRM angezeigt. Und ebenso beim Fronius. Der zählt selber, was er erzeugt, und das liest der Victron aus.