Liebe DIY-Akku-Community,
ich möchte euch gerne an meinem DIY-Akku-Projekt mit etwa 200V (64s) teilhaben lassen und freue mich über eure Unterstützung und Anregungen.
Aktuell verfüge ich über eine Photovoltaikanlage mit 22 kWp, verteilt auf zwei Wechselrichter: einen Fronius Symo Advanced mit 10 kWp und einen Solaredge mit 5 kWp. Da wir nur noch rund 4-6 Cent pro kWh für die Einspeisung erhalten, aber etwa 25 Cent pro kWh für den Bezug zahlen, plane ich die Installation eines Speichers, um unsere Energiekosten zu optimieren.
Unsere Heizung wird durch eine Hackschnitzelanlage betrieben und benötigt nur wenig Strom. Zudem besitzen wir ein Elektroauto, das wir mit dem Fronius Wattpilot hauptsächlich mit Sonnenstrom laden. Unser jährlicher Stromverbrauch beläuft sich auf etwa 3000 kWh, wovon die PV-Anlage bereits über 1500 kWh abdeckt. Damit sich ein Speicher wirtschaftlich lohnt, sollte dieser nicht mehr als 4000€ kosten.
Allerdings stehe ich vor der Herausforderung, dass die Netz-Niederösterreich mich als leistungsmessenden Kunden einstufen würde, wenn ich einen weiteren Wechselrichter hinzufüge. Ansonsten hätte ich einfach einen Victron Multiplus II 5000 GX eingesetzt. Da ich jedoch bereits ein gut funktionierendes Fronius-Ökosystem (Wechselrichter, 2x Fronius Smart Meter, Wattpilot) betreibe, beabsichtige ich, den Fronius Symo Advanced 10 kWp durch einen Fronius Gen24 Plus 10 kWp zu ersetzen.
Ich habe Ende Juni 69 EVE 100Ah LiFePO4-Akkus von Gobelpower bestellt und überraschenderweise sind sie bereits letzte Woche ohne Transportschäden angekommen – alle Zellen haben eine Spannung von 3,24V. Auch der Fronius Gen24 Plus Wechselrichter liegt mehr oder weniger bereits bei mir bereit, und drei Spanngehäuse aus Multiplexplatten habe ich ebenfalls schon gebaut.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Die Akkuintegration soll mit dem Battery Emulator von dalathegreat erfolgen. Dafür benötige ich eine Kommunikation mit dem Liligo ESP32 (inkl. CAN- und RS485-Module) und dem BMS. Daher suche ich nach einer BMS-Lösung für 64s LiFePO4, die folgende Funktionen unterstützt: Einzelspannungsüberwachung, State of Charge (SOC), Über- und Unterspannungsschutz, Überstromschutz sowie Datenausgabe über CAN-Bus, RS485, UART oder Bluetooth.
Meine erste Idee war, ein JK-BMS 24s (B2A24S15P) mit 2A aktivem Balancing und RS485 zu verwenden. Die restlichen Zellen hätte ich dann mit zwei weiteren 2A 24s-Balancern von JK-BMS „gestackt“ ( Link entfernt ). Die Abschaltung bei Unter- oder Überspannung einzelner Zellen hätte ich manuell vorgenommen und die Daten über RS485 (BMS) und Bluetooth (Balancer) mit einem oder mehreren Liligo ESP32 ausgelesen. Für die Abschaltung hätte ich ein Gleichstrom-SSR oder Relais verwendet, da der Wechselrichter ohnehin nicht mehr als 22A liefern kann.
Das Problem dabei: Die integrierten FETs des BMS sind auf 100V begrenzt. Auch wenn ich mehrere BMS in Reihe schalte, bleibt dieses Problem bestehen, weshalb ich ein separates Relais oder SSR einsetzen müsste. Den SOC müsste ich hochrechnen (von 24s auf 64s).
Ein alternativer Plan wäre der Kauf eines teureren, hochvolt-fähigen BMS, wie beispielsweise das OrionBMS oder Batrium BMS. Hat jemand von euch praktische Erfahrungen oder Empfehlungen für ein BMS, das meinen Anforderungen entspricht? Idealerweise sollte es nicht mehr als 500€ kosten, um das Budget im Rahmen zu halten (2150€ für die Zellen, 100€ für das Gehäuse, 500€ für das BMS, 2500€ für den Fronius Gen24 Plus und 250€ für sonstige Kosten wie Kabel etc.).
Vielen Dank und liebe Grüße,
Ben
PS: Leider kann ich noch keine Bilder einfügen?